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STON nach dem großen Erdbeben von 1996

  • Gast001
  • 12. Oktober 2011 um 15:23
  • Gast001
    Gast
    • 12. Oktober 2011 um 15:23
    • #1

    Im Herbst 1996 richtete ein Erdbeben mit der Stärke 5,6 auf der Richterskala in der Region Slano/Ston, vor allem aber in Veliki Ston auf der Halbinsel Peljesac schwere Schäden an.

    Wie in Italien, so bebt die Erde in Kroatien sehr oft. Alle paar Minuten gibt es irgendwo ein kleines Beben.

    Das letzte stärkere Beben in der Region Ston mit der Stärke 3,5 war übrigens am Morgen des 16.6.2010 zu spüren.
    Das Epizentrum dieses Bebens war ca 20km südlich von Ston unter dem Meeresboden.

    Hier eine Karte der schlimmsten Beben der letzten 50 Jahre in Kroatien.
    Quelle: https://www.jutarnji.hr/hrvatsku-svake…-potres/201063/

    Veliki Ston traf es am 15.10. 1996 am schlimmsten.

    Hier eine interessante Grafik der Vorbeben und des Hauptbebens in der Region Slano/Ston im Zeitraum vom 5.9.1996 bis 15.10.1996

    https://www.gfz.hr/seizmologija/ston.php

    Veliki Ston war, im Gegensatz zu Dubrovnik , während des kurz davor zu Ende gegangenen Kriegs (der Vertrag von Dayton war am 14. Dezember 1995 unterzeichnet worden ) von Kriegsschäden weitgehend verschont geblieben.

    Aber dann ereignete sich diese Katastrophe. Die umliegenden Orte Mali Ston, Blace, Hodilje, Broce und Luka blieben seltsamerweise nahezu ohne Schäden.

    Wir waren im Sommer 1997 auf der Insel Korcula und ich erinnere mich noch sehr gut, wie wir auf der Rückfahrt in Veliki Ston angehalten haben.

    Dort wo heute die Polizeistation und der große Parkplatz sind, war ein großes provisorisches Lager aus Wohnwägen und Zelten. Es sah aus wie ein Flüchtlingslager- an so etwas dachten wir auch zuerst, hatten wir doch 1995 ähnliches in der Gegend von Zadar ( in Zaton) gesehen.

    Kinder rannten herum, Wäsche hing auf den Leinen: in diesem Lager vor den Mauern von Veliki Ston waren die Bewohner des Ortes untergebracht.

    Wir gingen in die Gassen des Ortes.

    Es war fast nicht möglich, dort entlangzugehen- die Stadt war ein großer Trümmerhaufen, überall lagen Steine, zum Teil große Mauerteile, manche Fassaden waren teilweise eigestürzt, viele Mauern hatten zum Teil breite Risse.

    Ich habe damals nicht fotografiert – heute wären es sicher Zeitdokumente – aber an diesem Tag konnte ich es einfach nicht.

    In den Gassen saßen Menschen vor den Trümmern, Männer räumten Wege frei, es war fast totenstill - eine bedrückende, traurige Atmosphäre.

    Die Aufräumarbeiten waren noch nicht sehr weit vorangekommen – 1 ½ Jahre nach dem Kriegssende fehlte es an vielem.

    Wir waren in der Zwischenzeit schon oft wieder auf dem Peljesac – aber immer halten wir in Ston an.
    So auch im Herbst dieses Jahres.
    Vieles ist sehr schön wieder aufgebaut- die Restaurants und Cafebars laden zur Einkehr ein- Ston lebt wieder.

    Sogar die Mauer, die Veliki und Mali Ston verbindet, ist seit 2009 durchgehend wieder begehbar.

    Ich machte mich dieses Mal auf den Weg durch den Ort, um nach Spuren des großen Erdbebens von 1996 zu suchen.

    Jedem Besucher fällt zunächst die Kirche auf. Sie steht noch so , wie sie nach dem Erdbeben aussah.
    Ich weiß nicht, ob sie wieder aufgebaut werden wird. Vielleicht bleibt sie auch als Denkmal so stehen.

    Sv Vlaho ( Sankt Blasius

    Viele der alten Steinhäuser in den Hauptgassen wurden wieder aufgebaut. Manchmal sind es allerdings nur die Fassaden , die wieder aufgerichtet wurden – dahinter ist es noch leer.

    Wenn man genau hinschaut, sieht man oft, dass nur das Erdgeschoss bewohnbar ist. Hinter den Fenstern der oberen Stockwerke sieht es oft noch unvollständig aus.

    In den Nebengassen sind noch nicht alle Ruinen weggeräumt.
    Selbst der Kochtopf liegt noch im eingestürzten Treppenhaus.

    Der Rektorenpalast ist erst seit wenigen Jahren wieder vollständig restauriert.

    So sah es 2007 dort aus

    So im September 2011

    Hier noch ein paar Eindrücke von dem wiederaufgebauten Veliki Ston wie ich es im September 2011 erlebte.
    Der Alltag ist eingekehrt


    Die Touristen haben Ston wiederentdeckt.

    Der Hauptplatz „Placa“ mit zahlreichen Cafes .

    Der ehemalige Bischofspalast , heute mit einem kleinen Lapidarium

    Die Fassade eines reich geschmückten Hauses, in dem der Maler und Schriftsteller Frano Angelo Radovani geboren wurde.


    Früher war dies die Kanzlei der Republik Dubrovnik- heute befindet sich unten eine Bank.
    Das Gebäude daneben scheint noch nicht bewohnt zu sein.

    Der Kirchturm des Franziskanerklosters blieb beim Erdbeben weitgehend unversehrt.

    Die inzwischen wiederaufgebaute Mauer

    Die Salinen vor der Stadt wurden durch das Beben von 1996 nicht beeinträchtigt- Sie stammen noch aus der Zeit der Republik Dubrovnik und sicherten damals den Ragusern hohe Einnahmen.

    Sie wurden vom Kastell, dem Veliki Kastio bewacht.

    s. mein Bericht über Ston von 2007
    http://www.adriaforum.com/kroatien/threa…ubrovnik.48113/

    Noch heute wird dort mit viel Handarbeit und Muskelkraft Salz gewonnen.

    Im September 2011 konnte ich dies beobachten

    In einem von der Sonne fast ausgetrockneten Becken schoben Arbeiter die Salzkruste zusammen.

    Mit Schaufeln wurden kleine Wagen mit dem schneeeeweißen Salz befüllt

    Die schweren Wagen wurden auf Schienen geschoben

    Diese Wagen fuhren zu einer schrägen Rampe.
    In einem Holzgebäude in der Nähe der romanischen Kirche der Jungfrau von Luzina wird das Salz weiterverarbeitet und verpackt.

    Durch Kanäle und nach einem bestimmten System werden die leeren Becken wieder mit Salzwasser befüllt.
    Einen Tag später stand das Wasser wieder in dem Becken.

    Ston ist auf alle Fälle einen Besuch wert.
    Und wenn man etwas über das Schicksal der Stadt weiß, so steht man mit Bewunderung und Respekt vor den restaurierten Gebäuden und wiederaufgebauten Mauern.


    ELMA

  • cabrio
    Gast
    • 12. Oktober 2011 um 19:35
    • #2

    Wenn man im Restaurant Bakus sitzt kann man an den umliegenden Häusern auch heute noch Schäden des Bebens sehen.

    Von dem großen Beben in den sechziger Jahren an der Makarska Riviera erzählt immer unser Hauswirt in Tucepi. Damals lebten die meisten Menschen dort oben in den Bergen in Alt-Tucepi. Das große Beben war der Anlass zum Meer runter zu ziehen.

    Im übrigen wurde vor einem Jahr in der Adria eine neue Erdplattenverwerfung entdeckt die zur Zeit vermessen wird. Das Beben von Ston lag an der Griechisch-Italienischen Platte die Beben bis 6,7 erzeugen kann.

    Die ersten Untersuchungen der neuen Platte der Adria zwischen Ascona und Split lassen durchaus höhere Beben vermuten. Durch diese Platte kam das Beben von Aquilla. Wichtig sind diese Untersuchungen auch für die Auswertung einer etwaigen Tsunamigefahr für die Adria.

  • hadedeha
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    • 13. Oktober 2011 um 09:58
    • #3

    Wirklich ein interessanter Bericht.

    Zitat

    Ich habe damals nicht fotografiert – heute wären es sicher Zeitdokumente – aber an diesem Tag konnte ich es einfach nicht.

    Ich finde das sehr respektvoll gegenüber den Einwohnern.
    Mir würde es auch nicht gefallen, wenn ich gerade vor meinem eingestürzten Haus säße, dass da jemand mit dem Fotoapparat ankommt und mein Elend als Zeitdokument festhalten wolle.
    Deshalb: Kompliment für Deine diesbezügliche Zurückhaltung, Elke.:74:

    Liebe Grüße
    Helga

  • Huewer
    Gast
    • 14. Oktober 2011 um 16:53
    • #4

    Ein bemerkenswerter Beitrag zu einem nicht alltäglichem Ereignis. Man muß schon ganz schön abgehärtet sein, um all das Elend nach so einem Erdbeben abzulichten. Deine damalige Entscheidung war aus meiner Sicht absolut richtig.
    Es ist immer wieder bemerkenswert in wieweit Menschen leiden können und doch noch den Willen aufbringen einen Neuanfang zu starten.
    Danke das Du uns dieses Thema näher gebracht hast. Beim nächsten Stop in Ston werde ich nicht nur die Mauer bewundern, sondern Dank Deines Berichtes mich auch an die weniger erfreulichen Tage von Ston erinnern.

    Viele Grüße

    Bernd

  • Olifan
    Gast
    • 14. Oktober 2011 um 18:47
    • #5

    Wenn man die Schäden einer schrecklichen Naturkatastrophe so zeitnah gesehen hat, hegt man eine ganz besondere Beziehung zu der Stadt und ihren Einwohnern und freut sich mit den Leidgeplagten über jede gelungene Instandsetzung und Verschönerung. - Das entnimmt man jedenfalls Deiner einfühlsamen Berichterstattung.

    Zitat von ELMA

    Ston lebt wieder

    Zitat von ELMA

    Die Touristen haben Ston wiederentdeckt

    Auch wenn der Wiederaufbau etliche Jahre gedauert hat, inzwischen scheinen sie es geschafft zu haben.
    Wie es aussieht sogar unter Berücksichtigung der alten Stilelemente.

    Für eine Unwissende, wie mich, die keine Ahnung von den tragischen Geschehnissen der Region hatte, hast Du das alles sehr anschaulich beschrieben und dargestellt.
    Vielen Dank Elke, für den sehr aufschlussreichen Bildbericht.

    Liebe Grüsse
    Gabi

  • wallbergler
    Gast
    • 15. Oktober 2011 um 10:33
    • #6

    Danke liebe Elke,

    für diesen so mit empfindenen und feinfühligen Beitrag. Da ich ja jetzt auch in Ston war, kann ich mir das gar nicht mehr so recht vorstellen.

    Ähnlich wie dir erging es mir, als ich in der Zeitung gelesen habe, das Skopje von dem schweren Erdbeben zerstört worden ist, nur ein Jahr vorher war ich vor Ort.

    Man nimmt dann irgendwie im Innern mehr Anteil. Das trifft dann schon den Nerv.
    Herzlichen Dank auch für die aufwändige Arbeit , die du für diese Illustration aufgebracht hast. Mit treffenden Motiven.

    Wie du schon ausführst, Ston ist auf alle Fälle einen Besuch wert.

    Kleine Einschränkung, ich denke mal im Frühjahr und Herbst etwas mehr. Denn selbst vor ein paar Wochen war noch allerhand mit ankommenden Bussen los. Und auch im Lokal am Hafen dauerte das schon noch mal eine Stunde.

    Egal, wir waren jetzt von Ston schon begeistert.

    Lieben Gruß
    Helmut

  • Gast001
    Gast
    • 13. Mai 2014 um 19:45
    • #7

    Seit dem verheerenden Erdbeben im Hebst 1996 in Ston ( Veliki Ston) sind 18 Jahre vergangen.

    Vieles wurde wieder aufgebaut:

    die große Mauer ist in der ganzen Länge von Veliki Ston nach Mali Ston begehbar,
    der Rektorenpalast und eitliche der schönen alten Häuser sind wiederhergestellt.


    Lange dachte ich , dass die zum Teil zerstörte Kirche CRKVA SV. VLAHA ( Sankt Blasius) vielleicht als Denkmal so stehen bleibt.
    Umso erfreuter habe ich vor kurzem festgestellt, dass mit der Restaurierung begonnen wurde.

    Genauso die Festung Veliki Kaštio

    Mali Ston und Veliki Ston sind richtige Schmuckstücke - wer dran vorbeifährt, der verpasst etwas.

    Auch jetzt, Anfang Mai, war das Städtchen schon sehr gut besucht.
    Wie Helmut in #7 schreibt, ist das Frühjahr oder der Herbst eine empfehlenswerte Besuchszeit ( dann dürfte auch eine Wanderung über die lange, schattenlose Mauer nicht so anstrengend sein)

    Gruß,
    Elke

  • wallbergler
    Gast
    • 14. Mai 2014 um 07:30
    • #8

    Das ist, liebe Elke,

    sehr erfreulich zu sehen, dass die Kulturgüter als Kulturerbe verstanden werden und ihren angemessenen Schutz erhalten.

    Zumal aus der Bautafel anscheinend nicht hervor geht, dass eine Beteiligung der EU in Anspruch genommen wird.

    Sehr lobenswert.

    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Gast001
    Gast
    • 15. März 2016 um 17:37
    • #9

    Das war 2014

    Natürlich kamen wir auch dieses Jahr auf dem Weg nach Orebic an Ston nicht vorbei .

    Wir mussten schauen, wie weit die Arbeiten am Wiederaufbau der Blasiuskirche sind.

    Im März 2016

    Der Innenausbau wird begonnen - das Gerüst im Inneren ist aufgebaut.


    Vor kurzem ( im Februar) gab es ein Richtfest ( auf dem zweiten Bild sieht man noch den Türkranz)
    hier nachzulesen

    Bildquelle s.o.


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Josef
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    • 15. März 2016 um 19:59
    • #10

    Elke, danke für den Bericht von Ston.

    Wir bleiben auch immer, wenn wir vorbeifahren stehen
    und machen einen kleinen Rundgang.

    Liebe Grüße

    Josef

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