Liebe Foris,
Ein in diesem Sommer ersehnter Tag ohne Gewitterankündigung wurde zum Anlass genommen, eine schon lange beabsichtigte Radlfahrt auf den Pendling durch zu führen.
Pendling?
Nun, ich war mir nicht sicher, ob das auch klappt. Alleine schon der Anblick verhieß nichts Gutes.
Es ist der herausragende Gipfel , wird auch Hausberg von Kufstein genannt.
Man hat mehrere Auffahrten zur Wahl, die krasseste ist wohl die von Kufstein über den Stimmersee aus.
Wir sind aber vom Mittelland, also zwischen dem an diesem Tag türkis glitzernden Thiersee und dem vor allem im Winter interessanten Hinterthiersee hinauf gefahren.
Alle Vorhersagen die gesammelt wurden im Vorfeld, sprachen von einer steilen Auffahrt.
Wie wahr, wie wahr.
Und so machten wir uns nach einer sehenswerten Einlage unserer „Hausamsel“, die täglich vormittags ihren „Whirlpool“ benutzt,
auf den Weg.
Hier schon mal ein Ausblick auf dem Parkplatz am Schneeberghaus. Wir sehen links den Bergrücken des zahmen Kaisers und rechts den Felsblock des Wilden Kaisers.
Und da links oben versteckt sich noch das Pendlinghaus, oder auch Kufsteiner Haus genannt.
Da wir wussten, dass es ein grandioser Ausblickberg war, konzentrierten wir uns zunächst auf die Auffahrt.
Und die hatte es wahrlich in sich. Gleich hinter dem Parkplatz (Gebühr 2€, wird aber bei Einkehr in der dortigen Wirtschaft angerechnet) führte noch eine steile Rampe auf Asphaltboden hinauf.
Diese wurde zwar von der äußerst netten Parkplatzwächterin so angekündigt, ihre weitere Aussage, „danach wird`s leichter“ stimmte nicht ganz.
Denn bis zur Kala Alm 3 km war es eine steile Auffahrt , die aber nicht annähernd so wirkt wie auf dem Bild, aber das kennen wir ja.
Interessant war dabei, dass die breite Sandstr. durch viele Sandreissen, auf Grund der häufigen Gewitterregen durchzogen wurde. Das war unangenehm beim Hochfahren und Queren bei sehr langsamer Fahrt.
Dieses Bild soll es veranschaulichen, wurde aber bei der Abfahrt gemacht, da logischer Weise
bei der Auffahrt kein Bedarf für Bilder vorhanden ist. Aber man sieht auch die Steilheit, wenn man
sieht, wie Cilli weiter vorne wartet.
Nun bei der Kala Alm https://www.kala-alm.at/
fuhren wir zunächst vorbei und kamen schließlich nach nun normaler Steigung zum Pendlinghaus.
Was für ein herrlicher Aussichtsberg.
Gleich nach der Ankunft auf dem relativ wenig besuchten Pendlinghaus ( ist sonst am Wochenende überlaufen) wurden die ersten Bilder geknipst.
Hier der Blick hinüber per Tele zum Zahmen Kaiser mit der Pyramidenspitze.
Mit Tele links vom Baum oberhalb der großen Grasfläche die Vorderkaiserfeldenhütte.
Ein Schwenk nach rechts zeigt uns den gewaltigen Felsblock des Wilden Kaisers.
Ein Blick auf Kufstein , das von einem nach heftigen Gewittern mit erhöhtem Pegelstand fließenden Inn durchzogen ist.
Links von Kufstein ist der malerisch im Waldgebiet eingebettete türkis schimmernde Hechtsee zu sehen. (Unter der Woche ein beeindruckendes Ausflugsziel)
Direkt unter dem Pendling noch ein wunderschöner und beliebter Badesee, der Stimmersee
(darüber gelegen leicht links erkennbar an der Staumauer ein kleiner Stausee)
Da geht übrigens auch die Radlroute rauf zum Pendling für die ganz Wilden
Bevor wir uns dem Pendling Gipfel ( ist nur 2 Minuten vom Haus weg erreichbar) zu wandten,
gab`s erst mal die herrlichen Tiroler Pressknödel auf der Terrasse des Pendlingshauses.
( da oben war es dann doch mit 27° wohltemperiert gegenüber den 32 ° im Tal).
Bei den anschließenden paar Schritten zum Gipfel wurden wir noch über die Pendling Hexe und deren Bedeutung zur Wettervorhersage informiert.
So ging es zum Gipfelglück
Gipfelglück, wegen seiner Panoramaansichten
Im Hintergrund die Zillertaler, mehr rechts zwischen Kreuz und hinter dem Baum
und das Schneegebiet oben links gehört zu den Hohen Tauern, mit dem Großvenediger
Himself mit gar nicht geeigneten Bergschuhen
und dem unter dem Kreuz wachsenden und blühenden Türkenbund
Fast wären wir oben geblieben, so begeistert waren wir vom Gipfelerlebnis.
Und so beglückt fuhren wir schließlich wieder gemütlich hinunter zum Parkplatz ,
den man hier in der Bildmitte von oben sieht
Jetzt hatten wir auch Zeit und Muße bei der schön gelegenen Kala Alm ein paar Fotos zu erstellen
Richtung Westen, in der Bildmitte das Sonnwendjoch mit darunter liegender Ackernalm
Übrigens hier Bildmitte, die zwei Zacken, sind der Guffert, ihr kennt ihn ja aus meiner Radlreise über die Alpen. Ungewöhnliche Sichtweise.
Hier riskierten wir einen Blick hinter das Gitter der Grottenkapelle, die wunderschön neu angelegt wurde
Und wir sahen auch, wenn auch mit erheblich zwiespältigen Gefühlen, die Mountaincarts.
Zwiespältig zum einen deshalb, weil oft vor Abfahrten reichlich Hochprozentiges ,wie es auf Almen scheinbar dazugehört, genossen wurde.
(Deshalb ist ja auch bei Auffahrt ein Verbotsschild für Radfahrer angebracht, das ausschließlich , wie mir der Wirt vom Schneeberghaus versicherte, aus Haftungsgründen angebracht ist)
Zum anderen deshalb, scheint es mir angesichts der steilen Auf-u. Abfahrt für diesen 3 km Teil hinunter zum Schneeberghaus doch arg gefährlich zu sein. Aber Fun , fun , fun, eine Spaßgesellschaft wer`s halt mag.
Interessant ist das offensichtlich grenzenlose Vertrauen in die Gäste, denn unten ist ein kleiner Parkplatz im Wald, da sahen wir bei der Rückfahrt 6 so Cars mit jeweils an der Lenkstange hängenden Sturzhelmen „herrenlos“ herumstehen.
Egal, unser Tag endete im Glück und kurz vorm Waldrand sahen wir mitten in der Wiese
eine offensichtlich fehlgeleitete Blütenpracht.
Ein herrlicher Farbtupfer im hohen grünen Gras.
Und weil es so schön war, kauften wir uns auf der Rückfahrt bei einem der zahllosen Erdbeerstandl
eine Kiste praller und sonnen gereifter Erdbeeren, die demnächst als Marmelade uns immer an
diesen traumhaften Ausflugstag erinnern wird. Hier zum rein beißen schön.
Was will man mehr?
Euer
Wallbergler