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Istrien: Wanderung von Nesactium nach Muntic

  • claus-juergen
  • 19. Mai 2015 um 21:08
  • claus-juergen
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    • 19. Mai 2015 um 21:08
    • #1

    Neulich habe ich euch ja bereits eine kleine Wanderung von Nesactium an der Südspitze Istriens in die Budava Bucht vorgestellt. Hier noch mal der link zum Nachlesen:

    https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…light=Nesactium

    Auch dieses Mal war Nesactium Ausgangspunkt einer kleinen Wanderung. Ich bin vor kurzem nach Muntic gegangen. Muntic ist ein kleines Dorf, etwa 10 Minuten nordöstlich vom Flughafen Pula gelegen. Dort kommt normalerweise kaum jemand hin. Auch der Tourismus hat noch einen großen Bogen um das Dorf gemacht, liegt es doch etwa 10 km vom Meer entfernt. Was gibt es denn da schon außer Gegend. Ich meine, das Dorf ist ein Beispiel für Istrien abseits des Tourismus.

    Diese Wanderung ist auch für Menschen geeignet, die etwas „gehfaul“ sind oder keine Steigungen mögen. Das Auto habe ich wieder direkt vor der antiken Ruinenstadt abgestellt. Ich folge der breiten Schotterstraße links des Eingangs.




    Am 1. Mai blühten bereits die Alpenveilchen.



    Bereits nach einer viertel Stunde Gehzeit habe ich die Wildnis hinter mir gelassen und erreiche die ersten Felder.



    Wer in ein paar Wochen auf diesem Weg wandert, kann direkt daneben frische Erdbeeren ernten.



    Oft lagern die Bauern auch heute noch das Heu für das Vieh unter freiem Himmel nur durch ein Blechdach vor dem Regen geschützt. Mancher hat allerdings anscheinend für so ein Dach kein Geld.




    Nach dem Erreichen der ersten Häuser nehme ich den linken Weg nach dem Passieren des verrosteten Futtersilos.



    Nun ist es nicht mehr weit bis zum Dorfzentrum.



    Glückliche Hühner? Sicherlich glücklicher als Millionen Leidensgenossen, die nach wenigen Monaten Eierproduktion im „Gefängnis“ ebenfalls verspeist werden.



    Es handelt sich hier nur um die Blüten vom Klee.



    Dann erreichen wir diese uralte hohle Linde, die trotz jüngster Straßenbaumaßnahmen noch einige Jahre oder vielleicht ein weiteres Jahrhundert weiterleben darf.



    Weggeschmissen wird in dieser sicherlich sehr bescheidenen Gesellschaft scheinbar nur, was sich überhaupt nicht mehr verwenden lässt. Dieser Anhänger wartet vielleicht auf ein zweites Leben, wer weiß das schon?



    In den Gärten wächst alles, was man in der Küche verwerten kann.



    Das Zentrum des Dorfes bildet auch hier die Kirche. Sie ist dem Heiligen Hieronymus geweiht wie unschwer an der viersprachigen Info-Tafel der Gemeinde Liznjan, zu welcher Muntic gehört, erkennbar ist. Diese Tafeln wurden erst vor kurzem an allen sehenswürdigen Bauwerken angebracht. Schade, daß nicht jede Gemeinde so denkt. Der Größe dieses Kirchengebäudes nach zu urteilen, war Muntic nie ein wohlhabendes Dorf.




    Hier war schon vor 2000 Jahren ein bevorzugtes Siedlungsgebiet, wie diese Info-Tafel erklärt.



    Wie unschwer an den Wasserrohren der Dächer der benachbarten Häuser erkennbar ist, finden wir überall in Muntic noch alte Zisternen, teils sogar aus dem Mittelalter, die auch heute noch trotz überregionaler Wasserversorgung genutzt werden. Regenwasser kostet schließlich nichts. Vor drei Jahren gab es in einem extrem trockenen Sommer in Istrien und einem auch niederschlagsarmen Winter eine Wasserknappheit, so daß der Verbrauch reglementiert wurde.





    Die Dorfschule macht einen ordentlichen Eindruck. Der ehemals staatliche Lebensmittelladen davor ist geschlossen. Dafür gibt es einen privaten Tante-Emma-Laden direkt gegenüber der Kirche welcher sicherlich manchen ausgetrockneten Wanderer vor dem Verdursten retten kann.



    Nachdem ich eine kleine Dorfrunde gedreht und die leuchtenden Farben dieser Blüten bewundert habe, mache ich mich auf den Rückweg nach Nesactium.



    Vielleicht ist diese Wanderung ja eine Anregung für einen kleinen Ausflug für all diejenigen, die mal etwas Abwechslung vom Rummel in Medulin oder Pula suchen. Eineinhalb Stunden Gehzeit Hin und zurück ist doch nicht allzu viel. Man kann bei dieser Wanderung doch etwas vom ursprünglichen Istrien kennenlernen.


    Mit dem Radl ist die Tour natürlich auch zu machen. Die beschilderten Wege 333 und 332 tangieren Muntic.


    Entschuldigt bitte die schlechte Bildqualität. Die Firma Canon wird das schon richten oder mir eine neue Kamera geben, so hoffe ich doch…

    Jürgen

  • Gast001
    Gast
    • 19. Mai 2015 um 22:24
    • #2

    Es ist schon erstaunlich, dass es in Istrien , nicht allzu weit vom Meer entfernt, noch solche Dörfer gibt.
    Hattest Du den Eindruck, dass dieser Ort noch richtig bewohnt ist?
    Immerhin gibt es noch eine Schule- erstaunlich.

    Wer wohnt heute noch dort?

    Liebe Grüße,
    Elke

  • Karin
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    • 19. Mai 2015 um 23:10
    • #3

    Jürgen, schau mal. Vor 5 Jahren sah die Wasserversorgung noch so aus.

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • claus-juergen
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    • 21. Mai 2015 um 11:54
    • #4
    Zitat von ELMA

    Es ist schon erstaunlich, dass es in Istrien , nicht allzu weit vom Meer entfernt, noch solche Dörfer gibt.
    Hattest Du den Eindruck, dass dieser Ort noch richtig bewohnt ist?
    Immerhin gibt es noch eine Schule- erstaunlich.

    Wer wohnt heute noch dort?...

    hallo Elke,

    ich war ja schon öfters in Muntic, teils mit dem Auto oder mit dem Radl. Dieses Mal nun zu Fuß. Da sieht man das Dorf anders als einem Besuch mit zwei oder vier Rädern.

    Muntic ist ein lebendes Dorf. Verfallene oder unbewohnte Häuser gibt es kaum. Die Menschen leben von Landwirtschaft oder pendeln zu den Arbeitsplätzen. Hier im Dorf wohnt der Familienclan seit jeher und unterstützt sich gegenseitig, so nehme ich an. Am Feiertag habe ich zwar kaum Menschen draußen gesehen. Die bewirtschafteten Gärten, vor allem Nutzgärten zeigen mir jedoch, daß das Dorf lebt. Neben kleinbäuerlicher Landwirtschaft dürfte es Bewohner geben, die zu den Arbeitsplätzen ins nahe Pula oder die Touristenzentren pendeln. Wie die Bauern ihre Produkte vermarkten, kann ich nur mutmaßen. Auf den beiden Märkten in Pula sind nach wie vor viele Kleinbauern, die Ackerfrüchte, Honig, Olivenöl, Kräuter etc. verkaufen.

    Wenn nun ein Familienmitglied eine feste oder auch nur saisonale Arbeit hat, dann reicht das zum Überleben. Istrien selbst ist eine in Kroatien wirtschaftlich prosperierende Region, wenn man sie mit anderen vergleicht. Auch auf dem Land abseits der Küste gibt es Ferienhäuser oder Fewo zu mieten. In Muntic habe ich zwei Schilder gesehen, die auf Miet-Appartements hinwiesen. Der Dorfladen und die nicht geschlossene Schule zeigen mir, daß das Dorf eben nicht nur von alten Menschen bewohnt wird.

    grüsse

    jürgen

  • Jofina
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    • 21. Mai 2015 um 16:33
    • #5

    Sehr interessant, was Du über das Dorfleben berichtest, Claus-Juergen. :)

    Wie ist es denn mit der Verständigung? Habt Ihr Grundkenntnisse in der kroatischen Sprache?
    Oder wird eher Englisch oder Deutsch mit den Einheimischen gesprochen?

    Gruß
    Jofina

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • claus-juergen
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    • 21. Mai 2015 um 17:45
    • #6

    hallo Jofina,

    wie gesagt war ich am 1. Mai zu Fuß in Muntic unterwegs. Da habe ich lediglich eine alte Frau im Garten gesehen, die die Köpfe von Gänseblümchen gesammelt hat. Mit der halb ich mich mit meinen paar Brocken Kroatisch unterhalten und herausgefunden, daß damit irgendein Teig hergestellt oder gewürzt wird. Generell kommt man im Hinterland bei alten Leute mit kroatisch und/oder italienisch durch. An der Küste wird überall deutsch gesprochen. Jüngere Menschen sprechen dazu noch englisch.

    Grundkenntnisse habe ich nicht unbedingt, aber ein paar Brocken die meist ausreichen. So einfach wie englisch oder französich ist die kroatische Sprache zumindest für mich nicht.

    grüsse

    jürgen

  • Gast001
    Gast
    • 21. Mai 2015 um 21:25
    • #7
    Zitat

    Wenn nun ein Familienmitglied eine feste oder auch nur saisonale Arbeit hat, dann reicht das zum Überleben. Istrien selbst ist eine in Kroatien wirtschaftlich prosperierende Region, wenn man sie mit anderen vergleicht

    Istrien gehört sicher zu den Regionen Kroatiens, wo relativ ordentlich Geld mit Tourismus verdient werden kann. KANN !!
    Aber ich wage zu behaupten, dass dies vor allem den "Speckgürtel" entlang der Küste ( und hier vor allen den Süden) betrifft.

    Im Landesinneren sieht es bestimmt anders aus.
    Die Schere zwischen jenen Menschen , die an der von Dir angesprochenen Prosperität teilhaben und jenen , die es aus irgendeinem Grund nicht geschafft haben , auf diesen Zug aufzuspringen, ist in Istrien sicher genauso groß wie in Dalmatien.

    Dort git es auch sehr wohlhabende Einheimische ( Makarskariviera,Dubrovnik, Hvar..).

    Aber ich kenne in Dalmatien etliche Familien und weiß , dass es nicht möglich ist, mit 500 oder 600 Euro pro Monat auszukommen. Da ist der eigene Garten überlebensnotwendig. Nicht zum Anbau von Gemüse für den Verkauf, sondern für den Eigenbedarf. Um auf dem Markt verkaufen zu können, muss der Garten schon um einiges größer sein ( oder es muss ein Olivenhain, ein Weinberg vorhanden sein)

    Ich glaube nicht, dass das in Istrien anders ist.
    Der schön angelegte kleine Garten mit den paar Kartoffelreihen , dem Salat usw dient bestimmt dem Eigenbedarf.
    Manchmal muss ich diese Menschen bewundern , wie sie ihr Leben organisieren - und dazu noch unglaublich gastfreundlich sind!

    Zur Sprache die gesprochen wird : In Vodnjan fiel mir in einer Metzgerei auf, dass die Einheimischen sogar untereinander italienisch gesprochen haben.
    Die "italienische Zeit" in Istrien ist halt noch gar nicht so lange her.

    Ob alle Istrier innerlich schon in Kroatien angekommen sind?
    Viele Dalmatier bezweifeln dies.

    Kleine Begebenheit am Rande:
    Als wir vor 3 Jahren im Mai in Istrien waren und dies unseren Freunden in Dalmatien erzählten, fragten sie ernsthaft (mit etwas Enttäuschung in der Stimme) : Dann kommt Ihr dieses Jahr gar nicht nach Kroatien?
    Ich musste lachen - da realisierten sie erst , was sie gesagt hatten.

    Viele Grüße,
    Elke

  • vadda
    Gast
    • 21. Mai 2015 um 21:57
    • #8
    Zitat von ELMA

    Als wir vor 3 Jahren im Mai in Istrien waren und dies unseren Freunden in Dalmatien erzählten, fragten sie ernsthaft (mit etwas Enttäuschung in der Stimme) : Dann kommt Ihr dieses Jahr gar nicht nach Kroatien?

    Der war gut!!!

    Gruß,
    Klaus

  • claus-juergen
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    • 21. Mai 2015 um 22:15
    • #9

    hallo Elke,

    zur italienischen Sprache sei erwähnt, daß es in Istrien nach wie vor "italienische Dörfer" gibt. Das bedeutet, daß der Anteil der Bevölkerung, die italienisch als Muttersprache angibt, relativ hoch ist. Ab einem bestimmten Prozentsatz der Bevölkerung müssen die Ortsschilder auch zweisprachig sein. Liznjan beispielsweise und fast alle seine Ortsteile, auch Muntic, haben auch italienische Namen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Li%C5%BEnjan

    Das dir bekannte Plomin war, bevor es verlassen wurde, überwiegend italienisch besiedelt. Der Bergbauort Rasa war bis 1945 rein italienisch. Galizana oder Gallesano wie es auf italienisch genannt wird, bezeichnen die Einheimischen der Region Pula heute noch als "Italiener-Dorf".

    Den Istrier als solchen gibt es vielleicht nicht. Mein Bekannter aus Liznjan, in Pula aufgewachsen und dann mit Familie von Tito nach 1945 vertrieben, weil gebürtiger Italiener und jetzt Rentner hat der jahrzehntelang in Deutschland gearbeitet. Er ist kurz vor der Unabhängigkeit in seiner alten Heimat, dem jetzigen Kroatien, übersiedelt wo er ein Haus gekauft hat. Mein Freund Mario spricht immer von den Kroatien als jemand anders. Der fühlt und denkt als Italiener oder Deutscher.

    Beim Thema Einkommen und Armut muß ich dir recht geben. Auch ich weis von einer Rentnerin bei Marcana, die von knapp 200 € Rente lebt. Dazu hat sie einen Garten, wo sie Gemüse anbaut, Hühner und eine Ziege hält und das war es dann. Auch die Frau muß Strom und Wasser und eine geringe Grundsteuer für ihr altes Haus bezahlen.

    Zum Thema Rente in Kroatien sollte man auch sagen, daß es immer nur eine Rente gibt. Wenn also der Eheparner stirbt, hat der Überlebende die Wahl, seine Rente zu behalten oder eine gekürzte Witwenrente zu bekommen. In der Regel entscheidet man sich da für die höhere Rente. Von so einer Mini-Rente von wenigen hundert Euro müssen sehr viele alte Menschen im Land leben. Dafür ist die Anzahl der Rentner im Land besonders hoch, weil es eine große Menge relativ junger Veteranen des Unabhängigkeitskrieges gibt. Das ist aber wieder eine andere Geschichte...

    grüsse

    jürgen

  • Gast001 20. Juli 2019 um 20:20

    Hat das Thema aus dem Forum Istrien und Kvarner Region nach Istrien verschoben.

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