Istrien - eine kleine Rundreise

  • Im Frühling ist Istrien besonders schön und ich liebe auch das Landesinnere. In den folgenden einzelnen Beiträgen über meine Eindrücke will ich euch Altbekanntes, aber vielleicht auch die eine oder andere neue Ansicht zeigen.


    Ich teile meine Beiträge in einzelne Abschnitte auf und zeige die Orte, die ich besucht habe.


    Ich beginne mit Rovinj, wo ich einen Teil meiner Studienzeit mit Eidechsen verbracht habe.



    Hier die drei typischen Bewohnerinnen von Rovinj:


    Podarcis muralis, Podarcis siculus und Podarcis melisellensis




    In der Nacht entfaltet Rovinj ein besonderes Flair und es ist interessant, einmal in einem der alten Fischerhäuser zu übernachten.




    Nicht weit von Rovinj liegt Kanfanar und die Ruinenstadt Dvigrad





    Das Hinterland ist grün und in Dvigrad lebt Algyroides nigropunctatus in leider stark abnehmender Zahl. Man hat die Ruinenstadt touristisch erschlossen und die lockeren Steine mit Beton zusammengefügt, sodass der Lebensraum in Steinspalten für diese seltene Eidechse vernichtet wurde. Mit Geduld lässt sie sich aber noch an Rückzugsorten finden.




    Johannes

  • Fresken, Fresken, Fresken - Žminj, Beram und Roč


    Die Istrischen Kirchen bergen Schätze von alten Fresken.


    Josef hat hier die bedeutenden Fresken von Beram beschrieben, die unter dem Titel "Totentanz" bekannt wurden.


    Beram > Totentanzdarstellung


    Aber beginnen wir einmal in Žminj.



    Gleich links neben der Kirche befindet sich eine kleine Kapelle, in die man hineinsehen kann:



    Beim Pfarrer habe ich dann den Schlüssel zu Sv. Anton erhalten.






    In Beram wandte ich mich an Frau Sonja, welche gleich neben der Kirche wohnt.




    Sie begleitete mich zum Friedhof und sperrte mir die Kapelle auf.



    Welch ein überwältigender Anblick! Fotos können das gar nicht wiedergeben. Gleich am Eingang ist ein böser Geist als Wächter abgebildet.



    Das macht Sinn, denn einige Darstellungen zeigen grausame Szenen aus dem Testament:



    Dann der berühmte Totentanz:



    Vor der Kirche wird man an den Schöpfer dieser Fresken, Vinzent aus Kastav, erinnert, der sie 1474 (!) schuf.



    In Roč kann man noch ältere Fresken bewundern.



    In der Kirche Sv. Antuna opata befinden sich Fresken von Kreuzen mit altslawischer Schrift um 1200.




    Ich musste mich ein wenig durchfragen, bis ich die Dame fand, welche mir den Schlüssel gab.



    Das waren sie also, die ältesten Belege der Glagolitischen Schriftzeichen!





    Johannes

  • Svetvinčenat


    Die Wege durch das Landesinnere sind einsam und voller Schönheit.


    Hier blüht der Inkarnatklee:




    Svetvinčenat hat mich dann mit seiner großen Burganlage überrascht.



    Im Frühling kann man hier die Ruhe genießen



    Viele Häuser werden renoviert, viele sind verfallen




    Trotzdem gibt es hier so etwas wie eine Aufbruchsstimmung und man kann nur hoffen, dass es bei einem sanften Tourismus bleibt.


    Johannes

  • Pula


    Pula ist für mich so faszinierend, weil hier die alte Römische Geschichte mitten im modernen Alltag der Stadt integriert ist.


    Begleitet mich also auf einem kurzen Rundgang durch das Römische Reich in Pula.



    Das Amphitheater ist in einem guten Zustand erhalten. Noch 1927 war es überwuchert von der heute seltenen Glockenblume Campanula istriaca - aber dazu kommen wir später.


    Das Kleine Römische Theater wird von Mohnblumen und Italienischem Aronstab (wie es sich für eine Römische Anlage geziemt) bewachsen:





    Das Doppeltor:




    Das Herkulestor:




    Das beeindruckende Forum:








    Und schließlich der Sergierbogen aus dem 30. JH vor Christus:



    Johannes

  • Ein alter Bekannter - Pićan und Gračišće


    Ich freue mich immer, wenn ich unserem alten Bekannten begegne, der hier


    (1) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 1


    und hier


    (1) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 1


    von Josef und hier nochmals von Helmut beschrieben wurde:


    (3) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 3





    In der Gegend von Pićan sind die Kažuni typisch:



    Johannes

  • Interessant Deine Reise durch die Geschichte und die Botanik.

    Für mich eine völlig unbekannte Region. Danke für den tollen Bericht. :)

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Plomin - nicht vergessen und aus dem Dornröschenschlaf erwachend


    Elke hat hier diesen wunderbaren Bericht über Plomin geschrieben und viele von euch haben Plomin schon einen Besuch abgestattet. Plomin ist auch definitiv mein Lieblingsdorf in Istrien.


    Verlassen und vergessen? PLOMIN!



    Im Frühling kann man dort eine Botanische Rarität sehen, Campanula istriaca, eine in der Kvarner Region endemische Pflanze.



    Wie man der Tafel entnehmen kann, bewuchs sie noch 1927 das Amphitheater in Pula.



    Heute ist sie nur noch an wenigen Stellen zu finden. In Plomin wuchert sie üppig.




    Am Eingang zu Plomin hat dieses Jahr ein neues Bistro eröffnet. Es ist sehr ansprechend und nett, der Besitzer des von Elke erwähnten Restaurants gegenüber hat es an dieser Stelle eröffnet und deckt damit alle Bedürfnisse der Besucher rechts und links der Strasse.




    In Plomin ist die Zeit noch stehengeblieben, doch es tut sich etwas.





    Der Künstler, der mit Figuren so manches Haus schmückt, hat sich hier offenbar etabliert.



    Ob das auch von ihm ist?



    Sanft erwacht Plomin zu neuem Leben






    Hier muss einmal eine alte Schmiede gewesen sein



    Natürlich habe ich auch dem Gott Silvan einen Besuch abgestattet. Das Areal wurde sogar für Besucher hergerichtet.





    Der Blick in die Bucht und zum Kohlekraftwerk




    Und schließlich der Blick zurück.



    Johannes

  • Volosko


    Volosko ist ein kleiner Hafenort, der zu Opatija gehört. Hier ist es noch beschaulicher und man kann auf einer langen Promenade bis nach Opatija wandern.






    Johannes

  • Strana bei Buzet, Sopot Wasserfall


    Bei Strana hat man einen hübschen Blick auf Buzet.



    Hier wachsen äußerst seltene Orobanchen:




    Einheimische meinten, den Wassefall gäbe es nicht mehr, zu trocken waren die letzten Jahre. Doch den Tag zuvor hatte es heftig geregnet. Nach einer kleinen Wanderung hörte ich bereits das Rauschen.



    Was für ein Anblick! Durch das Karstgestein bricht durch ein Loch das Wasser und stürzt hinab zu einem Becken, in dem Mutige auch schwimmen gehen können



    Das Schwimmbecken befindet sich eine Stufe höher, als ich stand



    Ein beeindruckendes Naturschauspiel!


    Johannes

  • Kotli


    Wenn wir schon bein Thema Wasser und Konoba sind, darf Kotli nicht fehlen.



    Das ist Idylle pur. Hier kann man verweilen, dem Rauschen des Wassers zuhören und die Füße ins kalte Nass stecken.





    Für den Weg hinunter zur alten Mühle muss man schwindelfrei sein






    Johannes

  • Hum


    Von Hum wurde schon viel berichtet und ich habe letztes Jahr hier einen Beitrag über die Glagolitische Allee gepostet:


    Die Glagolitische Allee von Roč nach Hum


    Hum wird von vielen Tagestouristen besucht, also lohnt es, hier zu übernachten. Dann hat man den Morgen und den Abend fast für sich alleine.



    In der Konoba gibt es im Frühling köstliche Gerichte mit wildem Spargel



    Ich musste auch deshalb nochmals nach Hum, weil ich beim letzten Besuch einige Dinge übersehen hatte. Etwa das Tor:



    Oder den Steintisch mit dem eingeritzten Mühlespiel:




    Auch diese steinernen Gefäße zum Mahlen von Getreide waren mir nicht aufgefallen:




    Hier wird das Gemüse für Hum angepflanzt:



    Man muss sich hier Zeit nehmen, entschleunigen und so kann man die wunderbare Landschaft genießen





    Johannes

  • Buzet, Jezero Butoniga und das Mirna Tal


    Wir werfen noch einen kurzen Blick nach Buzet




    und den Jezero Butonigna,



    bevor wir in das Mirna Tal und damit zum Abschluss dieser kleinen Rundreise kommen



    Johannes

  • Motovun!


    Über dem Mirna Tal erhebt sich auf einem Hügel Motovun.



    Was soll ich sagen? Man muss es außerhalb der Saison und dann am besten am späten Nachmittag besuchen, dann ist es an Schönheit nicht zu überbieten.









    Mit diesen Bildern verabschiede ich mich für diesmal von Istrien und komme sicher wieder!


    Motovun - Fotovun!



    Johannes

  • Nein, den Sargwagen bekam ich nicht zu Gesicht und in der Konoba habe ich alle Wildspargelgerichte durchprobiert. Istrische Würste das nächste Mal!


    Johannes

    • Gäste Informationen
    Hallo,gefällt dir der Thread, willst du was dazu schreiben, dann melde dich bitte an. Hast du noch kein Benutzerkonto, dann bitte registriere dich, nach der Freischaltung kannst du das Forum uneingeschränkt nutzen.

    Dieses Thema enthält 0 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.