Am Samstag startet wieder das Finale des großen Musikspektakels, diesmal in Kiew. Muss sagen, dass mich die Lieder, v.a. die der Gewinner/innen, der letzten Jahre nicht vom Hocker gerissen haben. Wahrscheinlich bin ich zu alt.
Ich finde die meisten Beiträge zu unmelodisch, und mich ärgert, dass sie fast alle auf englisch sind. Nun bin ich bekanntlich alles andere als ein Nationalist, aber ich finde, jede Sprache hat ihre Schönheiten und Eigenheiten, und das sollte bei dem Beitrag, den die Vertreterin oder der Vertreter einer Nation in diesem Wettbewerb zum Besten gibt, auch gewürdigt werden.
Früher hat mich das ja nicht die Bohne interressiert. Bis ich 1977 nach Portugal kam. Kurz zuvor hatte die damals 20jährige Marie Myriam den Preis gewonnen, der damals noch Grand Pris de la Eurovision hiess, zwar für ihre Wahlheimat Frankreich, aber sie ist geborene Portugiesin. Das kleine Land stand Kopf, weil eine von ihnen diesen internationalen Ehrenpreis gewonnen hatte. Sie wurde von Präsident Eanes empfangen, und natürlich sang sie ihr Lied nochmal auf Portugiesisch, das dort im Sommer 1977 mehrmals täglich im Radio zu hören war und das das Zeug zu einem Ohrwurm hat.
Das Lied gefällt mir viel besser als der heutige ESC -Einheitsbrei.