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das Chateau Aubéry auf der Insel Martinique

  • claus-juergen
  • 15. August 2018 um 14:03
  • claus-juergen
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    • 15. August 2018 um 14:03
    • #1

    Manchmal gibt es "Sehensürdigkeiten", die finde ich irgendwo auf der Welt und kann aber die genauen Infos dazu einfach nicht finden. So ein Gebäude ist das Chateau Aubéry auf der Insel Martinique. Es steht weithin sichtbar auf einem Hügel im südlichen Teil der französischen Karibikinsel.

    Ohne genau zu wissen, wie man da hin gelangt und ohne nähere Infos zu diesem monumentalen Klotz fuhren wir mit dem Mietwagen einfach in die Richtung um uns das Bauwerk anzusehen.


    Chateau Aubery

    Zu beiden Seiten der langen Zufahrtsstraße sind heruntergekommene Häuser, die von Einheimischen bewohnt werden.

    Chateau Aubery


    Wieso hat das Schloß auch den Namen Lord Byron?


    Chateau Aubery


    Chateau Aubery


    Zumindest ist mir bekannt, daß das Anwesen in den Jahren 1928 bis 1931 von einem gewissen Eugène Aubery gebaut wurde. Der war wohl so eine Art Zuckerbaron auf der Insel.


    Chateau Aubery


    Gleich nach seinem Tod im Jahr 1942 verließ seine Frau zusammen mit den acht Kindern das Haus. Seitdem verfällt es wohl.


    Chateau Aubery


    Zu beiden Seiten führen imposante Treppen nach oben ins Haus.


    Chateau Aubery


    Stuckarbeiten, schmiedeeiserne Geländer, Marmortreppen und gekachelte Böden waren wohl damals gut und teuer.


    Chateau Aubery


    Chateau Aubery


    Chateau Aubery


    Chateau Aubery


    Irgendwer scheint hier auch heute noch zu wohnen. Deshalb respektieren wir die anscheinend genutzten Räume und betreten sie nicht, auch wenn keine Türen mehr im Schloß vorhanden sind.


    Chateau Aubery


    Chateau Aubery


    Chateau Aubery


    Chateau Aubery

    Von der Galerie im oberen Stockwerk kann man auf die umliegenden Bananenplantagen sehen. Manche machen einen ähnlich verwilderten Eindruck wie das Schloß.


    Chateau Aubery


    Chateau Aubery


    Mir gehen so viele Fragen beim Anblick dieser Ruine durch den Kopf. Wieso verlässt die Gattin diesen Palast gleich nach dem Tode des Mannes? Hat er sich vielleicht das Leben genommen? Wieso verkommt das Haus anscheind im Anschluß daran? Hat das evtl. etwas mit dem Weltkrieg zu tun? War die Plantage pleite, weil das Mutterland von der Wehrmacht besetzt war und Zucker oder Rum nicht mehr nach Frankreich verkauft werden konnten? Wo ist das ganze Inventar geblieben? War die Familie vielleicht pleite? Wer so einen Palast bauen und bezahlen kann, muß doch etwas Kleingeld für den Unterhalt und Erhalt im Portemonnaie haben.


    Chateau Aubery


    Vielleicht könnt ja ihr dazu beitragen, das Rätsel um dieses fast von der Vegetation verschlungene Schloß zu lösen.

    jürgen

    9 Mal editiert, zuletzt von claus-juergen (15. August 2018 um 14:29)

  • Johannes56
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    • 15. August 2018 um 14:16
    • #2

    Lieber Jürgen,

    das sind faszinierende Aufnahmen eines „Lost Place“. Kann man dort einfach so hineinspazieren?

    LG

    Johannes

  • claus-juergen
    Administrator
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    • 15. August 2018 um 14:26
    • #3

    hallo Johannes,

    die Infos über das Schloß sind eigentlich nur auf französischsprachigen WebSites zu finden. Dabei habe ich im Nachhinein auch einen Bericht gefunden, wonach Besucher wohl auf Bewohner gestossen sind, die einen entsprechenden Obulus als "Eintrittsgeld" gefordert haben, was wohl die Besucher dazu veranlasst hat, auf die Besichtigung zu verzichten.

    Die Nebengebäude entlang der Zufahrtstraße sind bewohnt und machen einen verhältnismäßig gepflegten Eindruck auf mich. Da ich der französischen Sprache mächtig bin, habe ich mit dortigen Bewohnern ein paar Sätze gewechselt. Am Weitergehen hat mich niemand gehindert.

    Im Schloß selbst wohnen sicher Menschen, die vermutlich ganz am unteren Ende der Inselgesellschaft stehen. Vielleicht war es ein Glück für mich, dort während des Besuchs niemanden anzutreffen.

    Generell ist die Arbeitslosigkeit enorm hoch auf der Insel. Nur ganz wenige der etwa 450.000 Bewohner haben eine regelmäßge Arbeit. Der Rest lebt von Gelegenheitsjobs und der Stütze des Staates.

    grüsse

    jürgen

  • gini
    Gast
    • 15. August 2018 um 15:54
    • #4
    Zitat von claus-juergen

    hallo Johannes,

    die Infos über das Schloß sind eigentlich nur auf französischsprachigen WebSites zu finden. Dabei habe ich im Nachhinein auch einen Bericht gefunden, wonach Besucher wohl auf Bewohner gestossen sind, die einen entsprechenden Obulus als "Eintrittsgeld" gefordert haben, was wohl die Besucher dazu veranlasst hat, auf die Besichtigung zu verzichten.

    Die Nebengebäude entlang der Zufahrtstraße sind bewohnt und machen einen verhältnismäßig gepflegten Eindruck auf mich. Da ich der französischen Sprache mächtig bin, habe ich mit dortigen Bewohnern ein paar Sätze gewechselt. Am Weitergehen hat mich niemand gehindert.

    Im Schloß selbst wohnen sicher Menschen, die vermutlich ganz am unteren Ende der Inselgesellschaft stehen. Vielleicht war es ein Glück für mich, dort während des Besuchs niemanden anzutreffen.

    Generell ist die Arbeitslosigkeit enorm hoch auf der Insel. Nur ganz wenige der etwa 450.000 Bewohner haben eine regelmäßge Arbeit. Der Rest lebt von Gelegenheitsjobs und der Stütze des Staates.

    grüsse

    jürgen

    Alles anzeigen
  • gini
    Gast
    • 15. August 2018 um 15:55
    • #5

    toller Beitrag !:thumbup:

  • Gast001
    Gast
    • 15. August 2018 um 17:25
    • #6

    Morbid - aber schön ,

    und faszinierend.

    Ein Beitrag, der der Phantasie keine Grenze setzt.

    :up:

    Gut gesehen und gut ausgewählte Bilder!

    Gruß,

    Elke

  • Daniel_567
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    • 16. August 2018 um 16:04
    • #7

    Hallo Jürgen.

    Ja, tolle Bilder. Faszinierend, dass Du dort einfach so herum laufen konntest. Das es bewohnt sein könnte, ist gut möglich, denn es sieht ja so aus, als wenn regelmässig gekehrt wird, und auch die "Einrichtung" macht irgendwie einen aufgeräumten Eindruck. Du hattest bestimmt ein mulmiges Gefühl dabei, oder?

    Viele Grüsse, Daniel.

  • claus-juergen
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    • 16. August 2018 um 16:54
    • #8
    Zitat von Daniel_567

    ....Ja, tolle Bilder. Faszinierend, dass Du dort einfach so herum laufen konntest. Das es bewohnt sein könnte, ist gut möglich, denn es sieht ja so aus, als wenn regelmässig gekehrt wird, und auch die "Einrichtung" macht irgendwie einen aufgeräumten Eindruck. Du hattest bestimmt ein mulmiges Gefühl dabei, oder?...

    hallo Daniel,

    Wieso sollte ich ein mulmiges Gefühl haben? Das Haus stand offen, fast alle Türen fehlen, es war niemand da und die Räume sind hell. Die Treppen machten einen stabilen Eindruck. Was sollte da geschehen außer dass vielleicht ein Bewohner anwesend ist und mich rausschmeißt?

    Ein mulmiges Gefühl, wenn man überhaupt davon spricht, hatte ich bisher eher in einem aufgelassenen Bergwerk in Istrien oder den Kellergewölben mancher KuK Festung in Istrien.

    Grüße

    Jürgen

  • Gast001
    Gast
    • 16. August 2018 um 17:22
    • #9

    Dein Bericht, Jürgen, hat mich wieder mal neugierig gemacht,
    auch das Schicksal der Familie Aubéry.

    Ich hab folgendes herausgefunden

    Eugène Aubéry , der Besitzer dieser Villa , war der Eigentümer der Rumdestillerie "L'usine du Lareinty"auf Martinique und verfügte über entsprechende Mittel, sich dieses aufwändige Schloss errichten zu lassen.

    Martinique war französische Kolonie und wurde erst Im Jahr 1946 zu einem der französischen Überseedepartements.

    Die Situation der Arbeiter war in den 30er Jahren sehr angespannt. So
    organisierte sich auf auf Martinique in den 30er Jahren eine Gruppe Arbeiter um den jungen André Aliker, einem militanten Anhänger des Kommunismus.

    Dieser recherchierte, fand heraus und macht publik, dass die Frau vonEugène Aubéry Steuer im Umfang von rund 8 Millionen Franc hinterzogen hatte,

    MmeAubéry wurde zunächst verurteilt, aber ein halbes Jahr später wurde das Urteil anulliert und Madame Aubéry bekam ihrerseits von der Kolonie 80 000 Francs.

    Daraufhin prangerte André Aliker in einer Zeitung die Betrügereien der Wohlhabenden und der Justiz an.

    Das dürfte der Familie Aubery nicht gefallen haben .
    Kommunistischer Aufruhr der Arbeiter war gefährlich.


    Im Januar 1934 fand man André Aliker ermordet am Strand.

    Zwei Einheimische wurden wegen der Mordes hingerichtet, aber es ist davon auszugehen,dass Eugène Aubéry der Auftraggeber war.

    https://fr.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_Aliker

    Eugène Aubéry starb 1942.


    Es ist leicht zu verstehen, dass die Ehefrau ohne ihren Mann sich nach dieser Vorgeschichte auf Martinique nicht mehr sicher fühlte und mit ihren 8 Kindern wegzog.


    Frau Aubéry starb 1943

    Von
    den 8 Kindern leben heute noch 4.

    https://gw.geneanet.org/pmchx?lang=fr&n=aubery&oc=0&p=louis+paul+eu

    Wo,
    weiß ich nicht.


    Das
    Schloss kam zunächst in den Besitz der Verwaltung von Martinique .

    1956 war dort eine Volksschule eingerichtet, danach eine Landwirtschaftschule

    Das Gebäude wurde verlassen und schließlich für 1 Franc an die Gemeinde Ducos verkauft

    Die Villa wird nicht mehr genützt, steht aber unter Denkmalschutz

    https://fr.wikipedia.org/wiki/Ch%C3%A2teau_Aub%C3%A9ry


    Ob die Kommune irgendwann die Mittel hat, dieses prächtige Gebäude zu erhalten?

    Elke

  • claus-juergen
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    • 16. August 2018 um 18:23
    • #10

    hallo Elke,

    toll, was du da herausgefunden hast!!! Danke!!!

    Der Verkauf um einen Franc war mir zwar bekannt. Ich konnte mir jedoch keinen Reim daraus machen, weil doch wohl schon das Grundstück mehr wert sein müßte. Nun ergibt das Ganze einen Sinn.

    grüsse

    jürgen

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  • Chateau Aubery
  • Martinique (101)
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