Dieser Bericht über den Darß schließt unsere Reihe „Perlen der Ostsee“ ab.
Dass der Name sich wohl vom altslawischen Wort „dračĭ“ (Dornstrauch) ableitet und Dornort heißen soll, hatte ich bald erfahren. Mein Fahrrad fiel mit offener Fototasche um und ein Objektiv landete im Dorngestrüpp. Die Bergung des Objektives erinnerte mich an meine Bundeswehrzeit, an das Robben unter S-Draht-Rollen. Das war damals schon eine blutige Angelegenheit. Aber das Objektiv war geborgen und ich habe es auch (knapp) überlebt.
Eine hohe Düne gewährte uns auf dem Weg gen Westen den Ausblick auf das Meer …
… und die Boddenlandschaft.
In Prerow …
… fallen vor allem die kunstvoll handgeschnitzten Türen auf. Sie sollen von den Seefahrern auf langen Reisen gefertigt worden sein und zeugen vom einstigen Wohlstand der Seeleute.
Die aufgehende Sonne auf diesen Türen symbolisiert die glückliche Heimkehr der Seeleute.
Die heutigen Fortbewegungsmittel haben allerdings mit der Seefahrt nichts mehr gemein.
Der Hafen in Prerow.
Durch den zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft gehörigen Darßer Wald …
… erreichten wir den Leuchtturm am Darßer Ort.
Von hier führt ein etwa 6 km langer Rundweg (keine Fahrräder, Hunde nur angeleint), der die Entstehung dieser Oase der Natur verdeutlicht.
Während die Küste des Fischlandes und die Darßer Westküste durchschnittlich einen Meter an Land verlieren, gewinnt der Darßer Ort bis zu 10 Meter (!!!) im Jahr. Wo durch die Anlandung des Materials zunächst Sandbänke entstehen, entwickelt sich eine recht karge Heidelandschaft. Aus dieser Heidelandschaft mit Sträuchern und Nadelholz heraus wird sich der Darßer Wald erweitern.
Der Rundwanderweg
Vom gleichen Standort aus, einem Beobachtungsturm, sahen wir einige Tage später bei nicht so schönem Wetter dieses Rothirschrudel.
Am Strand entlang …
… endet der wunderschöne Rundweg am Leuchtturm. Dieser ist auch als Aussichtsturm zu besteigen. Das hatten wir leider versäumt.
Und nicht nur der Wanderweg endet hier, sondern auch unsere Berichte über die „Perlen der Ostsee“, die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst.
Wir haben fast 700 km mit unseren Fahrrädern zurückgelegt (350 km Irmgard, 350 km ich), um diese herrliche Landschaft genießen zu können. Empfehlenswert ist ein Besuch vor allem im Spätherbst (Beobachtung der Kraniche) und im zeitigen Frühjahr. Das „Knipsen“ erzeugt bei der dann tiefer stehenden Sonne einfach wunderschöne Farben.
Herzliche Grüße von den Naturbegeisterten,
Irmgard und Klaus
PS: Hier noch ein Verweis auf die einzelnen Berichte: