Rügen: Steilufer, Sandstände und Boddenküste

  • Vorweg muss ich gestehen, dass ich mich ein wenig in die Insel Rügen "verguckt " habe.


    Ich hatte vor meinen beiden Urlauben dort nie gedacht , dass auf solch kleinem Raum so viel an Natur, Kultur und an unterschiedlichen Landschaftsformen zu finden ist.


    Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, möchte ich hier drei der Küstenformen vorstellen, die man auf der Insel Rügen hauptsächlich antreffen kann.


    Das sind zunächst die Steilküsten, die sich ständig verändern mit den Geröllfeldern am Fuße der Abbruchkanten.


    Dort entlang zu gehen, geschieht immer auf eigene Gefahr- darauf wird man überall hingewiesen.
    Nach langen Regenfällen und bei und nach Tauwetter sollte man sich immer einer erhöhten Gefahr bewusst sein.


    Hier eine Auswahl:



    Copyright und Download s. https://commons.wikimedia.org/…en_-_Uebersichtskarte.png



    Die Kreideküste am Nationalpark Jasmund- die leuchtend weißen Kreidefelsen sind ein Wahrzeichen der Insel.



    Sie sind ständig in Bewegung , an ihnen findet man die schönsten Steine, vor allem Feuersteine, aber auch viele tausend Jahre alte Versteinerungen.




    Auf der Nordseite der Halbinsel Jasmund steht das Dörfchen Lohme direkt an der Abbruchkante.


    Im März 2006 stürzten große Mengen Mergel und Kreide in die Tiefe und verschütteten einen Teil des Hafens. Ein Haus an der Abbruchkante ist seitdem unbewohnbar.
    Seither werden große Anstrengungen unternommen, die Küste zu befestigen und das Dorf zu schützen.





    Etwas weiter nördlich ist die Steilküste am Kap Arkona, die jedes Jahr ein Stück abbricht.
    Die Kante weicht dort jedes Jahr um ca 20 cm zurück.


    Wie hier am 26. Dezember 2011, als ein Kind verschüttet wurde.



    oder hier unterhalb der alten slawischen Jaromarsburg, die wegen Abbruchgefahr schon heute nicht mehr betreten werden darf.




    Auch auf der Westseite der Insel Hiddensee gibt es eine Steilküste- meist aus wenig stabilem Mergel und Sand.




    Bei Göhren erstreckt sich eine schmale Landzunge nach Osten ins Meer- der Nordperd mit seiner meist bewachsenen Steilküste.
    Am Fuße der Hänge wurde ein hübscher Sandstrand angeschwemmt.





    Ganz im Süden des Mönchgutes kann man um die Halbinsel Klein Zicker herumwandern.
    Die vorwiegend aus Sand und Mergel bestehenden Kliffe sind auch ständig in Bewegung und brechen immer wieder ab.



    Hier stand einmal ein Gebäude.





    Über Jahrtausende, Jahrhunderte hinweg ist die Küste schon in Bewegung: was an einer Stelle abbricht, wird von der Ostsee an anderen Stellen angeschwemmt.


    Es gibt auf der Insel Rügen etliche langgestreckte, sehr schöne, kilometerlange Stände mit feinem Sand ( Nehrungen).



    Copyright und Download s. https://commons.wikimedia.org/…en_-_Uebersichtskarte.png



    Das ist zunächst der Strand von Binz, der sich von Binz bis kurz vor Sassnitz ( Mukran) erstreckt.


    Ich habe dort den feinsten Sand gefunden, den ich auf Rügen gesehen habe.




    Sandstrand bei Prora




    Südlich von Binz erstreckt sich der "Große Strand" im Mönchgut zwischen Göhren und Thiessow






    Die Halbinsel Jasmund und die Halbinsel Wittow werden durch eine schmale Nehrung verbunden, die Schaabe zwischen Glowe und Juliusruh ( Breege)





    Schließlich gibt es auf der Insel Hiddensee auf der Westseite noch einen schmalen Sandstrand




    Bodden nennt man lagunenähnliche Gewässer, die durch Landzungen weitgehend von der offenen Ostsee abgetrennt sind.


    Die Küsten sind dort meist flach - aber auch oft von einem Schilfgürtel umgeben.


    Der Bodden zwischen Groß und Klein Zicker am Mönchgut



    Der Bodden am Großen Jasmunder Bodden



    Der Bodden bei der Insel Ummanz - ein beliebter Kranichrastplatz (im Spätherbst und im Frühjahr)



    Das ist nur eine kleine Auswahl an Bildern von verschiedenen Küstenabschnitten auf Rügen.


    Mit dem Auto kommt man nicht immer überall hin- aber mit dem Fahrrad und vor allem zu Fuß ist es spannend und sehr abwechslungsreich, Rügen zu erkunden.


    Elke

  • Tolle Eindrücke, Elke, die du uns von der Insel Rügen vermittelst.


    Das du dich ein wenig "verguckt" hast, war schon länger zu spüren. Bei diesen vielfältigen Landschaftsformen ist es auch nicht verwunderlich. Ein 3-wöchiger Urlaub wird wohl nicht reichen, um all die schönen Dinge zu sehen und auch ein wenig Strandleben zu genießen.


    Eigentlich wollten wir ab Pfingsten 3 Wochen nach Süd-Frankreich, bin aber noch immer hier gebunden. Mal sehen wie das Wetter nach meiner Rückkehr ist, vielleicht zieht es mich dann auch mal auf diese Insel. Du hast mich jedenfalls noch neugieriger gemacht, als ich ohnehin schon war.


    Grüße aus Taiwan
    Bernd

  • Vorweg muss ich gestehen, dass ich mich ein wenig in die Insel Rügen "verguckt " habe.
    Elke


    Bei der Vielzahl der Spitzenaufnahmen von Dir kann man es gut nachvollziehen, dass Du dort mehr als ein "Auge" auf die Insel geworfen hast.


    Danke für die große Auswahl Deiner Blickwinkel.

    [COLOR="#0000CD"]Entdecke die Welt, wie einst Captain Cook, Baedeker oder Marco Polo[/COLOR]


    Carpe Diem Annette und Hartmut


    [COLOR="#008080"]Wissen schafft Wissen - jeden Tag entsteht neues Wissen![/COLOR]

  • Liebe Elke,


    Du hast die Gabe, meine Vorfreude durch Deine Berichte ins Unermessliche zu steigern ;)
    Vielen Dank für die Beschreibung der Küstenabschnitte und die Bilder


    Ich denke, bei uns ist die Entscheidung zu Gunsten des Mönchguts und der Freizeit-Oase in Lobbe gefallen. Nun geht's ja nimmer lang, und wir hoffen, daß das Wetter zu unseren Gunsten mitspielt. Eine Alternative im Süden Europas sollte das Wetter schlecht sein, hab ich mir absichtlich nicht rausgesucht ;)
    Ich will nach Rügen!!!

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • , bin aber noch immer hier gebunden.


    Halt durch, Bernd- der Urlaub winkt!

    Ja, für Rügen muss man sich Zeit nehmen - man muss es Stück für Stück erwandern (manches kann man auch "er-radeln" - wobei oft vor allem der Wind dafür sorgt, dass die Puste ausgeht )


    Alle Gute nach Taiwan!


    Gruß,
    Elke

  • Liebe Elke,


    wo nimmst du nur die Zeit her, nebenbei auch noch hier so einen hochkarätigen und aufwändigen Bericht einzustellen?


    Die Darstellung der Gegensätze Steil - Sandküsten ist ja wieder mal ein strukturelles Highlight.


    Manchmal , und jetzt auch noch vertieft durch diesen überragenden Bericht mit vielen Hintergrundinformationen, denke ich wieder daran, dass wir hier im Forum inzwischen die Insel besser kennen, als so mancher Einheimischer.


    Ist ja schon oft passiert, dass man irgendwo Einheimische befragt, wo das und das ist und mit Staunen nimmt man dann zur Kenntnis, dass die oft aus ihrem Hof nicht heraus gekommen sind. (vorzugsweise in den Bergtälern).


    Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Bericht


    Lieben Gruß
    Helmut

  • Liebe Elke,


    gerne erinnern wir uns zurück an z. B. den Strand an der Schaabe. Seinerzeit hatten wir nur die Palmen "vermisst", die uns zu einem der Traumstrände der Südsee fehlten.


    Herzlichen Dank,
    Irmgard und Klaus

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