Mallorca-Reise – unsere Eindrücke im März - 2. Tag

  • 2. Tag: abenteuerliche Straße nach Sa Calobra – Torrent de Pareis



    Das Dörfchen Sa Calobra mit der nahe gelegenen, wunderschönen Schlucht Torrent de Pareis gehört zu den schönsten aber leider auch zu den viel besuchten Ausflugszielen.

    Die abenteuerliche Straße, die in der Bucht von Sa Calobra endet, hat eine Länge von 13,5 Kilometer mit unzähligen, gewagten Serpentinen und geht 900 Meter zum Meer hinab. Bekannt ist die 1932 erbaute Pass-Straße auch für seinen Krawattenknoten (Nus de Corbata), einer 360°-Kurve. Allerdings muss man die gleiche Strecke wieder zurück.







    Eindrucksvoll präsentieren sich die Bergriesen der Tramuntana bei der Anfahrt und dann beginnt die abenteuerliche Abfahrt.




    Mittendrin ein Rastplatz – Nach der Kurbelei tut ein Kaffee gut.









    Das Flussbett des Torrent de Pareis ist ein 3 Kilometer langer Canyon. Seit 2003 ist er Natur-Denkmal. Die Felsenkluft hat zum Teil rechts und links bis zu 200 m hohe Felswände, die durch Karst-Erosion entstanden sind. Der Torrent de Pareis ist nach der Samaria-Schlucht auf Kreta der 2.Größte Europas.





    Trotz des lädierten Knies wollen wir eine Kurztour in das Labyrinth wagen, zumal im Torrent außer ein paar Tümpeln zur Zeit kein Wasser ist. Vom Parkplatz aus, läuft man in Richtung Bucht, geht weiter entlang der Promenade mit zwei Ausflugslokalen, durchläuft 2 beleuchtete Tunnel, bis man den Kiesstrand von Sa Calobra nach 15 Minuten erreicht.



    Nun wendet man sich nach rechts in Richtung Schluchteingang.
    Hier wachsen Unmengen von Mastix-Sträuchern. Der rot blühende, immergrüne Strauch liefert ein klebriges Harz. Es dient als Räucherwerk, Hautklebemittel für Maskenbildner und die Griechen aromatisierten Retsina und Ouzo damit. Das sind nur ein paar von den vielen Anwendungsmöglichkeiten.



    Auch das Diß-Gras findet man überall auf der Insel. Es ist scharf und schneidet von oben nach unten. Wie ich an anderer Stelle selber erfahren musste, ist es auch gefährlich beim Laufen, wenn man mit einem Fuß auf die weit ausladenden Enden tritt, bildet sich eine Schlaufe in der man mit dem anderen Fuß hängen bleiben kann.





    Je tiefer man in die Schlucht vordringt, desto enger wird es und umso höher bauen sich die gigantischen Felsbarrieren vor einem auf. Bei deren Anblick man sich nicht vorstellen kann, diese überwinden zu können.
    Anfänglich gibt es noch die Möglichkeit, sich seitlich an ihnen vorbei zu zwängen. Im weiteren Verlauf muss man sich mühsam über die Hindernisse hinweg kämpfen.





    Nach gut einer Stunde ist es dann soweit, mich verlässt der Mut und trotz Hilfestellung auch die Kraft, den glatten Felskoloss zu überklettern.
    Wir geben uns zufrieden mit dem bisher Erlebten und machen uns auf den Rückweg.
    Die zu zahlende Parkgebühr auf dem bewachten Parkplatz, erstaunt uns dann doch ein wenig: für ca. 3 Stunde Euro 9,--


    Noch eine kleine Anekdote am Rande - Aus dem Autoradio (Mallorca-Inselradio 95,8 auf Deutsch) ertönt folgender Aufruf: „Auf der Finca ... in ... werden zwei Eseldamen von einem eingedrungen, liebestollen, männlichen Esel massiv belästigt. Die Besitzerin der Eselinnen Frau ... bittet inständig, alle Eselbesitzer aus der Umgebung, sich zu vergewissern, dass ihre Tiere noch da sind und denjenigen der feststellt, dass ein Esel abgängig ist, seinen „draufgängerischen“ Ausreißer umgehend bei ...Adresse... abzuholen!“
    Wir fanden diesen Hilferuf äußerst erheiternd. Hier sind anscheinend noch die kleinen Dinge des Lebens bedeutungsvoll und einer Durchsage wert.


    Dieser dürfte es wohl nicht zu sein!? - Der blickt zu unschuldig!
    Ob der „Unhold“ seinem Eigentümer wieder zugeführt werden konnte, haben wir leider nicht mehr gehört, denn wir beenden jetzt unseren 2. Ausflugstag.

  • Ich bin ganz einfach beeindruckt
    - von der Landschaft und dem abenteuerlichen Straßenverlauf
    - von Deinem Mut, die Schlucht zumindest ein Stück weit zu durchklettern
    - und von Deinen Fotos!!!


    Danke!


    Ich freue mich auf den dritten Teil !


    Lieben Gruß,
    Elke

  • Mit Deinen Bildern kommt die Erinnerung. Bis zu den ersten Fels-Hindernissen sind wir auch schon mal gelaufen. Den Mut zu einer Kletterpartie hatten wir allerdings nicht. Wenn ich Deine Bilder so betrachte, war es warscheinlich die richtige Entscheidung. Hut ab vor Eurer Klettertour!

  • Hallo Bernd,


    das freut mich, dass Erinnerungen geweckt wurden.
    Es sieht vielleicht auf den Fotos gefährlicher aus, als es eigentlich ist. Mit dem entsprechenden Schuhwerk, kann man auch als nicht so Geübter einige 100 Meter in die Schlucht vordringen.
    Wir haben sogar Familien mit kleinen Kindern beim Klettern gesehen.


    Zur allgemeinen Information, im Rother Wanderführer Mallorca ist die Durchquerung der kompletten Schlucht beschrieben, die vielleicht nicht für jeden machbar ist: „Abenteuerlicher Trip für Könner!“, ab Escorca sind dafür 5 Stunden angesetzt, Schwierigkeitsgrad schwarz. Wir haben uns mit drei sportlichen, jungen Leuten unterhalten, die sie gerade durchwandert hatten. Selbst die hatten über 6 Stunden dafür benötigt. Ganz wichtig: Vorher unbedingt Informationen über den derzeitigen Wasserstand einholen! – „Das Schluchtbett könnte sich nach Regenfällen in einen Wildwasserstrom verwandelt haben“.


    Liebe Grüsse
    Gabi

  • Super, meine Erinnerungen wurden wieder hellwach.


    Ende der Neunziger sind wir mit unseren Töchtern nach Sa Calobra gekommen und waren auch im Torrent de Pareis. Wer einen Urlaub auf Mallorca verbringt, sollte sich das Highlight nicht entgehen lassen.


    Anschließend sind wir im Rahmen des organisierten Ausflugs mit dem Schiff nach Port de Soller geschippert. Die Berge waren zwar gewaltig, aber nach dem Erlebten im Torrent de Pareis verblassten sie.

    [COLOR="#0000CD"]Entdecke die Welt, wie einst Captain Cook, Baedeker oder Marco Polo[/COLOR]


    Carpe Diem Annette und Hartmut


    [COLOR="#008080"]Wissen schafft Wissen - jeden Tag entsteht neues Wissen![/COLOR]

  • Meine Hochachtung! :401:
    Es sind wirklich hervorragende Bilder von euren Mallorca Reisen. Ich bin richtig neidisch - was man für schöne Plätze findet. Da ich gerade sowieso meinen Sommerurlaub plane - werde ich mir Mallorca nochmal genauer ansehen :book:. Jetzt zu dieser schönen Jahreszeit - Sonne pur & warme Temperaturen.. dazu noch eure tollen Bilder - schwebt man gleich in Urlaubsstimmung. Großes Kino. Danke!

  • Wahnsinn!


    Die Bilder sind ja wundervoll - und das tiefblaugrüne Wasser. Wie gerne würde ich durch den Computer in dein Bild springen.
    auch die Gesteinsformationen sind ja unvorstellbar schön. Und welche Ausmaße die haben, irre!


    Deine Worte zu dem besonderen Gras machen mir allerdings Angst. Ist das sowas wie eine Venusfliegenfalle?
    Das mit der Schlaufe ist ja fies. Gibts das nur auf Mallorca oder auch in Deutschland in trockeneren Regionen?


    Auf jeden Fall muss dein Urlaub der helle Wahnsinn gewesen sein...Wenn es mehr Fotos gibt, dann bitte sofort bescheid sagen. Die bringen Urlaubsstimmung in mein Büro=)

  • Hallo vickypedia,


    schön, dass Dir die Bilder gefallen haben!
    Das mit dem Dißgras ist halb so wild. Eventuell habe ich etwas zu viel Aufhebens bei der Beschreibung gemacht und somit einen falschen Eindruck erweckt. Das Gras an sich ist nicht gefährlich. – Ich habe mich wahrscheinlich nur etwas tollpatschig beim Durchlaufen verhalten.
    Von diesem in Büscheln wachsenden Diß, habe ich nur auf Mallorca gehört. (ohne Gewähr!)


    Liebe Grüsse
    Gabi

  • Na, da hattet ihr auf alle Fälle auch einen schönen Mallorca Urlaub, die Insel ist aber auch schön.
    Die Esel sind ja niedlich :-), ja Mallorca und seine Berge, ein ganz eigenes thema, also mir wird schon schlecht, wenn ich dort als Beifahrerin mitfahren muss in den Bergen :-).

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