Jofina hat schon einige der großen spanischen Krippen gezeigt, die auf öffentlichen Plätzen aufgebaut werden. Ähnliche, wenn auch
kleinere Krippen findet man auch auf den Dörfern der spanischen Kanareninsel Lanzarote. Sie sind nie überdacht, denn mit Regen ist bis
zum Dreikönigstag nicht zu rechnen.
Die Tonfiguren sind meist nicht größer als die Krippenfiguren, die man bei uns zu kaufen bekommt; sie sind in liebevoll aufgebauten
Landschaften arrangiert, in denen sich die Berge und die spärlich bewachsenen Vulkanfelder wiederfinden, die auch die Umgebung
der Dörfer bilden. Dazu kommen die landesüblichen Häuser, Menschen bei ihrer Tätigkeit, Tiere ... So eine Krippe ist ein wahres
Bilderbuch der Insel.
Die größte Krippe ist die von Yaiza. Das Städtchen (720 Einwohner) liegt am Rande des Gebiets, das bei den Vulkanausbrüchen von 1730
bis 1736 unter der Lava begraben wurde. Auch Yaiza wurde zerstört, aber wieder aufgebaut.
Die Krippenlandschaft nimmt einen Teil des Parkplatzes ein (im Winter, wenn weniger Touristen auf der Insel sind, reicht auch der
eingeschränkte Parkraum) Sie ist zu groß, als daß eine Gesamtaufnahme möglich wäre; auch von einer Treppe aus kann man sie nicht
ganz erfassen.
Ein Stück der künstlichen Landschaft mit Wasserlauf und Windmühle. Man sieht hier, daß der Boden aus Vulkansand und -steinen ganz der
natürlichen Landschaft hinter den weißen Häusern und Mauern gleicht.
Es gibt auf Lanzarote keine Bäume, selbst Palmen und einige Koniferen nur in Städten und Gärten, wo sie zur Zierde angepflanzt wurden.
Es gibt also nur Gesträuch und Kakteen – so grün wie hier in der Krippenlandschaft sind diese Gewächse freilich nur im Frühjahr.
Verstreut liegende Häuser, ganz vorn und im Mittelgrund eine Kirche, erkennbar an dem kleinen aufgesetzten Giebel mit dem Kreuz.
Ein Haus mit Weinpresse, daneben aber auch Frauen, die auf die alte Weise die Trauben im Zuber stampfen. Dahinter sieht man die
Trichter, in die auf Lanzarote die Weinstöcke gepflanzt werden: Die dunkle Lapillischicht heizt sich tagsüber auf, saugt nachts
Feuchtigkeit aus der Luft auf und speichert sie im Boden, so daß die Rebwurzeln sie aufnehmen können.
Die alten Salinen zur Meersalzgewinnung im Süden der Insel sind hier im kleinen nachgebaut: In flachen Becken verdunstet das Meerwasser
und läßt das Salz zurück.
Der alte Leuchtturm von Playa Blanca im Süden der Insel, das heute ein Touristenort ist.
Die Kraterlandschaft des Nationalparks Timanfaya (Feuerberge) im Norden der Insel mit dem originalgetreu nachgebauten runden
Restaurant "El Diabolo".
Kamele gibt es auf Lanzarote. Eine ganze Herde wird im Nationalpark Timanfaya gehalten, um Touristen in dem nicht zu Fuß begehbaren
Gelände herumzuführen. Offenbar werden aber auch Lastkamele beschäftigt, denn im Internet gibt es Bilder davon.
Hier wird auf die alte Art Korn gedroschen: ein Ochse zieht eine Steinplatte über das Getreide, um die Körner herauszudrücken. (Wie
heißt es in der Bibel? "Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.") Seit den Vulkanausbrüchen im 18. Jahrhundert
kann auf Lanzarote nur noch in geringem Umfang Getreide angebaut werden.
Noch ein paar Ansichten der Krippenlandschaft ...
... und die Geburtsszene – hier natürlich in einer Höhle aus dem schwarzen porösen Vulkangestein, das auf der Insel allgegenwärtig ist.