Heute haben wir einen nebligen novembergrauen Sonntag mit gelegentlichem Regen. Was liegt da näher als euch ein paar Bilder von einer meiner kleinen Wanderungen bei sonnigem Wetter zu zeigen. Traditionell gehe ich ein oder zwei mal im Jahr von Starnberg, welches bekanntermaßen am gleichnamigen See südwestlich von München liegt, auf bequemen Wegen zu meinem Lieblingsziel im Fünf-Seen-Land, dem Kloster Andechs.
Im Juni 2012 haben Renate und ich mal wieder einen schönen Sonntag für diese ca. 18 km lange gemütliche Wanderung erwischt. Wir stellten das Auto in der mondänen Kreisstadt ab und gingen den gut beschilderten Weg durch die Maisinger Schlucht zum Maisinger See.
Dabei überqueren wir ein paar Mal den Maisinger Bach oder laufen neben ihm her.
Wir kommen am Starnberger Wasserwerk vorbei
wo Zwei- und Vierbeiner sich an heissen Tagen erfrischen können.
Am Anfang ist der Weg noch breit in einem lieblichen Tal angelegt.
Es gibt Brücken für die unterschiedlichsten Arten von Verkehr.
Dann wird’s richtig romantisch. Der Bach fliesst am Grund der Maisinger Schlucht.
Nach etwa einer Stunde Gehzeit legen wir eine erste Pause am Maisinger See ein. Der ist im übrigen nicht natürlichen Ursprungs wie die anderen großen Seen der Region, sondern wurde von Jahrhunderten zur Fischzucht angelegt.
Wir kommen durch Aschering, ein typisch oberbayerisches Dorf mit dem obligatorischen Maibaum.
Auch blühende Bauerngärten erfeuen uns im Vorbeigehen.
An solchen Details zeigt sich, daß der Glaube in der Region noch starke Wurzeln hat.
Weiter geht’s über gut markierte Wiesenwege nach Rothenfels. Das ist nicht das Kloster Andechs, wie mancher vielleicht vermuten mag, sondern die Aussenstelle der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech.
Mancher von euch wird sich vielleicht noch an dieses Rätsel erinnern:
https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…ight=Rothenfeld
Wir bleiben auf den Wiesenwegen.
Nach etwa dreieinhalb Stunden gemütlicher Wanderung sind wir am Ziel angekommen. Das Kloster Andechs mit der berühmten Brauerei am Fusse des Berges.
Es war ja eigentlich klar, daß wir von der örtlichen Blaskapelle als Belohnung für unsere Mühen mit dem Bayerischen Defiliermarsch begrüsst wurden. Irgendwie fühlte ich mich wie der Bayerische Ministerpräsident beim Einzug in die Passauer Nibelungenhalle beim Politischen Aschermittwoch, einer über die Grenzen des Freistaats hinaus bekannten Veranstaltung.
https://www.youtube.com/watch?v=sMpkPpIIWOk
Einen Platz im Biergarten gesucht, zwei Maß bestellt, die mitgebrachte Brotzeit ausgepackt, das darf man in vielen Biergärten in Bayern noch, zwei Riesenbrezen gekauft und endlich den Staub weggespült. Das nenne ich die Verbindung von sportlicher Aktivität in unserer herrlichen Landschaft verbunden mit bayrischer Lebensart. Ja, das klingt wie aus einem Werbeprospekt, es ist aber so.
Ob wir den ganzen Weg wieder zurück gegangen sind, wollt ihr sicher wissen. Da kann ich euch beruhigen. Das wäre auch uns zu viel gewesen. In der Regel gehen wir ein Stück der Hauptstraße entlang, die Andechs mit Starnberg verbindet, heben den Daumen wie zu Jugendzeiten und eines der nächsten Autos hält und wir werden, wie auch an diesem Tag bis Starnberg von freundlichen Zeitgenossen mitgenommen.
An diesem Tag war es so, daß eine Mutter mit zwei kleinen Kinder uns mitnahm, dabei jedoch erklärte, daß sie noch ein paar Kilo Erdbeeren in einem am Weg liegenden Feld ernten müsse. Dieser kleine Zwischenstopp kam uns gerade recht und so brachten wir nicht nur dank des süffigen Bieres eine gute Stimmung sondern auch jeder einen kleinen Korb Erdbeeren mit nach Hause.
Ich hoffe, dieser Ausflug meiner Art, einen Sonntag zu gestalten, hat euch gefallen.
Jürgen