Fremde Menschen fotografieren - ja oder nein ?

  • Jofina hat hier in diesem Thread #8ein Problem angesprochen, vor dem sicher viele von uns beim Fotografieren schon standen.


    Diese Schnappschüsse kann man aus einem offenen Kleinbus natürlich leichter machen. Wenn man zu Fuß durch die Straßen geht und ich fotografiere so offen die Leute, dann würden sie ggf. nicht so erfreut darüber sein. Ich halte mich da eher immer zurück.


    Es manchmal eine Gratwanderung bei der Frage soll, kann, darf ich fremde Menschen fotografieren und wann?
    Gibt es Grenzen?
    Eine weitere Frage wäre: darf ich diese Bilder dann online verwenden?


    Es wäre interessant , Eure Meinung zu erfahren.


    Liebe Grüße,
    Elke

  • hallo Elke,


    ich glaube es kommt immer auf den Einzelfall an. Eine ganze Gruppe von Menschen zu fotografieren gehört auch in einem Reiseforum einfach dazu. Klar kann man nun jedes Gesicht verpixeln, aber ist das sinnvoll?


    Anders schaut es bei Nahaufnahmen an. Selbst wenn man im Ausland der Sprache nicht mächtig ist, man aber den Einheimischen als "Charakterkopf" oder wegen seiner Kleidung oder einer gerade ausgeübten Tätigkeit ablichten will, genügt oft eine Geste an den Betroffenen um sein Einverständnis oder die Ablehnung zu erhalten.


    Vergleichen wir uns doch mal mit Facebook. Da ist das ganze doch noch viel extremer. Da gibt es Mitglieder die lichten mittels Smartphone jeden ab, der ihnen über den Weg läuft und stellen das Bild dann online. Obwohl ich nicht Mitglied bei Zuckerberg bin und mir auch nicht vorstellen kann, es jemals zu werden, nehme ich an, daß auch ich schon wiederholt auf den Seiten von verschiedenen mir nicht einmal bekannten Mitgliedern abgelichtet wurde ohne das überhaupt zum Zeitpunkt des Fotografierens bemerkt zu haben.


    Fingerspitzengefühl für die jeweilige Situation ist meines Erachtens das Entscheidende.


    grüsse


    jürgen

  • :wink:


    Da es nun diesen Thread gibt, schreibe ich mal etwas dazu:


    Es gibt ja diesen juristischen Begriff: Recht am eigenen Bild.
    Hier in Wikipedia nachzulesen: httpss://de.wikipedia.org/wiki/Recht_am_eigenen_Bild


    Da steht auch: im anglo-amerikanischen Raum ist das Recht am eigenen Bild weitaus freier gestaltet als im deutschen Rechtsraum.
    Insofern würde ich die Karibik mal eher zum anglo-amerikanischen Raum zählen.


    Dieses schöne Forum ist ja in Österreich angesiedelt. In dem obigen Wikipedia-Link ist auch das österreichische Recht nachzulesen. Mir scheint es so, als wenn es in Österreich auch lockerer gesehen wird als in Deutschland.


    Auf der anderen Seite ist es natürlich auch sehr unwahrscheinlich, dass eine Person aus Übersee sich ein deutschsprachiges Forum anschaut und sich dort auf einem Foto wiederfindet und dann noch einen Anwalt bemüht, der einen abmahnt. Diese Befürchtung geht da eher gegen Null.


    ----------------------------


    Wenn ich jedoch einen Platz oder eine Straße fotografiere sind dort normalerweise auch Personen zu sehen. Soviel wie ich weiß, darf man nach deutschem Recht diese Fotos veröffentlichen. Oder auch bei Umzügen (z.B. Karneval), da kann man bedenkenlos Fotos von den Personen machen. Sie stellen sich ja mit ihren Kostümen extra zur Schau.


    Ich bin da auch keine Fachfrau – so ist glaube ich im Großen und Ganzen die Rechtslage in Deutschland. Na ja, da ich nicht in Deutschland lebe, würde für mich ggf. das spanische Recht gelten. Ich meine, das ist auch nicht so streng wie das deutsche Recht. Abmahnanwälte können hier in Spanien auch nicht soviel verdienen wie in Deutschland.


    Aber mal ein persönliches Erlebnis hierzu:


    Als wir unsere Kanaren-Kreuzfahrt im Jahr 2014 gemacht haben, da wurden auch 2 Inseln der Kapverden angelaufen. Dort haben die überwiegende Anzahl der Menschen die schwarze Hautfarbe. Dort sah ich zum erstenmal Mal live Menschen, die Waren auf dem Kopf trugen (aus dem Fernsehen kannte ich das zwar). Natürlich wollte ich gerne solche Fotos machen (für mein privates Fotoalbum zumindest). Habe ich auch gemacht. Aber ich habe da auch gemerkt, dass die Leute das absolut nicht gerne hatten. In der Karibik waren sie da eher gelassener, sie kannten das wohl schon mit den vielen Tagestouristen. Man hat uns kaum beachtet.


    Aber noch mal auf das Erlebnis auf der kapverdischen Insel zurückzukommen. Ich habe dort natürlich auch Straßenfotos gemacht und manchmal auch das Zoom benutzt. Als ich wieder daheim war, da habe ich doch auf einem Foto gesehen, dass eine Mutter in Richtung meiner Kamera schaute und ihre Hand vor das Gesicht ihres Kindes hielt.
    Es war ganz offensichtlich, dass sie keine Veröffentlichung wollte. Sie fand das wohl auch nicht so toll, dass ich fotografierte.


    Das hat mich doch dazu bewogen, wenig Personenfotos zu machen und dann noch in ein Forum zu stellen. Meist kann man die Leute ja nicht fragen. Ist ja eher unüblich, dass man jemanden auf der Straße anspricht, kann ich mal ein Foto von Ihnen machen, Sie sehen so interessant aus. ;)


    Auf der anderen Seite möchte ich auch absolut keinen Ärger mit Einheimischen in einem fremden Land haben, nur weil sie ggf. böse und wütend werden, wenn sie merken, dass sie einfach so fotografiert werden. OK, ich bin da sicher ein wenig ängstlicher als ggf. andere Personen.


    Es gibt natürlich auch Fälle, wo es erwünscht ist ein Foto zu machen und die Person Geld dafür erhält. Aber dann sehen solche Fotos ja eher gestellt aus.


    Ist irgendwie eine Grauzone mit den Fotos von Personen und rechtlich von Land zu Land unterschiedlich. Auf der anderen Seite ist ein Fotobericht natürlich lebendiger, wenn man Personenfotos mit veröffentlicht werden (so wie in meiner Dom.Rep.-Bilderserie). Ich bin da sehr unsicher, wie man verfahren sollte. Wahrscheinlich kommt da auch mein Deutsch-Sein durch. Ja nicht gegen die Vorschriften verstoßen. :lol:


    Wie seht Ihr das, Ihr anderen Hobby-Fotografen?


    Gruß
    Jofina

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Auf meinen beiden Tansania-Reisen (1980 Festland, 2007 Sanibar) stellte ich fest, dass es zwei Extreme gab:
    Die einen mögen das überhaupt nicht und werden dann auch aggressiv. Und die andern lassen sich gegen Geld photographieren - im Einzelfall hab ich dann auch bezahlt.


    Für die zum Beispiel:

    Zitat


    Anstatt einzeln für Fotos zu löhnen, kann man auch Muscheln kaufen,
    dann ist der Preis für Bilder von Muscheln, Verkäufer/innen und Bootsbauern inclusive.




    oder für den hier (der hat seinen Dollar gekriegt):

    Zitat

    Vor Ort wartet dann schon der Fischaufkäufer in einer Korallenhöhle, in der er eine Waage aufgehängt hat. bevor der Fisch den Besitzer wechselt, sackt der Fischer, wenn er Glück hat, noch einen Touristendollar ein dafür, dass ein Strandspaziergänger seinen Fang photographieren darf.


    Bei den "Residents" (europäische Spezialisten in Tansania) war es ein Running Gag, wenn der eine den anderen photographierte,
    zu sagen: "Nipe hela !" (Suaheli für: "Gib mir Geld").
    Fazit: Vorsichtig sein, ggf vorher fragen, wenn das geht, und die Antwort respektieren. Etwas entspannt hat sich m.E. die Lage, seit man auf der Digitalkamera den Aufgenommenen zeigen kann, was man photographiert hat.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Danke für Eure Statements.


    Die juristische Seite hat Jofina angesprochen- das ist die eine Seite.
    Der Respekt vor der Persönlichkeit kommt in Deinem Posting, Dieter, zum Ausdruck.
    Dass sich die Einstellung zum Aufnehmen von Bildern und das Verfügen über Fotos von anderen Menschen rapid verändert hat , hast Du, Jürgen angesprochen.


    Es wurde noch nie so viel fotografiert wie in unserer Zeit und das oft gedankenlose "Verteilen" von Fotos über die Sozialen Medien gehört zum Alltag, ohne dass sich die meisten viel Gedanken machen.


    Dass in manchen Länder die Erlaubnis für ein Bild "verkauft " wird und das Geld auch vehement eingefordert wird, hast Du, Grizzly, beschrieben . Das kenne ich auch und das ist in Regionen, in denen Touristen unterwegs sind, immer noch häufig anzutreffen.


    Das alles leuchtet mir ein - und ich stelle fest, dass ich in den letzten 10 Jahren sehr viel zurückhaltender geworden bin beim Fotografieren von Menschen.


    Eine Marktszene fotografiere ich nach wie vor gerne, allerdings habe ich mir angewöhnt, deutlich erkennbare Gesichter unerkennbar zu machen.
    Oder ich frage den Händler ( meist nachdem ich eingekauft habe), ob ich ein Foto machen kann. Meist kann man das mit Gesten machen.


    Manchmal finde ich es schwer zu unterscheiden, ob man Persönlichkeitsrechte verletzt oder nicht.


    Du, Jofina, sprichst einen Karnevalsumzug an - kein Problem, hier eine originelle Verkleidung und Maske groß aufzunehmen.
    Wenn ich in Bayern bei einem Trachtenumzug fotografiere , habe ich keine Bedenken , auch mal eine Großaufnahme zu machen .
    Aber ich werde die gleiche Person in ihrer Tracht nicht fotografieren beim Fronleichnamsumzug.


    Und doch freue ich mich heute an Bildern, die ich vor rund 40 Jahren analog von Menschen gemacht habe, weil diese Bilder inzwischen zu Zeitdokumenten wurden.


    Ich habe damals nicht gefragt - wahrscheinlich war es diesen Menschen auch nicht bewusst, was ich tu.
    Diese "Welt " gibt es nicht mehr.


    Ich möchte ein paar dieser Bilder zeigen, die ich heute aus o.g. Gründen nicht mehr so machen würde, die mir aber so viel Wert sind.


    Es sind Bilder aus der Region Ladakh/Zanskar an der Grenze zu Tibet , nur 2 Jahre nachdem diese Region für Ausländer freigegeben wurde.


    ( Alle Bilder sind Scans von Dias, die Qualität der Originale ist besser)
    Aufnahmen von 1977







    Ich fände es schade, wenn ich diese Bilder nicht hätte und wenn es solche Bilder überhaupt nicht gäbe!


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Solche Bilder sagen oft so viel!
    Und irgendwie habe ich Verständnis dafür, dass solche Menschen auch die Hand aufhalten.
    Das passiert ja vor allem an Plätzen, die von vielen Touristen besucht werden.
    Wenn ich mir vorstelle, dass oft 40,50 Touristen aus Bussen , oder 2000 oder mehr Besucher von Kreuzfahrschiffen in kleine Orte "einfallen" , jeder mit Foto in der Hand, so ist das für die Einheimischen oft die einzige Möglichkeit, sich ein wenig gegen Aufdringlichkeit zu wehren- oder wenigstens einen kleinen Profit herauszuschlagen.


    Wenn man als Einzelreisender ( oder in einer kleinen Gruppe, so wie Du bei Deiner Thailandreise) unterwegs ist und sich Zeit nimmt, sich auch mal hinzusetzen, die Menschen freundlich anschaut, versucht Kontakt aufzunehmen , so trifft man oft auf viel weniger Widerstand und darf eher mal fotografieren.


    Lästig finde ich es, wenn mit Handys wild rumfotografiert wird ( an einem FKK Strand weiß man z.B oft nicht, ob jemand telefoniert oder fotografiert)
    Fast noch lästiger finde ich die neue Mode mit den Stangen oder Handverlängerungen für Selfies, mit denen die Leute in der Gegend herumfuchteln.
    Vor kurzem in Arles musste man an den Hauptsehenswürdigkeiten aufpassen, dass man diese Dinger nicht ins Gesicht bekam. Rücksichtslos...
    Aber das führt vom Thema weg..


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Ein interessantes Thema,


    in Kenia ist mir aufgefallen, daß die meisten der Massai stolz waren fotografiert zu werden und auch kein Geld verlangten, sondern sie stellten sich teilweise von sich aus zu einem, um mit aufs Bild zu kommen. Das ist schon lange her, ich weiß nun nicht, ob das inzwischen immer noch so ist.


    In Marrakesch bzw. Marokko, allerdings sollte man sehr aufpassen, da werden gerade auf dem Dschema el fna, dem großen Marktplatz, Schlangen, Affen usw. als Fotomotiv angeboten, da muss man auch bezahlen,sonst gibts Ärger. Auch die Wasserträger in ihrem bunten Gewand sind auf das Geld angewiesen das sie für die Fotos bekommen, wie auch die Gerber die einen wirklich unvorstellbaren "Job" machen.


    Doch oft ist mir auch aufgefallen, daß die Menschen die Hände vors Gesicht halten und auch nicht "als Statist" bei irgendwelchem Markttreiben mit aufs Foto kommen wollen.


    Das hat wohl religiöse Gründe, das sollte man ebenfalls bedenken.





    Das islamische Bilderverbot


    Der Islam verbietet wie auch der jüdische Glauben die bildliche Darstellung von Menschen und Tieren. Auch wenn sich dieses Verbot nicht direkt aus dem Koran oder den Hadithen ableiten lässt, etablierten islamische Rechtsgelehrte dennoch Rechtsauffassungen, die eher traditionell als religiös begründet werden und die Abbildung von Lebewesen unterschiedlich regeln. Die Auslegung des Bilderverbots reicht von der grundsätzlichen Ablehnung (kein Lebewesen darf bildlich dargestellt werden) bis zur eingeschränkten Genehmigung (Lebewesen dürfen bildlich dargestellt werden, sofern diese Abbildungen nicht religiös verehrt werden).


    Heute spielt das islamische Bilderverbot, das einst zum überragenden Bedeutungsgewinn von Kalligraphie und Ornamentalistik führte, keine besonders große Rolle mehr. Trotzdem sollte man es aber im Hinterkopf behalten und im Zweifel vor dem Knipsen um Erlaubnis fragen, weil viele Moslems nach wie vor das Bilderverbot beachten, vor allem in abgelegeneren und religiös stärker geprägten Orten Marokkos.

    Quelle: Hier klicken

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Ja und nein, Michael!
    Meine Fragestelliung war schon richtig.


    Beides( Fotografieren und Veröffentlichen ) ist etwas, was man nur mit Sensibiltät entscheiden kann – juristische Fragen hin oder her.


    Ich habe vor etlichen Jahren in einem Bericht über Ston auf der Halbinsel Peljesac folgendes geschrieben
    https://www.schoener-reisen.at…ach-dem-gro%DFen-Erdbeben




    Selbst wenn ich damals auf den Fotos die Menschen unkenntlich gemacht hätte, war es mir nicht möglich, die Kamera überhaupt nur aus ihrer Tasche herauszunehmen.


    Es ist also nicht nur die Frage , was ich mit dem Bild machen möchte .
    Selbst wenn ich ein Bild für mich behalten möchte , gibt es Situationen, da erfordert der Respekt vor der Würde des Menschen Zurückhaltung.


    Ob das auch für Pressereporter gilt, möchte ich pauschal nicht beantworten.
    Es gibt Bilder, die haben die Welt zum Nachdenken gebracht und sicher auch verändert.


    Ich denke da an das Bild des des Fototgrafen Nick Út von 1972 .
    Das ging um die Welt. Es wurde Pressefoto des Jahres 1972 , erhielt sogar den Pullitzerpersie und veränderte die Einstellung vieler Menschen zum Vietnamkrieg.
    Das ist das Bild, Ihr kennt es bestimmt


    https://www.worldpressphoto.or…-press-photo-year/nick-ut


    Persönlicher kann kein Foto sein.
    httpss://de.wikipedia.org/wiki…Th%E1%BB%8B_Kim_Ph%C3%BAc


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Über die rechtliche Seite hatte ich weiter oben schon geschrieben, es ist von Land zu Land unterschiedlich.


    Ich bin da manchmal auch sehr unsicher mit der Veröffentlichung von Personenfotos in Foren.

    Nur mal ein Beispiel:


    Kürzlich hatten wir einen Ausflug in die Mitte Spaniens gemacht (Kastilien-La-Mancha). Da sahen wir eine ältere Männergruppe, die am Petanca-Spielen waren. Damit sie sich nicht Bücken mußten, wurde die Kugel mit einem Band + Magnet angehoben. Wir hatten sie beobachtet und sie wollten wissen, woher wir kämen. So kam ein Mini-Gespräch zustande. Ich fragte dann, ob ich sie fotografieren dürfte. Da hat der Urigste von ihnen, sich pfeiferauchend in Positur gestellt und ich konnte ein Foto machen.


    Ich habe jedoch nicht gefragt, ob ich das Foto auch in ein Forum stellen kann; also veröffentlich darf. Evt. hätte dieser Mann auch gar nicht gewußt, was ich damit meine.


    Ich denke mal, man könnte es in einem Forum, so wie dieses, in einen Fotobericht mit einbauen. Oder, was meint Ihr?


    -------------------------


    Ein anderer Fall. Manchmal zoomt man ja etwas an sich heran – z.B. eine Fußgängerzone. Wenn man sich dann anschließend die Bilder anschaut, dann sind natürlich die Leute in der 1. Linie sehr deutlich zu sehen. Jetzt steht ich auch wieder etwas ratlos davor – kann ich das Foto in einem Bildbericht verwenden?


    Ich denke - man könnte es. Oder, was meint Ihr?


    Gruß
    Jofina

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Ein anderer Fall. Manchmal zoomt man ja etwas an sich heran – z.B. eine Fußgängerzone. Wenn man sich dann anschließend die Bilder anschaut, dann sind natürlich die Leute in der 1. Linie sehr deutlich zu sehen. Jetzt steht ich auch wieder etwas ratlos davor – kann ich das Foto in einem Bildbericht verwenden?


    Ich denke - man könnte es. Oder, was meint Ihr?


    Gruß
    Jofina


    In deinem Falle wären Menschen Beiwerk einer Landschaft bzw. sonstiger Örtlichkeiten.


    Das ist nicht verboten und darf auch hier gezeigt werden.


    Es muss halt ersichtlich sein das man nicht gewollt die menschen fotografiert hat.


    Das ist bei allen Fotos mit Sehenswürdigkeiten usw.


    Aber auch die meisten Sehenswürdigkeiten dürften eigentlich nicht so ohne weiteres fotografiert bzw. veröffentlicht werden.


    Was eh keiner tut, aber man kann einem dafür anzeigen.


    Eine Sonnen badende Frau am Strand zb. oder eine Gruppe von Radfahrern oder Unfälle dürften nicht veröffentlicht werden..man begeht eine Straftat.
    Auch für eine Klärung bei Unfällen wären Fotos oder Videoaufnahmen unzulässig und kann strafbar sein wenn man es bei der Ermittlung vorlegt.


    Direkt fotografierte Personen wie hier schon oft gesehen, auch bei dir vorhin Elke das dürfte man nicht (laut unserer Rechtssprechung).


    Es verletzt das Persönlichkeitsrecht.

  • Tom das ist mir bewusst, dass die Bilder, die ich vor 40 Jahren in Ladakh gemacht habe, heute mit Vorsicht zu betrachten wären . Aber ich würde sie dennoch wieder einstellen - auf eigene Verantwortung.


    Was das Fotografieren von Unfällen, Katastrophen usw betrifft, so hat sich im Zeitalter der immer verfügbaren und bei den meisten Jüngeren immer einsatzbereiten Smartphones, im Zeitalter von Whatsapp und Instagram u.a. doch etwas verändert.


    Wie oft erleben wir, dass zufällig erstellte Handyaufnahmen/ Videos von privaten Amateuren, die in einem bestimmten Moment ( eigentlich zufällig) z.B. eine Katastrophe, einen Unfall gefilmt haben, schon Minuten später z.B. bei Youtube oder Facebook sind und genauso schnell überall von Medien gezeigt werden.


    Letztes schreckliches Ereignis: Die Explosion in Ankara - wo man auf einem privat erstellten Video zuerst die frühlichen Gesichter der Demonstranten genau sieht und auch identifizieren kann, bevor die Bombe im Hintergrund losgeht.
    ( Ich möchte sogar so weit gehen, dass solche privat erstellten Videos/Bilder teuer ver-, bzw angekauft werden.)


    Aber das führt jetzt, glaube ich , von dem weg, was wir hier als Hobbyfotografen im Forum tun und was wir letztlich selbst zu verantworten haben.


    Gruß,
    Elke


  • Kürzlich hatten wir einen Ausflug in die Mitte Spaniens gemacht (Kastilien-La-Mancha). Da sahen wir eine ältere Männergruppe, die am Petanca-Spielen waren. Damit sie sich nicht Bücken mußten, wurde die Kugel mit einem Band + Magnet angehoben. Wir hatten sie beobachtet und sie wollten wissen, woher wir kämen. So kam ein Mini-Gespräch zustande. Ich fragte dann, ob ich sie fotografieren dürfte. Da hat der Urigste von ihnen, sich pfeiferauchend in Positur gestellt und ich konnte ein Foto machen.


    Ich habe jedoch nicht gefragt, ob ich das Foto auch in ein Forum stellen kann; also veröffentlich darf. Evt. hätte dieser Mann auch gar nicht gewußt, was ich damit meine.


    Ich denke mal, man könnte es in einem Forum, so wie dieses, in einen Fotobericht mit einbauen. Oder, was meint Ihr?



    Ich habe mir hierzu noch mal Gedanken gemacht. Ich denke, in der heutigen Zeit, wenn man Jemanden fragt, so wie diesen Rentner beim Petanca-Spielen, ob man ein Foto von ihm machen kann und er nichts dagegen hat, sondern sich sogar noch in Positur stellt, dann könnte man es in ein Forum wie dieses veröffentlichen. In der heutigen Zeit mit Foren, Facebook etc. muss man dann einfach damit rechnen. Wenn er eine Veröffentlichung in einem Forum nicht möchte, dann hätte er es sagen müssen.


    Seid Ihr auch meiner Meinung?



    Einen anderen Fall habe ich auch schon mal erlebt. Eine typische spanische Oma (mit Kittelschürze etc.) in einem kleinen spanischen Dorf habe ich auch mal fotografiert - aber vorher hatte ich sie auch gefragt. Sie erlaubte es, sagte jedoch, sie möchte nicht ins Internet gestellt werden. Natürlich werde ich diesen Wunsch respektieren.



    Gruß
    Jofina

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    Gruß Jofina


  • Aber auch die meisten Sehenswürdigkeiten dürften eigentlich nicht so ohne weiteres fotografiert bzw. veröffentlicht werden.


    Was eh keiner tut, aber man kann einem dafür anzeigen.



    Diese Sparte betrifft wiederum die Panorama-Freiheit. Dazu hat sich vor kurzem das EU-Parlament geäußert.
    Hier ein Link von Tagesschau.de.: httpss://www.tagesschau.de/ausland/panoramafreiheit-109.html


    Wenn der Erbauer schon 70 Jahre verstorben ist, kann man also bedenkenlos ein Gebäude, d.h. historische Bauten fotografieren und ins Internet stellen.
    Eine Ausnahme gibt es übrigens beim Eiffelturm. Den Eiffelturm bei Tag kann man bedenkenlos fotografieren (der Erbauer ist schon über 70 Jahre tot). ABER: den angestrahlten Eiffelturm nicht so ohne weiteres. s. die letzten drei Sätze aus dem obigen Link: Wird der Eiffelturm nachts angestrahlt, braucht man für die Fotos eine Genehmigung. Vorausgesetzt, man veröffentlicht diese. Wozu das Hochladen im Internet bereits zählt. Die Betreiber der Lichtanlage am Eiffelturm haben sich diese Rechte gesichert.


    Das ist aber auch von EU-Land zu EU-Land unterschiedlich. In Deutschland und Österreich ist man da großzügiger.
    So z.B. Veröffentlichungen vom Hundertwasserhaus in Wien. Das wird hier in Wikipedia beschrieben: httpss://de.wikipedia.org/wiki/Panoramafreiheit


    Gruß
    Jofina

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    Gruß Jofina

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