2015 : Die Zugvögel unterwegs auf dem Balkan
Teil 6 Inlandstrecke oder nicht? Camping Albania
14.7.15 abends
Ich habe versucht Informationen zu bekommen – vielleicht interessieren sich künftige Albanienreisende dafür?
Es gibt drei Möglichkeiten in die Albanischen nördlichen Alpen zu kommen.
Ich habe sie auf dem Kärtchen eingezeichnet.
Grüne Strecke nach Theth : offroad nur mit Geländefahrzeug
Rote Strecke: meist befestigte Straßen, von Koman bis Fierze auf dem Stausee 2 Std mit einer Fähre, die auch Autos mitnimmt, Fahrt bis Valbone (Naturpark) auf schmaler, aber befestigter Straße
Schwarze Strecke: Neu asphaltiert bis Tamare, dann unbefestigt, teilweise Schotter bis Vermosh und zur Grenze nach MNE.
Nach der Grenze in MNE befestigte Straße zum Plavsee , von dort nach Kolasin … ( Taraschlucht, Zabljak)
Diese Strecke könnte in Zukunft , wenn das Teilstück bis Vermosh besser befahrbar sein wird (vllt 2016??) Teil einer ganz tollen Rundreise von Albanien nach MNE sein.
Bis heute Nachmittag hatten wir uns die rote Strecke vorgenommen.
Aber dann kamen englische Wohnmobilfahrer von diesem Ausflug zurück – ganz begeistert von der wilden Berglandschaft- aber mit beschädigtem Wohnmobil.
Die Auffahrt auf die Fähre war so schlecht, dass sie mit dem Heck ihres Fahrzeugs aufsaßen und es ziemlich beschädigt haben. (Sie hatten ein nicht allzu langes , teilintegriertes, "normales" Wohnmobil).
Das müssen wir nicht haben – unser Kleiner soll noch eine Weile fahren ….
Sollten wir nochmal nach Albanien fahren , dann würden wir uns in Skodar ein geländegängiges Fahrzeug mit ausreichend Bodenfreiheit mieten und damit ins Bergland im Nordosten fahren…
Man könnte z.B. Valbone fahren und die Fähre auf dem Komanstausee benützen (die auch Fahrzeuge transportiert)
Im Internet kann man lesen, dass sie den Betrieb eingestellt hat, aber sie fährt - in diesem Jahr seit Juni täglich Punkt 12 Uhr.
Mich würde die Strecke über Vermosh nach MNE sehr interessieren!
Evtl dort oben in den Bergen ein paar Tage bleiben.... und dann nach Plav weiterfahren.
Albanien dürfte ein Land mit touristischer Zukunft sein – ein interessantes, schönes Land.
Und so haben wir uns entschieden, morgen Albanien zu verlassen und über Podgorica ins Durmitorgebirge zu fahren. (Blaue Linie)
Die Hitze strengt uns beide sehr an und wir freuen uns auf die kühle Bergluft!
Hier noch ein paar Bilder von einem Spaziergang durch das Dorf Barbullush
Auf der Dorfstraße
Die katholische Kirche
Albanische Strommasten – vor wenigen Jahren gab es nur wenige Stunden am Tag Strom, jetzt 24 Stunden.
Die Moschee
Blick über den Zaun: Ein Bauer hat einen großen Ventilator aufgestellt und trennt den Weizen vom Spreu-
Kontraste
So wohnen die einen
So wohnen die anderen
Im „Supermarkt“ ( in den Städten gibt es durchaus auch große Supermärkte)
Ich ging durch den Ort, überall wurde ich gegrüßt.
Eine Frau kam mit einem Teller aus einem Haus und ich musste unbedingt ihr sauer eingelegtes Gemüse probieren.
Ein Stück weiter kam eine andere mit einer riesigen Wassermelone, die ich unbedingt nehmen musste…
Was für ein Unterschied zu der Atmosphäre in den Hotelburgen an der Küste!
Das ist auf dem Camp Albania
Zuhause gehe ich nie ins Freibad- aber hier ist es ein Luxus, den ich genieße: Der Pool am Camp, gespeist aus einer eigenen Quelle in 88m Tiefe- wunderbar kühles, klares, weiches Wasser
14.7.2015
Der Campingplatz wird von einer holländischen Familie geführt.
Die Geschichte der holländischen Familie kann man auf der Homepage des Camps nachlesen.
https://www.camping-albania.eu…esselingh-history?lang=de
https://www.camping-albania.eu/
Ich denke sie sind hoch angesehen hier in der Gegend, weil sie schon sehr viel für die Bevölkerung getan haben, sowohl in der schwierigen Zeit nach der Isolation durch den Diktator Enver Halil Hoxha als auch später , z.B. nach der letzten Hochwasserkatastrophe.
Das Hochwasser 2010/11 muss sehr schlimm gewesen sein.
Da wurde der Staudamm geöffnet, weil der Stausee am Überlaufen war. Das Wasser stand hier 2m hoch - die Ernte war verdorben. Es herrschte im Winter Hungersnot.
Aber jetzt freuen wir uns aufs Durmitor und die kühle Bergluft.
Hier ist es heiß und schwül - Rauch ist in der Luft, seit auf dem gegenüberliegenden Hang ( weit genug entfernt) der Wald brennt.