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www: Reif für die Inseln - Åland 2013

  • Grizzly
  • 24. Juli 2013 um 23:50
  • Grizzly
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    • 8. August 2013 um 07:58
    • #11
    Zitat von wallbergler


    Aber was hat dich in diese "Kammer" verschlagen? A bisserl Platz möcht im Urlaub schon sein , gell?
    Aber ich weiß ja auch, wie teuer da oben das Leben ist.


    Eben dieses. Und viel mehr als ein Bett und Platz für’s Gepäck brauch ich im Urlaub nicht.

    Zitat von Huewer

    Ein außergewöhnliches Ziel das du uns hier vorstellst, Grizzly.
    Sicherlich sind die Inseln nicht so überlaufen wie diesen Monat die deutschen Ostseeinseln.


    In der Tat nicht. Vor allem wird nicht an jeder Ecke deutsch gesprochen.


    Unweit der Pommern liegt der Fährhafen, an dem täglich die großen Fähren aus Schweden, Finnland und Estland anlegen.
    Wenn man als Fußgänger das Terminal verlässt, bietet sich einem dieses Bild:


    Nächste Straße rechts hoch, erste links, und schon wären wir im Gesthem Kronan.

    Und wenn wir Glück haben, zumindestens im Sommer, kommt das rote Bähnle und wir können eine kleine Stadtrundfahrt machen.

    Die Bähnlebeifahrerin, die die 2€ oder 20 Kronen kassiert und die Türen öffnet und schliesst, Konduktör genannt, ist übrigens eine 16jährige Ferienjobberin namens Miranda, das darf ich so schreiben, weil's während meines Aufenthalt in der Lokalzeitung stand. Grad als ich das gelesen hatte, bog das Bähnle um die Ecke, ich rief ihr zu: "Hallo Miranda !" Sie guckte, ich sagte: "Du stehst in der Zeitung !" Sie strahlte, anscheinend wusste sie noch nicht, dass das Interwiew heute drinstand, und seitdem winkt sie mir bei jeder Begegnung fröhlich zu. Das passiert öfter, Mariehamn ist ja nicht so groß.

    Die finnischen Autonummern bestehen, wie die schwedischen, als drei Buchstaben, gefolgt von drei Zahlen, aus denen nichts über den Standort des Fahrzeugs zu schliessen ist. Die åländischen sahen bis vor einigen Jahren auch so aus, begannen aber immer mit ÅL. Das tun sie immer noch, sind inzwischen aber blau auf weiss, und damit es auch jeder kapiert, steht oben nochmal ÅLAND drüber, mit dem åländischen Wappen - rotes, gelb umrandetes Kreuz auf blauem Grund.


    Inzwischen bin ich auf die Ostseite der Stadt hinübergefahren. Während sich am Westhafen das Fährterminal, die Pommern und eine große Anzahl kleinerer und größerer Jachten befindet, sehen wir am Osthafen neben Privatbooten v.a. den Museumshafen und mehrere Restaurantschiffe sowie die Badeanstalt. Wobei die Bezeichnung Museumshafen insofern täuscht, als dass in diesem "Museum" auch Schiffe gebaut werden, nämlich Segelschiffe nach alten Vorlagen.

    Diese Pyramide hier ist eine Art Leuchtturm bzw. war mal einer.

    Dunkelrot ist bei den Holzgebäuden die vorherrschende Farbe.

    Ob das jetzt alte oder nachgebaute Segelschiffe sind, ist für den Laien nicht auszumachen.

    Mit einem Blick auf die Seemannskapelle verlassen wir den Museumshafen, aktuell hat das Museum eh schon zu -

    wir kommen in den nächsten Tagen wieder her.


    Friedhöfe gehören für mich zum festen Bestandteil einer Stadtbesichtigung. Der Mariehamner liegt unweit des Museumshafens.

    Dieses Grab sieht erstmal ganz "normal" aus,

    der Name der Verstorbenen sagt mir auch nichts, aber einen Grabstein mit Rückseite hab ich auch noch nicht gesehen.
    Es ist, soweit ich gesehen habe, die einzige russische Grabinschrift, was mich etwas wundert, da Mariehamn eine russische Gründung war, und neben einer schwedischen Bevölkerungsmehrheit auch einige Russinnen und Russen hier gelebt haben und gestorben sein müssen.


    "Maria Iwanowna Sitkowa geborene Abramowa, 2.12.1801-10.3.1883"

    Da das Grabmal des schon erwähnten Vizekonsuls und Reeders Nokolai Sitkoff gegenüber liegt,
    und die Daten passen würden,
    vermute ich, dass Maria Iwanowna seine Mutter ist.

    Wie auf anderen schwedischen Friedhöfen gibt es einen Minneslund, das ist ein Gedächtnisplatz
    für die anonym Bestatteten, deren Asche hier ausgebracht wird.

    Hier besteht noch die Möglichkeit, mit kleinen Namenstäfelchen an die Verstorbenen zu erinnern.

    Ausserhalb neben der Friedhofsmauer steht ein Denkmal

    "zur Erinnerung an die Kriegsopfer 1939 - 1945".

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Grizzly
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    • 8. August 2013 um 08:00
    • #12

    Mariehamn 10.7.

    Wieder lang geschlafen - die anstrengende Anreise, Zeitverschiebung und der Umstand, dass es nachts nicht richtig dunkel wird, was einen dazu verführt, sich einen zu großen Teil der Nacht um die Ohren zu hauen (wobei Mariehamn's Gestronomie dafür nicht viel hergibt), macht mir zu schaffen. So ist es schon fast Mittag, bis ich auf die Beine bzw. aufs Fahrrad komme. Ausserdem verliere ich etwa eine Stunde mit dem vergeblichen Versuch, den SPIEGEL zu erwerben - ich bin süchtig nach diesem Magazin und weiss, dass man die Montagsausgabe im Ausland normalerweise am Dienstag bekommt.

    Nicht so in Mariehamn.
    Ich grase alle einschlägigen Geschäfte ab, sogar ein internationales Hotel (die lassen mich dafür kostenlos an ihr Internet ...) - Fehlanzeige. Eine der Verkäuferinnen tröstet mich: "Letztes Jahr war er noch da."
    Wer weiss, wozu es gut ist. So kämpfe ich mich beim Mittagessen mit meinem Bröselschwedisch durch die Regionalzeitung Åland und entdecke auf der letzten Seite das Interview mit meiner Rote-Bähnle-Kondukteurin Miranda (siehe vorletztes Posting).

    Es gibt hier noch viele Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert, unter anderem hat hier Hilda Hongell (1867-1952), die erste weibliche Archtektin in Finnland, mitgewirkt. Von den über 100 Häusern, die sie für die Stadt entworfen hat, stehen noch gute 40. Wobei die Häuser, die ich hier aufgenommen habe, Zufallsbilder sind.
    (Mehr dazu hier: https://www.visitaland.com/de/fakta/artikel?articleid=2390)

    Ein wichtiges Haus in Mariehamn ist das schwedische Generalkonsulat

    in der Norragatan 44. Was einem überhaupt auf den Ålands auffällt,
    ist der rötliche Straßenbelag, das kommt von einem roten Granit, der nur hier vorkommt.

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  • Grizzly
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    • 8. August 2013 um 08:01
    • #13

    Am Dienstagnachmittag zieht es sich zu und irgendwann fallen auch Regentropfen - Museumstag.
    Das Ålands Museum, das einen historischen Überblick der Inseln von der Steinzeit bis zur Neuzeit bietet (Eigenwerbung) hat leider wegen Renovierung geschlossen, da bleibt fast nur das Seefahrtsmuseum und die gegenüberliegende Pommern - zum Glück gilt das Ticket auch noch am nächsten oder zur Not übernächsten Tag, weil beides an einem Nachmittag nicht zu schaffen ist.

    Für die Ålands ist die Seefahrt ein, wenn nicht der, wichtigste Wirtschaftszweig, und das war im 19. und lang auch noch im 20. Jahrhundert die Segelschiffahrt. Zu einer Zeit, als andere Reeder ihre Segelschiffe durch Dampf- und später Dieselmotorschiffe ersetzten, suchten sich manche åländische Reeder, allen voran Gustaf Erikson, Transportlücken, wo es nicht so auf die Zeit ankam, und transportierten bis zum 2. Weltkrieg Weizen, Salpeter und andere Güter mit Drei- und Viermastern. Auf Åland ist von den Großseglern nur noch die Pommern übrig (mehr dazu später). Diverse andere Prachtstücke gingen verloren, indem sie sanken oder auf Grund liefen - v.a. in letzterem Fall hatte man noch Zeit, Wichtiges zu bergen -
    wie die Schiffsglocke der Herzogin Cecilie

    In der großen Halle ist ein Übungssegel angebracht, mit dem Besucher, v.a. natürlich Kinder,
    das Segelsetzen üben können

    Ein Großteil der Ausstellung dreht sich um die Lebensbedingungen der Menschen an Bord (fast nur Männer), die je nach Rang extrem unterschiedlich waren (und wohl immer noch sind).

    Hier schläft

    und hier diniert der Kapitän (und evtl. seine Gäste).
    ,

    während die Mannschaften in Achtmannkabinen hausen.

    Das ganze Museum hab ich nicht abfotografiert, Ihr sollt ja noch was zu sehen haben, wenn Ihr mal hinkommen solltet,
    bzw.r Euch die HP angucken wollt :link: oder:klick:, da gibt's nicht so viele schöne Bilder, dafür isses auf

    Mit der Vitrine über das, was ein Seemann dabei hatte

    mach ich für heute Schluss.

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  • Grizzly
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    • 8. August 2013 um 08:02
    • #14

    Na gut, ein bissl was geht noch *6\'


    Mariehamn 11.7.

    Heute soll's zum Schloss Kastelholm gehen, und noch ein bissl weiter, ich nehm deshalb den Bus
    und mit ihm auch das Fahrrad, das geht für 7€ extra, solang Platz ist.

    Die Aussicht von der Schlossmauer ist beeindruckend,

    wobei das Schloss für feindliche Truppen trotzdem nicht uneinnehmbar war.

    Und es wird immer noch - oder schon wieder - gebaut ...

    Die Ritter dachten sich diverses an Schlutzkleidung aus
    wie dieses Kettenhemd,

    und bereits Zehnjährige
    wurden an derartigen Kinderrüstungen, Gewicht ca. 14 kg, trainiert;
    erwachsene Ritter hatten sich mit etwa 35 kg Metall abzuschleppen.

    Rüstungen werden heute an Touristen nicht aus- oder anprobiert,

    aber mittelalterliche Kopfbedeckungen darf man an sich testen,

    leider sind die Selbstportraits in Sachen Bildqualität noch im Experimentierstadium.

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  • Grizzly
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    • 8. August 2013 um 08:03
    • #15

    Ein Raum im Schloss ist auch der Verfolgung vieler Menschen, v.a. Frauen, als Hexen gewidmet,
    allein zwischen 1665 und 1670 wurden auf Åland acht Frauen ermordet, die man für Hexen hielt.
    Hexerei konnte vieles sein, manches mutet skurril an, konnte aber das Leben kosten.


    Für erfolgreiches Buttermachen sollte man Vieh übers Fass laufen lassen.

    Kranken Haustieren sollte man etwas von ihrem eigenen Blut, mit Salz verrührt, unters Futter mischen

    P.S. Eigenblutbehandlung kennt die Homöopathie heute noch :kratz:

    Die Idee, dass Hexen auf Besen fliegen können, gibt's ja auch bei uns.

    In Schweden heisst der Berg auf den sie fliegen Blåkulla; der ist, entgegen dem Brocken bei uns, kein real existierender Berg, bzw. wird diese Funktion mehreren Bergen zugesprochen. In der englischen Übersetzung ist interessanterweise vom "Brocken" die Rede.

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    • 8. August 2013 um 08:04
    • #16

    Noch ein kleiner Rückblick zur Geschichte des Schlosses
    Ursprünglich als Festung erbaut, wurde Kastelholm zum ersten Mal 1388 urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt war Åland ein unabhängiger Verwaltungsbezirk mit Kastelholm als Zentrum. Nach der schwedischen Unabhängigkeit wurden dort während des Dauerkonflikts von Johann und Erik (der Söhne des Reichsgründers Gustav Vasa) die sich gegenseitig bekriegten und gefangen nahmen, Erik samt Ehefrau zeitweise interniert.

    Später kam König Gustav II. Adolf mehrere Male hierher und wollte das Schloss zu einem Repräsentationsbau umwandeln lassen, sein Tod 1632 in der Schlacht bei Lützen verhinderte dies. Vollends seine Bedeutung verlor Kastelholm nach einem Großbrand 1745. Etwa hundert Jahre später begannen die Restaurationsarbeiten in mehreren Etappen – wie man sieht, sind sie noch nicht fertig damit.


    Ein paar hundert Meter oberhalb von Kastelholm befindet sich Vita Björn, der "Weisse Bär", das ist das einige Gefängnis auf Åland, das von 1794 bis 1975 in Betrieb war. Von aussen sieht dieser Bau gar nicht so finster aus, die ganz schweren Jungs waren hier wohl auch nicht in Pension, wie es auf den Inseln überhaupt recht friedlich zugeht.

    Für mehr als zwei Knackis gleichzeitig hatte diese den Zeitraum um 1800 abblildende Zelle nicht Platz,

    und im Winter war's wohl recht ungemütlich.

    In ihrer Sechs-Mann-Zelle von 1900 gab's zumindestens schon einen Ofen,

    aber auch um 1950 mussten die Knackis noch auf fliessend Wasser verzichten.

    Die (meistens: Der) Wärter hatten's da etwas gemütlicher,.

    und selbst für die Wärterkinder war gesorgt.

    Der Pfahl zwischen den beiden Aufgängen hat allerdings eine finstere Bedeutung:

    Der Gefangene wurde daran festgebunden und verprügelt, seine Mitgefangenen
    mussten zuschauen - diese Unsitte ist allerdings schon seit einer Weile abgeschafft.

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  • Grizzly
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    • 8. August 2013 um 08:05
    • #17

    Neben Vita Björn liegt das Museumsdorf Jan Karlsgarden,.


    Dafür muss man sich schon zwei Stunden Zeit nehmen - mindestens.

    Diese Bauern waren etwas besser betucht, wie die reichhaltige Innenausstattung verrät.


    Man beachte die Schlafkabinen mit den roten Vorhängen vorm Fenster.

    Interessant, wie so ein Dach unter der Bedeckung aussieht.

    Das ist, wenn ich mich richtig erinnere, kein Wohnhaus, sondern ein Geräteschuppen -

    auffällig die Hofglocke am Haus.

    Auf Åland heisst der Maibaum nicht, wie in Schweden und bei uns, Maibaum bzw. Majstång, sondern Mittsommarstång, und es wird um ihn herum auch nicht am 1. Mai gefeiert, sondern am Mittsommertag. Das kann dann dauern, denn um diese Zeit (auch während meiner Anwesenheit Anfang Juli) wird's dort nicht wirklich dunkel.

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  • wallbergler
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    • 8. August 2013 um 10:57
    • #18

    Hallo lieber Grizzly,

    unglaublich deine Schaffenskraft. Zunächst mal ganz herzlichen Dank für die außerordentliche Mühe , die du dir gemacht hast. (selbst beim Übertragen von einem zum anderen Forum) Das ist aller Ehren wert.

    Ich kann immer nur staunen über die Details, die du zusammen trägst. (Beispiel Nummernschilder)
    Auch die Museumsbilder an Bord sowie des Schlosses vermitteln das historische Leben.

    Wenn man sich da gedanklich vertieft, anders gesagt, das drapierte und zur Ausstellung Geschönte weg lässt, dann kann man sich so oder so das beschwerliche Alltagsleben vorstellen.
    (eigentlich Zeit bedingt nicht anders als in unseren Breiten).

    Ein Wort noch zu dem Gefängnisalltag. So frisch geweißelt, werden die Räume wohl nicht gewesen sein, viel Aufwand und Mühe, wie sie im heutigen Gefängnisalltag vorherrschen , wurde wohl auch nicht gemacht.
    Beispiele: Mehrbettzimmer , kein fließendes Wasser, da konnten die von heutigen Verhältnissen mit Zentralheizung, Fernsehen, Bibliothek und und und nur träumen.

    " Die Bauern waren etwas besser betucht" , auch hier war es wohl wie bei uns, wenn man das Verhältnis Großbauern zu den verarmten Kleinhöfen gegenüberstellt.

    Danke nochmal für die hochinteressanten Einblicke und die damit verbundene viele Arbeit beim Einstellen.

    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Grizzly
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    • 8. August 2013 um 23:24
    • #19

    Danke für das ausführliche Danke - da machts doch gleich noch mehr Spaß, für Nachschub zu sorgen:

    Überall grünt und blüht es,

    selbst zwischen den Felsspalten.

    Die abgerundeten Felsen sind typisch für die skandinavischen Küsten, das kommt von der Eiszeit, als über der gesamten skandinavischen Halbinsel ein mehrere km dicker Eispanzer lag, der die Felsen rundgeschliffen hat - die so geschaffenen Inseln nennt man Schären. Manche Städte, wie Stockholm oder Göteborg, sind bewusst hinter so einem Schärengürtel angelegt, wahrscheinlich weil es für ortsunkundige Schiffsführer schwierig war, sich da durchzunavigieren, und die Städte so einen zusätzlichen Schutz vor Überfällen hatten.

    So, wozu dient jetzt dieses Gebäude ?

    Aha ...

    Da wurde geheizt,

    und da machte man sich's gemütlich -

    solang man sich keine Holzsplitter in den Hintern gezogen hat.


    Langsam wird's Zeit für den Rückweg bzw. die Weiterfahrt -

    nochmal Kastelholm von unten,

    da kriegt man das Schloss wenigstens im Ganzen aufs Bild -

    weiter rückwärts sollte man den Fotografenstandort nicht verlagern,

    sonst gibt's nasse Füße.

    Und wo radeln wir jetzt hin ?

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  • Grizzly
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    • 9. August 2013 um 23:02
    • #20

    8 km können ganz schön lang sein, wenn's dauernd rauf und runter geht, mit einem 26er Rad ohne Gangschaltung, und man selber nix mehr gewöhnt ist. Aber irgendwann kommen die Ruinen von Bomarsund in Sicht.

    Ja, was sind das für Ruinen ?
    Das sind die Reste einer riesigen russischen Festung von fast 300 Metern Länge, die seit 1832 dort gebaut und, noch nicht fertiggestellt, 1854 während des Krimkriegs von britischen und französischen Truppen erobert und gesprengt wurde. Teil des folgenden Friedensvertrags war die Demilitarisierung der Inseln, die Trümmer der Festung wurden anderswo verbaut, lediglich das, was nach der Sprengung noch stand, blieb stehen bis heute.

    Das war mal die Festung, bzw. das sollte sie werden,

    die Brücke gab's damals natürlich nocht nicht.

    Als erstes kommt man zum französischen Gefallenendenkmal

    Dann ist die Landschaft mit Ruinen verstellt.

    Auch den russischen Verteidigern ist ein Denkmal gewidmet.

    Schliesslich kommt man zur Brücke nach Prästö.

    An de Brücke steht ein kleines Museum, in dem man mehr zu der ganzen Geschichte gezeigt bekommt,

    u.a. einen Film über die Festung und ihre Zerstörung, der in vier Sprachen angeboten wird.
    Im Scherz fragt mich die Aufsicht, ob sie ihn mir in Finnisch zeigen soll
    Ei kiitos

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