Istrien: Momjan und sein Kastell

  • Istrien kennen ja wohl sehr viele von euch aus dem Sommerurlaub am Strand. Es gibt hier jedoch noch etwas anderes als Sonne, Meer und gutes Essen. Ein Ort mit Geschichte ist Momjan ganz im Norden schon fast an der slowenischen Grenze gelegen. Eigentlich ist dieser Ort auch an der Autobahn und überall in der Umgebung als Sehenswürdigkeit angeschrieben. Seltsamerweise trifft man da aber kaum jemand, der nicht im Dorf wohnt. So wird es Zeit, daß ich euch Momjan und sein Kastell einmal vorstelle.


    Am besten fährt man über Buje oder Kastell in den auf 270 Meter Höhe und ca. 18 km von der Küste entfernten Ort. Am Ortseingang kann man parken, so wie wir es gehandhabt haben.





    Wir sehen von hier den unteren Teil des Ortes mit der Kirche St. Martin aus dem 15. Jahrhundert.





    Links davon etwas ausserhalb gelegen befindet sich auf einem Felsen die Ruine des Kastells.





    Am Ortsrand fiel mir dieses Tor ins Auge.







    Ungewöhnlich für mich sind diese bemalten Fensterläden des Hauses in der Mitte.









    Links vom Kirchturm geht’s aus dem Ort hinaus und wir gelangen nach ca. 100 Metern an eine auch deutschsprachige Info-Tafel.









    Was hindert uns daran, die Ruine zu erkunden? Gar nichts. Es geht auf einem Pfad etwa 20 Meter runter ins Tal und dann relativ bequem hinauf durch ein Tor ins alte Gemäuer.













    Am besten erhalten ist der Bergfried.





    Zurück geht’s wieder auf dem gleichen Weg.





    Dieses Wappen sah ich am Gemeindehaus. Ich nehme an, daß es sich um das Wappen von Momjan handelt. Warum sich hier allerdings ein „Mohr“ in diesem Wappen befindet, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht könnt ihr mir da ja weiterhelfen.


    Ich hoffe, mein Ausflug etwas abseits der Küste hat euch gefallen. Vielleicht ist er eine Anregung, diese Gegend mal in Augenschein zu nehmen. Es gibt da auch ein paar ursprüngliche istrische Konobas mit meist sehr gutem Essen und einfachem Landwein.


    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    ein toller Bericht aus einer der Gegenden in Istrien in denen ich auch sehr gerne unterwegs bin - das Hinterland, fernab vom Touristenrummel.
    Seid ihr auch in die Konoba "San Mauro" ( Libero Sinković) eingekehrt.
    Eine wahrhaft empfehlenswerte Konoba, in der nur einheimische Gerichte serviert und selbstgebrannte Schnäpse und diverse Weinsorten verkostet werden können.
    Interessant in dem Zusammenhang ist auch "Jack", ein Hängebauchschwein, dass erfolgreich zur Trüffelsuche in den umliegenden Wäldern eingesetzt wird und ansonsten frei im Dorf umher spaziert.


    Gruß Harry

  • Wieder mal suchst Du Spuren der Geschichte, die schon nahezu "überwuchert" sind - interessant sind sie allemal.
    Erinnern solche Plätze doch an Verbindungen aus dem heutigen Istrien nach Italien ( Duino), dem heutigen SL0 ( Gorizia) und auch nach Deutschland.


    Dieser heute unbeachtete Ort muss einst ein bedeutender Flecken gewesen sein.
    Erstaunlich, dass das Kastell bis 1835 bewohnt war und heute nur noch eine Ruine ist. Gab es 1835 irgendwelche Ereignisse, die zur Aufgabe des Kastells führten?


    Wie schön, dass Ihr Momjan aufgesucht habt und Du darüber berichtet hast.


    Und wenn es dann auch noch

    Zitat

    "Konobas mit meist sehr gutem Essen und einfachem Landwein"

    gibt, so lohnt sich der Ausflug ins istrische Hinterland erst recht.


    Danke!


    Lieben Gruß,
    Elke

  • Danke für die Auffrischung alter, schon fast vergessener schöner Erinnerungen.
    Dort trank ich mal den legendären Momjaner Muskateller-Wein, den man eigentlich nicht vergessen kann.
    Auch hat man vom Friedhof (vor der Stadt) einen herrlichen Blick auf die Salinenfelder bei Sečovlje.


    PS: Die Freisinger Bischöfe haben einen Mohren im Wappen und missionieren auch die Ostalpen.
    Vielleicht hat das Wappen einen kirchlichen Hintergrund??

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • Hier der Blick auf die Salinenfelder von Momjan (Friedhof) aus.


    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • Und wie mir das gefallen hat, lieber Jürgen.


    Es ist halt wie immer, man fährt einfach durch, in Erwartung der freundschaftlichen Begrüßung und des ersehnten Aufenthalts.


    Du hast bisher auch schon ähnliche Fahrtenunterbrechungen gezeigt, und so ist auch diese wieder mit deiner wunderbaren Berichterstattung in den Focus gerückt.



    Vielleicht ergibt sich das ja noch mal, lohnende Ziele gibt es allemal.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • ...Seid ihr auch in die Konoba "San Mauro" ( Libero Sinković) eingekehrt.
    Eine wahrhaft empfehlenswerte Konoba, in der nur einheimische Gerichte serviert und selbstgebrannte Schnäpse und diverse Weinsorten verkostet werden können...


    hallo Harry,


    nein, wir waren in der Konoba Dolina in Gradinje zwischen Livade und Istarske Toplice gelegen. Da sind wir schon öfters eingekehrt und bisher noch nie enttäuscht worden. Gerade der Teran Rotwein freut sich immer, wenn er in mein Glas eingeschenkt wird, weil ich zu den Menschen gehöre, die ihn schätzen.


    grüsse


    jürgen

  • Hallo Jürgen,


    so wie ich es deinem Bericht entnehmen kann, lässt sich abseits vom Touristenrummel und der Küste Istrien entspannt wntdecken,


    danke dir fürs mitnehmen an einen unbekannten Ort ...

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