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Bélapátfalva - spätromanische Klosterkirche.

  • Josef
  • 27. März 2011 um 18:32
  • Josef
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    • 27. März 2011 um 18:32
    • #1

    Nördlich von Eger, am westlichen Fuß des Bükk Gebirges ca. 8 Kilometer
    südlich von Szilvásvárd, liegt das kleine Dorf Bélapátfalva im Osten Ungarns.

    Unter dem Felsenriesen Bélkő befindet sich die spätromanische Klosterkirche,
    die einzig erhaltene Zisterzienserkirche Ungarns.

    Die abgeschiedene Lage und die Schlichte des Gotteshauses verleihen
    diesen Ort einen mystischen Eindruck.

    Nur eine schmale Straße führt vom Ort hinauf zu der mitten im Wald gelegenen Kirche.

    Die Zisterzienserabtei von Bélháromkút wurde durch Kilit den Zweiten, Bischof von Eger im Jahre 1232 gegründet.
    Das strenge Äußere des Gotteshauses entspricht mit dem flachen Chorschluss und dem Fehlen eines Turms den
    Bauvorschriften des Ordens.

    Einzige Zierde der Westfassade sind das Stufenportal mit schön eingearbeiteten Kapitellen
    und die frühgotische Fensterrose.

    Der Eindruck äußerster Zurückhaltung ist auch im Inneren der dreischiffigen Basilika noch spürbar.
    In der Abtei und Kirche lebten die Mönche seit dem Gründungsjahr 1232.

    Wir hatten Glück, dass gerade eine Hochzeit in der Kirche stattfand und so konnten wir diese
    in der herrlich geschmückten Kirche mitfeiern.

    Auch die Grundmauern des Klosters kamen durch die Ausgrabungen zum Vorschein und zeigen
    heute genau die Anlage der einstigen Gebäude, auch die Vorkirche, über die bisher nur
    Vermutungen bestanden.

    Der derzeitige Pfarrhof und Andenkengeschäft.

    Die Daten stammen aus einer aufliegenden Broschüre in der Kirche.

    Liebe Grüße

    Josef

  • Gast001
    Gast
    • 27. März 2011 um 21:37
    • #2

    Wieder einmal zeigst Du uns einen kulturellen "Schatz" in Ungarn, von dem wir ( zumindest ich ) keine Ahnung haben!
    Die abgeschiedene Lage der Zisterzienserabtei mitten im Wald verwundert nicht - wohl aber, dass sie offensichtlich heute auch noch abseits liegt.
    Oder täuscht dieser Eindruck ? Ein Andenkenladen?

    Man kann sich bei diesem doch relativ schlichten, in den Proportionen harmonischen Bau einer Faszination nicht entziehen.
    Die barocken Elemente im Inneren lassen darauf schließen, dass die Kirche kontinuierlich genutzt wurde.

    Josef, weißt Du , ob sie auch heute noch von Mönchen genutzt wird?

    Danke Josef, für diese Präsentation - hast Du es ja schon geschafft, meine anhaltende Begeisterung für Jak zu wecken, so lässt Du mich auch hier darüber staunen, welche Kostbarkeiten Ungarn vorzuzeigen hat.

    Gruß,
    Elke

  • Josef
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    • 27. März 2011 um 21:59
    • #3

    Elke ja es sind angeblich noch Mönche dort.

    Die Kirche wird viel für Hochzeiten genutzt.

    Man kann sich Hochzeiten im Osten nach unseren Begriffen kaum vorstellen.
    Die Braut und Bräutigam tragen Kleider die ein Vermögen kosten. Übersteigt
    eigentlich meine Begriffe, wie die sich so etwas leisten können.
    Glaube die verschulden sich Jahrelang für diese Hochzeit.

    Andenkenladen ist zu viel gesagt, die haben ein paar Fotos,
    Kerzen und Heiligenbilder.
    Ja die Kirche liegt auch heute noch sehr entlegen und Urlauber
    kommen kaum in dieses Gebiet.
    Du hast es ja bei der Kirche von Jak gesehen. Auch sie wird kaum
    besucht und befindet sich noch dazu in Westungarn.

    Man kann dies nicht auf unsere Verhältnisse umlegen,
    denn da wären jeden Tag Busse dort.

    Aber da könnte vielleicht Waldi mehr dazu sagen,
    denn er kennt dieses Gebiet sehr gut.

    Liebe Grüße

    Josef

  • vadda
    Gast
    • 28. März 2011 um 21:19
    • #4

    Hallo Josef,

    eigentlich kann ich mit Ungarn überhaupt noch nichts anfangen, wie du sicherlich an meinen "sparsamen" Kommentaren ablesen konntest. Jedoch deine Berichte und vor allem solche Fotos


    lassen mich nachdenken, ob nicht auch diese Region ein für uns erstrebenswertes Reiseziel sein kann.

    Danke für deine Vorstellung,
    Klaus

  • waldi
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    • 29. März 2011 um 03:31
    • #5
    Zitat von Josef


    Aber da könnte vielleicht Waldi mehr dazu sagen,
    denn er kennt dieses Gebiet sehr gut.

    Da muß ich passen, Josef. An diesem Ort war ich leider noch nicht. Wenn da ne Elisabeth rumstehen würde... :roll:

    Und immer neugierig bleiben!

  • waldi
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    • 16. April 2015 um 00:32
    • #6

    Hallo Josef!

    Im letzten Jahr kam ich durch Bélapátfalva und habe auch die alte Abteikirche besucht.
    Leider fand bei meinem Besuch keine Hochzeit statt und die Kirche war verschlossen.
    Deshalb habe ich nur Bilder von außen.


    Dass dort heute noch Mönche leben kann ich mir nicht vorstellen weil außer dem erwähnten Hausmeisterhäuschen nur die Kirche erhalten blieb.


    Aufgefallen sind mir natürlich auch die weißen, kahlen Felswände.


    Der Bél-Kő ist ein Höhenzug der das Bükk-Gebirge nach Westen abschließt.
    "Dieser Höhenzug ist vor 100 Millionen Jahren aus dem Urmeer gestiegen." (schreibt Wikipedia)
    Er besteht aus Kalkstein der über Jahrhunderte abgebaut wurde.
    Er verlor seine Gipfel und es entstand ein Hochplateau.
    Laut letzten Berechnungen wurden in den letzten Jahrzehnten etwa 7 Millionen Tonnen Kalkstein abgebaut!


    Weil jedoch an diesen Kalkfelsen seltene Pflanzenarten wachsen wurde der Abbau 2002 eingestellt und die Zementfabrik in Bélapátfalva geschlossen.
    Es wachsen dort Urnelken (Dianthus plumarius subsp Praecox), ähnlich der Feder-Nelke,
    und Pereszlényi (Quendel oder wilder Thymian)
    und die "ungarische Keule", eine endemische Pflanze aus der Selleriefamilie (Ferula sadleriana), ein Streckenkraut ähnlich dem Riesenfenchel.
    Leider habe ich davon keine Bilder.


    Ein Video bei youtube über den Bélkő-hegy.

    An der Straße zwischen Bélapátfalva und Eger steht ein Überrest des früheren Kohleabbaus.


    Wie ein Denkmal wirkt diese Verladestation für Güterwaggons.
    Die Mine wurde 1990 geschlossen.


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • wallbergler
    Gast
    • 16. April 2015 um 09:11
    • #7

    Lieber Waldi,

    es sind die Hintergrundberichte , die mich immer wieder faszinieren.

    Auch wenn du keinen Zugang zur Kirche hattest, aber "St. Außenrum" ist auch so bemerkenswert.

    Irgendwie interessant ist ja das Überbleibsel dieses gewaltigen Kalksteinabbaues schon. Gott sei Dank wurde hier Naturschutzmäßig abgebremst.

    Kahlschläge dieses Ausmaßes erschrecken doch immer wieder. Noch dazu wenn sie oft in Skigebiete ganze Berggipfel betreffen, siehe Val d` Isere.
    Schier erschreckend und das für ein zeitliches bedingtes Ski Event.

    Wobei immer in Erwägung zu ziehen ist, dass solche Eingriffe in die Natur durchaus ihre negativen Folgen haben können.

    Vielen Dank für diese Art der Dokumentation.

    lieben Gruß
    Helmut

  • waldi
    Administrator
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    • 16. April 2015 um 15:37
    • #8
    Zitat von wallbergler

    Auch wenn du keinen Zugang zur Kirche hattest, aber "St. Außenrum" ist auch so bemerkenswert.


    "St. Außenrum und Innendrin" war übrigens den "gesegneten Jungfrauen" gewidmet.
    Dass ich nicht in die Kirche kam war wahrscheinlich meine eigene Schuld. Ich werde an einem Montag da gewesen sein. Und Montags sind in Ungarn sämtliche Museen geschlossen!

    Zitat von wallbergler

    Gott sei Dank wurde hier Naturschutzmäßig abgebremst.


    Die Schließung der Bergwerke und der Abbaustopp des Kalkes waren aber weniger dem Gedanken des Naturschutzes entsprungen, sondern eher eine Folge der Grenzöffnung und der gnadenlosen kapitalistischen "Marktbereinigung". Nicht nur in diesem Gebiet wurden viele, in der Zeit des Sozialismus hochgepriesene, Gewerbezweige einfach dicht gemacht. Die Folge war eine immens hohe Zahl an Arbeitslosen. Da wurde in Ungarn sehr viel kaputt gemacht. Miskolc, die viertgrößte Stadt Ungarns war eine Hochburg der Stahlproduktion und hatte 1985 um 212 000 Einwohner. Heute leben dort noch knapp 170 000 Menschen.
    Einen großen Vorteil hat das Verschwinden der Schwerindustrie allerdings: Die Dunstglocke über der Stadt ist heute wesentlich geringer als noch vor 20 Jahren.
    Aber erzähle mal jemandem, dass die Luft jetzt doch viel besser ist, wenn er nichts zu essen hat. :roll:

    Zitat von wallbergler

    Vielen Dank für diese Art der Dokumentation.


    Es interessiert mich persönlich! Ich stelle immer wieder fest, dass ich viel zu wenig über Land und Leute weiß.
    Und wenn ich meine Nachforschungen dann noch in Worte fassen und weitergeben kann, dann freut mich das.
    Und wenn das dann noch auf Anerkennung stößt, dann bin ich glücklich!
    Danke, Helmut!


    Noch eine kleine Ergänzung zur Geschichte der Zisterzienzerabtei von Bélháromkút.
    Bél war der Name einer Familie die mit der Gründung des Ortes Bélapátfalva in Verbindung gebracht wird.
    Háromkút bedeutet "drei Brunnen". Am Platz der Abtei müssten also mal drei Brunnen existiert haben.

    Ein bemerkenswertes Datum in der Geschichte des Klosters ist das Jahr 1241.
    Nach der Schlacht bei Muhi, in der das ungarische Heer vernichtend geschlagen wurde, fand König Béla IV. auf seiner Flucht vor den Tataren unter Khan Batu im Kloster kurzzeitig Unterschlupf. Die Tataren trieben ihn aber bis auf die Insel Trogir in Dalmatien.


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • wallbergler
    Gast
    • 16. April 2015 um 19:41
    • #9
    Zitat von waldi

    Die Tataren trieben ihn aber bis auf die Insel Trogir in Dalmatien.

    Versuche gerade, mir das vorzustellen. Aus der Sicht des Touristen vor ein paar Jahren, ist ja Trogir ein charmantes und kulturell interessantes Ziel. Aber damals,
    da war es wohl mehr vergleichbar mit einer Gefängnisinsel.

    lieben Gruß
    Helmut

  • Josef
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    • 20. April 2015 um 20:59
    • #10

    Danke Waldi, dass Du Bélapátfalva besucht hast.
    Schade, dass die Kirche geschlossen war.
    Wie schon Helmut geschrieben hat sind Deine Hintergrundberichte
    wie immer super. Du hast dafür ein ausgezeichnetes Gespür.
    Leider sind diese Recherchen nicht meine Stärke.

    Warst wieder bei Deinem Freund Fisch essen.

    Auch uns haben die Fische vorzüglich geschmeckt.
    Haben uns auch eine Menge geräucherte Fische mitgenommen.

    Liebe Grüße

    Josef

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