Noch ein kleiner Rückblick zur Geschichte des Schlosses
Ursprünglich als Festung erbaut, wurde Kastelholm zum ersten Mal 1388 urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt war Åland ein unabhängiger Verwaltungsbezirk mit Kastelholm als Zentrum. Nach der schwedischen Unabhängigkeit wurden dort während des Dauerkonflikts von Johann und Erik (der Söhne des Reichsgründers Gustav Vasa) die sich gegenseitig bekriegten und gefangen nahmen, Erik samt Ehefrau zeitweise interniert.
Später kam König Gustav II. Adolf mehrere Male hierher und wollte das Schloss zu einem Repräsentationsbau umwandeln lassen, sein Tod 1632 in der Schlacht bei Lützen verhinderte dies. Vollends seine Bedeutung verlor Kastelholm nach einem Großbrand 1745. Etwa hundert Jahre später begannen die Restaurationsarbeiten in mehreren Etappen – wie man sieht, sind sie noch nicht fertig damit.
Ein paar hundert Meter oberhalb von Kastelholm befindet sich Vita Björn, der "Weisse Bär", das ist das einige Gefängnis auf Åland, das von 1794 bis 1975 in Betrieb war. Von aussen sieht dieser Bau gar nicht so finster aus, die ganz schweren Jungs waren hier wohl auch nicht in Pension, wie es auf den Inseln überhaupt recht friedlich zugeht.
Für mehr als zwei Knackis gleichzeitig hatte diese den Zeitraum um 1800 abblildende Zelle nicht Platz,
und im Winter war's wohl recht ungemütlich.
In ihrer Sechs-Mann-Zelle von 1900 gab's zumindestens schon einen Ofen,
aber auch um 1950 mussten die Knackis noch auf fliessend Wasser verzichten.
Die (meistens: Der) Wärter hatten's da etwas gemütlicher,.
und selbst für die Wärterkinder war gesorgt.
Der Pfahl zwischen den beiden Aufgängen hat allerdings eine finstere Bedeutung:
Der Gefangene wurde daran festgebunden und verprügelt, seine Mitgefangenen
mussten zuschauen - diese Unsitte ist allerdings schon seit einer Weile abgeschafft.