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Máriahalom oder Kirva, ein deutsch/ungarisches Dorf

  • waldi
  • 2. September 2017 um 13:11
  • waldi
    Administrator
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    • 30. April 2019 um 22:55
    • #11

    Herzlich willkommen im Forum, Evelyn!

    Ja, die Wagenhoffer waren sicher eine bekannte Familie oder Sippe in Kirwa!

    Ein Dr. Vilmos (Wilhelm oder Willi) Wagenhoffer schrieb auch die Geschichte des Ortes nieder.

    Dr. Wagenhoffer Vilmos - Máriahalom története (pdf, 5 MB)

    Ich habe sie leider nur in ungarischer Sprache gefunden. Die müsste eigentlich auch in deutscher Sprache zur Verfügung stehen. Die habe ich aber nicht gefunden.

    Darin wird in der kurzen Chronik 1923 ein János (Johannes) Wagenhoffer erwähnt.

    Zitat

    Die Baumschule zieht unter der Leitung des Gesangslehrers (Kantors) János Wagenhofferan den Rand der Wiese auf dem Hoplzschlagberg (Irtás-hegy).

    Eine Frau von János Wagenhoffer ( -né am Ende des Vornamens des Mannes bedeutet - übrigens heute noch! - Frau von ..., Mária Endrődi war der Mädchenname ) wird 1955 erwähnt.

    Zitat

    Am 4. April 1955 fand die erste Aufführung des deutschen Minderheitenensembles im Kulturhaus statt, angeführt von Wagenhoffer Jánosné, Endrődi Mária.

    Sie durfte demnach in Máriahalom bleiben!

    Am 4. August 1985, dem 200. Jahrestag der Dorfgründung gab es eine Feier. Die Ausstellung wurde von János und Vilmos Wagenhoffer organisiert

    1995 kam das lokale Geschichtsbuch "Von Kirwa bis Máriahalom" (Kirvától Máriahalomig) von Autor Dr. Vilmos Wagenhoffer heraus.

    An andere Stelle steht dass "Die Geschichte von Máriahalom" von Dr. János Wagenhoffer schon 1980 veröffenticht wurde und von Vilmos Wagenhoffer für diese Abhandlung verwendet wurde.

    Es sollten also zwei Bücher über den Ort geben.

    In meinem Beitrag hast Du sicher auch den Grabstein mit den Brüdern Wagenhoffer entdeckt die am Kriegsende umgekommen sind.

    Auch der Name Locher taucht in der Chronik auf. Sie soll aus Stetten stammen, vermutlich Stetten am kalten Markt.

    Auf Seite 10 der Abhandlung ist ein Bild eines 200 Jahre altes Siedlungshauses der Familie Locher zu sehen.

    Auf Seiten 19/20 wird ein János Locher als Richter (1918) zitiert.

    János Wagenhoffer und János Locher tauchen 1925 als Ausbilder einer Jugendbrigade auf. Seite 20

    Ich vermute, dass auf dem Bild auf dieser Seite Deine Vorfahren zu sehen sind.

    Ab 1931 kümmerte sich u.a. ein Mihály (Michael) Locher um die Armen im Ort, so auch um Peda (Peter) den Dorfnarren. Seite 21

    Auf dem Bild auf Seite 24 erscheint ein Mihály Locher als zweiter von links in der oberen Reihe.

    Der frühere Weinkeller von Paul Locher den ich auch in meinem Bericht gezeigt habe erscheint auf Seite 40.

    Auf Seite 43 unten erscheint eine Agnes Locher...

    Zitat

    Die Schulbehörde sorgte nicht nur für die Schule, sondern auch für das Material der Kirche, der Gemeinde, der Siedler, die Siedlungen wurden in den 1910er Jahren von Mihály Locher (Ágnes Locher, Otto Richter und ...) durchgeführt.

    Und so geht es weiter.

    Auf Seite 49 ist auf dem Bild aus dem Jahre 1968 die achte Klasse der Ortsschule mit der Lehrerin Wagenhoffer Jánosné zu sehen.

    Das soll genug sein. Es wäre sicher einfacher wenn diese Abhandlung in deutscher Sprache verfügbar wäre.

    Vielleicht besitzt es jemand in der Verwandtschaft oder es ist beim Verband der Vertriebenen erhältlich.

    Jedenfalls freut es mich, dass mein Beitrag über Máriahalom oder Kirwa auf Interesse stösst und auch Emotionen weckt.

    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • TomTom
    Gast
    • 24. März 2021 um 17:14
    • #12

    Ein ganz toller Thread hier und ganz großen Dank an waldi für die vielen Fotos!

    Ich war 2005 in Máriahalom, weil ich die Heimat meiner Ahnen besuchen wollte; sie waren 1791 von der Schwäbischen Alb aus nach Ungarn ausgewandert und haben bis zur ihrer Vertreibung im Jahr 1946 dort gelebt. Meine Mutter war 7 Jahre alt, als sie und ihre Familie dort vertrieben wurden; dieses Geschehnis war nach ihrer Schilderung derart traumatisch (die russischen Soldaten, die ihre Tiere erschossen; der Viehwaggon, in den sie gequetscht und nach Deutschland gekarrt wurden), daß sie zeit ihres Lebens (sie ist 2018 gestorben) ihre alte Heimat nicht mehr besuchen wollte.

    Mein Opa, der 1977 starb, hat einen Schnellhefter hinterlassen, in dem er akribisch Namen der Kirwaer mit Geburts- und Sterbedatum aufgezeichnet hat; falls jemand von euch Interesse an den Aufzeichnungen hat, bitte melden.

    Das Buch 'Von Kirwa bis Mariahalom' von Erich Wagenhoffer scheint es noch zu geben

    http://www.ungarndeutsche.de/wp/publikation…bis-mariahalom/

    ich habe das 2005 bestellt und gelesen, weil ich mehr wissen wollte.

    Bei unserem Besuch in Kirwa haben wir 2005 tatsächlich noch einen unserer entfernteren Verwandten kennengelernt, der uns sagte, daß Kirwa das erste Dorf während der russischen Okkupation gewesen wäre, in dem die russischen Soldaten alle Deutschen, die sich fanden, nicht gleich sofort erschossen hätten. Ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht und ich habe bei meinen Recherchen auch nichts Weiteres darüber gefunden, aber ich habe schon das Gefühl, daß meine Vorfahren gerade um einen Haarbreit dem Tod entkommen sind.

    Meine Mutter sagte mir immer, daß sie in ein Auffanglager für Flüchtlinge in Bad Schönborn gebracht worden waren; daß dies das ehemalige KZ Schloß Kislau in Bad Mingolsheim war, wusste ich bis heute nicht, bis ich das hier gelesen habe.

    Das Leben in Deutschland war für die Heimatvertriebenen kein Zuckerschlecken: Meine Vorfahren hat es nach Zeutern (heute Ubstadt-Weiher) verschlagen, und meine Mutter hat als Kind in der Schule viel Häme, Spott und Haß über sich ergehen lassen müssen, wenn die anderen Kinder sie mit 'Flüchtling, Flüchtling!' titulierten. Die Deutschen waren offensichtlich nicht gut auf die Heimatvertriebenen zu sprechen, weil sie Wohnraum für diese Leute freimachen mussten (die mussten ja irgendwo untergebracht werden).

    Deshalb nochmals ganz ganz vielen Dank für die Recherche, die hier geleistet wurde, das ist einfach nur großartig.

    Leider ist es tatsächlich so, daß man aus dem Wahnsinn des Zweiten Weltkriegs wohl nichts gelernt hat, wenn man sich die aktuelle Hetze gegen Rußland ansieht; man meint wohl, einen neuen Krieg vom Zaun brechen zu können, anstatt in Frieden und Freundschaft - wie Willy Brandt dies noch 1972 propagierte - mit unseren Nachbarn zusammenzuleben.

    Einmal editiert, zuletzt von TomTom (24. März 2021 um 17:22)

  • waldi
    Administrator
    Beiträge
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    • 24. März 2021 um 19:13
    • #13

    Hallo TomTom!

    Herzlichen Dank für Deinen Beitrag zu Kirwa!

    Es ist schon ein paar Jahre her dass ich dieses Thema eröffnet habe.

    Deshalb freut es mich ganz besonders dass jetzt noch Reaktionen kommen.

    Beim Lesen Deines Beitrages bekam ich feuchte Augen wegen der schrecklichen Erlebnisse Deiner Vorfahren. Ich denke, dass sie keine Märchen erzählt haben!

    Stimmt! Die "Kartoffelkäfer" - wie meine Großmutter die Vertriebenen nannte - waren sehr unbeliebt. Auch im Haus meiner Oma wurden Flüchtlinge einquartiert.

    Es muss ein furchtbares Gefühl für diese Menschen gewesen sein. In ihrer Heimat konnten sie von ihrer Hände Arbeit gut auskommen. Von ihrem meist bescheidenen Wohlstand konnten sie nicht viel mitnehmen. Haus und Hof waren verloren.

    Sie kamen in eine Gegend die sie nicht kannten. Keine Arbeit! Kein Vermögen! Oft nicht mehr als sie am Leib tragen konnten.

    Mit offenen Augen wurden sie hier nicht aufgenommen und hatten es schwer als Fremde in einer neuen Heimat.

    Deshalb fand ich Angelas Grenzöffnung für die Flüchtlinge 2015 richtig. Danach haperte es leider an der Organisation.

    Aber ich will hier keine politische Diskussion beginnen. Das führt zu nichts.

    Vielen Dank für das Angebot zur Überlassung der Aufzeichnungen Deines Großvaters! Vielleicht kommt jemand darauf zurück. Ich habe selbst keinen persönlichen Bezug zu diesem Ort. Ich hatte ihn nur zufällig entdeckt und ein bisschen in der Geschichte gekramt.

    Ich bedanke mich herzlich für Dein Lob!


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • Marc Tittmann
    Gast
    • 12. August 2022 um 02:06
    • #14

    Hallo, ihr Lieben!

    Mein Name ist Marc Tittmann! Kurz bevor ich meine Reise nach Mariahalom antrat, bin ich auf diese Seite gestoßen und war einfach nur überwältigt und fühle mch zutiefst mit einigen Kommentaren hier verbunden.

    Ich war letzte Woche in Mariahalom, es war wie ein Wunder dort zu sein. Ich traf die richtigen Leute, zum Beispiel die Frau des verstorbenen Bürgermeisters. Sie hatte unglaublich viele Archivamterialen, auf die ich sonst nie gestoßen wäre.

    Wie bei euch auch, kam mein Opa urpsürunglich aus Ungarn und landete in Deutschland. Dem wollte ich nachgehen.

    Anbei ist ein Stadtplan mit Auflistung der Familien, die damals das Dorf verlassen mussten oder bleiben durften. Den Namen meiner Vorfahren da zu sehen, hat mich ziemlich berürhrt, allein die Vorstellung, dass diese nur 24 Stunden Zeit hatten sich von allem zu verabschieden, berührt mich sehr. Es war übrigens das Land Ungarn selbst, die die Vertreibung veranlasste! Wer für das Land wirtschaftlich wichtig war hatte bessere Chancen bleiben zu dürfen (im Umkreis gab es verschiedene Mienen),

    Ich werde meine gemachten Erfahrungen bald in einem eigenen Blog niederschreiben und dann hier verlinken. Diese zwei Bilder wollte ich bereits mit euch teilen. Mein Opa hieß Josef Tittmann, leider ist er vor einigen Jahren verstorben, sodass ich ihm diese Arbeit lieder niemals zeigen kann. Sein Vater wiederum hieß Albert Tittmann und dessen Vater auch, die um das Jahr 1900 Dorfschmied waren.


    In Unyi, dem Nachbardorf, habe ich, wie du, lieber Ersteller dieses Blogs, meine Ahnenkette bis zum ersten Tittmann ins 18 Jahrhundert zurückverfolgen können. Auf Family Search hatte jemand diese Einträge bereits vorgenommen, danke dafür! Und danke dafür, dass ich dies alles mit euch teilen kann. Es war unbeschreiblich und emotioanl. Kurz vor der Heimreise entdeckten wir das sogar das Haus, in dem mein Opa geboren wurde. Die Straßennamen und Hausnummern wurden im Laufe der Jahre neu vergeben, die Nummer 5 in der Petöfi-Strasse (siehe Bild), gab es nicht mehr. Wie durch ein Wunder erinnerte sich die Frau des Bürgermeisters, dass die alte Bäckerei die Hausnummer 7 hatte, von dort leiteten wir dann die Nachbarhäuser ab. Die dort lebende Frau bestätigte, dass es früher die Hausnummer 5 war. Heute ist es die Nummer 19.

    2 Mal editiert, zuletzt von Marc Tittmann (12. August 2022 um 02:21)

  • waldi
    Administrator
    Beiträge
    4.338
    Bilder
    5.149
    • 12. August 2022 um 09:31
    • #15

    Hallo Marc, und ein herzliches Willkommen in unserem Forum!

    Es freut und berührt mich, dass mein Bericht über Máriahalom noch interessierte Leser findet.

    Auch ich hatte mächtiges Herzklopfen bei meinem Besuch in Máriahalom - auch ohne eigene Vorfahren dort zu haben. Wieviel stärker müssen Deine Empfindungen gewesen sein!

    Erst vergangenes Wochenende war ich wieder in Úny zu Besuch. Derzeit treibe ich mich im Osten Ungarns herum und genieße die zahlreichen Thermalbäder. :thumbsup:

    Ich würde mich freuen, wenn Du Deine Erfahrungen in Máriahalom hier anschließen, oder auch eine neue Beitragsreihe-Blog eröffnen würdest.


    Liebe Grüße von waldi aus Ungarn :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • Gast001
    Gast
    • 12. August 2022 um 09:34
    • #16

    Hallo Marc,

    Es freut mich, dass Du unser Forum und den Beitrag von Waldi ( und auch die anderen) über Mariaholm gefunden hast.

    Ganz besonders, dass Du von einem Besuch vor kurzem und Deiner persönlichen Spurensuche dort berichtest.

    Danke.

    Es wäre gewiss für uns alle hier interessant zu erfahren wie man Dir , als " Nachfahren "der ehemaligen Bewohner eines ganz bestimmten Hauses in dem Dorf begegnet ist. Misstrauisch? Freundlich?

    Hat man Dich vielleicht sogar eingeladen, das Haus zu betreten? Du scheinst beim Fotografieren beobachtet worden zu sein (s, Haustüre).

    (Als Enkelin einer aus dem Sudetenland Vertriebenen habe so etwas Erstaunliches erlebt, als ich vor einigen Jahren mit meiner Großmutter das Geburtshaus aufsuchte und von den heutigen BesItzern zu Kaffee und Kuchen ins Haus eingeladen wurde . Meine Großmutter saß dann am Küchentisch ihrer ehemals eigenen Küche. Es war seltsam, aber kein bisschen feindselig)

    Viele Grüße,

    Elke

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