hallo Rätselfreunde,
nach dem Rätsel ist vor dem Rätsel. Ich habe euch mal wieder ein Bild aus meiner Heimat mitgebracht. Wer kann mir sagen, was ich hier abgelichtet habe? Wo befindet sich diese "Einrichtung"?
Viel Spaß wünscht euch
jürgen
hallo Rätselfreunde,
nach dem Rätsel ist vor dem Rätsel. Ich habe euch mal wieder ein Bild aus meiner Heimat mitgebracht. Wer kann mir sagen, was ich hier abgelichtet habe? Wo befindet sich diese "Einrichtung"?
Viel Spaß wünscht euch
jürgen
Es dürfte sich hier um eine Trägerstecksperre (engl.: beam post obstacle) handeln.
ZitatMeist vollkommen unbeachtet von der zivilen Bevölkerung, waren sie über die ganze Bundesrepublik verteilt - Tausende von sogenannten "vorbereiteten Sperren" oder auch "vorbereiteten Bausperren". Im Verteidigungsfall hätten sie den Vormarsch der Truppen des Warschauer Vertrages behindern sollen. Seit dem Ende des Kalten Krieges sind sie zum allergrößten Teil überflüssig geworden, doch noch heute findet man diese Relikte allerorten.
Diese praktisch zerstörungsfreien Sperren wurden vor allem in innerstädtischen Gebieten und bei speziellen Problemen eingesetzt. Die dafür vorgesehenen Schächte erinnern im verschlossenen Zustand ebenfalls an Gullys, besitzen auch eine Mittelschraube, die Deckel haben aber nur einen Durchmesser von ca. 52cm. Unter ihnen verbergen sich achtzig Zentimeter tiefe, rechteckige Schächte, in die spezielle, 2,20m lange I-Träger mit einem Gewicht von je 216kg eingesteckt werden. Im eingesetzten Zustand ließen sich die rund 1,4m aus der Fahrbahn ragenden Träger nicht mehr herausziehen.
Meist wurden Trägerstecksperren versetzt installiert (siehe Bild), der Abstand der Elemente betrug jeweils 1,25m. Häufig war im Abstand von 4,5 Metern eine zweite und dritte Doppelreihe Träger installiert. Hätte ein Panzer die erste Reihe schräg angefahren und sie überwunden, hätte er zwischen den Sperren gestanden - und die zweite mangels Anlauf kaum überwinden können. Die jeweils hintere Trägerreihe jeder Doppelreihe wäre zusätzlich mit S-Draht-Rollen gesichert worden. Die gesamte Sperre wäre anschließend mittels Tarnnetzen getarnt worden.
Quelle: https://www.geschichtsspuren.de/artikel/34-ver…allmeister.html
In diesem Falle sollte im "Bedarfsfall" die Benutzung der Brücke verhindert werden, nehme ich an.
Wo sich diese Sperre befindet konnte ich aber nicht herausfinden.
Liebe Grüße von waldi
hallo Waldi,
du bist schon ein Hund, wie man hier in Bayern zu sagen pflegt. Respekt!
Der erste Teil des Rätsels wurde von dir hervorragend gelöst. Wenn du nun meinen Heimatort betrachtest, dürfte es ein leichtes sein, den genauen Ort zu finden. Solche Sperren wurden hier in diesen Fällen auch als vorbereitete Sprenglöcher gebaut. Unter den Deckeln befinden sich tiefe Schächte, in die in kürzester Zeit vorbereitete Sprengladungen eingebracht werden konnten um diese dann gleichzeitig zu zünden. Damit wäre der Vormarsch der sowjetischen Streitkräfte und ihrer Verbündeten zumindest eine Zeitlang aufgehalten worden.
Die von mir gezeigte Sperre ist im übrigen nicht an einer Brücke installiert sondern an einer anderen Infrastruktureinrichtung. Es gibt davon bei uns in der Gegend eine ganze Reihe davon, auch auf Brücken. Alle zusammen bilden eine Linie.
grüsse
jürgen
Hallo Jürgen - Deine neue Kamera macht es ein bißchen leichter den Standort festzustellen.
Ich sage nur: Lech, andere sollen weiter suchen.
Servus Hannes
hallo Hannes,
der Begriff Lech genügt. Scheinbar muß ich doch an der Kamera rumschrauben, so daß nicht alles gleich veraten wird. Scheiß moderne Technik!
Nun zum Rätsel. Der Lech fliesst östlich meines Heimatortes von Füssen im Süden bis Rain am Lech im Norden in die Donau. Alle Brücken der 50er bis in die 80er Jahre sind genauso wie die Staudämme zur Sprengung im Verteidigungsfalle vorbereitet. Der Lech ist somit eine potentielle Verteidigungslinie mitten im Land gegenüber den aus dem Osten vorrückenden Streitkräften der UdSSR. Den Nato-Strategen war klar, daß diese im V-Falle nicht an Deutschlands Grenzen aufgehalten werden hätten können. Somit wurden im Land selbst Sperren vorbereitet.
Kleiner Nachtrag zum kalten Krieg. Natürlich sollten solche Zerstörungen nicht nur durch konventionelle Sprengmittel erfolgen. Da, wo es nötig war, sollten Atomminen eingesetzt werden. Was das im Ernstfall bedeutet hätte, darüber wollen wir mal nicht nachdenken.
Vielen Dank beim Mitmachen bei diesem etwas anderen Rätsel sagt
jürgen
@Hannes
Nun ist es auch klar, wie du auf Germaringen beim Ernst Mosch Rätsel gekommen bist.
Ich glaube ich hätte Dich nicht auf die GPS-Funktion auf der neuen Kamera aufmerksam machen sollen und wäre öfters der Rätselkönig geworden.
Wäre aber unfair.
Ich glaube ich hätte Dich nicht auf die GPS-Funktion auf der neuen Kamera aufmerksam machen sollen ....
Egal , wie das Rätsel gelöst wurde..
Ich wäre da nicht drauf gekommen.
waldi - Woher weißt Du denn so etwas?
Mich überfällt das Grauen, wenn ich das alles lese....
.....bis in die 80er Jahre.... "Atomminen ..."
und der größte Teil der Bevölkerung wusste nichts davon.
Liebe Grüße,
Elke
...Mich überfällt das Grauen, wenn ich das alles lese....
.....bis in die 80er Jahre.... "Atomminen ..."
und der größte Teil der Bevölkerung wusste nichts davon...
hallo Elke,
wer heute noch glaubt, daß wir nie Atommacht in militärischer Hinsicht waren, der ist auf dem Holzweg. Ein Beispiel aus meiner Heimat kann ich dir nennen:
Zwischen Marktoberdorf und Kempten befindet sich der Kemptener Wald. Dort erwarb irgendwann einmal der Bund den Ochsenhof, einen alten Gutshof. Um 1970 herum wurde mitten im Wald ein Militärstandort mit Silos oder Bunkern für Atomraketen gebaut. Dieses Areal war zweigeteilt. Amerikanische und Deutsche Soldaten hatten jeweils einen Stützpunkt. Auf den deutschen Pershing-Raketen waren atomare Gefechtsköpfe montiert. Den Code oder Schlüssel hatten anscheinend die Amerikaner. Vielleicht auch nicht. Ich bin nie näher als bis zum Zaun gekommen. Im V-Fall genügte ein Knopfdruck und los ging es. Die Ziele der Raketen waren der Bevölkerung nicht bekannt.
Fakt ist, daß irgendwann einmal von heute auf morgen das Militär mitsamt allem Gerät abzog.
https://www.all-in.de/nachrichten/ru…art2757,1022416
Eigentlich logisch, daß dieses Wissen sicherlich mehr oder weniger detailliert auch den Militärs der Warschauer Pakt Staaten bekannt war. Hätte es gescheppert, könnten wir heute sicherlich nicht im Rahmen dieses Forums chatten. Da würde ich schon lange die Radieschen von unten betrachten.
Sind wir froh, daß es anscheinend derzeit bei uns in Mitteleuropa nicht nach einer kriegerischen Auseinandersetzung aussieht. Was die Zukunft bringt, kann ich nicht sagen. Ewigen Frieden gibt es nicht und gab es sowieso noch nie.
So hat dieses Rätsel euch vielleicht etwas zum Nachdenken angeregt. Mal was anderes, wie ich meine.
grüsse
jürgen
Hallo miteinander
Hier noch als Nachtrag zwei Links zum Sondermunitionslager Landsberg-Leeder, dort habe ich während meiner Bundeswehrzeit des öfteren Wache geschoben:
httpss://de.wikipedia.org/wiki/Sondermun…andsberg-Leeder
Noch viel erschreckender ist dieser Zeitungsbericht:
https://www.merkur.de/lokales/schong…ff-1171564.html
Viele Grüsse
Viktor
Es war um das Jahr 1975 herum, dass auch Nike-Raketen in Deutschland atomar bestückt wurden. Für diese Boden-Luft Raketen gab es jeweils zwei räumlich getrennte Stellungen, die Launching Area, in der sich die Raketen befanden sowie die Kommando- und Feuerleitstelle. Letztere war gemeinsam mit den Amis besetzt, die allein die "Schlüsselgewalt" hatten.
Mich schüttelt es,
Klaus