Ballonfahrt
Zu meinem 50sten Geburtstag (das war vor über 11 Jahren) hatten meine Gäste zusammengelegt um mir einen lang gehegten Wunsch
– eine Fahrt mit dem Heißluftballon –
erfüllen zu können.
Das Geld war schnell ausgegeben. Es gab ja wichtigeres als eine Ballonfahrt!
Meinen Wunsch hatte ich aber immer noch.
Nun hatte mein Freund Tony die Initiative ergriffen (quasi zum 60sten) und bei Tourinform
in Mezőkövesd nachgefragt ob eine Ballonfahrt dort möglich wäre.
Frau Henriett Lázárné Csirmaz, die uns schon öfter in gutem Deutsch geholfen hat,
hat uns mehrere Kontakte angegeben.
Davon habe ich den Ballonclub von Tiszaújváros angeschrieben.
Eine Frau Magdolna Ungvári hat innerhalb eines Tages - auch in hervorragendem deutsch - geantwortet
und auch meine weiteren Fragen schnell und ausführlich beantwortet.
Das ist ja in Ungarn nicht unbedingt zu erwarten.
Jetzt wollten Tony und ich mal Hahn im Korb sein und in Ungarn in die Luft gehen.
Der Preis von etwa 110 Euro pro Person war sehr gut, finde ich.
Die Vorbereitung
Am Samstag den 17. Juli 2010 trafen wir uns an einer Tankstelle bei Mezőkövesd mit unserem Piloten
Vince Barta...
...und dem Service-Fahrzeug.
Zusammen fuhren wir zum Startplatz am Ortsrand von Andornaktálya, einem Vorort von Eger (Erlau).
Am Startplatz fotografierte ich dieses Wegkreuz.
Wer genauer hinschaut, der erkennt den Totenkopf am Fuß des Kreuzes.
Ob das ein gutes Omen ist?
Um die ungefähre Fahrtrichtung zu erkunden ließ der Pilot einen Versuchsballon steigen.
Auf der Karte versuchte er festzustellen wo die Fahrt hingeht.
Beim Abladen des Korbes durften wir Hand anlegen.
Der Korb wurde auf die Seite umgekippt.
Dann wurde die Ballonhülle ausgerollt.
Mittels eines großen Ventilators blies man Luft in die Hülle.
Dann zündete der Pilot die beiden Gasbrenner die am Korb befestigt sind und erhitzte durch stoßweises Zünden die im Ballon befindliche Luft.
.....
Langsam erhob sich der Ballon...
...gleich gehts los...
... und dann hoben wir ab.
Die Ballonfahrt
Einige blieben am Boden zurück.
Der Ballon warf einen großen Schatten.
Ein letzter Blick zurück.
Nun befanden wir uns zwischen Himmel und Erde.
Und ganz ohne Balken.
Trotz meiner Höhenangst fühlte ich mich sicher!
Ich guckte mich mal in dem Korb um und entdeckte die Armaturen.
Der Pilot strahlte eine angenehme Ruhe aus und wir konnten die Stille genießen
wenn Vinces Finger am Gashebel nicht gerade den Brenner fauchen ließ.
Es folgen einige Bilder die mein Freund und ich aus dem Korb gemacht haben.
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Ob da Außerirdische am Werk waren?
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…..
Es klärte sich auf! Es waren die LKWs und Gabelstapler die die Strohballen abtransportierten.
Wir stiegen höher und höher.
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Wir erreichten eine Höhe von über 1000 Metern und wir hätten ganz weit gucken können wenn der Morgendunst nicht gewesen wäre.
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Danach gings wieder abwärts…
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.....
… und hier musste der Pilot mit beiden Brennern arbeiten damit wir nicht die Baumwipfel berührten.
Mit den Arbeitern im Weinberg hat sich Vince sogar unterhalten!
Fast hätten wir selber Trauben lesen können.
Und schon waren wir im Landeanflug.
Über dieses Margarinefeld mussten wir noch drüber.
Da musste Vince noch mal kräftig hinlangen, damit das klappte!
Die Landung war zwar etwas holprig, aber der Korb fiel nicht um!
Nach einer guten Stunde hatte uns Mutter Erde wieder zurück und aus Vinces Gesicht löste sich die Anspannung.
Beim "Entlüften" der Ballonhülle durften wir wieder helfen.
.....
Nun saßen wir da!
Mitten in der Puszta!
Mitten in der brennenden Sonne!
Es dauerte über eine Stunde bis uns das Begleitfahrzeug fand...\\6
... - so sah man uns vom Serviceauto aus -...
... und uns nach dem Zusammenpacken und Aufladen...
...wieder zum Treffpunkt zurück brachte.
Da hielt uns auch dieser Bach nicht auf!
Am "Egri korona bórház" (Weinhaus Krone von Eger) kamen wir wieder auf die Straße.
Die Begleitcrew verabschiedete sich und der Pilot bereitete den abschließenden Höhepunkt der Ballonfahrt vor.
Die Taufe
Zunächst bedankte sich der Pilot für unsere Mitarbeit und beglückwünschte uns zur ersten Ballonfahrt und wir mussten dazu in die Knie gehen.
Dann beschwor er die Elemente.
Jeder bekam eine Locke versengt = Feuer!
Jeder bekam etwas Erde auf den Kopf.
Jeder wurde mit Wasser (Sekt) getauft...
...und in der Luft waren wir ja schon!
Zum Abschluß überreichte er uns unsere Urkunde über unsere Erstballonfahrt...
...die so aussieht...
...und stieß dann mit Sekt mit jedem an.
Es war ein tolles Erlebnis und ich hatte keinerlei Höhenangst!
Ich würde das jederzeit wiederholen wenn...
ja, wenn die Brenner nicht so ne Hitze ausstrahlen würden.
Speziell beim Start und als wir zu niedrig waren und mit beiden Brennern gearbeitet werden musste wurde der Rücken schon ziemlich heiß!
Das hing mit der relativ hohen Lufttemperatur zusammen. Deshalb hatte Vince ja auch einen Start am Nachmittag abgelehnt.
Er verbraucht dabei zu viel Gas um an Höhe zu gewinnen und kann nicht weit fahren.
Es wird mir unvergesslich bleiben!
Gróf Demjény alias waldi