Ansitz auf Forellen und die Zubereitung als Räucherfisch
Ich bin begeisterter Angel- und Sportfischer und verwerte meine selbstgefangenen Fische auf verschiedene Art und Weise.
Heute möchte ich Euch das Heißräuchern im kleinen Tischofen vorstellen.
Aber bevor es ans Räuchern geht, brauchen wir erstmal ein paar Fische, in diesem Fall Forellen (Bach- oder Regenbogenforellen).
Also packe ich 2 Forellenruten, Kescher und verschiedenes Equipment zusammen und fahre an eine Staustufe am Inn im Landkreis Rosenheim.
Ich entscheide mich für das Grundangeln mit Einzelhaken.
Als Köder ziehe ich einen Tauwurm auf. Den mögen auch Forellen sehr gerne.
Dann raus mit dem Köder in die Tiefen des Inns und abwarten ob die Forellen heute beißen.
Ansitz an einer Staustufe am Inn im Lkr. Rosenheim
Nach einiger Zeit dann einige heftige Schläge in der Rute, Fühlung aufnehmen, Anhieb, Fisch hängt. Kurzer, vorsichtiger Drill bei gespannter Schnur, Fisch keschern,
Haken lösen und den Fisch nach vorheriger waidgerechter Betäubung abschlagen.
Da mir Petrus (Schutzpatron der Fischer) an diesem Tag hold ist, habe ich bald 3 Forellen erbeutet und mach mich auf den Heimweg.
Bach- und Regenbogenforelle
Zuhause werden die Forellen ausgenommen (Innereien entfernen) und gewaschen.
Dann setze ich eine Salzlake an (60 g Salz auf 1 l Wasser – bei mehr Wasser entsprechend mehr Salz).
In diese Lake lege ich die 3 vorher gefangenen Forellen ein, bis sie ganz mit Wasser bedeckt sind und stelle sie 12-14 Std. kühl und abgedeckt.
Nach dieser Zeit nehme ich die Fische aus der Lake, wasche sie ordentlich mit Wasser ab und lasse sie 1 Std. trocknen.
In der Zwischenzeit richte ich den kleinen Tischräucherofen zum Heißräuchern her.
Tischräucherofen
Brennkammern
Für bis zu 5 Forellen reicht dieser vollkommen aus, da er mit Spiritus befeuert wird und eine Temperatur von 100-120 Grad erreicht wird.
In die Mitte der Wanne kommen 1-2 Handvoll Räuchermehl oder Späne.
Ich bevorzuge eine Mischung aus Buche- und Erle - Buche für den Geschmack und Erle für die fast goldene Farbe des geräucherten Fisches.
Dazu kommen eine Handvoll zerstoßene Wacholderbeeren und einige kleine Rosmarinzweige.
Dann lege ich die Fische auf das Gitter in die Wanne des Ofens und schließe den Behälter durch Auflegen des Deckels.
Vor dem Gar- und Räuchervorgang
Die 2 Brenner habe ich vorher mit Spiritus befüllt und entzünde sie jetzt.
Räucherofen auf die Brenner stellen und hin und wieder die Flammen konrollieren.
Nach ca. 8-10 Minuten steigt der erste Rauch auf – ein herrlicher Räucherduft entfaltet sich.
Die Gar- und Räucherzeit beträgt etwa 25 Min bei anfangs um die 100 Grad und zum Ende des Räuchervorgangs bei noch ca. 60 Grad.
Nach dieser Zeit eine kurze Garprobe: wenn sich die Rückenflosse leicht abziehen lässt und die Augen weiß sind, ist der Fisch fertig.
Nach dem Gar- und Räuchervorgang
Ich mache die Brenner aus und lasse die Fische noch 3 Minuten im Rauch für ein herrliches Aroma.
Die geräucherten Fische abkühlen lassen und dann lauwarm mit z.B. Kartoffelgratin verspeisen oder kalt genießen.
Räucherfisch hält sich im Kühlschrank bis zu 5 Tagen. Vakuumiert und eingeschweißt hält er bis zu 12 Tage. Das hat bei mir allerdings noch nie ein Räucherfisch geschafft.
Ich hoffe, Euch ein wenig Informationen zum Räuchern von Fisch gegeben zu haben und wünsche guten Appetit.
PS: Die Reste eines opulenten Mahls.
LG Harry