Meinen Aufenthalt in Abano Terme in Italien nutze ich ja nicht nur dazu, mich verwöhnen zu lassen. Irgendwie muß ich ja die Kalorien, die ich bei Vollpension-Verpflegung zu mir nehme, auch wieder abbauen. Da bieten sich die Euganeischen Hügel, da direkt vor der Haustüre gelegen, an um kleine Wanderungen am späten Nachmittag zu unternehmen.
Dieses Mal hat es mich auf den Monte Ricco gezogen. Dieser Hügel liegt direkt neben dem Ort Monselice und ist über eine gesperrte Asphaltstraße bis zur Spitze erschlossen. Das Auto sollte besser nicht auf der schmalen Zufahrtsstraße vor der Schranke abgestellt werden, so wie ich es getan habe, da doch gelegentlich Fahrzeuge diese Zufahrt benutzen und es dann wirklich eng werden kann. Am besten stellt man den Pkw am Bahnhof ab und geht dann wenige Minuten bergauf bis zur Schranke, dann links an dieser vorbei immer der Straße entlang nach oben.
Links vom Weg erkennen wir eine Felswand, die nicht natürlichen Ursprungs ist. Neben Monselice befindet sich eine Zementfabrik. Ursprünglich wurde der benötigte Kalk direkt am Monte Ricco abgebaut. Dies ist seit einigen Jahren nicht mehr erlaubt. Die findigen Italiener haben fast alle Berge der Euganeischen Hügel angeknabbert um das Gestein für alle möglichen Zwecke zu verwenden. Schließlich ist das Umland, da im Laufe der Zeit vom Po angeschwemmt, nichts anderes als Schlamm und Erde. Damit kann man natürlich nichts bauen. Ich nehme mal an, daß diese seltsamen Kästen der Stabilisierung der Wand dienen. Das Metallgitter soll wohl darunter liegende Häuser vor Steinschlag schützen.
Bereits nach einer viertel Stunde Gehzeit haben wir einen tollen Ausblick auf Monselice und den Burgberg der Stadt.
Erneut Spuren des Abbaus von Gestein. Wie schön, daß es auch deutschsprachige Infotafeln gibt.
So eine gute Straße führt ganz nach oben. Ich bin ja gespannt, was mich dort erwartet.
Wie auf der Karte erkennbar, gibt es auch um diesen Hügel einen Rundweg, der auch den benachbarten Monte Castello miteinschließt. Auf diesem hat sich zwischen 1943 und 1945 die Wehrmacht eingerichtet, weil ein weiter Teil der Poebene von hier aus gut beobachtet und sicherlich auch verteidigt werden konnte. Wegen der fortgeschrittenen Tageszeit bin ich nicht diesem Rundweg gefolgt sondern habe mich weiter auf den Weg zur Bergspitze gemacht.
Immer wieder sieht man solche Mauern. Vielleicht wurde am Südhang mal Landwirtschaft betrieben. Welcher Art kann es euch leider nicht sagen.
Auf halber Höhe steht dieses Gebäude. Anscheinend ein Ferienhaus.
Erneut ein Blick auf Monselice. Das gelbe Gebäude unter uns ist der Bahnhof. Gut erkennbar ist auch die Stadtmauer, die sich auf den Festungsberg hinaufzieht.
Etwas unterhalb der Bergkuppe eine Antennenanlage, wie sie fast jeden der Euganeischen Hügel „ziert“.
Nach einer knappen Stunde ist die Bergkuppe erreicht. Dort steht ein Gebäude, mit dem ich überhaupt nichts anfangen kann. Was ist das oder was war das einmal? Eine Mischung unterschiedlicher Baustile. Sehr seltsam das Ganze Ensemble. Einen Tennisplatz und eine Reithalle gibt es auch noch dazu. Aber seht es euch selbst an.
Ergo konnte ich nicht nach dem Zweck des Gebäudes fragen. Ich nehme auch nicht an, daß er ein Vertreter der gleichnamigen Versicherung war.
Auch die Iris blühten schon Anfang März auf diesem Hügel.
Am Ende dieses Berichts möchte ich euch diesen Blick nach Westen in Richtung Este nicht vorenthalten.
Auf dem selben Weg wie ich gekommen bin geht’s auch wieder zurück zum Auto. Gerade mal eineinhalb Stunden war ich unterwegs, wobei es stetig bergauf ging. Ich schätze so um die 400 Höhenmeter habe ich überwunden. Vielleicht hat euch dieser kleine Nachmittagsspaziergang ja auch gefallen.
Jürgen