hallo Jofina,
den Begriff kenne ich zwar nicht, aber er passt ganz gut. Erkläre uns mal, was du darunter verstehst?
grüsse
jürgen
hallo Jofina,
den Begriff kenne ich zwar nicht, aber er passt ganz gut. Erkläre uns mal, was du darunter verstehst?
grüsse
jürgen
In Spanien nennt man sie Schneebrunnen. Dort wurde früher Schee gelagert zum Kühlen, wie eine Art Kühlschrank.
Auf Madeira bin ich beim Recherchieren auf so eine Art Schneebrunnen gestoßen, da nennen die Leute es Eishaus. Es befindet sich z.B. eins beim Pico do Arieiro.
Ist es so etwas?
Gratulation Jofina. Rätsel gelöst!
Dieses Ding nennt man Poco da Neve. Es befindet sich tatsächlich etwas unterhalb dem Pico do Ariero.
Meines Wissens handelt es sich um das Einzige auf der Insel Madeira.
Was wurde nun hier genau früher einmal gemacht? Gelegentlich hat es im Winter hier oben auf knapp 1800 Metern geschneit. Die Einheimischen haben den Schnee gesammelt und in das Loch geworfen. Dazu waren viele Arbeitsgänge nötig, weil die Schneedecke nicht sonderlich dick und somit oft ein oder zwei Tage später der Schnee schon wieder geschmolzen war. Also ging es sofort nach dem erneuten Schneefall wieder zu Fuß rauf auf den Berg um erneut Schnee zu sammeln. Im Loch drin standen dann ein paar Arbeiter und haben den Schnee mit den Füßen verdichtet. MIt der Zeit entstand so Eis im Loch.
Das wurde dann in tragbare Stücke gesägt, so verpackt, daß es auf dem Rücken von Lasttieren "taufrisch" runter in den Stadteil Monte der Inselhauptstadt Funchal gebracht werden konnte. In Monte wohnte damals der Adel bzw. die Zuckerbarone und andere Wirtschaftsführer. Nur die konnten sich den Luxus gekühlter Getränke und Speisen leisten. Auch Kaiser Karl aus der vergangenen Donaumonarchie verbrachte hier die letzten Jahre seines Lebens.
Der Pfad runter nach Funchal existiert zwar noch, soll jedoch ziemlich eingewachsen sein. Mal sehen, vielleicht kann ich beim nächsten Besuch auf den Spuren der Lakaien des madeirensischen Adels wandeln...
Vielen Dank fürs Mitmachen sagt
jürgen