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Das KZ Wittmoor

  • Grizzly
  • 12. September 2015 um 08:05
  • Grizzly
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    • 12. September 2015 um 08:05
    • #1

    1933 richteten die Nazis im heutigen Nordersteder Stadtteil Glashütte eines ihrer ersten Konzentrationslager ein. Inzwischen gibt's auch eine Gedenkstätte, der damalige Bundespräsident Richard von Weizäcker hat sie eingeweiht. Dorthin muss man allerdings eine ganze Ecke laufen, und das müsste eigentlich gar nicht sein.

    Vor ungefähr 20 Jahren war ich bei einer Führung zu diesem Thema dabei, damals noch mit einem Zeitzeugen, der dort inhaftiert gewesen war. Ganz woanders als bei dem Gedenkstein (zu dem wir danach noch hinradelten) saß er auf einem Stoß Holzpaletten und berichtete uns von damals. Der Eingang zum KZ war nämlich nicht dort, wo der Gedenkstein steht (und wo man, weil der so abgelegen ist, nur selten hinkommt, so dass man befürchten muss, dass es eine Weile dauert, bis irgendwelche Nazivandalenschäden bemerkt werden), sondern an der Segeberger Chaussee, einer der Norderstedter Hauptverkehrsstraßen. Und da, wo heute die Baumarktfahnen sind, hätten, so berichtete er, damals die Hakenkreuzfahnen geweht.

    Das KZ bestand nur ein paar Monate, angeblich weil die Bewacher "zu lasch" gewesen seien, und, so wird der Hamburger Gauleiter Karl Kaufmann zitiert, zuwenig geprügelt würde. Die Gefangenen wurden dann ins berüchtigte Konzentrationslager Fuhlsbüttel ("Kolafu") gebracht, viele überlebten die Nazidiktatur nicht. Kaufmann, der sich 1945 als Retter Hamburgs aufspielte, starb nicht wie andere Kriegsverbrecher in Nürnberg, Hameln oder Landsberg, sondern, Jahrzehnte später, friedlich in seinem Bett.

    Der Baumarktbesitzer hatte sich geweigert, seine Zustimmung zum KZ-Denkmal für den Platz zu geben, an den es hingehört hätte, mit der Ausrede, es könnte rechte Übergriffe auf seinen schönen Baumarkt geben ... \\5 Mehr dazu hier:
    https://www.abendblatt.de/region/article…orderstedt.html

    Falls der Link nicht funktioniert, weil das Abendplatt eine Anmeldung fordert, googelt den Artikel mit der Überschrift "Ein-Stein-erinnert-an-das-KZ-Wittmoor-in-Norderstedt" - dann könnt Ihr (wahrscheinlich) den äusserst interessanten Artikel lesen, ohne dass Euch eine Werbewand die Sicht versperrt.

    Immerhin, und das hab ich erst heut entdeckt, gibt es am Baumarkt seit 2008 doch ein klitzekleines Gedenksteinchen, das mir grad mal bis zum Knie geht, und das man nur findet, wenn man danach sucht.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Gast001
    Gast
    • 13. September 2015 um 21:49
    • #2

    Du hast uns auf eine KZ Gedenkstätte in Deiner Umgebung aufmerksam gemacht.
    Es ist immer unbegreiflich, was sich in unmittellbarer Umgebung eines Wohnortes ereignen konnte.

    Es gibt viele, viele solcher Plätze in Deutschland ( nicht nur in D)
    Aber es braucht immer einige engagierte Menschen, die etwas gegen das Vergessen tun.

    Oft sind es ehrenamtliche Gruppen, die anfangen zu recherchieren.
    So habe ich vor etlichen Jahren in einem Arbeitskreis mitgearbeitet, der die Geschichte des KZ Vaihingen/Enz aufarbeitete und eine Gedenkstätte errichtete.
    https://www.gedenkstaette-vaihingen.de/

    Dabei habe ich erfahren ( und war betroffen) wie viele Zweigstellen dieses KZ es gab - in Dörfern der Umgebung und weiter entfernt.

    Überlebende gibt es kaum mehr - aber wenn es nicht Jüngere gibt, die lange Totgeschwiegenes aufdecken und aktiv werden und wenn es nur eine Gedenktafel oder ein kniehoher Stein ist - so gerät das, was "vor Ort "war, in Vergessenheit.

    So sehe ich auch die Gedenkstätte Wittmor . Weißt Du , wer dort die Initiative ergriffen hat?

    Liebe Grüße,
    Elke

  • Grizzly
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    • 14. September 2015 um 08:59
    • #3

    Das war zunächst die Willi-Bredel-Gesellschaft, die damals auch die Führung veranstaltet hat, ausserdem die Gesellschaft Chaverim - Freundschaft mit Israel. Es gibt im übrigen noch einen Gedenkstein auf Hamburger Gebiet, das war der erste:
    httpss://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Wittmo…enkst.C3.A4tten
    Das kam dadurch zustande, weil das Moorgebiet, auf dem die Gefangenen arbeiten mussten, riesengroß war, und in der Tat alle Gedenksteine auf dem ehemaligen KZ-Gebiet liegen. Korrekterweise müsste ein sichtbares Denkmal aber am ehemaligen Eingang aufgestellt sein, und der war eben vor dem heutigen Baumarkt an der Segeberger Chaussee, dessen Besitzer sich dem verweigerte.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Grizzly
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    • 15. September 2015 um 18:17
    • #4

    Noch ein paar Wittmoor-Bilder, jetzt ohne KZ (die Gedenkstätte lag nur zufällig auf meinem Weg ...):

    Wenn man von der Gedenkstätte weiter geht, kann man nach ca. 1 km nach rechts in östlicher Richtung abbiegen und direkt auf einem Damm, auf dem früher die Moorbahn fuhr, ins Hamburger Gebiet laufen.

    Irgendwo soll da noch ein Hinweisschild sein, aber ich hab's nicht gefunden, ebensowenig den Hamburger KZ-Gedenkstein -
    aber irgendwo steht der. Alles was man an Hinweistafeln findet, sind Beschreibungen seltener Moorpflanzen,

    und ein Bronzegrab von ca. 1500 v.Chr.

    In östlicher Richtung landet man irgendwann an der Alster und im Rodenbeker Quellental.
    Aber davon hab ich schon Bilder von einigen Ausflügen, z.B. hier:
    https://weitblickforum.de/forum/thread.php?threadid=1011

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