Stimmt es nicht traurig, wenn man den Verfall der ehemaligen Bäder sieht, die ja auch andere, große Persönlichkeiten besucht haben?
Das ist so, Bernd! Da kommt Wehmut auf.
Es verfällt Geschichte die die Gegend geprägt hat!
Außerdem sind es ja auch finanzielle Werte die da zusehends zerfallen.
Beim betrachten dieses Bildes viel mir sofort auf, das es doch recht große Zeitintervalle zwischen den einzelnen Aufenthalten der Kaiserin hier waren.
Da spielten viele Faktoren wie Politik, die Therapie der Hofärzte, die wechselnden Interessen der Kaiserin, und natürlich das Alter eine Rolle.
Der Museumsverein scheint sich auch aufgelöst zu haben.
Dem ist nicht so, Bernd!
Noch im St. Pankrazer Gemeindeblatt vom August 2012 wird auf Seite 16 über seine Aktivitäten berichtet.
Woher hast Du gewusst, dass es diesen Ort gibt?
Dauernde Internetrecherche, Bücher lesen, in alten Zeitungsarchiven wühlen und Kontakte zu anderen Sissi-Verrückten führen immer wieder zu neuen Erkenntnissen. Manchmal sind es auch nur Andeutungen denen dann eine intensive Suche folgt. Oft bringt nur detektivische Arbeit vor Ort Klarheit. Das ist sehr reizvoll!
Lieber Waldi, was hast du da im sprichwörtlichen Sinne ausgegraben? Es tut weh, diesen Verfall eines solch Geschicht`s trächtigen Gebäudes zu sehen. Ich kann mir das eigentlich nicht erklären…
Lieber Helmut!
Zum ersten Teil Deiner Antwort habe ich bei Bernd oben schon was geschrieben.
Ich weiß leider auch nicht die Gründe dafür, dass man diesen Zerfall zulässt.
ZitatBäder wie Bad Maistatt im Hochpustertal oder Mitterbad in Ulten waren exklusive Nobelbäder des Adels und der reichen Bozner Kaufleute, während die Brennerquelle mit ihrem warmen Thermalwasser ein gemischtes Publikum anzog.
Dieser Absatz in der Gredleriana, der digitalen Literatur des Oberösterreichischen Landesmuseums, Nummer 8 von 2008 lässt mich erahnen was zumindest dazu beigetragen haben könnte, dass Mitterbad oder auch Onkel Taa’s Bad Egart sich nicht behaupten konnten.
Zum Einen handelt es sich hier nicht um Thermalquellen die man einfach durch Zumischen von Kaltwasser badegerecht machen kann, sondern um 7 bis 8°C kaltes Wasser das zum Baden erhitzt werden muss.
Zum Anderen fehlt diesen kleinen Bädern die passende Infrastruktur für das zahlungskräftige Publikum. Da gibt es kein Theater, kein Spielcasino, kein Museum, keine Tennisplätze oder Ähnliches womit sich das blaue Blut die Zeit vertreiben hätte können.
Bei Elisabeth stand die Gesundheit im Vordergrund. Deshalb scheute sie die großen Nobelbäder und besuchte diese nur auf "dringende Empfehlung" des Hofarztes.
Warum Bismarck das Mitterbad mehrmals besucht haben soll könnt Ihr hier nachlesen.
Hier findet Ihr auch ein Bild des Bades aus besserer Zeit und eine etwas ausführlichere Geschichte darüber.
waldi