Vielleicht ein kriegerisches Gerät?

D 1879 Bayern > MINDELHEIM > Mindelburg > Zieleinrichtung einer Kanone
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claus-juergen -
22. November 2020 um 17:09 -
Erledigt
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Vielleicht ein kriegerisches Gerät?
Volltreffer! Jetzt dürfte es ein Leichtes sein, dieses Rätsel vollständig zu lösen.
grüsse
jürgen
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Dann kanns ja nur eine alte Kanone sein mit Tabelle für den Neigungswinkel?
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Genauso ist es. Mit Hilfe dieser Zahlen haben die Kanoniere den Neigungswinkel eingestellt und damit das Ziel anvisiert. Auf dem letzten Bild ist es deutlich zu erkennen, dass da etwas fehlt. Lediglich die Halterung für die vermutlich filigrane Zieleinrichtung ist noch vorhanden.
Die Kanone steht in der Vorburg der Mindelburg bei Mindelheim.
So eine Kanone soll ja nicht nur einen Knall verursachen, sondern nach Möglichkeit auch das gegnerische Ziel treffen. Das war im Mittelalter nicht ganz so einfach. Ursprünglich behalfen sich die Kanoniere mit Keilen, die unter das Geschützrohr geschoben wurden. Das war natürlich mühsam weil nach jedem Schuß der Keil herausfiel oder verschoben wurde. Erst später gab es dann diese Visiereinrichtungen in Verbindung mit sogenannten Höhenrichtschrauben.
So blieb die Kanone weitgehend gleich eingestellt, wenn das Ziel erst mal getroffen war. Nötig waren wie auf dem folgenden Bild zu erkennen ist, mindestens drei Personen. Der Kommandant ist hier weiblich, der Ladeschütze und der Richtschütze sind männlich.
Vielen Dank fürs Mitmachen sagt
Jürgen
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Das hab ich nich nie gesehen..
Aber kannst Du bitte noch die Bedeutung der Zahlen erklären ?
Es geht hier ... um Entfernungen.
was ist 1/2 für eine Entfernung?
Was heißt 3_1 ?
Warum stehen sie 2x da?
z,B,
3_1
4_1
usw
Gruß,
Elke
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Die Kanone steht in der Vorburg der Mindelburg bei Mindelheim.
Hallo Jürgen,
was du alles siehst
Jetzt waren wir früher so oft an die Mindelburg spazieren bzw. Heinz früher
als Kind beim Spielen dort, aber auf so etwas haben nie geachtet.
Für uns war es halt immer nur eine Kanone.
Liebe Grüße in die Heimat
Steffi
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Das hab ich nich nie gesehen..
Aber kannst Du bitte noch die Bedeutung der Zahlen erklären ?
Es geht hier ... um Entfernungen.
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hallo Elke,
nein, die Bedeutung der Zahlen kann ich dir leider nicht erklären. Wie du auf diesem Bild erkennen kannst, ist unterhalb der eingeprägten Zahlen eine Halterung aufgeschraubt. Da befand sich wohl eine Art Zieleinrichtung.
Wenn du zudem das folgende Bild genau ansiehst, erkennst du oberhalb der Mündung des Kanonenrohrs eine Art Dorn. Das nennt der Schütze Korn. Vielleicht kennst du den Begriff Kimme und Korn. Das Korn befindet sich vorne am Ende des Laufs oder Geschützrohrs und die Kimme am anderen Ende. Mittels dieser Einrichtung konnte man das Ziel anvisieren. Je nach Entfernung wurde die Kimme verstellt. Vermutlich waren die Zahlen eine Art Hilfsmittel für diese Verstellung.
Heute verhält es sich mit Waffen für Sportschützen, Präzisionsgewehren und Jagdwaffen auch nicht viel anderes. Statt einer Kimme kann auch ein sogenanntes Ringkorn vorhanden sein. Bei Pistolen und Revolvern gibt es noch eine Kimme wohingegen bei Langwaffen ein Diopter oder ein Zielfernrohr vorhanden ist und individuell auf das Auge des Schützen eingestellt werden kann.
grüsse
jürgen
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Wäre interessant zu wissen welches Entfernungsmaß hier angewendet wurde.
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Wäre interessant zu wissen welches Entfernungsmaß hier angewendet wurde.
Hallo Tom,
dazu müsste man herausfinden, aus welchem Jahr die Kanone stammt. Dazu käme, welche "Armee" sie in welchem Zeitraum genutzt hat. All diese Faktoren spielen eine Rolle weil nun mal vor gut zweihundert Jahren sehr viele unterschiedliche Maße im Heiligen römischen Reich deutscher Nation genutzt wurden.
Vielleicht liest du mal nach, wer dieser berühmte Feldherr aus Mindelheim war. Ob dessen Landsknechte diese Kanone einst nutzten weis ich leider nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_von_Frundsberg
grüsse
jürgen
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Hoffentlich haben die sie nicht genutzt, stehen die ja auch da oben:
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