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  1. Schoener Reisen » Forum » Sehen, erleben und berichten
  2. Heiko705

Beiträge von Heiko705

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 17. Februar 2023 um 21:27

    Teil 14:

    Tag 08 – E-Bike-Tour mit Hindernissen

    Freitag, der 12.08.2022:

    Die erste Woche unseres Urlaubs lag hinter uns, und zwei weitere würden noch folgen. Heute waren wir gespannt, ob das Ausleihen der Räder denn nun funktionieren würde. Wie zwei Tage zuvor, fuhren Marco und ich nach dem Frühstück nach Mali Lošinj zur Čikat-Halbinsel, packten die Rucksäcke und liefen hinab zum E-Bike-Verleih. Die uns bekannte Dame war wieder vor Ort. Heute lächelte sie. Unsere Räder waren da. Ich bekam ein Mountainbike der Marke Trek, und Marco nahm sich das KTM-Bike. Die Fahrräder machten einen relativ guten Eindruck. Die Akkus hatten nicht mehr die Reichweite neuer Räder, sollten uns jedoch ans Ziel bringen. Schon lange hatten wir uns auf die Tour gefreut. Nun konnte es also losgehen. Wir hatten 10:30 Uhr und planten, die Bikes bis zum Schließen des Verleihs um 20:00 Uhr wieder abzugeben. Zwischendurch war eine Badepause geplant.

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    Auf dem Weg nach Mali Lošinj - Die Drehbrücke in Osor öffnet sich...

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    ...und die Boote fahren hindurch

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    Am Ortseingang von Osor

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    Beim Ausleihen der Bikes

    Wenn wir zuhause fahren, nehmen wir gern den Routenplaner Komoot zur Hand und suchen uns auf diese Art und Weise schöne Strecken raus. Dort kann man extra einstellen, ob es eine Wandertour oder eine Radtour sein soll, und kann die Strecken sogar nach der Art des Bikes filtern. Das hatten wir im Vorfeld auch für den Urlaub getan und uns eine ca. 30 Kilometer lange, mittelschwere Strecke rausgesucht.

    Wir starteten an der Sunčana Uvala und fuhren durch den Ort in Richtung des Hafens von Mali Lošinj. Bevor wir zur Drehbrücke am Privlaka-Kanal kamen, bogen wir nach rechts ab und fuhren nun auf einem Fahrradweg am Ostufer der Insel wieder zurück. Der Weg war perfekt. Es machte Spaß, und wir waren guter Dinge. Bei einem Angler legten wir ein kleines Päuschen ein. Dann fuhren wir zum Hafen Sveti Martin, wo wir zwei Tage zuvor bereits die Kirche und den Friedhof besichtigt hatten. Von hier ging es hoch in die Stadt und den Berg hinauf zum Aussichtspunkt Providenca Tematski Vidikovac, den wir schon zum Sonnenuntergang besucht hatten. Es war Mittag, daher war der Aussichtspunkt nun frei zugänglich. Hier mussten wir einfach noch einmal pausieren, uns eine Weile setzen, ein Bierchen trinken und die Aussicht genießen. Weiter ging’s nach Süden auf dem Weg, der zum Inselende führt. Man kommt an eine Mountainbike-Rampe. Diese steht hier, da hier auch regelmäßig Mountainbike-Weltcup-Rennen stattfinden. Die Rampe markiert den Start, und man kommt auf eine Downhillstrecke mit Sprungschanzen. Die Strecke ist geradezu halsbrecherisch, und die Profis gelangen auf ihr innerhalb von 3 Minuten auf steiniger Piste durch den Wald bis zum Hafen Rovenska in Veli Lošinj. Ich ließ es mir nicht nehmen, wenigstens einmal die Rampe runterzufahren.

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    Pause am Ostufer der Insel nahe des Plaža na kamenu

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    Unweit des Hafens Sveti Martin

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    Pause am Providenca Tematski Vidikovac

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    Den Berg hinauf

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    Auf der Rampe

    Auch heute war wieder ein warmer Tag mit knapp 30°. In den Nächten fiel die Temperatur kaum. Für unsere Unternehmungen hatten wir aber noch Glück. Es hätten zu dieser Jahreszeit auch 5° mehr sein können. Wir setzten den Weg fort. Kurz danach kamen wir an die kleine, hübsche Kapelle Sv. Ivan. Wir schlossen die Bikes ab und liefen hinauf. Einige Leute waren hier oben, da man von hinter der Kapelle eine schöne Aussicht auf Veli Lošinj genießt. Man schaut über das Inselchen Oruda und über Pag hinweg bis zum Festland. Das kleine Gotteshaus mit der blauen Tür war verschlossen. Viele Wanderer legten hier ihre Pause ein. Auf dem weiteren Weg bogen wir nach rechts ab und fuhren auf grobem Gestein hinab zur Westküste. Hierauf hatte ich mich besonders gefreut, weil wir einige Strände der Westküste kennenlernen würden, zu denen man mit dem Auto nicht hinkommt. Der Weg wurde immer rutschiger, die Steine größer.

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    An der Kapelle Sv. Ivan

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    Aussicht auf Veli Lošinj

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    Weiter geht's

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    Blick auf die Buchten Plieski und Balvanida an der Westküste

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    Hinunter zur Westküste


    Die Bucht Plieski kam in Sicht. Unten angelangt schlossen wir die Räder aneinander und legten unsere Badepause ein. Der Strand ist herrlich, und einige Boote lagen in der Bucht. Ich war glücklich. Die E-Bike-Tour verlief ganz nach Plan. Und so brieten wir in der Sonne und sprangen ins kühle Nass. Ich hatte online für die kommende Woche Tickets für den Biokovo Nature Park nahe Makarska gebucht, da man neuerdings nur noch mit einem Online-Ticket mit dem eigenen Wagen hinein fahren darf, um den Skywalk und den Sv. Jure zu besuchen, doch hatte ich nach der Bezahlung mit der Kreditkarte keine Bestätigung erhalten. Nun lag ich hier am Strand und klärte mit meiner Bank, ob die Tickets bezahlt waren. Letzten Endes machte man mich darauf aufmerksam, dass der Bezahlvorgang abgebrochen wurde, da meine Kreditkarte für Onlinezahlungen nicht freigeschaltet war. Dann musste also Marco das Ganze am Abend noch mal versuchen. Tja, was man nicht alles unterwegs zu klären hat.

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    Oberhalb der Bucht Plieski

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    In der Bucht Plieski

    Nach 2 Stunden fuhren wir weiter. Wir kamen in die Bucht Balvanida. Die Bucht war schön, aber die Bademöglichkeiten nicht so gut wie in der Bucht Plieski. Wir hatten alles richtig gemacht. Hinter der Bucht fuhren wir zu der ortsansässigen Konoba. Es roch sehr gut, denn man stellte bereits einige Pekas für den Abend in die Öfen. Da diese Konoba unglaublich abgelegen liegt und man sie praktisch nur per Boot erreichen kann, wunderte ich mich, als man uns erzählte, man müsse vorbestellen, wenn man abends einen Tisch ergattern wolle. Wir wollten sowieso nur einen schnellen Snack, und in Ermangelung anderer Alternativen begnügten wir uns mit einem Eis am Stiel.

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 17. Februar 2023 um 21:22

    Hallo Jürgen, die Häuschen am Strand kann man - soviel ich weiß - mieten, um Bade- oder Taucherutensilien oder was auch immer darin zu lagern. Hinter diesen Häuschen ist ja auch der Campingplatz. Vielleicht nutzen auch die Camper diese Häuschen teilweise zum wohnen, so dass einige davon wirklich als Ferienhäuschen dienen könnten.

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 16. Februar 2023 um 23:00

    Teil 13:

    Im Anschluss stießen wir wieder auf den Weg nach Ivanje, den wir bereits vor einigen Tagen mit dem PKW gefahren waren. Diesem Weg folgten wir nach Norden. Verborgen im Wald liegen die Überreste der ehemaligen Siedlung Stepići, doch es war uns unmöglich, sie zu finden. Viele Lichtungen befinden sich abseits des Weges. Auf einer von ihnen erhoffte ich mir, die Kapelle Sv. Ivan do Kacot zu finden, doch auch hier war nichts mehr zu sehen. Auf dem weiteren Weg nach Norden stand unweit der ehemaligen Siedlung Srednji ein Wohnwagen auf einer Wiese neben dem Weg. Ein junges Paar hatte sich hier einen hübschen und ruhigen Standort ausgesucht. Da man hier normalerweise kaum gestört wird, lagen sie unbekleidet beim Liebesspiel auf einer Decke. Warum auch nicht? Wir gönnten es ihnen. Die Dame hatte uns bemerkt und schaute zu uns herüber, wobei sie ihren Akt jedoch nicht unterbrachen. Sie musste jedoch unentwegt grinsen. Auch wir mussten lachen und setzten unseren Weg fort. Hier ist wahrscheinlich ein beliebter Ort für derlei Aktivitäten. Ab diesem Zeitpunkt hatten diese Wiesen inmitten des Waldes einen bestimmten Namen für Marco und mich, der mit dem 6. Buchstaben des Alphabets begann.

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    Es geht weiter

    Bald erreichten wir einen markanten, umgestürzten Baum. Biegt man hier nach Westen ab, gelangt man zur Siedlung Niska. Gern hätte ich sie gesehen, doch verzichteten wir, um die Tour innerhalb gewisser Grenzen zu halten. Alsbald bogen wir jedoch nach Osten ab. Unweit der Überreste des Dorfes Petrićevi, dessen Reste wir lokalisieren konnten, kamen wir zur Čampari jama, der tiefsten Höhle der Insel. Hierauf hatte ich mich ganz besonders gefreut. Ich kraxelte ein Stück weit hinunter, doch wegen der Dunkelheit und einer Vielzahl von Ungeziefer drehte ich schnell wieder um. Sie soll sage und schreibe 100 Meter tief sein. In ihr wurden vier ganzheitliche Skelette des Höhlenbären gefunden, deren Alter auf 10.000 vor Christus datiert wurden. Dies sind die einzigen vollständigen Skelette dieser Art aus diesem Teil Europas. Besonders interessant ist die Grotte auch für Bio-Höhlenforscher, weil in ihr drei Arten von Höhleninsekten gefunden wurden, die jetzt alle in ihren lateinischen Bezeichnungen den Namen „Cres“ tragen. Ich war glücklich.

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    Der markante Baum

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    Überreste von Petrićevi

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    Auf dem Weg zur Čampari jama

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    Čampari jama

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    Na, der will doch nicht wirklich...

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    ...doch, macht er!

    Im Stamm eines alten Baumes schossen wir einige Fotos. Nun ging es langsam zurück in Richtung der Küste bei Beli. Mittlerweile waren wir vier Stunden unterwegs. Alte Teiche im Wald dienten seit längerer Zeit als Schafstränken. Einer davon ist der Teich Palvanja. An ihm kamen wir vorbei. Unweit einer Wegkreuzung stießen wir dann auf das zweite Labyrinth unserer sehr schönen Wanderung, das Labyrinth der Lada, slawische Göttin des Sommers. Von hier ist es nicht mehr weit zur Küste. Dieses Labyrinth ist quadratisch angelegt. Wir legten unsere letzte Pause ein und liefen durch die Wege bis zur Mitte des Labyrinths, wo sich eine Art Lagerfeuer befand.

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    Marco im Baum

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    Wegweiser

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    Teich Palvanja

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    Am Labyrinth der Lada

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    Die Küste ist nicht weit


    Nun begann die letzte Etappe auf dem Weg zurück nach Beli. Durch die Baumwipfel hindurch konnten wir es bereits sehen. Letzten Endes gelangten wir auf einen Schotterweg, der bis zu den ersten Häusern des Dorfes hinab führte. Wir hatten vieles gesehen und kamen nach insgesamt fünfeinhalb Stunden wieder zurück zum Auto. In diesem Wald könnte uns niemals langweilig werden. Die gelaufene Strecke mag vielleicht 8 – 9 Kilometer betragen, doch wenn man sich vieles anschaut, entsprechende Pausen macht und sich an schönen Orten etwas länger aufhält, dann dauert sowas seine Zeit. Marco war von der Wanderung noch mehr begeistert als von unserer Wanderung auf den Osoršćica, obwohl auch die natürlich fantastisch war.

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    Markantes Kreuz ober von Beli

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    Abwärts mit Blick auf Krk

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    Beli kommt in Sicht

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    Die Pension Tramontana, in der man auch essen kann


    Unsere Beine schrien deutlich nach einer Badepause, die wir dann an unserem geliebten Strand Pod Beli, unterhalb des Dorfes einlegten. Zuvor hatte ich mit dem Gedanken gespielt, die kleine Zipline auszuprobieren, die am Ende des Dorfes beginnt und lediglich den Hügel hinab und über den Strand hinweg, bis zu den Felsen hinter dem Strand führt. Es ist nicht weit und für Menschen, die sich unsicher sind, ob eine solche Aktivität das Richtige für sie ist, der optimale Einstieg. Ich entschied mich aber dann, die Zeit zum Baden und Sonnenbaden zu nutzen. Das brauchte ich nun dringender. Auch Marco liebt den Strand und war mindestens ebenso glücklich wie ich, nun wieder hier zu sein. Der Strand war gut besucht, und hin und wieder sauste ein Tourist die Zipline hinab und über unsere Köpfe hinweg. Der Strand hat sehr groben Kies, große, runde Kieselsteine, in denen sich aber ein schöner Platz zum Liegen herstellen lässt. Neben dem Strand befindet sich der kleine Campingplatz Brajdi, und sämtliche Camper müssen den sehr steilen Weg bis zum Platz hinab fahren. Es ist auch ein beliebtes Tauchgebiet. Geht man vom Strand aus an den Felsen entlang, kommt man zum FKK-Bereich. Es ist wunderschön hier.

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    Strand Pod Beli

    Gegen 19:00 Uhr – so langsam breiteten sich bereits die Schatten am Strand aus – verließen wir ihn und fuhren Richtung Filozići. Zuerst hielten wir im Wald an einigen lustigen Holzskulpturen, die rote oder blaue Mützen tragen und Zwergen oder Wichten ähneln. Wir schauten uns erst einmal auf dem Gelände um, da es hier vieles zu entdecken gibt. Wir betrachteten die Kirche, einige steinerne Schuppen mit Holztüren, Palmen, alte Steinhäuser, weitere Skulpturen und einige schön angelegte Wege inmitten von Trockensteinmauern. Es ist ein idyllisches Fleckchen Erde. Wir sahen bereits eine rustikale, von einer Steinmauer umfasste Terrasse. Sie war mit einem schrägen Holzdach überdacht. Das Dach war von Holzbalken gehalten, und Holzregale, eine Reuse, ein riesiger Holzlöffel und Fässer schmückten die Wand. Die rot schimmernde Abendsonne schien zwischen den Balken auf den Tisch und tauchte ihn in wohliges Licht. Der lange Holztisch war mit Tellern, Gläsern und einem Korb mit einer Flasche Wein gedeckt. Wer wollte denn hier essen? Das sah sehr anmutig und einladend aus. Für uns würde dies doch sicher nicht sein. Vorbei an einem Hängemattenbereich und alten Holzbooten begaben wir uns zu Igors Haus, um nun auf uns aufmerksam zu machen. Igors Sohn kam heraus. Er war für das Abendessen zuständig und führte uns – kaum zu glauben – zu eben dieser wunderbaren Terrasse. Sagenhaft. Der hungrige Marco und ich (also Michael) nahmen Platz. Igors Sohn machte das gut und erklärte uns alles. Sein Englisch war sehr gut. Wir würden noch auf ein Pärchen warten, die gemeinsam mit Marco und mir das Abendessen einnehmen würden. Und schon bald danach erschienen sie, zwei relativ junge Italiener, die sich zu uns an den Tisch gesellten, eine hübsche Dame mit ihrem bärtigen Freund.

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    Eindrücke aus Filozići

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    Die schön hergerichtete Terrasse

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    Idyllischer Tisch fürs Abendessen

    Igors Sohn brachte den bestellten Wein und ein Holzbrett mit der ersten Vorspeise, einer Bruschetta in drei verschiedenen Variationen. Es schmeckte vorzüglich. Zu Anfang unterhielt ich mich eher mit Marco und die Italienerin eher mit ihrem Freund. Doch bald kippte der zuerst fremdartige und reservierte Gesprächsrahmen, und zwischen uns Vieren entbrannte eine angeregte Unterhaltung. Wir hatten Glück mit diesem sehr netten Pärchen, denn sie entpuppten sich als angenehme und lockere Gesprächspartner, die sehr gerne reisen und auch immer wieder auf die Insel Cres kommen, weil sie sie offenbar ähnlich lieben wie Marco und ich. Wir erzählten uns, wo wir bereits waren und gaben uns gegenseitige Tipps für sehenswerte Locations. Eigentlich waren wir fast nur am Reden und kamen kaum zum Essen, während die Italiener jeweils alles schon verschlungen hatten. Igors Sohn brachte die zweite Vorspeise, ein sehenswerter Teller aus verschieden Sorten Pršut, Feigen, alten Käsesorten, Tomaten und Gurken – ein toller Anblick. Und so schmeckte es auch. Die darauf folgende Hauptspeise bestand aus Schafsbratwurst, Pljeskavica mit Ziegenfleisch, Ajvar und einem Kartoffel-Gemüsesalat. Das alles war sehr schmackhaft. Und letzten Endes gab es noch Ricotta-Käse mit Honig und Feigen als Nachtisch. Das gesamte Mahl war stimmig und rund, und nicht zuletzt durch unsere angenehme Gesellschaft ein gelungener Abschluss eines wunderbaren Tages.

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    Bruschetta

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    Zweite Vorspeise

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    Schafsbratwurst und Pleskavica mit Ziegenfleisch

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    Feiner Nachtisch

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 15. Februar 2023 um 22:44

    Teil 12:

    Tag 07 – Wanderung in Tramuntana

    Donnerstag, der 11.08.2022:

    Marco und ich hatten uns mittlerweile dermaßen eingewöhnt, als wären wir hier zuhause. Am heutigen Tage begaben wir uns wieder nach Tramuntana im Norden. Deshalb schrieb ich nach dem Frühstück auf unserem Balkon erst einmal Igor an, um heute Abend in der Art Farm Filozići von ihm ein schönes Abendessen kredenzt zu bekommen. Am Tage unserer Ankunft auf Cres hatten wir das ja bereits mit ihm besprochen. Wir freuten uns riesig darauf und waren auch auf die abendliche Atmosphäre beim Essen gespannt, doch da seine Antwort erst einmal auf sich warten ließ, fuhren wir los.

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    Der tolle Blick vom Balkon

    Zuerst fuhren wir unterhalb von Beli in den kleinen Ort Sv. Petar. Hier gibt es eine über 400 Jahre alte Eiche, die ich gern sehen wollte. Marco hatte sie schon einmal besucht, doch ich kannte sie noch nicht. Der stattliche Baum hatte eine außerordentliche Form und war innen hohl, so dass ein Kind durchaus hinein steigen konnte. Sie war ein geschütztes Naturdenkmal. Der Legende nach wurde die Eiche von einer zahnlosen, recht wütenden alten Dame bewohnt, die als Pfand einen Kuss von den herannahenden Männern forderte.

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    Die Straße nach Beli

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    Kurz vor Sv. Petar

    Als wir ankamen, waren wir jedoch traurig. Der Baum ist leider zerstört. Daneben liegen noch die abgebrochenen Teile, und es ist nicht mehr besonders viel von ihm übrig. Entweder war es ein Sturm oder einfach das hohes Alter des Baums, was ihm den Garaus machte, oder beides. Also lief ich wenigstens noch ein bisschen durch den Ort, der jedoch wirklich klein ist und nur aus einigen wenigen Häusern, einer Kirche, Trockensteinmauern und Schafpferchen besteht.

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    Die Überreste der alten Eiche

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    Eindrücke aus Sv. Petar

    Nun fuhren wir nach Beli zur Auffangstation für Gänsegeier. Die Station war einst etwas Anderes. Von 1993 bis 2012 war der Besitzer des ehemaligen „Birds of Prey Conservation Center“ ein gewisser Herr Dr. Goran Sušić. Die verletzten Vögel wurden aufgepäppelt und später wieder in die Natur entlassen, was dem Grunde nach ja eine gute Sache ist. Es gab viele Volontäre, die unentgeltlich bei der Arbeit halfen, und es flossen auch viele Spenden. Hier lag wohl hauptsächlich das Problem, weil es als sehr fragwürdig galt, wo das Geld ankam und wie es eingesetzt wurde. Für viele war Herr Sušić ein unseriöser und unglaubwürdiger, windiger Geselle. Letztendlich zerstritt er sich noch mit der Stadt Cres, und das Zentrum wurde geschlossen. Er baute es in Sv. Juraj unterhalb von Senj wieder auf, doch auch dort existierte es nur für zwei Jahre. Das Letzte, was ich hörte, war, das er im Učka-Gebirge in Istrien noch diverse Futterstationen betreut haben soll, doch auch hier investierte er die Gelder wohl eher in fragwürdige Unterfangen, anstatt es der Unterstützung der Vögel tatsächlich zukommen zu lassen.

    Nun, wie auch immer, seit 2012 wird die Station in Beli von öffentlicher Stelle betrieben und hat nicht mehr den einstigen Umfang. Aber noch immer gibt es dort Gänsegeier, die nach entsprechender Pflege wieder in die Natur entlassen werden. Natürlich muss man von dem hübschen Ort Beli einige Fotos machen, wenn man oberhalb des Ortes daran vorbeifährt. Ähnlich wie Lubenice liegt es wie auf einem Adlerhorst auf den Felsen oberhalb der Küste. Wir parkten am Ortseingang und liefen zur Gänsegeierstation hinauf. Die Station beherbergt ein kleines Informationszentrum und ein Geiergehege. Wir bezahlten den Eintritt und bekamen eine recht interessante und schön gestaltete Broschüre in die Hand. Man soll sich leise verhalten, wenn man sich dem Gehege nähert, was auch von dem Bediensteten kontrolliert wurde. So wurde ich ermahnt, als ich etwas zu Marco sagte. Psst! Es befanden sich 6 Tiere im Gehege. Eines davon fraß gerade an einem Schafskadaver. Schon so lange wollte ich diese Station besuchen, doch hatte es erst jetzt geschafft.

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    Blick auf Beli

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    Die Auffangstation für Gänsegeier

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    Merkwürdige Exemplare

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    Bei den Gänsegeiern

    So! Zurück am Auto schulterten wir unsere gepackten Rucksäcke. Wir starteten unsere Wanderung im Tramuntana-Wald. Eine ganz wunderbare Wanderkarte des Gebietes bekam ich im Vorfeld kostenlos von der Pension Tramontana in Beli zugeschickt. Wir hatten die darauf in gelb eingezeichnete Route gewählt. Das wunderbare Beli kannten wir bereits. Vor dem Eingang ins Dorf bogen wir rechts durch das alte Steintor ab und kamen durch Trockensteinmauern hinunter zur Rimski most, der kleinen römischen Brücke. Einst war hier der einzige Verbindungsweg vom Süden der Insel nach Beli. Die Brücke ist 8 Meter lang, 12 Meter hoch und ca. 2.000 Jahre alt und besteht aus aufeinander gestapelten Steinblöcken. Im römischen Zeitalter befand sich unterhalb von Beli ein Hafen. Die angelieferten Waren wurden über diese Brücke in den Inselsüden verteilt. Man kann sich kaum vorstellen, was das für eine Plackerei gewesen sein muss, mit den Eselkarren über diesen kleinen, unebenen Weg zu fahren. Beli hieß damals Caput Insulae, was „Kopf der Insel“ bedeutet.

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    Beginn der Wanderung unterhalb von Beli

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    Durch das Steintor

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    Unsere Wanderung war auf dieser Karte die rote Route

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    Es geht in den Wald

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    Rimski most

    Auch auf diese Wanderung hatten Marco und ich uns schon lange gefreut. Die Wälder der Tramuntana sind Wälder mit riesigen Eichen und Kastanienbäumen, die mehr als 100 Jahre alt sind, und es ist nicht ungewöhnlich, jahrhundertealte Baumriesen zu finden, die über 30 Meter hoch sind und einen Stammumfang von mehr als 5 Metern haben. Es ist ein wunderbarer Wald. Nach einer Weile kommt man auf dem steinigen Weg an einer kleinen Höhle vorbei und kreuzt bald danach die Teerstraße nach Beli. Oberhalb der Straße ging es steil die Böschung hinauf. Marco erschrak und hatte Bedenken, dass die Schwierigkeit dieser Wanderung sich fortwährend auf diesem Niveau bewegen würde. Ich kraxelte hoch und reichte ihm den Arm. So kamen wir hinauf. Als wir uns zur Küste drehten, sahen wir Beli wunderbar unter uns liegen. Auch über der Straße war der Weg zunächst sehr steil, anspruchsvoll und voller Geröll, denn man muss erst einmal den Hügel erklimmen, doch bald danach wurde es flacher und merklich einfacher. Die Bedenken wurden dadurch zerstreut. Ich erhielt nun Igors Nachricht mit der Zusage für das Abendessen. Wir freuten uns.

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    Kreuz im Wald

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    Der Wanderweg

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    Kleine Höhle

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    Der Weg führt weiter

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    Blick zurück nach Beli

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    Wir folgten der gelben Markierung

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    Zwischen den Mauern

    Nach anderthalb Stunden gemütlichen Wanderns standen wir am Labyrinth der Vesna, der altkroatischen Göttin des Frühlings. Es gibt zahlreiche steinerne Labyrinthe im Tramuntana-Wald, die zu Ehren von Göttern oder Feen gelegt worden sind. Beim Betreten dieser Labyrinthe soll man sich ein bestimmtes Ziel setzen oder sich etwas wünschen, dessen Erfüllung man sich erhofft. Das meditative Wandern durch die Labyrinthe soll dem Geist auf seiner Reise in die Natur helfen, um auf diese Weise dem inneren Gleichgewicht näher zu kommen. Wenn ich auch ein Mensch bin, der sich nicht mit Meditation beschäftigt, so finde ich diese Labyrinthe doch sehr interessant und sehenswert. Am Labyrinth der Vesna, welches aus mehreren Kreisen besteht, legten wir eine ausgiebige Pause ein.

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    Am Labyrinth der Vesna

    Zwischen weiteren, schönen Trockensteinmauern führte der Weg weiter nach oben. Tramuntana war in der Vergangenheit ein recht stark besiedeltes Gebiet, aber die Dörfer wurden im Laufe des vergangenen Jahrhunderts nach und nach verlassen. Der Wald ist ein wahres El Dorado für Liebhaber von Dorfruinen. So gab es hier wahrscheinlich deutlich mehr als 20 Siedlungen. Man soll es kaum glauben. So kamen wir zu den Ruinen von Podubčići, wovon noch deutlich mehr erhalten ist, als ich dachte. Wir mögen sowas und waren begeistert. Auf einer Lichtung stehen mehrere Gebäuderuinen und eine Vielzahl von alten Häuserresten, –mauern und –strukturen. In einem Gang kam mir langsam und ängstlich ein Schaf entgegen. Als es dann fortlief, rannte es mich fast über den Haufen.

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    Podubčići

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 14. Februar 2023 um 22:36

    Teil 11:

    Der Nachmittag war auf dem Höhepunkt angelangt, also war es Zeit zum Baden. Wir fuhren zur Čikat-Bucht und parkten in der Nähe des Hotels Bellevue. Schließlich fanden wir im nordwestlich gelegenen Buchtteil den herrlichen Sandstrand Blatina. Schon seit längerer Zeit hatte ich mir gewünscht, hier einmal zu baden. Er war zwar recht voll, doch man hat es schon schlimmer erlebt. Der Strand gehört zum Hotel Bellevue, doch ist für jeden zugänglich. Einige Strandbars gehören mit dazu. Neben dem Sonnen und Baden schnorchelten wir auch. Dummerweise musste ich jemandem ausweichen, der direkt auf mich zuschwamm, und zog die Maske ab. Dabei riss ein Befestigungsteil der Maske, so dass das Schnorcheln ein unverhofftes Ende für mich fand. Doch wir haben den Strand sehr genossen.

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    Der Sandstrand Blatina

    Im Anschluss machten wir einen Spaziergang durch die ganze Čikat-Bucht. Wir waren positiv überrascht, wie schön es hier ist. Es gibt zahlreiche prunkvolle Villen um die Bucht herum, die bereits die österreich-ungarische Aristokratie auf der Suche nach Ruhe für sich entdeckt hatte, und eine schöne Promenade mit vielen Pflanzen, auf der man die Bucht umrunden kann. Die Villa Carolina war der Ort einer Liebesgeschichte zwischen Kaiser Franz Joseph und der Wiener Schauspielerin Katharina Schratt. Auch im mittleren Teil der Bucht, am Strand Ostrugova, badeten einige Leute. Hier gibt es jedoch nur Mauern und keine schönen Liegeflächen. Hinter dem Strand steht das Monument des in Mali Lošinj geborenen und verstorbenen Botanikers Ambroz Haračić. Er lehrte auch als Professor an der Seefahrtschule im Ort und führte zahlreiche Aufforstungen der Wälder durch, in deren Folge Mali Lošinj 1892 zum Luftkurort erklärt wurde, was den Tourismus erheblich ankurbelte. An der südöstlichen Teilbucht befindet sich der kleine Hundestrand.

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    Durch die Čikat-Bucht

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    Strand Ostrugova

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    Monument von Ambroz Haračić

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    Boutique Hotel Alhambra

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    Der schöne Weg rund um die Bucht mit der Villa Carolina links im Hintergrund

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    Schöne, kleine Badestellen

    Schließlich kamen wir zur Kirche Mariä Verkündigung, die hübsch anzusehen und in gelber Farbe gestrichen ist. Das 1534 erbaute Gebäude war jedoch verschlossen. Die Landspitze hier nennt man auch Kap Annunziata. Über der Tür befindet sich eine Inschrift. Die Übersetzung lautet: „Schauen Sie nicht von der Helligkeit dieses Sterns fort, wenn Sie nicht im Sturm verschwinden wollen.“ Die Kirche diente den Seeleuten und deren Familien als Weihort. Einer Legende nach lauschte sie den Seufzern der Kapitäne, die ihre Familien verlassen mussten, um sich auf eine Schifffahrt zu begeben. Marco und ich genossen das Ein- und Ausfahren der Boote in die Bucht.

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    Kirche Mariä Verkündigung

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    Bootsverkehr am Kap Annunziata

    Gern wäre ich noch zum Aussichtspunkt Monte Baston hinüber gelaufen und zur Inselspitze Boka Falsa. Der Name bedeutet „Täuschende Durchfahrt“, weil hier nur die kleinsten Boote durchfahren können. Doch bis dort hinüber wäre es eindeutig zu weit gewesen.

    Zum Sonnenuntergang besuchten wir den Aussichtspunkt Providenca Tematski Vidikovac oberhalb von Mali Lošinj auf dem Berg Umpiljak (171 m). Das war ein würdiger Abschluss. Man kann sich allerdings kaum vorstellen, wie schwer es ist, zum Sonnenuntergang hier oben einen Parkplatz zu bekommen oder auch einfach nur hinaufzufahren und noch schlimmer: wieder herunterzukommen. Die kleine Teerstraße ist lediglich einspurig, und absolut jeder will jetzt hier hinauf. Da kann sich schon mal ein kleiner Stau bilden.

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    Hinauf zum Aussichtspunkt

    Leider muss man zum Sonnenuntergang einen Tisch zum Essen vorbestellen, wenn man den Aussichtspunkt betreten will. Zu anderen Zeiten ist er natürlich frei zugänglich, aber zum Sonnenuntergang dürfen nur die „geladenen Gäste“ hinein. Wir durften lediglich ein paar Meter auf das Grundstück und mussten in der Nähe des Eingangs stehen bleiben, was aber auch schon schön war. Die Holztische, die über den Aussichtspunkt verteilt sind, waren gut besetzt. Die Aussicht hier ist die Schönste, die man sich auf Lošinj vorstellen kann. An unserem Wandertag, als wir auf dem Osoršćica waren, blickten wir ja sozusagen von der anderen Seite hier herüber. Von hier aus blickt man über den Aussichtspunkt auf Mali Lošinj herunter, über Koludarc und Ćunski hinweg und auf den Osoršćica mit den Gipfeln Mikula und Televrin bis hin nach Osor und Cres. Es ist schön, wenn man sagen kann: „Schau, auf dem hohen Berg da hinten, da waren wir vor ein paar Tagen drauf!“ Hinten über Srakane ging die Sonne unter, man blickt über alle Inselteile, Buchten und Strände und auf der rechten Seite bis zum Luka Sv. Martin und in die Valdarke-Bucht. Einfach sagenhaft. Noch schöner als vom Osoršćica. Die Gäste des Aussichtspunkts im Vordergrund erzeugen auf den Fotos ein belebendes Element. Eine schönere und atemberaubendere Stelle kann man zum Sonnenuntergang kaum finden. Hier erwärmt die untergehende Sonne das Herz.

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    Am Aussichtspunkt

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    Die Sonne geht unter

    Wir wollten in der Konoba Barracuda am Hafen von Mali Lošinj zu Abend essen, und ich hatte bereits einen Tisch vorbestellt. Als wir ankamen, mussten wir jedoch eine Weile warten, da noch alle Tische besetzt waren. Das hatte aber auch was Schönes. Wir bekamen ein Glas mit gutem Weißwein in die Hand gedrückt und sollten uns gegenüber der Konoba am Hafenrand auf eine Bank setzen. Gefiel mir. Einfach in der Abendatmosphäre auf den Hafen schauen und ein Glas Wein dabei trinken. Dieses Privileg hatte nicht jeder.

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    Zurück im Hafen

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    Ein Gläschen in Ehren...

    Nach einer Weile winkte man uns zu, denn ein Tisch war frei geworden. Noch andere Gäste kamen, doch wir hatten Vortritt. Ich bestellte den Seeteufel in Weißweinsoße mit Kartoffeln, Kapern und Tomaten, Gurken und Oliven. Doch so hatte ich mir den Fisch nicht vorgestellt. Was hatte man mit ihm bloß angestellt? Es schien ein sehr kleiner Seeteufel zu sein, und man hatte ihn so zubereitet, dass nicht mehr viel Fleisch daran war. Er sah irgendwie gerupft und geschrumpft aus. Das gefiel mir nicht. Es ist zwar nicht so, dass es nicht geschmeckt hat, aber Seeteufel kenne ich anders. Gut, sagen wir mal, es war eine neue Erfahrung. Marco hatte sich zwei kleine Schweinefilets und Pommes bestellt. Insgesamt können wir das Barracuda nicht unbedingt empfehlen. Die Geste mit dem Wein während des Wartens war schön, aber das Essen entsprach nicht unbedingt unseren Erwartungen. Die Speisen waren hier nicht besonders günstig, und auch ein Posten „Couvert“ war mit auf der Rechnung, eine Servicegebühr, die man eher aus Italien gewohnt ist. Dafür, dass wir außer 2 Bier und einem Viertelliter Weißwein keinerlei Vor- oder Nachspeisen hatten, empfanden wir 61 € für das Dargebotene eher zu viel. Aber macht nichts; ich kann über sowas schnell hinwegsehen.

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    Seeteufel mal anders

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    Schweinefilets

    Dafür hatten wir auf unserem Balkon bei einigen Bierchen noch viel Spaß und lachten immer noch über meinen neuen Namen. Wir würden uns hier selbstständig machen und eine Disco eröffnen mit zwei großen „M’s“ auf dem Dach – Marco & Michael.

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 13. Februar 2023 um 21:25

    Teil 10:

    Tag 06 – Besuch in Mali Lošinj

    Mittwoch, der 10.08.2022:

    Ein neuer Tag. Heute freuten Marco und ich uns auf die E-Bike-Tour. Wir waren gespannt. Hoffentlich würde das Ausleihen klappen. Mittlerweile fühlten wir uns hier in Vidovići schon richtig zuhause. Nach dem Frühstück fuhren wir also nach Mali Lošinj zur Čikat-Halbinsel. Wir parkten, schnallten die Rucksäcke um und liefen zum E-Bike-Verleih. Eine junge Dame nahm sich uns an. Ich nannte ihr meinen Namen und wies sie auf die reservierten Bikes hin. Oh – ihr Gesicht sah nicht zuversichtlich aus. Was war los? Das würde ja wohl funktionieren, oder?

    Die junge, kroatische Dame gab Marco und mir zu verstehen, dass da was schiefgelaufen sei. Aha! Genau! Beide von uns reservierten Mountain-E-Bikes hätten einen Schaden an der Gangschaltung! Uns fielen die Kinnladen runter. Wer soll das glauben, dass an beiden Bikes die Gangschaltung kaputt war? Welch Zufall aber auch. Das sei gestern geschehen. Na klar! Die Räder seien nun in Reparatur und morgen dann wieder verfügbar. Hahaha! Obwohl – zum Lachen war uns nicht zumute. Warum waren sie nicht wenigstens ehrlich und sagten, dass sie die Räder trotz der Reservierung schon verliehen hatten? Aber das ist sie, die kroatische Zuverlässigkeit. Ich mein', nichts gegen Kroaten. Wir mögen sie selbstverständlich, und es sind meist herzensgute Menschen, aber mit der Zuverlässigkeit ist es eben manchmal nicht sonderlich weit her. Ich sagte ihr, dass wir extra deswegen von Martinščica hierher gekommen seien. Sie durfte ruhig merken, dass wir ein wenig böse waren und ihre Erklärung nicht wirklich glaubten, denn ich wollte, dass es wenigstens das nächste Mal klappte.

    Es war nicht weiter tragisch, da wir sowieso einen kompletten Mali Lošinj-Tag geplant hatten, den wir dann eben heute machen würden, aber dann sollte es wenigstens beim nächsten Mal funktionieren. Das musste ich sicherstellen, weswegen es nicht schaden konnte, wenn sie merkte, das wir ein wenig – sagen wir mal „ungehalten“ – waren. Sie entschuldigte sich. Die Reservierung hätte ein Kollege aufgenommen, der mit Namen so seine Schwierigkeiten hätte. Er hätte den englischen Namen Michael notiert. Ah – ja. Ab jetzt war ich also der Michael. Marco und Michael in Kroatien – M&M. Sie hätten sogar versucht, mich zu erreichen und gingen davon aus, dass wir im benachbarten Hotel untergekommen wären, wo sie dann auch angerufen hätten, um uns vom Schaden der Bikes zu unterrichten. Es wurde dauernd lustiger.

    Wir verabredeten, dass wir nun gern in zwei Tagen mit den Rädern fahren würden und ich am nächsten Tag noch einmal anrufen würde. Okay. Also fuhren Michael und Marco zu einem großen, zentralen Parkplatz in Mali Lošinj und parkten dort. Auch hier war unser letzter Besuch bereits 8 Jahre her. Vielleicht gab es auch die eine oder andere Sache, die wir noch nicht kannten, und so hatten wir den ganzen Tag eingeplant.

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    Kirche Sv. Martin

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    Der freistehende Glockenturm

    Zuerst begaben wir uns in den Hafen Sveti Martin, in dem die Geschichte Mali Lošinjs begonnen haben soll. Er liegt eine Bucht weiter nördlich vom Valdarke Beach. Unweit des kleinen Hafens steht die Kirche Sv. Martin, welche auf einem großen Friedhof steht. Normalerweise mag ich Friedhofsbesuche nicht allzu gern, wohingegen der neugierige Marco gern alle Gräber mit den Bildern der Verstorbenen betrachtet. Hier war es sowieso ein Muss, um näher an die Kirche zu kommen. Das eigentliche Kirchengebäude ist vom Glockenturm getrennt; beides stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die Priester, die einst in dieser Kirche dienten, waren Glagoliten, hatten unter Anderem die Aufgabe von Notaren und unterzeichneten Testamente und Verträge der Dorfbewohner. Auf dem Weg zurück den Hügel hinauf, kamen wir an der kleinen Kirche Gospa Žalosna vorbei. Das kleine rosa Sakralgebäude hatte geschlossen.

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    Kirche Gospa Žalosna

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    Im Innern

    Dann kamen wir zum Aromatischen Garten. Er ist eine kleine Oase des Wohlgefühls, des Kunsthandwerks und der Kräuter und Düfte mitten in der Stadt. Sandra Nicolich bietet Liköre, aromatische Öle, Tees, Salze, Duftsäckchen, Muscheln, Heilbalsame und Körperpflegeprodukte. Die Erkundung ihres Gartens nahm viel Zeit in Anspruch. Überall befindet sich ein weiterer, liebevoll gestalteter Hingucker. Wegen der hohen Temperaturen und des Regenmangels waren manche der vielen Planzen etwas trocken, was der hübschen Atmosphäre aber keinen Abbruch tat. Ein alter Esel stand in seinem Unterschlupf, und auch einige Schafe und Ziegen gab es. Der Garten ist ein Ort der Ruhe. Am Abend wird hier sogar Abendessen angeboten, und Sandra stellt ihre eigene Zitronenlimonade her. Braucht man etwas Ruhe, setzt man sich einfach an einen der vielen bunten Tische und Stühle, die hier und dort im Garten platziert sind. Es gibt einen überdachten Essbereich, das ist aber eher eine offene Küche mit Schränken und allem drum und dran, nur eben ohne die Wände. Wirklich sehr hübsch und rustikal. Für Marco und mich war der Besuch eine willkommene Abwechslung.

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    Am Aromatischen Garten

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    Eingangstor

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    Eindrücke aus dem Aromatischen Garten

    Nun ging's zum wunderbaren Hafen der Stadt in der Augustusbucht. Der römische Kaiser Augustus soll hier seine Flotte für die Schlacht gegen Antonius und Kleopatra vorbereitet haben. Der Brunnen am Trg Republike Hrvatske stellt so was Ähnliches wie eine Blume dar und ist vergleichbar mit dem im Hafen der Stadt Cres. Wir warfen eine Blick in die Fischhalle, um einfach mal zu schauen, was denn hier so Frisches angeboten wird. Am Hafen mit seinen vielen bunten Häusern und unzähligen Booten ließen wir die Atmosphäre auf uns wirken. Es ist der größte Hafen der Inseln Cres und Lošinj. Obwohl „mali“ ja klein bedeutet, ist Mali Lošinj mit über 6.000 Einwohnern der größte Ort; wahrscheinlich war dies einmal anders. Nachdem wir zuerst dem westlichen Teil des Hafens entlang geschlendert waren, begaben wir uns schließlich auf die andere Seite. Hinter der Kaffeebar Triton entdeckten wir die kleine Kirche Sv. Antun und weit im Norden schließlich die größere Crkva Sv. Nikola, die auch geöffnet hatte.

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    Durch die Gassen zum Hafen

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    Vorm Hafen

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    Der Brunnen am Trg Republike Hrvatske

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    In der Fischhalle

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    Am wunderbaren Hafen

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    Crkva Sv. Nikola

    Das Museum des Apoxiomenos ließen wir aus. Es ist ganz einem einzigen Exponat gewidmet, der griechischen Bronzestatue eines Athleten, der sich nach dem Sport Staub, Öl und Schweiß mit Hilfe eines Streicheisens von der Haut schabt. Seife kannte man damals nicht. Die Statue stammt wohl aus dem 1. oder 2. Jahrhundert vor Christus und wurde 1997 im Unterwasserbereich der Insel gefunden. Bis zum 5. Jahrhundert nach Christus befanden sich an der kroatischen Adriaküste einige griechische Kolonien wie z. B. Trogir, Vis und Korčula. Die Statue ist Zeugnis dieser griechischen Epoche. An einer Eisdiele flüchteten wir in den Schatten. Es gab einen weiteren Früchte-Eisbecher und eine Limunada für mich.

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    Eisbecher am Hafen

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 11. Februar 2023 um 23:39

    Teil 09:

    Nun ging's aber wirlich zum Camp Kovačine zum Baden. Der Plaža Kovačine ist wunderbar. Der lange Strand mit feinem Kies war sehr gut besucht und erinnert etwas an die Strände an der Makarska Riviera. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Es war sehr warm geworden, und so genossen wir das Bad in Sonne und Wasser. Auf einmal regte sich was. Einige begannen zu tuscheln, und viele Blicke gingen zum Meer. Handys wurden gezückt. Was war hier los? Auch wir schauten aufs Wasser und entdeckten etliche Delfine, die in einiger Entfernung regelmäßig aus dem Wasser sprangen. Für Marco und mich war das unfassbar. Schon so oft waren wir im Urlaub am Meer, doch dieses Glück blieb uns bislang stets vergönnt. Man kennt diese so genannten Delfinbeobachtungsfahrten, die von einigen Ausflugsbooten angeboten werden. Wir machen uns über sowas regelmäßig lustig, denn sehen tut man nie etwas. In unseren Augen reine Geldmacherei. Doch hier am Strand, ganz unverhofft, kamen wir endlich in den Genuss. Eine Zeit lang waren sie weg, dann kamen sie wieder und sprangen durch die Wellen. Und es waren gar nicht mal so wenige. Leider war das zu weit entfernt, um mit einer Handykamera brauchbare Fotos zu machen, für das Auge aber war es eine feine Sache.

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    Auf dem Weg zum Camp Kovačine

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    Plaža Kovačine

    Auf dem Rückweg in die Stadt kamen wir durch das hübsche Osttor der Stadt, das Porta Marcella. Durch eine schöne, kleine Fußgänger-Allee neben der Straße des 20. April gelangt man zum Gedenkpark Spomenik palim borcima, der an die im Krieg gefallenen Soldaten erinnert. Dahinter kommt das „Tor des Forts“, ein weiteres Stadttor, welches durch die Gassen zum Hafen führt. Unser Weg führte uns jedoch geradeaus in Richtung der Marina im Süden der Stadt. An der Crkva Sv. Duh und an der kleinen Chiesa S. Maria Maddalena vorbei, ging’s zum Franziskanerkloster, welches uns noch gut in Erinnerung war. Was uns noch fehlte, war jedoch ein Besuch im Innern des Klosters. Das hatten wir damals irgendwie verpasst. Also erkundeten wir nun im Innern den Kreuzgang mit Innenhof und Brunnen und den hübschen Klostergarten mit einigen Statuen, vielen Pflanzen und kleinen Feldern mit Tomaten und Weintrauben. Unter einem Baum steht eine kleine Bank. Auch die Klosterkirche konnten wir betreten.

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    Porta Marcella

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    Die Fußgänger-Allee

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    Tor des Forts

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    Crkva Sv. Duh

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    Chiesa S. Maria Maddalena

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    Am Franziskanerkloster

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    Innenhöfe des Franziskanerklosters

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    Der Kreuzgang

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    Im Klostergarten

    Dann wollten wir uns noch die Marina anschauen, denn hier hinten waren wir noch nie. Die Stadt hat wahnsinnig viele Kirchen. Bevor man zum Benediktinerkloster gelangt, sieht man noch die kleine Kirche des heiligen Kreuzes und die Kirche der Mutter Gottes der Gesundheit. Das Benediktinerkloster ist ein wuchtiger Bau mit hohem Kirchturm. Dass hier hinten so viele Leute baden, hätte ich nicht gedacht. Die Marina der Stadt Cres ist riesig. Wir schauten bei der Betankung eines Schlauchbootes zu und machten kehrt. Auf dem Weg zur Marina war bis vor kurzer Zeit ein weiterer E-Bike-Verleih, doch geriet er durch die Coronapandemie in Schieflage, so dass man sich nun nicht sicher war, die Geschäfte weiterführen zu können oder doch zu verkaufen. Das hatte mir der Besitzer am Telefon erzählt, und so schied dieser Anbieter für unser geplantes Vorhaben leider aus.

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    Kirche des Heiligen Kreuzes

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    Kirche der Mutter Gottes der Gesundheit

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    Benediktinerkloster an der Straße zur Marina

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    In der Marina

    Ähnlich wie das hübsche Vrbnik auf Krk hat auch Cres eine „engste Gasse der Welt“. Auf dem Rückweg zum Hafen mussten Marco und ich uns natürlich noch hier „hindurchquetschen“ und dabei ein paar Bilder machen. Wirklich quetschen muss man sich nicht. Das passt schon.

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    Die "engste Gasse der Welt"

    Jetzt hatten wir aber Hunger bekommen. Zuvor hatte ich bereits einen Tisch in der Konoba Kumpanija vorbestellt, also machten wir uns auf den Weg. Marco war ja ein klein bissel skeptisch, was die Konoba anging, da die Bewertungen im Internet nicht die Allerbesten waren. Aber die Konoba Kumpanija ist eben bekannt für ihr Spanferkel, was es bereits seit Jahren immer dienstags und samstags gibt. Es ist ein bisschen merkwürdig, dass die Konoba an einer kleinen Gasse liegt. Es scheint keinen anderen Zugang zu geben. Als wir ankamen, waren wir jedoch nicht wenig überrascht, und zwar positiv. Das Ambiente war fantastisch. In einem gemütlichen Innenhof saß man bei Laternenlicht gemütlich beisammen. Efeu rankte auf einem von Holzbalken getragenen Netz über den halben Hof. Sowas mag ich. Hier kann man es sich gut gehen lassen.

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    In der Konoba Kumpanija


    Als Vorspeise bestellte ich etwas Schinken. Was das Spanferkel angeht, ist der vorsichtige Marco immer etwas zurückhaltend. Wir lieben Spanferkel, doch haben wir es schon oft erlebt, dass es einfach zu fettig war. Viele Besitzer reden sich dann raus, dass das eben beim Spanferkel so sei, doch das stimmt nicht, denn schließlich haben wir auch schon gutes, mageres Fleisch bekommen. Deswegen hatte ich vorsichtshalber erst einmal nur für mich vorbestellt, und Marco wollte erst mal schauen. Doch dann wurde er mutig und fragte, ob denn auch noch für ihn eine Portion übrig sei, ohne es zuvor gesehen zu haben. Zusammen mit etwas Rotwein für mich bekamen wir unser Spanferkel mit Bratkartoffeln und waren beide sofort begeistert. Das Fleisch war vorzüglich und zart, mit kaum Fett und tollem Geschmack. So gut haben wir es selten bekommen. Nach und nach kamen immer mehr Leute, die gern noch in der Kumpanija gegessen hätten, doch entweder mussten sie sehr lange warten oder bekamen gar keinen Tisch mehr. Es hat sich eben doch rumgesprochen, dass man hier sehr gut essen kann.

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    Spanferkel

    Auf dem Rückweg kamen wir noch einmal am Brunnen im Hafen vorbei. In den Abendstunden leuchtet der Brunnen alle paar Sekunden in einer anderen Farbe. Es war wunderschön hier. Der Hafen war zum Bersten gefüllt und alle Tische ringsum waren sehr gut besetzt. Am Brunnen war ein Musiker, der mit seinem Gesang und der Gitarre bekannte Songs zum Besten gab. Er hatte wirklich Talent. Ich hätte noch eine ganze Weile zuhören können, doch schließlich hatten wir einen langen Tag hinter uns und wollten uns auch gern noch eine Weile auf unseren Balkon setzen. Also verabschiedeten wir uns von Cres, wo wir ja schließlich den gesamten Tag verbracht hatten und traten den Heimweg an. Zufrieden ließen wir den gelungenen Tag auf unserem Balkon bei einem Bierchen ausklingen.

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    Der beleuchtete Brunnen

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 10. Februar 2023 um 11:54

    Ja Jürgen! Cres hat eine große Marina. Dieser Yachthafen ist an eine Werft angeschlossen, die 1947 gegründet wurde und im Schiffsbau und in der Instandhaltung tätig ist. Die Werft ist das ganze Jahr geöffnet und kann sowohl Passagierfähren, Autofähren, Frachtschiffe und Fischerboote als auch Yachten bearbeiten. Vom eigentlichen Hafen aus kann man sie jedoch nicht sehen. Das ist ein wenig außerhalb in der großen Bucht.

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 9. Februar 2023 um 22:15

    Teil 08:

    Tag 05 – Cres, die Hauptstadt

    Dienstag, der 09.08.2022:

    Der heutige Tag galt allein der Stadt Cres. Meine Vorfreude war groß. Es ist einfach toll, sich den ganzen Tag Zeit nehmen zu können für eine solche Stadt, denn so kann man auch viel entdecken. Nach dem herrlichen Frühstück auf unserem Balkon telefonierte ich erst einmal wieder mit dem E-Bike-Verleih in Mali Lošinj. Ja, man sagte mir für den nächsten Morgen zu. 2 Mountain-E-Bikes waren auf meinen Namen für Marco und mich reserviert. Perfekt.

    Als Marco und ich zu unserem Parkplatz ans Auto kamen, wartete eine hübsche junge Dame dort. Es war eine Einheimische. Sie gehörte zu den Nachbarn unserer Vermieterin Ana, zu der Familie, denen der Bienenstock hinter dem Haus gehörte. Sie wollte gern zu ihrem Freund, der unten am Campingplatz Slatina sei und fragte, ob wir sie denn mitnehmen könnten. Ihr Englisch war sehr gut. Na klar, wir nahmen sie mit und unterhielten uns angeregt während der Fahrt. Wir mussten oberhalb von Martinščica ja nur kurz nach rechts abbiegen, um sie vor den Toren des Camps rauszulassen. Sie war eine Nette. Dann erzählte sie noch vom Oil House neben dem Campingplatz, was ihrer Freundin gehörte, welches wir durchaus mal besuchen könnten. Sie biete ganz tolle Öle zur Entspannung an. Auf unserer anschließenden Weiterfahrt nach Cres witzelte ich mit Marco, dass wir sie hätten fragen sollen, ob sie nicht gemeinsam mit uns eine Lammpeka in der Nonina Konoba in Stivan essen wolle, damit wir dann 3 Personen wären. Hehe.

    Auf einem zentralen Parkplatz der Stadt Cres parkten wir und zahlten für den ganzen Tag. Es ist stets ein tolles Gefühl, in Cres zu sein. Hier kann man sich einfach nur wohlfühlen. Die Sonne knallte. Auf dem Weg zum Zentrum kamen wir an einem weiteren E-Bike-Verleih vorbei, Gonzo sport. Beim Vorbeigehen entwickelten wir die einhellige Meinung, dass es gut sei, dass wir nicht hier Fahrräder reserviert hatten, denn die umher stehenden Räder machten auf uns keinen besonders guten Eindruck. Durch die Gassen ging es Richtung Hafen an der kleinen Kapelle Sv. Gaetan vorbei, die nicht sonderlich spektakulär ist, aber geöffnet hatte, so dass wir einen kleinen Blick ins Innere werfen konnten. An einigen Souvenirshops wie z. B. dem „No Stress on Cres“-Shop entlang, gelangten wir zum „Macmalić Olive Oil, Wine & Delicacies“, wo ich gern nach einer guten Flasche Wein schauen wollte, doch ich stellte fest, dass das Angebot nicht meinen Vorstellungen entsprach. Wir kamen zum Hafen mit dem Brunnen und dem Uhrenturm. Himmlisch, hier entlang zu schlendern. Am Hafen mit den vielen bunten Häusern und den Bootsanlegern lassen sich unzählige Bilder machen.

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    Durch die Altstadt

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    Kapelle Sv. Gaetan

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    An den Souvenirshops

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    Der Brunnen am Hafen

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    Uhrturm und Loggia

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    Am Hafen

    Das Vina Miramar in der südwestlichen Hafenecke hatte schon eher was nach meinem Geschmack. Niemand war darin, doch ich sah herrliche Weinfässer, tolle Weine, teure Weine, Weine von bekannten Winzern, doch preislich sprengten auch sie meine Vorstellungen. Wir verließen den Hafen auf dem Lungomare in Richtung Camping Kovačine. An der wunderbaren Kaffee- & Cocktailbar Cresland mussten wir pausieren, zu schön sahen die Cocktails auf den Tischen der Gäste aus. Wir nahmen an einem Holztisch Platz, Marco mit einem Aperol Spritz und ich mit einem Blue Lagoon. Das hatten wir jetzt nötig. Die Crkva Sv. Nikola ist schön und wartet mit hübschen Säulen vor dem Eingang auf. Wir verließen den Lungomare nach rechts.

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    An der Kaffee- & Cocktailbar

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    Aperol Spritz & Blue Lagoon

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    Crkva Sv. Nikola am Lungomare

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    Durch die Säulen

    Marco und ich wollten zum alten Stadtturm Ecke Melin I / Zagrebačka Ulica. Schon seit langer Zeit wollte ich ihn besuchen. Ich wusste, dass er begehbar ist und man an den Zinnen auf der oberen Plattform sogar ein Getränk zu sich nehmen konnte. Na ja, das war vielleicht früher mal so. Heute nicht mehr. Er hatte geschlossen. Wirklich schade. Zur römischen Kirche St. Salvadur war es uns zu weit. Von hier aus ging’s dann zurück zum Hafen.

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    Alter Stadtturm


    An der großen Marienkirche (Crkva Marije Velike) steht der freistehende Glockenturm. Die Öffnungszeiten hatte ich mir notiert, da die Aussicht sicher spektakulär sein musste. Hhm, die Zeiten standen auch an der Tür. Demnach sollte nun geöffnet sein, war es aber nicht. Im Innern der Kirche fragte ich eine Einheimische, die den ihr bekannten Pfarrer zu sich rief. Der Aufstieg auf den Turm sei nicht mehr möglich. Da die Treppen zu marode geworden waren, sei es zu gefährlich. Marco und ich hatten wirklich kein Glück, aber gut, nicht so schlimm. Durch das Tor am Uhrenturm ging’s wieder hinaus. In der nahen Loggia waren die üblichen Marktstände aufgebaut, und einige ältere, einheimische Herren hielten einen Plausch.

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    In den Gassen

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    Am Glockenturm der Marienkirche

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    Vor der Kirche

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    Hinaus zum Hafen

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    An der Loggia

    Dann kamen wir an den Palast Arsan, in dem das städtische Museum untergebracht ist. Der Palast wurde im frühen 16. Jahrhundert von Bischof Antun Marcello Petris erbaut. In dieser Zeit, nach dem Zusammenbruch von Osor, wurde die Stadt Cres zum wirtschaftlichen, politischen und sakralen Zentrum der Insel und des Archipels. Die Bronze-Skulptur von Frane Petrić steht davor. Der venezianische Dichter, Philosoph und Humanist lebte im 16. Jahrhundert und war kroatischer Herkunft. Wir entschlossen uns zu einem kleinen Museumsbesuch. Neben etlichen alten Amphoren und Steinreliefs beherbergt das Museum weitere alte Gefäße und Möbel, Fotos von der Insel und antike Artefakte. Es gibt insgesamt nicht allzu viel zu sehen, doch der Eintritt ist günstig. Im Hafen legten wir eine kleine Pause ein. Marco und ich aßen einen Früchte-Eisbecher, und ich probierte einen Apfel-Cocktail namens Appel Bee. Sehr lecker.

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    Platz am Palast Arsan

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    Am Palast

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    Wir und Frane Petrić

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    Im Museum

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    Früchtebecher

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 9. Februar 2023 um 22:09

    Hallo Jürgen, wir haben wirklich Einige beobachtet, die am Gipfel ankamen, einen kurzen Blick auf die Aussicht geworfen haben und dann sofort weiter sind. Ich kann das auch nicht verstehen. Einige scheinen eine solche Wanderung aus rein sportlichen Gründen zu unternehmen. Ich für meinen Teil habe geschlafen wie ein Stein, und Marco ging es sicher nicht anders.

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