Nachdem es hier gestern wie aus Kübeln gegossen hat, lag die Hoffnung auf dem von den Wetterfröschen prognostizierten Übergang zur Hitzewelle.
Hat heute , am Montag , aber nicht wirklich geklappt.
Trotzdem zog es den Wallbergler zu einer kurzen Ausfahrt von 3 Stunden im „Vier Lagen System „(Unterhemd, Hemd, Weste und Radler Jacke), dazu kugelsichere Unterhose mit Radlerhose), so bin ich auf dem Rad gesessen.
17 ° und kalter Wind, erst recht dann bei der Abfahrt.
Befürchtete schon , ich muss das Eis abschlagen vor der Unterkunft, lach.
Meine überaus liebenswerte Pensions Besitzerin gab mir im Zusammenhang mit einem geplanten
Aufstieg zur Rauthhütte (ihr wisst schon unterhalb der Hohen Munde) einen wie immer bei Ausfahrten treffenden Tipp:
Von dem kleinen Weiler Moos aus über das sog. Katzenloch und dann querab hinauf zur Rauthhütte.
Von einer Radlfahrt riet sie mir ausdrücklich ab, da die mindestens 25 % igen Steigungen in Verbindung mit Geröll durchaus erhöhtes Gefahrenpotenzial aufweisen.
Alternativ bekam ich einen Vorschlag , eine Wanderung über das Katzenloch und querab hinauf zur Hütte zu unternehmen.
Bei meiner heutigen Ausfahrt mit dem Radl wollte ich das mal schon ein bisschen erkunden und sah gleich mal vom Ausgangspunkt aus , den engen Wiesenpfad zum Wald hinauf .
Eigentlich wollte ich dann von Moos (1100 rd. ) zur Landstr. hinüber um über weitläufige Serpentinen hinauf nach Buchen (zum Parkplatz zu fahren. Also nur rund 100 Höhenmeter.
Der Parkplatz befindet sich unterhalb des Inneralpen Hotels Tyrol. Von dort über eine breite Teerstr. hinauf zum Hotel, 1300m.
Ein paar Hundertmeter vor der Abzweigung auf die Landstr., sah ich einen breiten Forstweg direkt in den Wald hinein, Richtung Katzenloch.
Nun, dem bin ich gefolgt , gewann rasch an Höhe, aber der Weg wurde letztlich ein bisschen eng ganz oben. Grund: ein Wurzelweg.
Nun gut, im Wissen , dass ich nicht mehr zurück fahren muss, hörte ja schon die Autos , zog ich es durch. Meist das , wie die Schweizer sagen, „Füdli“ oben.
Eine Gruppe Italiener, wie auch anders in den Bergen, sah gespannt zu mir, und ging bereitwillig auf dem nunmehrigen Pfad zur Seite. Mit einem verzerrten „ molto Problemi“ , ma, adesso buono“ lockerte ich die Situation zum sichtlichen Lachen auf.
Könnte als Völkerverständigung gewertet werden.
Solchermaßen innerlich beglückt, radelte ich nun die nur 10% Auffahrt von 850 m Länge zum Hotel hinauf.
Man muss da immer sehr vorsichtig sein, mit subjektiven Bewertungen.
Neidlos fragt man sich aber doch, wenn man in der Lage wäre, würde man sich das antun?
Luxus pur, o.k. , aber warum in so einer extrem großen Bettenburg?
Schleicht sich da der Gedanke ein, mal will unter sich bleiben, doch das ginge auch kleiner.
Nun gut, dann halt mitten in den Bergen, mit Supersicht, ev. Petiküre , Maniküre , Frühstück zum abwinken , entgegenkommend wirkende Spiegel und was man sonst so voraussetzt.
Es ist sicher alles da, allein schon die getrennte breite Ein-und Ausfahrt. A la bon heure.
Nun ja, Vorsorge ist immer gut.
Entsprechend auch bei jedem Weg eine schöne Verbotstafel. Gut dass es Tele gibt.
Mehr will man ohnehin nicht sehen.
Auf Unterhaltungen mit der Security hatte ich kein Verlangen.
Super Ausblick, aber den bekommt man auch nebenan , weiter unten billiger
Also zurück durch den Wald zur weiter unten gelegenen Ropfer Stub`n, warum bei denen das Stub`m , also das „m“ dabei steht, konnte mir keiner erklären, weil ich mal wieder zielgerichtet am Ruhetag auftauchte. Lach.
Jetzt lachte aber zunächst das Herz des Wallberglers. Es kamen Erinnerungen an seine Höhenwanderungen im bergig, steilen Südtirol auf. Ein Hof, wie man liest , aus dem 19. Jahrhundert.,
Genau so hängen die Berggasthöfe oft an steilen Wiesengründen.
Aber seht selbst, ein Platz zum Wohlfühlen:
Schöner geht es nicht
Allmählich bereitete ich mich auf die Abfahrt hinunter nach Moos vor, die Hitzewelle war noch nicht eingetroffen, und fuhr möglichst danach durch Wald an der Leutascher Ache entlang wieder zurück.
Zuvor aber noch einen Blick auf das spät von der Sonne angeleuchtete Gipelkreuz auf der Hohen Munde, mit allerlei Verhau darunter.
Ebenso noch einen verträumten Blickkontakt mit der oben liegenden Rotmoosalm zu suchen. genau über dem Baum rechts
hier sichtbar gemacht
Und auch nicht ohne einen Schlenker an einem Haus vorbei zu machen, das weithin sichtbar in die Hochebene hinter dem Örtchen Weidach, im Weiler namens Emmat, ( in Google Earth mit Wolke verdeckt) herüber ragte.
Wer es kaufen will, Pech, wurde gerade angeblich für schlappe 2 Mill. verkauft mit der Bemerkung " und das mit nur einem Schlafzimmer".
Ein Schelm, der böses dabei denkt.
Auch kleine Radl Ausfahrten haben anscheinend ihren Reiz.
Lieben Gruß
Helmut
Was war bisher:
Auf-der-Flucht-in-die-Komfortzone
Olympiaregion-Seefeld, Besuch in Mösern
Seefeldspitze, Teil 1
Seefeldspitze,Teil2
durch das lange Gaistal zum Seebensee
Olympiaregion Seefeld-Katzenkopf-Wildmoosalm-u-Ganghofer-Museum
Olympiaregion Seefeld, Leutasch
Gießenbachklamm
Olympiaregion-Seefeld-Wildsee-und-Schlossbachklamm
Burg Fragenstein bei Zirl
verschwundene Zeugnisse bäuerlicher Kultur