Oststeiermark > Hartberg > romanischer Karner

  • Hartberg > romanischer Karner



    Er ist der bedeutendste sakrale Bau der Romanik in der Oststeiermark.
    Im 12. Jh. als Romanischer Karner errichtet. Vorübergehend Taufkapelle. Geweiht dem Hl. Michael und dem Bischof Ulrich.
    Er wurde von Pfarrer Ulrich gleichzeitig mit der romanischen Pfeilerbasilika errichtet. Nach einer Überlieferung war über dem Portal die Jahreszahl 1167 zu lesen.
    Der zweigeschossige Bau mit einer Apsis besteht aus glatt behauenen Schildbacher Muschelkalkquadern. Die Außenwand ist durch neun vorspringende Säulenbündel und zwei umgebende Rundbogenfriese gegliedert.







    Das Presbyterium wird von einem umfangreichen Stammbaum Christi beherrscht. Beeindruckend ist in der Mitte Maria als Königin mit dem segnenden Kinde Jesu dargestellt. Die Wurzel des Stammbaumes, Davids Vater Jesse, wurde durch einen Fensterausbruch zerstört. Erhalten blieb das Bild des hl. Ulrich.


    In der höchsten Wölbung sind die sieben Gaben des Heiligen Geistes durch Tauben dargestellt.




    Ein Jüngling als königlicher Reiter auf einem Löwen als Sinnbild der Empörung und Auflehnung, die häufig in der jungen Generation anzutreffen sind, stelle z. B. die Hoffart dar.



    Das Kamel als guter Läufer sei ein Symbol für den Zorn. Die Trägheit würde nach den Tiersymbolen von St. Viktor der Esel darstellen. Der Reiter ist ein Greis, da die Trägheit dem höheren Alter zugewiesen.


    Der Drache sei Sinnbild des Neides als Schatzhüter antiker oder mittelalterlicher Sagen.


    Es sind so viele Bilder vorhanden das ich nicht wagte noch mehr einzustellen.










    Liebe Grüße


    Josef

  • Hallo Ini!


    Danke für das Kompliment.
    Ja, da gebe es Bilder von Fabelwesen die mir direkt unheimlich waren. :)


    Liebe Grüße


    Josef

  • Der Hartberger Karner scheint ein richtiges Bilderbuch zu sein.
    Schön, dass wir ihn von Dir so eindrücklich vorgestellt bekommen, Josef.
    Tolle Bilder! **'6
    Am besten gefallen mir die Erklärungen zu einzelnen Bildern .

    Zitat

    Die Trägheit würde nach den Tiersymbolen von St. Viktor der Esel darstellen. Der Reiter ist ein Greis, da die Trägheit dem höheren Alter zugewiesen.


    Ist das das drittletzte Bild ( Pferd???)
    Die Trägheit gibts dann wohl nicht in jungen Jahren?? :43::43::wink:


    Hast Du noch mehr Bilder, die Du uns erklären könntest?


    Gruß,
    ELMA

  • Hallo Elke!


    Zitat

    Der Hartberger Karner scheint ein richtiges Bilderbuch zu sein


    Ja das ist er auch.


    Möchte doch noch ein paar Erklärungen zu den Bildern einfügen.


    Aus späterer Zeit stammt die Darstellung bei Stiegenaufgang. Judas und noch ein Mann werden dem Höllendrachen zugeführt wo sich schon Adam und Eva befinden.




    Der Wolf mit dem Lamm im Rachen erinnert an das Gleichnis vom guten Hirten.



    Die Unmäßigkeit trägt weder Krone noch Szepter. Fraß und Völlerei wären eher als plebejische Laster anzusehen. Das Schwein galt schon immer als Sinnbild der Unkeuschheit. Die Pfauenfedern seien in den moralisierenden Betrachtungen des Mittelalters der Inbegriff der Prunksucht und der Eitelkeit gewesen.



    Der Drache sei Sinnbild des Neides als Schatzhüter antiker oder mittelalterlicher Sagen.



    Eines steht fest, dass diese Fresken in der Geschichte der österreichischen Malerei des 13. Jahrhunderts eine besondere Bedeutung haben.


    Liebe Grüße


    Josef

  • Hallo Josef!


    Deine Bilder und die Erklärungen gefallen mir außerodentlich gut!!
    Da ist ja ein richtig spannender Online-Reiseführer!!!
    Danke!


    Gibt es noch eine Fortsetzung?


    Gruß,
    ELMA

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