die Quelle der Gacka Tonkovic Vrilo bei Otocac in Kroatien

  • Die Gacka ist ein Karstfluß in der Gespanschaft Lika-Senj. Bis vor ein paar Jahrzehnten war der Fluß 32 Kilometer lang und versickerte in einem großen Schlundloch im Karst. In den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde ein großes Wasserkraftwerk bei Senj an der Adriaküste gebaut. Das Wasser der Gacka wird mittels Rohren zusammen mit dem Wasser der Lika hinunter zum Meer geleitet. Davor fließt das Wasser in einem betonierten Kanal in einen künstlichen See. So hat der eigentliche Fluß heute nur noch eine Länge von 11 Kilometern.


    Die Gacka selbst hat mehrere Quellen, die teilweise viele Kilometer auseinander liegen. Eine relativ unbekannte Quelle ist die Tonkovic Vrilo die ich euch in diesem Bericht zeigen möchte. Die Quelle liegt etwa acht Kilometer südlich von Otocac.


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    Wie auch andere Quellen des Flußes bildet diese hier einen Quelltopf. Das rosa Gebäude im Hintergrund ist das regionale Wasserwerk. Von dort aus werden alle Ortschaften im weiteren Umkreis mit Trinkwasser versorgt. Nach Auskunft eines Bediensteten ist sogar Krasno im nördlichen Velebit angeschlossen. Der Ort liegt nicht nur viele Kilometer entfernt, sondern auch viele hundert Meter höher als die Gacka Quelle.


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    Früher wurden hier Wassermühlen, malenice genannt, betrieben von denen leider nur noch Reste vorhanden sind.


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    Auf einem Steg kann man den Fluß überqueren.


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    Eigentlich schade, daß das alles hier so langsam verrottet.


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    Auf der anderen Seite des Quelltopfs gibt es eine Konoba, die jedoch bei unserem Besuch im August geschlossen war.


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    Auch ein Grillplatz ist hier vorhanden. Essen kann man dann mitten im Fluß an Tischen und Bänken auf einer Plattform.


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    Sollte es regnen oder kühler werden, gibt es an Land auch eine überdachte Sitzgelegenheit.


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    Dieser alte Kahn wird wohl nicht mehr bewegt


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    Die Einheimischen nutzten solche Boote nicht nur zum Fischen und dem Transport von Waren und Menschen, sondern auch zur Ernte von Wasserpflanzen. Die wachsen in dem kalten sauerstoffreichen Wasser hervorragend, so daß die früher als Viehfutter verwendet wurden. Die einfachste Form eines Boots war das sogenannte "plav". Dabei handelte es sich um ausgehöhlte Kiefernstämme.


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    Wir sind an einem Tag mit einem Kajak auf der Gacka gepaddelt. Den Bericht über diese Tour findet ihr hier


    Kajak fahren auf der Gacka


    jürgen

  • Danke Jürgen.

    Ich wusste ja von Deinem Plan, die Quelle der Gacka aufzusuchen .

    Ich stellte mir einen romantischen Quelltopf vor, ähnlich dem der Cetina.

    Aber Deine Bilder machen auf mich den Eindruck einer ziemlich vernachlässigten Gegend.

    Wer wohnt denn da noch?

    Aber vielleicht macht genau das den Charme des Gebietes aus,

    Vielleiicht sollte man einfach länger dort sein ( wie das so oft in Orten ist , wo man nur kurz ist )


    Viele Grüße,

    Elke

  • hallo Elke,


    zuerst einmal gibt es nicht die Quelle der Gacka. Es sind mehrere, teils viele Kilometer auseinander liegende Quellen, deren Wasserläufe wohl alle keinen eigenen Namen haben, sondern Gacka genannt werden.


    Die bekannteste Quelle des Flusses ist die Majer Quelle, kroatisch Majerovo Vrilo bei Sinac. Dort steht auch ein Lokal welches bei meinem Besuch geöffnet war. Diese Örtlichkeit ist durchaus bekannt und wird auch touristisch vermarktet. Ich werde bei Gelegenheit auch noch einem Bericht dazu erstellen.


    Hier ein Bild vorab


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    Als vernachlässigt würde ich die Gegend nicht bezeichnen. Die Infrastruktur ist nicht schlecht. Es gibt einige Pensionen im Raum Otocac, die von Besuchern der Plitwitzer Seen leben. Die sind höchstens eine Stunde Fahrzeit entfernt.


    Der Tourismus hier in der Gegend ist noch im Aufbau. Die Menschen leben von kleinen Landwirtschaften oder im Handwerk. Manche pendeln wohl auch zur Arbeit an die Küste. Im Sommer gibt es genug Arbeitsplätze im Tourismus zwischen Senj und Krk. Die Menschen pendeln jedoch eher wöchentlich als täglich.


    Vergessen darf man auch nicht, daß an der Autobahnausfahrt Perusic derzeit ein Industriepark im Entstehen ist. Auf dem Luftbild siehst du eine riesige Lagerhalle einer Spedition. Ich schätze, daß dort selbst und als Lkw-Fahrer sicher ein paar Hundert Menschen Arbeit finden.


    https://www.google.de/maps/pla…!3d44.6488611!4d15.383109


    Als Motorradfahrer sieht man ja oft mehr als bei der Fahrt mit dem Pkw. Dazu kann man an Stellen halten, die für den Stopp mit dem Auto nicht geeignet sind. Ich würde sagen, daß die Häuser in der Region keinen ärmlichen oder heruntergekommenen Eindruck auf mich erwecken. Meiner Ansicht nach leben die Bewohner eher bescheiden, aber durchaus in komfortablen Verhältnissen. Anders als an der Küste wird hier wohl oft das ganze Haus im Winter sehr lange mit Holz geheizt. Das ist wohl auch erforderlich, weil der Winter auf dieser Höhe hinter den Bergen lange dauert.


    Ich habe noch einige Bilder des nördlichen Velebit, die ich bei Gelegenheit in Berichte packen werde.


    Außerdem hoffe ich, daß ich nicht das letzte mal hier war. Mir gefällt es dort einfach gut, weil mich die Gegend an das Allgäu vor dem Aufkommen des Tourismus erinnert. So überkommt mich ein bischen Wehmut...


    grüsse


    jürgen

  • Jürgen, da hatte ich durch die Bilder Deines ersten Berichtes wohl einen falschen, etwas getrübten Eindruck bekommen.

    So kann es gehen.. :(

    Zeig uns mehr Bilder und revidiere den Eindruck ! :wink:


    Ist Perusic nicht ein Zentrum für Holzindustrie? Diesen Eindruck hatte ich beim Durchfahren.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • ...

    Ist Perusic nicht ein Zentrum für Holzindustrie? Diesen Eindruck hatte ich beim Durchfahren.

    ...

    hallo Elke,


    ja, da gibt es schon ein Sägewerk am südlichen Ortsausgang Richtung Gospic. Da mir jedoch bekannt ist, daß der staatliche Holzkonzern Hrvatske Sume den größten Betrieb in Krasno im nördlichen Velebit unterhält, liegt zwar hier in Perusic eine Menge Holz auf Halde, aber ob da viele Arbeitsplätze vorhanden sind? In Krasno arbeiten 70 Menschen im Sägewerk, fahren Holz per Lkw ab und sägen in den Bergen Bäume um.


    Draußen an der Autobahnabfahrt gibt es noch ein großes Betonwerk wo wohl nicht nur Beton sondern auch Betonfertigteile hergestellt werden.


    Ob es größere Betriebe in Gospic und Otocac gibt weis ich hingegen nicht.


    grüsse


    jürgen

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