1. Forum
    1. Unerledigte Themen
    2. Privatforum
    3. Themen der letzten 10 Tage
  2. Medienverwaltung
    1. Bildergalerie-Alt
    2. Alben
    3. Nutzungsbedingungen
    4. Videokanäle
  3. Nepomuks
  4. Gamezone
    1. Highscore
  • Anmelden oder registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Forum
  • Bilder
  • Videos
  • Seiten
  • Spiele
  • Erweiterte Suche
  1. Schoener Reisen » Forum » Sehen, erleben und berichten
  2. Forum
  3. Bildberichte aus anderen Ländern
  4. Europa: Der Osten
  5. Ungarn
  6. Ostungarn

Das Kraftwerk Mátra

  • waldi
  • 6. September 2016 um 12:43
  • waldi
    Administrator
    Beiträge
    4.338
    Bilder
    5.149
    • 6. September 2016 um 12:43
    • #1

    Das Kraftwerk Mátra


    ... ist ein Braunkohle-Kraftwerk nahe dem Ort Visonta, östlich der Stadt Gyöngyös, am Fuß des Mátra-Gebirges in Ungarn.


    Der Schornstein mit seiner Höhe von 203 m gehört zu den 10 höchsten Bauwerken Ungarns.´
    Die ausgestoßenen Rauchgase werden durch Elektrofilter und Entschwefelung vollständig gereinigt.
    (behauptet das Info-Schild)


    Mit dem Bau des Kraftwerkes wurde 1965 begonnen.
    Anfangs trug es den Namen Wärmekraftwerk Gyöngyös (ungarisch: Hőerőmű Gyöngyös).
    Noch während der Bauphase, 1968, erhielt es zu Ehren des kurz zuvor tödlich verunglückten russischen Kosmonauten Juri Gagarin den Beinamen Gagarin.
    1969 ging das Kraftwerk mit dem ersten 100-MW-Block in Betrieb.
    1992 wurde das Kraftwerk mit den dazugehörigen Tagebauen privatisiert und es wurde unter dem Namen Mátrai Erőmű
    (deutsch: Mátra Kraftwerk) eine geschlossene Aktiengesellschaft (gAG, ungarisch: ZRt.) gegründet.
    Haupteigner war zunächst der staatliche ungarische Energieversorger Magyar Villamos Művek (MVM).
    Kurze Zeit später, 1993, stieg RWE Rheinbraun mit ein und erwarb zunächst eine Minderheitsbeteiligung von 26,5 %.
    1995 wurde der RWE-Anteil auf 51 % aufgestockt, so dass RWE die Aktienmehrheit bekam.
    Gleichzeitig stieg auch EnBW mit 22 % ein. Der Rest verblieb bei MVM (25,5 %) und sonstigen (1 %).
    Mit Brennstoff versorgt wird es über Förderbänder direkt aus dem südlich angrenzenden Tagebau Visonta
    und per Bahn aus dem 60 km östlich gelegenen Tagebau Bükkábrány.
    Neben Braunkohle wird auch in geringem Umfang Biomasse zugefeuert, und zwei Vorschaltgasturbinen werden mit Erdgas betrieben.


    Die Lignite auf den Mátra- und Bükk-Ausläufern haben sich am Ende des Tertiärs in der so genannten Pliozän-Ära vor circa 5-8 Millionen Jahren gebildet.
    In diesem Zeitraum haben sich zumeist Feinstrukturformationen hoher Mächtigkeit im Karpatenbecken - im vom Urmeer des Mittelmeeres, Thetys, abgetrennten nördlichen Meeresbecken (Parathetys) -, im sich sukzessive versüßenden Pannon-Binnenmeer gebildet.
    Das Vorkommen auf dem Mátra- und Bükk-Fuß ist aus dem Absterben der die sich versüßenden und abtrennenden Buchte des Pannon-Binnenmeeress begleitenden subtropischen Moorflora, aus der Anhäufung der Moorzypressen (Taxodium), Laubbäumen (z. B. Erle, Weide) bzw. Schilfgras, Schilfrohr großer Masse entstanden.
    Die 5-8 Mio. Jahre alten Lignite vertreten die Anfangsphase der Inkohlung, in denen die pflanzlichen Bestandteile gut erkennbar sind.
    Durch die sich wiederholende Absenkung des Beckens des Pannon-Binnenmeeres und die mit der Absenkung mehr oder weniger parallel verlaufenden Auffüllungsvorgänge sind immer neuere Pflanzenmassen unter Wasser und Schlamm gekommen.
    So sind die in Richtung S-SO zur Tiefebene hin mit 2-3 Grad einfallenden Lignitflöze entstanden.
    Wegen den Gegebenheiten der Flözbildung ist die Lignitqualität durch verhältnismäßig niedrigen Heizwert und hohen Asche- und Wassergehalt gekennzeichnet.
    Zwischen und oberhalb der Lignitflöze sind sandige, schluffige und tonige Sedimente abgelagert.

    Die Gruben von Visonta
    Legende:
    Nyugati bánya = westliche Grube
    Keleti bánya = östliche Grube
    Déli bánya = südliche Grube
    kiszenelve = ausgebeutet
    müvelés alatt = im Abbau begriffen
    tervezett = Abbau geplant
    kutattot terület = erforschte Lagerstätte
    Die dunklen Flecken sind bewohnte Siedlungen.

    Das Kraftwerk Mátra ist das größte Kraftwerk Ungarns das mit fossilen Brennstoffen versorgt wird, und das zweitgrößte Kraftwerk in Ungarn.
    Die Leistung beträgt derzeit 936 MW.
    Die Jahresleistung 2014 betrug 6126 GWh, das sind etwa 15 % der ungarischen Stromproduktion.
    Die maximalen Teufen liegen hier bei 90 bis 120 Metern.
    Das durchschnittliche Verhältnis von Abraum zu Kohle ist etwa 7 : 1.


    Info von RWE, Stand 2007, Quelle: https://www.rdb-ev.de/zeitung08/08-03-121-123.pdf (PDF = 2,0 MB)


    Die Info-Tafel an meinem Beobachtungspunkt enthält Daten von 2014.

    Die wichtigsten Daten daraus:
    gesamte Grubenfläche........................................................ 55 km²
    erforschte (noch für den Abbau vorgesehene Fläche).................. 23 km²
    Erdbewegung 2014 in der Südgrube..................................... 39,9 M m³
    Kohlemenge 2014 aus der Südgrube....................................... 4,9 M m³
    Erdbewegung in der Südgrube bis zum 31.12.2014................. 634,9 M m³
    Kohlemenge aus der Südgrube bis zum 31.12.2014.................. 62,3 M m³
    Erdbewegung bisher im Grubengebiet von Visonta................ 1770,2 M m³
    bewilligte Kohlemenge aus den Gruben von Visonta................. 127 M t
    noch zu erwartende Kohlemenge aus den Gruben von Visonta.... 250 M t

    In der vor mir liegenden Südgrube wird gearbeitet.


    Quellen:
    https://www.mert.hu/de/bergbau
    httpss://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_M%C3%A1tra
    https://www.rdb-ev.de/zeitung08/08-03-121-123.pdf (PDF = 2,0 MB)


    Liebe Grüße von waldi aus Ungarn :174:

    Und immer neugierig bleiben!

    Einmal editiert, zuletzt von waldi (7. September 2016 um 14:22)

  • claus-juergen
    Administrator
    Beiträge
    10.545
    Bilder
    23.672
    Geschlecht
    Männlich
    Interessen
    eigentlich alles, von Natur aus neugierig
    Lieblingsreiseland
    Kroatien, Thailand, Frankreich, Spanien
    • 6. September 2016 um 13:50
    • #2

    hallo Waldi,

    danke für deinen Bericht über eine veraltete Technik, die nicht nur in Europa auch im 21. Jahrhundert noch weit verbreitet ist. Liegt die Kohle direkt nebenan im Boden, ist und war das sicherlich in der Vergangenheit eine billige und praktische Art, Strom zu erzeugen.

    Wie schaut es denn mit der Abwärme aus, die nicht über Kühltürme an die Luft abgegeben wird. Gibt es ein Fernwärmenetz, welches benachbarte Industrieanlagen oder Wohnungen versorgt?

    Zumindest in Teilen des Rheinischen Braunkohlereviers und auch in der Niederlausitz ist dies im Falle von Cottbus seit Jahrzehnten Standard. So wird der Wirkungsgrad zumindest etwas verbessert. Über diesen teilen die Betreiber solcher Kraftwerke meistens nichts mit, da er deutlich unter 50 % liegt.

    grüsse


    jürgen

  • nyra
    Gast
    • 6. September 2016 um 14:39
    • #3

    Danke, waldi,

    für die Bilder vom Braunkohle-Tagebau. Ich habe solche Abbaustätten in der Lausitz und bei Jülich besucht. Auch wenn mich jetzt jeder böse anschaut: Es sind einfach wunderbare Landschaften!!!

    Viele Grüße
    Waltraud

Wer ist/war online

  • Benutzer online 0
  • Wer war online 0

Benutzer online 0

zur Zeit sind 32 Gäste online - Rekord: 17.944 Benutzer (16. Januar 2022 um 14:27)

Wer war online 0

Heute war bisher kein Mitglied online

Letzte Beiträge

  • 5. Motorradtour nach Kroatien

    claus-juergen 15. Juni 2025 um 17:47
  • (14) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 14

    claus-juergen 15. Juni 2025 um 11:57
  • Der heutige Erdbeermond

    Dieter 13. Juni 2025 um 00:19
  • aus der Heimat berichtet...

    claus-juergen 12. Juni 2025 um 22:36
  • Faszinierende Flamingos

    Jofina 9. Juni 2025 um 15:39

Benutzer online in diesem Thema

  • 1 Besucher

Forum online seit...2005

19 Jahren, 10 Monaten, einer Woche, 6 Tagen, 8 Stunden und 18 Minuten
  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Kontakt
  4. Nutzungsbedingungen
  1. Bildergalerie Alt
Community-Software: WoltLab Suite™