EGERSZALOK > Egerszalók für Arme

Im neuen Thermalbad von Egerszalók lösen sich die Mosaiksteinchen in den warmen Becken gleich in größeren Mengen. Trotzdem war es an einem Sonntag so gefüllt, dass sich am Eingang eine Schlange gebildet hatte die darauf wartete, dass andere das Bad verließen und ein elektronisches Armband frei wurde.

Das Warten wollten wir uns nicht antun und überlegten was wir jetzt machen wollten.
Es war schon nach Eins.
Nach Demjén wollten wir nicht weil dort die Badegäste wie Heringe auf der fast baumlosen Wiese in der prallen Sonne lagen.
In Eger sah es sicher nicht anders aus. Außerdem gefällt uns das nicht so.
Zurück nach Kövesd ins Zsóry? Nee!

"Gucken wir doch mal an das kleine Bad am Taleingang" meinte meine Gattin. Ich war sehr skeptisch, hatte aber keine Alternative. Also: schau mer mal.

Erst mal Parkplatzgebühren bezahlen. Wenn ich mich recht erinnere waren es 400 HUFe. (etwa 1,40€)

Dann rein ins Vergnügen, ins Egerszalók für Arme

Über eine kleine Brücke über den Bach kommen wir zur Kasse. "1000 Forint (etwa 3,50€) für den ganzen Tag pro Person und um 23 Uhr ist Schluss!" empfing uns ein Mann in Latzhose am Kassenhäuschen. "Wart ihr schon mal da? Nein! Da in dem Container könnt ihr euch umziehen und dahinten sind die Toiletten. Liegen sind alle weg!"

Wir zogen uns also um. Eine Hälfte des gut beheizten Containers war für Männlein und die andere für Weiblein. Nix mit Einzelkabinen. Nur keine falsche Scheu! War ja früher auch nicht anders.

Außer Kassenhäuschen und Umkleidecontainer…

gabs noch vier Toilettenhäuschen,

einen "Falatozó" (Imbissbude) für das leibliche Wohl,

drei Wasserbecken mit etwa 36° Wassertemperatur,

und zwei heiße Komfortduschen.

Warum man dieses Bauwerk nicht vollendet hat und jetzt verfallen lässt habe ich vergessen zu fragen.

Den Bach hat man in ein künstliches glattes Bett gelegt damit er schnell abfließt statt es naturnah zu gestalten. grrr...

Aber es gibt natürlich auch positives zu berichten!
Die Menschenmenge war überschaubar und wir hatten eine herrliche Aussicht auf "Egerszalók für Bessergestellte"!

Am Rande entwickelt sich eine an das warme Wasser angepasste Vegetation.

Die Disteln haben mir besonders gut gefallen.

Insgesamt passen Preis und Leistung zusammen und wenn wir uns das nächste Mal unsere eigenen Liegestühle mitbringen dann lässt es sich auch einen ganzen Tag hier aushalten.

Ein Höhepunkt war für mich der mit Kasseler gefüllte Lángos (schmatz...)
und dazu ein Borsodi Grapefruit, mein derzeitiges Lieblingsgetränk in Ungarn.

Wir waren bestimmt nicht das letzte Mal da!

waldi

Jetzt halten die Frauen wieder zusammen!

Neee, Helga! Hast schon recht.
Man sollte nicht so voreilig urteilen!
Ich verlasse mich gerne auf mein Gefühl, aber manchmal verlässt mich auch mein Gefühl!

Hallo Elke!

Die Wasserqualität ist gut soweit ich das beurteilen kann.
Borsodi ist eine Brauerei und es handelt sich um ein Bier mit Grapefruitsaft drin. In D hab ich das noch nicht gesehen, aber mit Zitrone gibts das glaub ich. Es ist eine Art Radler. In D darf man es wahrscheinlich nicht als Bier deklarieren weil es nicht dem Reinheitsgebot entspricht.

waldi

Hallo Klaus!

Verliebt hab ich mich nicht in dieses Bad, aber das Verhältnis von Preis und Leistung stimmt meiner Meinung nach. Es ist schon recht einfach ausgestattet. Dafür ists ein bisschen ruhiger und irgendwie persönlicher.
Natürlich gibts das Bier auch pur!
Wenn ich aber noch fahren muß, dann bin ich in Ungarn sehr vorsichtig mit Alkohol. Es gilt die 0-Promillegrenze und die Polizei versteht da keinen Spaß! Abends daheim trink ich schon mal ein Pilsner Urquell oder ein stärkeres dunkles Bier.

waldi

Heute besuchten wir das Egerszalóker Bad für Arme.

Wie man sieht, gehört das "Nostalgie-Strandbad" zum großen Saliris dazu.

Links die Preise. Erwachsene 1500 HUF = 4,80 €, Senioren (65+) 1200 HUF = 3,80 €.
Rechts die Öffnungszeiten, beginnend mit Hétfő = Montag. Die Becken sind eine halbe Stunde vor Schluss zu verlassen.

Im Nostalgiebad hat sich einiges getan.
Die Gesamtansicht.

Aufgefallen ist uns der neue Holzbau am rechten Bildrand.

Darin ist eine Sauna untergebracht (im Eintrittspreis enthalten). Ich habe sie heute nicht getestet.
Im Gegensatz zur ungarischen Gewohnheit darf die Sauna nur ohne Badebekleidung betreten werden.

Das kühlste Becken daneben - etwa 36° - ist noch schwach frequentiert.

Daneben wurde der "rollende Kiosk" durch das "Nosztalgia-Büfé" ersetzt.

Außen hui, innen...
gibts keine Lángos mehr!
Darauf hatte ich mich so gefreut!

An das Büfé schliesst links ein kleiner Raum mit zwei Tischen an. Darin könnte man auch an kühleren Tagen sitzen wenn man was essen will.
Das ist die Tür am rechten Bildrand.

Das 38°-Becken ist teilweise überdacht.
Das schützt vor Sonne und evtl. vor Regen.
Links schliesst sich das 39°-Becken an.

Neue Umkleideräume und Toiletten gibts auch (hinter dem Busch). Die Zahl der Liegen wurde auch erhöht.

Endlich hat man auch die "blaue Ruine" entfernt. Die befand sich links im obigen Bild.

Fazit: Empfehlenswert wenn man keine großen Ansprüche stellt, oder Fahrtenschwimmer ist.

Was mir auffiel: Für Kinder bis 14 Jahre verlangt man 1200 HUF Eintritt, obwohl an allen Becken steht, dass Kinder unter 14 Jahren keinen Zutritt haben! Allerdings interessiert das weder die Eltern, noch die Aufsichtsperson.

Liebe Grüße von waldi aus Ungarn

Zitat von ELMA

Ist das wirklich dasselbe Bad, das auch Josef hier beschrieben hat?
https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…igartige-Therme

Jain, Elke!
Bei Bohrungen nach Öl und Gas ist man 1961 auf dieses Wasser gestoßen.
Es sprudelte unkontrolliert aus der Erde am Ende dieses Tales. Es entstand langsam der Mineralienberg.

Man bastelte die ersten Holzrinnen zum Duschen und 1969 baute man das erste Becken mit 6 Metern Durchmesser.
Leider sind meine Bilder die das Bad in dieser Form noch zeigten verschwunden.

Nach weiteren Bohrungen 1987 kommen aus etwa 425 Metern Tiefe über 2300 Liter 68° heißes Thermalwasser pro Minute.
Man fasste den Entschluss dieses Wasser ertragreich zu nutzen.
Daraus entstand ein großer Plan der das ganze Tal einschloss.
Dieses Vorhaben wurde in der Entstehungsphase von Josef dann beschrieben.
Heute existiert am Ende des Tales das Hotel Saliris mit Thermalbad.
Am Taleingang hatte man für die Bauzeit eine Bademöglichkeit geschaffen.
Daraus entwickelte sich das hier beschriebene "Egerszalók für Arme".

Wenn ich im Becken des "Armenbades" sitze kann ich das Saliris Hotel mit Heil- und Erlebnisbad sehen.
Das sieht dann so aus.

Ich hoffe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt zu haben.
Meine anfängliche Skepsis ist einer Akzeptanz gewichen.

Wie ich schon geschrieben habe: Das Saliris Thermalbad ist derzeit in diesem Teil Ungarns das Vorzeigebad.
Es folgen die Bäder in Bükkszékfürdő und Miskolc-Tapolca.
Das ist meine persönliche Rangliste.

Liebe Grüße von waldi