Im letzten Jahr waren wir ein paar Tage am Lago di Ledro. Dieser kleine See liegt nordwestlich des Gardasees und ist folglich aufgrund der Lage und der Größe viel weniger bekannt. Im Ledro Tal liegt auch der 600 Einwohner zählende Ort Bezzecca. Diese Einwohner verteilen sich zudem noch auf ein paar Ortsteile.
Bezzecca habe ich euch hier schon vor einiger Zeit vorgestellt. Die Gegend war wiederholt Kampfgebiet zwischen den Italienern und den Österreichern.
Bezzecca im Trentino und seine militärische Vergangenheit
Aber nicht nur die alten militärischen Stellungen und Gedenkstätten an frühere Kriege sind hier sehenswert. Auch lohnt es sich, dieses verschlafene Örtchen einmal genauer anzusehen.
So schaut das Dörflein von der Höhe aus wo sich die alten militärischen Stellungen befinden.
Auch diese Kirche ist Teil der Gedenkstätte.
Im Ort selbst gibt es jedoch auch noch mal eine Kirche.
Das Gebäude rechts im Bild ist das Rathaus der selbständigen Gemeinde.
Nun zeige ich euch wahllos Bilder von bewohnten oder nicht mehr bewohnten Häusern und Kleinigkeiten, die mir auffielen.
Eine Leihbücherei für jedermann gibt es mittlerweile auch bei uns im Dorf. Da sind die Bücher in einer alten Telefonzelle deponiert.
Es gibt zumindest noch zwei Kneipen bzw. Cafes in Bezzecca. So eine Einrichtung gehört in jedes italienische Dorf.
Holz wurde hier in den Bergen wohl seit Jahrhunderten genutzt. Da ist es kein Wunder, daß diese alte Bandsäge noch herumsteht.
Aber auch der Tante Emma Laden hält sich noch im Dorf.
Die Vendesi-Schilder zeigen es uns, daß viele Häuser zu verkaufen sind. Aber wer kauft hier schon ein Haus?
HIer wohnt noch jemand. Man sieht es an den Blumen auf der Fensterbank und an der Wäsche, die am Balkon getrocknet wird.
Sicherheit muß sein!
Manches Gebäude ist wohl so baufällig, daß gleich die Gasse davor gesperrt werden muß um Passanten vor herabfallenden Teilen zu schützen.
Ich vermute mal, daß viele Bewohner hier seit Generationen wohnen, aber mittlerweile hinunter zum Gardasee fahren um dort zu arbeiten. Bezzecca liegt auf einer Höhe von 700 Metern, der Gardasee auf knapp 250 Metern Meereshöhe. Damit ist klar, daß hier ein völlig anderes Klima herrscht.
Rechts an der Mauer ist eine öffentliche Wasserzapfstelle zu sehen. Heute haben natürlich alle bewohnten Gebäude fließend Wasser im Haus.
Das schaut doch gemütlich aus.
Viele Häuser sind anscheinend kombinierte Wohn- und Landwirtschaftsgebäude.
Stilleben
Auch wenn bei unserem Besuch der Himmel bedeckt wa, hat es sich gelohnt, mal etwas abseits des Gardasees herumzuschnüffeln. Bezzecca ist nichts Besonderes, aber ein Beispiel für einen teilweise verlassenen Ort in den Trientiner Bergen.
jürgen