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Eger

  • waldi
  • 6. September 2015 um 12:09
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    waldi
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    • 13. September 2015 um 00:21
    • #11

    Jofina, das ist meines Erachtens Sinn und Ziel dieses Reiseforums: Unbekanntes virtuell kennenzulernen!


    Danke für das Lob, Josef!
    Von einem Ungarnkenner wie Dir wiegt es schwer.
    Die Bilder von der Burg aus auf die Stadt und von der Burg selber zeige ich natürlich auch noch.


    Zitat von hadedeha

    ... Einmal in jedem Urlaub muss ich mir auch so einen Konditoreibesuch antun...


    Nur EINmal?
    Damit könnte ich nicht überleben, Helga!
    Gerade knabbere ich an "Zsámbéki ostia". Das sind Karlsbader Oblaten auf ungarisch.
    Da kamen wir vor ein paar Tagen an dem Laden vorbei wo sie hergestellt werden. Wir kamen aber eben nicht daran vorbei! :14w:
    Ansonsten bin ich von den ungarischen Konditoren nicht so begeistert. Man muss sich halt durchprobieren. :roll: Welch eine herrliche Qual!


    Erst mal ein herzliches willkommen in diesem Forum, baskafan!

    Du hast es richtig erkannt. "Äggär" ist ein wunderschönes Städtchen! Klein aber fein.
    Dadurch dass die Osmanen die Stadt fast völlig zerstört hatten und praktisch alles nach ihrer Vertreibung neu aufgebaut werden musste, und die beiden Weltkriege nur wenige Schäden hinterließen, ist die Altstadt zu einem großen Teil im Stil des 18ten Jahrhunderts erhalten.
    Die Altstadt ist ein fast zusammenhängendes Denkmal. Die Denkmalliste umfasst derzeit 175 Objekte!

    Das Marzipanmuseum ist in dieser Form (Barockzimmer) sicher einmalig, aber ich war schon in Ózd und in Szentendre in Marzipanmuseen.
    Davon müsste ich irgendwo auch noch Bilder haben.
    In Keszthely soll auch noch ein Marzipanmuseum sein.

    Du hast mich daran erinnert, dass ich vergessen habe zu zeigen wo dieses "Äggär" zu finden ist.


    Liebe Grüße aus Ungarn von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

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    waldi
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    • 14. September 2015 um 23:45
    • #12

    Eger

    Teil 3


    Der Spaziergang in der Dobó-Straße geht weiter.


    Neben der Auffahrt zur Burg sitzt der "Lautenspieler Sebestyén Tinódi" von Ágoston Pusztai.


    Dieser Bänkelsänger war als Liedermacher und Lautenspieler ein wichtiger Vertreter der ungarischen epischen Dichtung seiner Zeit (1510 bis 1556).

    Zitat

    ... Die Ereignisse des osmanischen Feldzugs von 1552 verewigte Tinódi erneut in ausführlichen Beschreibungen.
    Er suchte Schauplätze einzelner Burgbelagerungen auf und setzte die gesammelten Daten bis auf das kleinste Detail zusammen.
    Zahlreiche Einzelheiten sind nur aus seinen Liedern bekannt.
    Auch nach der triumphalen Verteidigung von Eger betrat er umgehend die Burg, bevor er "Das wahre Lied vom Kampf um die Burg von Eger"
    (Eger vár viadaljáról való ének) und "Summe der Geschichte von Eger" (Egri historiának summája) schrieb...

    Zitat


    Quelle: httpss://de.wikipedia.org/wiki/Sebesty%C3%A9n_Tin%C3%B3di


    Dieses Denkmal wurde zum 450. Jahrestag der erfolgreichen Verteidigung der Burg von Eger
    gegen die Osmanen, am 17.10.2002 vor dem Gallasy-Haus aufgestellt.
    Im Gallasy-Haus soll zur Türkenzeit ein Derwisch eine Schule betrieben haben.

    Wir wenden uns nach rechts in die Kossuth Lajos Straße.
    Dort treffen wir auf die frühere Synagoge.


    Sie wurde um 1900 als orthodoxe Kirche erbaut und bis zur Deportation 1944 genutzt.
    Nach 1945 bis ca. 1950 hielten die Juden von Eger ihre religiösen Zeremonien hier ab,
    später versammelten sie sich im auf dem Hof befindlichen (später abgerissenen) kleineren Gebetshaus.
    Das Gebäude der Synagoge stand bis zur Mitte der 80-er Jahre leer und unbenutzt.
    Dann gelangte sie in Stadtbesitz und die Stadt vermietete es für gewerbliche Zwecke.
    2007 wurde die Synagoge in ein Museum umgebaut und zeigt heute das Lebenswerk Munkácsys und Werke von Bertalan Székely und Picasso.

    An die Deportation der Juden erinnert ein Bronzerelief im Durchgang zum Hof, Róbert Király zum 60sten Jahrestag 2004.


    Von den 1620 Juden, die von Eger nach Auschwitz transportiert wurden kamen nur wenige zurück.

    Auf der anderen Straßenseite trinken wir einen Espresso in der Marján-Konditorei.


    Dazu gibts auch mal was aus der süßen Theke.


    Nach der Stärkung gehen wir weiter durch die Kossuthstraße.

    Wir kommen zum Megyeháza (Bezirkshaus) von Eger.
    Eger ist ein Stadtbezirk des Komitates Heves und hat deshalb ein eigenes Bezirkshaus.


    Das Bezirkshaus wurde von 1749 bis 1756 vom Wiener Architekten Matthias Gerl erbaut.
    Das Mittelteil des Gebäudes wird von einem Tympanon gekrönt.


    Das linke Wappen ist das des damaligen Bischofs Ferenc Barkóczy und rechts sehen wir das Wappen des Komitars Heves.
    In der Mitte prangt das ungarische Wappen dieser Zeit.


    Über dem Holztor des Haupteingangs hat Henrik Fazola ein Meisterwerk der Schmiedeeisenkunst geschaffen.


    Zwischen den Symbolfiguren von Glaube (links) und Hoffnung steht Justitia.

    Eine weitere schmiedeeiserne Arbeit der Fazola-Werkstatt finden wir im Durchgang zum Hof des Bezirkshauses.
    Zwei Seiteneingänge sind mit Gittern verschlossen.


    Das rechte Tor zeigt in der Bogenmitte das ungarische Wappen.


    Rechts daneben das bischöfliche Wappen...


    ... und auf der linken Seite der Storch mit einer Schlange im Schnabel, das Komitatswappen.


    Das Schloss stellt einen Clown dar.


    Das gegenüberliegende Tor hat den Wein als Thema.


    Ich kann mich an den Details dieser Kunstwerke gar nicht satt sehen.


    Wir verlassen das Megyeháza und sehen auf der anderen Straßenseite das Steinhauser-Haus (links) und das Kanonokhaus.


    Nach rechts schließt sich der Nagypréposti-Palast an.


    Daneben steht die Franziskanerkirche.


    Ihr voller ungarischer Name ist "Szeplőtelen Fogantatás Nagyboldogasszony Ferences templom".
    Sie wurde 1755 fertiggestellt. Man vermutet Giovanni Battista Carlone als Architekten.

    Die Statue in der Frontnische stammt von Johannes Adami, 1793.


    Der Bildhauer des Kreuzes von 1767 ist unbekannt.


    Das Haupttor.


    Einige Bilder aus dem Inneren der Franbziskanerkirche.

    Die Marienkapelle gleich am Eingang.


    Das Kirchenschiff.


    Die Kanzel.


    Einer der Seitenaltäre.


    Der Weihwasserkessel war wohl mal ein Taufbecken.


    Fortsetzung folgt!



    Liebe Grüße aus Ungarn von waldi :174:

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  • Josef
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    • 15. September 2015 um 18:04
    • #13

    Waldi, danke für den dritten Teil Deines Berichtes
    über das herrliche Eger.

    Liebe Grüße

    Josef

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    • 17. September 2015 um 19:04
    • #14

    Eger

    Teil 4


    An die Franziskanerkirche ist das Kloster angebaut.
    Naja, eigentlich ist es umgekehrt, denn der Bau des Klosters begann schon vor der Entstehung der Kirche.
    Über der Türe sieht man dieses eigentümliche Kreuz mit den gekreuzten Armen.


    Das Kloster wird durch diesen Torbogen mit dem nächsten Haus verbunden.


    Einige Häuser vorher habe ich an der Front des Halasy-Szigeti-Hauses diese Immaculatastatue von József Steinhauser fotografiert.


    Wir kommen zu den "englischen Fräuleins".
    "Sancta Maria Általános Iskola és Leánygimnázium"


    Bevor das 1754 erstellte Gebäude 1852 zum "Institut für englische Fräulein" wurde, lernten hier 1827 die ersten Lehrer in ungarischer Sprache.
    Nach der sozialistischen Zeit bekamen die englischen Fräulein, die heute "Congregatio Jesu" heissen dürfen, die Schule zurück.
    Über dem Tor ist das Wappen des Bischofs Béla Bartakovics zu sehen.
    Darüber steht eine Madonna mit dem Kind von 1747.

    Wir kommen zum Vágner-Haus, benannt nach dem Kurator János Vágner, der es von Giovanni Battista Carlone 1735 erbauen ließ.
    Wie viele Häuser in der Kossuthstraße diente es Angehörigen der Kirche als Wohnung.


    In der Nische über dem Eingang steht Justitia, die man nach dem letzten Krieg vom Rathaus holte.
    Geschaffen wurde sie 1738 vom Erlauer Bildhauer Mihály Singer.

    Auch im Kispréposti palota wohnten Dompropste und Stellvetreter.


    Kunstvolle Gitter verzieren die Fenster.


    In den Nischen neben dem Eingang stehen Vasen mit Putten von Henrik Fazola, 1758.


    Die Basilika lassen wir rechts liegen...


    ... und sehen auf der gegenüberliegenden Straßenecke das herrliche Gebäude der ehemaligen k.u.k. Bank von 1915.


    Nach dem Ende der sozialistischen Ära wurde die Parteizentrale der sozialistischen Partei zum ungarischen Schatzamt.

    Davor, auf dem Hatvani kapu tér, dem ehemaligen Leninplatz, habe ich dieses Kunstwerk entdeckt.


    Der "Drachentöter" ist ein Werk von László Csontos, 1969.

    Ein paar Schritte weiter steht die Gedenksäule für Antal Szakáts, der 1859 im Sardinischen Krieg, unter Husarengeneral Franz Graf Haller von Hallerkeö, sein Leben für Kaiser und König ließ.


    Nicht weit davon erinnert dieses Denkmal an die ungarische Arbeiterbewegung.


    Das Denkmal das an den Volksaufstand von 1956 erinnert ist nicht weit.


    Gegenüber steht das "Géza Gárdony Színház" (Theater) das 1904 erbaut wurde.


    Ein Umbau anfangs der 70er Jahre brachte es in die heutige Form.

    Das prachtvolle Gerichtsgebäude von Eger soll heute den Abschluß bilden.


    Fortsetzung folgt!


    Liebe Grüße von waldi :174:

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  • Josef
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    • 17. September 2015 um 19:58
    • #15

    Waldi, danke für den Teil 4, deines interessanten Berichte über Eger.

    Liebe Grüße

    Josef

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    • 19. September 2015 um 22:30
    • #16

    Eger


    Basilika


    Zitat

    Die Kathedrale von Eger in der nordungarischen Stadt Eger (dt. Erlau) ist die Bischofskirche des römisch-katholischen Erzbistums Eger.
    Die klassizistische Kuppel-Basilika mit dem Patrozinium des Evangelisten Johannes und des Erzengels Michael
    wurde 1831–1837 nach Plänen von József Hild erbaut. Sie ist die zweitgrößte Kirche Ungarns (nach Esztergom).

    Zitat


    Quelle: httpss://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_von_Eger

    Die Basilika wurde an einem Berghang erbaut und man muss einige Treppen überwinden wenn man sie besuchen will.


    Zitat

    König István I. gründete im Jahr 1004 das kirchliche Komitat Eger und schon bald wurde an der Stelle der heutigen Basilika eine würdige Kirche errichtet.
    In den folgenden Jahrhunderten attackierte man Eger mehrmals und in diesen Zeiten wurde auch die Kirche immer wieder zerstört und anschließend neu errichtet.
    Mal besaß sie einen romanischen Stil, später einen gotischen, aber die Ehre eines kirchlichen Zentrums ließ die Bevölkerung hoffen,
    dass ihr Gotteshaus eines Tages bestehen würde.

    Während der Zeit der osmanischen Besatzung wurde die Vorgängerkirche der heutigen Basilika von Eger zwar nicht zerstört,
    jedoch nutzten die Besatzer sie für unterschiedlichste Zwecke.
    Nach der Befreiung von Eger stellte sich bald heraus, dass die Kirche für die vielen Gläubigen zu klein wurde.
    Es gab mehrere Umbauten, jedoch ließ man das Bauwerk in den 1820er Jahren abreißen.
    Im Jahr 1827 wurde Bischof János Pyrker als Oberhaupt der Kirchengemeinschaft in Eger ernannt
    und ab diesem Zeitpunkt entstand die Idee einer großen Kathedrale für Eger.

    Im Jahr 1831 begann der Bau der Basilika von Eger nach den Plänen von József Hild.
    In einer Rekordzeit von nur 6 Jahren eröffnete die Kirche ihre Pforten, als sie 1837 geweiht wurde.

    Alles anzeigen


    Quelle: https://www.urlaub-ungarn.at/sightseeing/we…e-von-eger.html


    Die Größe der Basilika erkennt man erst von der Seite.


    Mit einer Länge von 93 Metern und einer Breite von 53 Metern ist sie die zweitgrößte Kirche Ungarns,
    nur die Basilika von Esztergom ist noch größer.

    Die Gesamthöhe von 55 Metern macht die Kirche zum zweithöchsten Gebäude der Stadt, nur das Minarett ist um zwei Meter höher.

    Im nördlichen Turm befinden sich drei Glocken.

    httpss://www.youtube.com/watch?v=0MfaYbsVFFQ&feature=youtu.be


    Im südlichen Turm...


    ... hängt Ungarns drittgrößte Glocke - die Michaelsglocke.


    httpss://www.youtube.com/watch?v=jCoHsstZY-Q


    Wer das obere Video startet und dann wenn alle drei Glocken läuten das untere Video startet erhält eine ungefähre Vorstellung des Klanges vor Ort.

    Von Westen sieht man die Rück- oder Turmseite.


    Die Treppen werden von den Heiligen Stefan und Ladislaus, und weiter oben von den Aposteln Petrus und Paulus flankiert.
    Wie bei der Basilika von Esztergom so wird auch hier das Tympanon von korinthischen Säulen getragen.
    In Eger sind sie 17 Meter hoch.


    Im Tympanon lesen wir


    + V E N I T E - A D O A D E M U S - D O M I N U M +


    "Kommt, bewundern wir den Herrn"

    Hier bin ich an der Übersetzung gescheitert.

    + DECURSU, UNIUS, LUSTI, EXSTRUCTA +

    Die allegorischen Statuen von Glaube, Liebe und Hoffnung auf dem Frontgiebel zwischen den Cheruben der göttlichen Liebe und der göttlichen Gerechtigkeit
    und die Statuen an der Treppe wurden von dem italienischen Künstler Marco Casagrande geschaffen.


    Die Jahreszahl der Einweihung der Basilika wird leider durch das Tympanon verdeckt.

    * M D C C C X X X V I I *


    Durch ein hohes Holztor...


    ... betreten wir die Basilika.


    Das Kirchenschiff ist 80 Meter lang und 33 Meter hoch.

    Das Gemälde über dem Hochaltar ist dem Kirchenpatron Johannes gewidmet (Josef Danhauser 1634/35).


    Das Chorfresko.


    An der rechten Ecke des Chores sieht man die kleine Orgel der berühmten Orgelbauerfamilie Angster aus Pécs (Fünfkirchen), 1912.


    An der linken Ecke steht die Kanzel auf einer Säule.


    An den Wänden der Seitenschiffe zeigen Gemälde den Kreuzweg.


    Dazwischen stehen Seitenaltäre.


    Der Altar der Marienkapelle.


    Der Herz-Jesu-Altar im nördlichen Kreuzschiff.


    Das Milleniumsfenster über dem Herz-Jesu-Altar.


    "Tausend Jahre der römisch-katholischen Erzdiözese von Eger." (2004)
    Jesus im Mittelpunkt von ungarischen Würdenträgern über den Krönungsinsignien und dem Turul.

    Der Michaelaltar.


    Die Altarbilder stammen von Michelangelo Grigoletti: Heilige Familie;
    Giovanni Schiavoni: Christus am Kreuz; Lukács Kracker: St. Stephan bietet die Krone der Jungfrau Maria;
    Lukács Kracker: Ladislaus wirft sich vor Maria; Adeodato Malatesta: Taufe Christi in den Wassern des Jordan;
    Giovanni Busato: St. Anna Kind und Maria.


    Über der Vierung steht die 35 Meter hohe Kuppel mit einem runden, durchfensterten Tambour.


    Das Fresko stammt von István Takács, einem Maler aus Mezőkövesd, 1950.

    Zwischen den Fenstern stehen die zwölf Apostel.

    In den Vierungsecken sehen wir Gemälde der Evangelisten Matthäus mit einem Engel, Markus mit dem Löwen...

    ..


    ... Lukas mit dem Ochsen und Johannes mit dem Adler.

    ..


    Im Kuppelrand steht ein Teil des Spruches aus der Offenbarung des Johannes 21,4:

    "És az isten majd letöröl szemükből minden, és halál nem leszrn többé, sem gyász, sem jajkiáltás, sem fájdalom."


    "Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal."


    Das Deckenfresko des Mittelschiffs von István Takács.


    Es zeigt 2 Prozessionen mit Personen der ungarischen Geschichte zwischen der Basilika von Eger und dem Petersdom.


    Der Blick zur größten Orgel Ungarns.


    Die Orgel ist vom gleichen Orgelbauer wie in Esztergom, Ludwig Mooser, der 1863 von Salzburg nach Eger umzog und hier produzierte.


    Einer der Beichtstühle.


    Auch in dieser Kirche erinnert man an József Mindszenty.


    Eine Jesus- und eine Marienstatue von Miklós Köllő.

    ..


    Auch die anderen Statuen könnten von diesem Künstler gefertigt worden sein.
    Leider habe ich dazu nichts gefunden.

    ..

    ..


    Eine Gedenktafel für den Initiator des Basilikabaus, Bischof János Pyrker.


    Eine der Lampen in der Basilika.


    Der Weihwasserkessel.


    Durch Zufall war ich an einem Palmsonntag an der Basilika von Eger.
    Diese Bilder zeige ich Euch ohne weiteren Kommentar.


    Fortsetzung folgt!



    Liebe Grüße aus Ungarn von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • Gast001
    Gast
    • 23. September 2015 um 19:15
    • #17

    Heute habe ich mir viel Zeit genommen, Deinen umfangreichen Bericht ( ich würde ihn Dokumentation nennen) über diese wunderschöne Stadt anzuschauen.
    Mir schwirrt der Kopf von so vielen historischen und kunsthistorischen Details :wink: ( wie schaffst Du es nur, Dir dieses Detailwissen anzueignen ) - und ich bin beeindruckt von der Architektur und den Kunstobjekten in Eger.

    Gibt es etwas in Eger, was Du nicht gesehen und uns nicht gezeigt hast?
    Kaum!

    Da kommt weder der Liebhaber von Kirchen zu kurz , noch der von historischen Gebäuden, von Straßenszenen...und nicht zuletzt wird auch allen, die süße Spezialitäten lieben "die Zunge lang gemacht" :wink: ( mein Favorit wäre jener Strudel aus hauchdünnem Teig...)

    Dass das Minarett höher als die Basilika sein darf , hat mich zunächst gewundert - aber es wurde mir sofort klar warum - schmückt das ( ehemalige ) Minarett doch ein Kreuz.

    Das ist nur eins von den vielen Details, das mich in Deinem Bericht beeindruckt hat.

    Ganz herzlichen Dank für diesen wunderschönen und interessanten Mehrteiler!!!

    Was mich außerdem immer wieder beeindruckt hat , ist die Sorgfalt, mit der Du fotografierst und die Bilder zusammenstellst - mit Augenmaß betonst Du symmetrische Linien an Architektur und Skulpturen. Schaffst Du das mit der Kamera oder korrigierst Du hin und wieder die Bilder ? (Zum Beispiel im vorangegangenen Teil die Vierungsecken oder die 6 Nischen mit den Statuen... wie schaffst Du das so perfekt??

    Liebe Grüße,
    Elke

  • Online
    waldi
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    • 23. September 2015 um 21:34
    • #18
    Zitat von ELMA

    ... wie schaffst Du es nur, Dir dieses Detailwissen anzueignen...
    ... wieder beeindruckt hat , ist die Sorgfalt, mit der Du fotografierst...
    ... mit Augenmaß betonst Du symmetrische Linien an Architektur und Skulpturen. Schaffst Du das mit der Kamera oder korrigierst Du hin und wieder die Bilder ? (Zum Beispiel im vorangegangenen Teil die Vierungsecken oder die 6 Nischen mit den Statuen... wie schaffst Du das so perfekt???...
    ... und die Bilder zusammenstellst...


    Das ist ganz einfach, Elke!
    Ich knips einfach drauf los, achte dabei aber darauf, dass es fürs Forum verwertbar sein könnte.
    Nicht immer klappt das optimal mit der Symmetrie. Dann helfe ich schon mal nach.
    Das Kuppelfresko war dabei kein Problem. Da war in der Kirchenmitte ein Kreis im Fliesenboden. Da konnte ich mich ins Zentrum stellen und senkrecht nach oben fotografieren.
    Anders war es bei der Decke über dem Chor. Da musste ich korrigieren weil der Altarraum nicht zugänglich war. Ein bisschen Ziehen und Stauchen und schon passt es.
    Das hört sich einfach an, kann aber manchmal etwas dauern.
    Bei den Vierungsecken habe ich mich einfach an die gegenüberliegende Ecke gestellt und abgedrückt.
    Oft mache ich - speziell in Kirchen - mehrere Bilder, mal mit IA, mal mit HDR, mal ohne Bitz - mal mit, und daheim wird selektiert in brauchbar und Papierkorb.

    Das Detailwissen erarbeite ich mir durch Bücher, Broschüren, und hauptsächlich aus dem Internet.
    Dabei nutze ich meine bescheidenen Ungarischkenntnisse und den bekannten Internetübersetzer. Das ist aber nicht ungefährlich!
    Was dabei manchmal rauskommt... :roll:
    Manchmal kehrt die Übersetzung die Bedeutung sogar um ins Gegenteil. Aber ich habe ja eine liebe Freundin :14: die die Sprache beherrscht!
    Sie liebt es zwar nicht, aber hilft mir dann doch weiter.

    Zitat von ELMA

    ... mein Favorit wäre jener Strudel aus hauchdünnem Teig ...


    Den mag ich nicht so sehr, aber so mal ein kleines Stück aus der Hand - eben wie in Eger - wenn er noch warm ist; nicht zu verachten.
    Zum Beispiel mit Mohn...


    Zitat von ELMA

    Gibt es etwas in Eger, was Du nicht gesehen und uns nicht gezeigt hast?
    Kaum!


    Oh doch! Die nächste Folge behandelt die Burg von Eger, und dann ist immer noch nicht Schluss!
    Dann folgen noch ein paar Bilder die nicht in den Spaziergang passten.
    Und dann habe ich Euch noch lange nicht alle sehenswerten Details dieser wunderschönen Stadt gezeigt.


    Liebe Grüße von waldi :174:

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    • 26. September 2015 um 00:57
    • #19

    Eger

    Die Burg


    Die Burg von Eger liegt auf einem Hügel im Zentrum von Eger.


    Auf dem Burgberg wurde Anfang des 11. Jh. eines der ersten Bistümer Ungarns durch den König Stefan gegründet.
    Deshalb steht heute eine Statue des Heiligen Stefan mitten in der Burg.


    Geschaffen von Marco Casagrande wurde die Statue am 20. August (Nationalfeiertag) 1900 enthüllt.

    Bei Ausgrabungen fand man Reste einer romanischen Rotunde aus dem 11. Jh.
    Unter Bischof Lambert wurde ab 1248 mit dem Bau steinerner Wälle begonnen.
    Die folgenden Bischöfe ließen die Burg immer wieder verstärken und ausbauen.
    1549 wurde István Dobó neuer Burghauptmann.
    Unter seiner Leitung wurde die Burg auf die drohende Gefahr durch die Türken vorbereitet.
    Er füllte die Voratsspeicher der Burg auf und ließ die Waffenbestände ergänzen.

    Am 11. September 1552 begann der Angriff der Türken auf die Burg.
    Die Angaben zur Stärke der Angreifer schwanken zwischen 70.00 und 150.000 Soldaten.
    Die nur etwa 2100 Personen zählende Besatzung bestand aus Soldaten und Zivilisten.
    Darunter waren unzählige Frauen die als "die Frauen von Eger" in die Geschichte eingegangen sind.
    Am 13. Oktober gingen die Türken zu ihrem entscheidenden Sturmangriff auf die Burg über.
    Doch auch dieser Angriff konnte abgewehrt werden.
    Danach wurde die Belagerung abgebrochen und István Dobó wird seitdem als Retter von Eger verehrt.

    1596 wurde die Burg trotz ihrer starken Befestigung doch von den Osmanen eingenommen.
    Die Belagerung dauerte nur wenige Tage.
    Nachdem die Osmanen eine Mine unter der östlichen Bastion gezündet hatten ergab sich die Besatzung.


    Eine Eisenbahnstrecke zu einer Zementfabrik schneidet heute der Burg ein "Ohr" ab.


    Die habsburgische Armee unter der Führung von Karl von Lothringen konnte Eger am 17. Dezember 1687 aus der Türkenherrschaft befreien.

    Doch schon 1702 wurde die Burg von Eger vom österreichischen Kaiser Leopold I. nach einem der Kuruzenaufstände zerstört.

    Erhalten geblieben waren nur Teile der inneren Festungsmauern und Bauten.

    1862 begann man mit Forschungen und Ausgrabungen in der Burg.

    Im 20. Jh. begann man damit die Wehrmauern mit ihren Basteien, den Bischofspalast im Innenhof und die unterirdischen Kasematten zu restaurieren.
    Hier ist es immer kühl, auch wenn draußen die Sonne sticht.
    Dies nutzten die Winzer und im Laufe der Jahrhunderte untergruben sie die Stadt.
    So entstand ein 130 Kilometer langes System aus Höhlen und Kellern, jeder für sich exakt fünf Kilometer lang.

    Zum Haupttor gelangt man von der István Dobó Straße, dort wo der Lautenspieler sitzt.


    Vorbei an der Gergelybastei gelangt man durch das Varkochtor zur inneren Burg.
    Der Blick zurück am Varkochtor auf die Gergelybastei.


    In den Mauerresten des Varkochtorturmes steht eine Kanone.


    Das Varkochtor von innen.


    Der Turm der Dobóbastei.


    Ein Fahnenmast auf dem Kanonenhügel.


    Daneben stehen die Kanonen.


    Rechts stehen noch die Zelte von den Burgfestspielen.


    Durch das rechte Gebäude kommen wir in den Innenhof.


    Im linken Gebäude kann man einen Kaffee trinken und eine Galerie besuchen.


    Beherrscht wird der Platz aber vom gotischen Bischofspalast.


    Im Erdgeschoss des gotischen Palastes werden in der "Halle der Helden" die wichtigsten Burgkapitäne präsentiert.
    Im zweiten Stock zeigt die Ausstellung "Die Geschichte der Festung Eger" die Burggeschichte.

    Daneben kann man die Burg von der Nordostseite betreten.


    Die Restaurierungsarbeiten sind noch voll im Gange.


    Reste der alten Basilika.


    In den Räumen des ehemaligen Kerkers zeigen Ausstellungsstücke mit welchen Methoden Gefangene gefoltert oder untergebracht wurden.
    Bei Abstieg in die Kasematten wird näher beschrieben, welche Funktionen die einzelnen Räume hatten und wann welche Burgteile erweitert wurden.


    Von der Burg hat man einen guten Blick auf die Stadt Eger.


    links die Minoritenkirche am Dobóplatz, in der Mitte die Basilika und rechts die Zisterzienserkirche


    Der Blick nach Nordwesten mit dem Minarett und der Zisterzienserkirche.


    Das Minarett und dahinter die serbisch-orthodoxe Kirche.


    Die Zisterzienserkirche.


    von links: Die Franziskanerkirche, die Kuppel der Sternwarte, die Minoritenkirche und die Basilika.


    Die Kuppel der Sternwarte.


    Die Basilika.


    Der Heilige Antonius von Padua an der Minoritenkirche.


    Der Dobó tér in Eger.


    Mit diesem Bild der Hinterhofromantik beende ich diesen Beitrag.


    Fortsetzung folgt!



    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

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    • 26. September 2015 um 14:29
    • #20

    Eger

    Impressionen


    Zum Abschluss meiner Reihe über diese sehenswerte Stadt möchte ich einige persönliche Eindrücke zeigen,
    Bilder die eigentlich nicht in die Beschreibung der Stadt gehören,
    mich aber zum Betätigen des Auslösers animiert haben.

    Der Schneckenbrunnen vor dem Spetz-Haus...


    ... geschaffen von Ágoston Pusztai (1984) dient den Tauben und Spatzen als Badewanne und Tränke.


    Wenn die Großen weg sind nutzen die Kleinen die Chance.


    Offensichtlich ist der Brunnen zum Baden zu tief.
    Dazu nutzen die Spatzen lieber die Pfütze unter dem Brunnen.


    Gegenüber lag auf einer Bank ein großer Kuchenrest.
    Der war natürlich sehr interessant für die Spatzen!


    Nebenan blühen Blumen in vielen Farben.


    Das interessiert diese Beiden überhaupt nicht!


    Daneben stehen Bänke die man für Graffiti genutzt hat.


    Das konnte man an anderen Stellen besser.


    Das Wappen über dem Graffiti-Bauzaun gehört dem damaligen Bischof.


    Ob dies schon Kunst ist?


    Eine Straßenlaterne vor der Zisterzienserkirche.


    Einer der Verkaufsstände vor der Markthalle.


    Süßigkeiten dürfen auch in diesem Beitrag nicht fehlen!


    Die Bänke vor der Markthalle werden auch zum Ausruhen genutzt.


    In einem Hinterhof unterhalb der Burg...


    ... steht ein Strauch mit herrlichen Blüten.

    ...


    Ich hätte wohl den Kräuteronkel "Gyuri bácsi" nach dem Namen des Strauches fragen sollen.


    Ob er mit seinen Kräutertees aus dem Bükkgebirge hier wohl auch helfen könnte?


    Der tiefere Sinn dieses Schildes ist mir verborgen geblieben.

    Eine der schmückenden Dachrinnenhalter.


    Zum Abschluss zeige ich Euch noch mal die Türme der Minoritenkirche aus ungewohnter Perspektive.


    Das war meine Vorstellung der wunderschönen Stadt Eger am Rande des Bükkgebirges in Ungarn.


    Liebe Grüße von waldi :174:

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