Herbstwanderung auf den Säuling zwischen Ostallgäu und Ausserfern

  • Hallo Bergfreunde,


    wie Helmut versprochen, möchte ich Euch heute ein paar Bilder einer Wanderung auf den Säuling (2047 Meter hoch) zeigen, die ich gemeinsam mit einer Bekannten am 23.10.2011 unternommen habe. Der Säuling wird oft als Hausberg Füssens bezeichnet, obwohl er eigentlich bei Schwangau liegt.

    Auf den Säuling, dessen Gipfel die Grenze zwischen Tirol und Bayern bildet, kann man zwei verschiedene Wege nehmen. Bis zum Gipfel dauert die Wanderung etwa drei Stunden. Der nördliche Weg beginnt in Hohenschwangau und führt zur Bleckenauhütte, dem ehemaligen Jagdhaus König Ludwig II und dann rechts auf den Berg. Der südliche Weg beginnt am Parkplatz bei Pflach in Tirol.


    Ich will Euch jedoch nicht mit Worten langweilen, sondern einfach die Bilder eines herrlichen Spätherbsttages zeigen:




    Ich beginne meinen Bericht schon gleich mit dem Blick von oben. Im Vordergrund sehen wir die Augsburger Hütte, auch Säulinghaus genannt und das Lechtal zwischen Reutte (links) und Pflach (rechts). Deutlich zu erkennen ist auch die Umgehungsstraße von Reutte, auf der häufig am Wochenende der Verkehr stockt. Das Auto haben wir am gebührenfreien Parkplatz am Waldrand nach dem Überqueren der Bahnlinie und der Umgehungsstraße abgestellt.



    Dieses Foto wurde bei der Hütte mit Blickrichtung Westen, also Musau und Vils geknipst.



    Oberhalb der Hütte wird aus dem kontinuierlich ansteigenden Waldweg ein durch Ketten gesicherter Steig. Hier ist Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und das richtige Schuhwerk Voraussetzung.



    Hier der Gipfel von Westen aus gesehen. Völlig unverständlich war für mich, daß Wanderer wie wir ohne jegliche Sicherung den Gipfel erklommen haben. Uns erschien es zu riskant. Eine knappe Woche später ist ein Wanderer beim Besteigen des letzten Teilstücks tödlich verunglückt.




    Für meine Begleiterin und mich war hier am Sattel, wo sich der Weg von Norden und der von Süden treffen Endstation an diesem Tag. Der herrliche Blick in alle Richtungen kann hier nur ansatzweise wiedergegeben werden. Im Hintergrund sieht man die Berge des westlichen Lechtals bis ins Vilstal.



    Der Tegelberg




    Hier der Blick auf Neuschwanstein unterhalb des Tegelberges, der nicht nur zu Fuß, sondern auch mittels einer Seilbahn erklommen werden kann. In die Schlagzeilen geriet dieser Berg im Herbst letzten Jahres, als ein Gleitschirmflieger sich im Tragseil verfing und die Gondelinsassen erst nach 19 Stunden mit dem Hubschrauber geborgen werden konnten.


    Links von Neuschwanstein die Ortschaft Schwangau, dahinter der 12 km lange Forggensee, ein 1954 künstlich angelegter Stausee, um das Schmelzwasser des Lechs abzufangen und Strom zu erzeugen. Rechts davon der Bannwaldsee.



    Das Kreuz erinnert an einen verstorbenen Bergfreund und wurde vor ein paar Jahren von Angehörigen aufgestellt. Direkt darunter erkennen wir den Schwanensee, links davon den Weißensee, dahinter den Hopfensee und rechts wieder den Forggensee.



    Zurück geht’s auf dem gleichen Weg wie nach oben. Das Weißbier auf der Augsburger Hütte haben wir uns verdient.



    Von Süden betrachtet, erscheint der Berg völlig schneefrei. Man könnte meinen , die Fotos sind an verschiedenen Tagen entstanden.


    Ich hoffe, meine kleine Tour auf meinen „Hausberg“ hat Euch gefallen. Die nächsten Wanderungen werden allerdings etwas weiter entfernt stattfinden. In 14 Tagen solls nach Teneriffa nicht nur zum Baden gehen. Wenn ihr wollt, ergibt sich daraus auch der eine oder andere Bericht.


    Jürgen

  • Eine Wanderung dieser Art Ende Oktober, was für ein Glücksfall!
    Und was für Ausblicke -die Anstrengung hat sich gelohnt ( Dass Ihr vorsichtig wart und nicht ganz auf den Gipfel gestiegen seid, zeugt von erfahrenen Bergwanderern.)


    Danke fürs "Mitnehmen" ( könnte durchaus auch eine Anregung für den einen oder andern sein, der in diese Gegend kommt)


    Gruß,
    Elke

  • Hallo Jürgen,


    vielen Dank für den wunderbaren Bericht.
    Da sind natürlich eine Menge Erinnerungen, wie du sie auch hier beschrieben hast , damit verbunden.


    Leider war es mir nicht vergönnt, ab dem Säulinghaus, auf das wir von Pflach aus an einem herrlichen Frühlingstag hinauf gestiegen sind, den hier gezeigten Weg zu begehen. Grund: Fehlende Schwindelfreiheit , die komischer Weise mal mehr oder weniger ausgeprägt war. In der Jugend hatte ich die Schwindelfreiheit. Verrückt.


    Obwohl im Frühjahr der nach der Hütte von dir beschriebene Weg noch teilweise mit Schnee bedeckt war ,stieg ein Teil unserer Gruppe diesen doch steilen Abschnitt hinauf und weiter bis auf den Säuling. Alle hatten Seil und 2 sogar Steigeisen.


    Was mir sehr gefallen hat, dass ein echter Bergsteiger eben auch seine Grenzen kennt und euch die Gefahren des im Schatten liegenden Aufstiegs, wie gezeigt, bewusst waren. Respekt.


    Wir sind damals auch auf den Aggenstein gewandert, das letzte Stück war wegen dem im Frühjahr noch hoch liegenden Schnee zu gefährlich.


    Auch auf den Sorgschrofen, nomen est omen, musste ich oberhalb eines Sende Mastens und einer steilen Felsfurt passen.


    So ist das halt, aber lieber umkehren und die Landschaft in vollen Zügen genießen.


    Deine Bilder zeigen die herrliche Seen Platte, die wir samt und sonder`s schon mit dem Rad um kurvt haben.


    Danke nochmal für den Panoramabericht und ich freue mich schon auf weitere Bilder von Teneriffa.


    LG
    Helmut

  • Sehr schöne Bilder Jürgen.


    Da sieht man wieder die Schönheit Bayerns.


    Im übrigen gibt es auch in Rinnen bei Berwang ein Augsburger Haus.

  • hallo anton,


    danke erst mal für dein lob. bezüglich der augsburger hütten hast du recht. träger der anderen augsburger hütte ist der deutsche alpenverein, träger des säulinghauses oder auch augsburger hütte auf dem säuling sind die naturfreunde, sektion augsburg. da kann es schon mal verwirrung geben.


    grüsse


    jürgen

  • Hallo Jürgen,


    Danke für die interessante Beschreibung Deiner anspruchsvollen Bergwanderung.
    Wir haben den Säuling noch nicht bestiegen. Mit den schönen Fotos von der grandiosen Gebirgskulisse und Ausblicken auf die Allgäuer Seen, hast du uns auf den Geschmack gebracht und wir haben eine Besteigung für dieses Jahr geplant. Allerdings werden wir versuchen diese Route ohne Schnee vorzufinden. Die Nachforschung in www.wandermap.net hat mich eine eingetragene Route finden lassen.
    Nochmals vielen Dank, wir freuen uns immer wieder über solche Berichte und Anregungen.


    Liebe Grüsse
    Albert und Gabi

  • ... Mit den schönen Fotos von der grandiosen Gebirgskulisse und Ausblicken auf die Allgäuer Seen, hast du uns auf den Geschmack gebracht und wir haben eine Besteigung für dieses Jahr geplant. ...


    hallo gabi und albert,


    wenn ihr lust habt, begleite ich euch auf den berg. einfach einige zeit vorher melden, vielleicht bin ich nicht gerade in meiner zweiten heimat kroatien.


    grüsse


    jürgen

  • Hallo Jürgen,


    dieser Bericht hat mir eine besondere Freude gemacht - haben wir doch letztes Frühjahr bei unserer "Bayern-Tour" einige Tage am Forggensee auf dem Campingplatz Brunnen verbracht. Von dort aus haben wir auch den Tegelberg besucht und uns dann auf den Abstieg gemacht. Wir wurden mit herrlichen Ausblicken auf die Seen und natürlich auch auf Neuschwanstein belohnt. Den Säuling haben wir damals nicht bestiegen - wenn ich die Bilder mit der Kletterhilfe sehe wars auch eine gute Entscheidung den auszulassen - nicht wegen uns, aber die Hunde hätten da wohl Probleme bekommen.


    Ein toller Bericht, vielen Dank fürs Mitnehmen.

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • ... nicht wegen uns, aber die Hunde hätten da wohl Probleme bekommen...
    .


    hallo sylvi,


    das muß nicht unbedingt. sein. ich habe bei meiner tour einen hund mittlerer größe (promenadenmischung) beobachtet, wie er teilweise abseits des gesicherten steigs sicher bergauf gekraxelt ist. scheinbar mühelos ist er ähnlich einer gemse die steilsten hänge emporgelaufen. sein herrchen hat sich nicht um ihn gekümmert, war sich scheinbar der bergerfahrung seines hundes bewusst.


    ich glaube, es kommt auf den einzelnen hund und vielleicht auch auf dessen alter an. ähnlich wie bei uns menschen...


    grüsse


    jürgen

  • Vadda, das wollte ich sehen, wie Du zwei 35 kg Hunde in der Kraxe spazieren trägst ;):281:


    Jürgen, vom Tegelberg haben wir sie auch runterlaufen lassen, da gabs auch ein-zwei kleine Kletterabsätze (den linken Weg runter Richtung Schloßbrücke) - das war kein Problem, auf Deinem Foto sieht es recht steil aus......
    Es ist auf jeden Fall sicherer den Hund ohne Leine laufen zu lassen, wir wußten nicht, ob das erlaubt ist dort, haben aber aus Sicherheitsgründen - auch für uns - die Hunde abgeleint. Sie sind ja folgsam.

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

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