Aus aktuellem Anlass unterbreche ich meinen '09er-Bericht, weil grad im ZDF jeden Sonntagabend um 22:00 die in sechs Teile gestückelten drei Krimis des schwedischen Autors Stieg Larsson gezeigt werden, die ersten beiden Folgen, d.h. das erste Buch, wurde schon gezeigt.
Letzten Frühling war ich nämlich in Stockholm und bin die Millenium-Tour abgelufen, da ich die entsprechende Stadtführung (hier klicken und eine bissl runterscrollen)verpasst hatte.
4.4.2010
Natürlich kann ich nicht alle Stand- und Tatorte der drei Stieg-Larsson-Krimis abwandern - einiges spielt auch ausserhalb von Stockholm bzw. sonstwo in Schweden - aber ich hab mir den Millenium-Tour-Plan im Stockholmer Stadtmuseum gekauft.
Dort drehe ich erstmal eine Runde und erfahre ausser Stockholmer Stadtgeschichte auch einiges
über die Dreharbeiten zu den Krimiverfilmungen.
Das hier ist das im Museum nachgebaute "Redaktionsbüro" der fiktiven Zeitung Millennium, deren Chefredakteur
der männliche Titelheld (und "alter ego" von Stieg Larsson) Mikael Blomqvist ist, unterstützt von der Hackerin Lisbet Salander
(die in den Verdacht gerät, Mehrfachmörderin zu sein, davon handeln die oben gezeigten Zeitungsaufmacher).
Tatsächlich war auch Larsson Chefredakteur einer Zeitschrift, und zwar von Expo, die er selbst
gegründet hatte, um den auch in Schweden grassierenden Rechtsextremismus zu bekämpfen.
Leider starb er schon 2004 an einem Herzinfarkt, erst 50 Jahre alt, und hat den Erfolg
seiner Bücher nicht mehr erlebt.
Der Katarinehissen, Aufzug in die Oberstadt von Södermalm, hat am Sonntag zu,
so nehm ich den Bus. Laufen muss ich eh noch genug.
In Larssons Büchern wohnen die meisten der "Guten" in Stockholms Stadtteil Södermalm und die "Bösen" woanders.
Aus Gründen der Praktikabilität beschränke ich mich erstmal auf Söder, wie es auch genannt wird.
Das ist ein altes Arbeiterviertel, später kamen Künstler und Studenten dazu, und inzwischen auch
die unvermeidliche Schickeria.
Vereinzelt sieht man noch die kleinen alten (restaurierten) Holzhäuser, die aus Gründen der Brandsicherheit
nach etwa 1780 nicht mehr gebaut werden durften.
Die Brandstation sieht eher aus wie eine Kneipe, aber die Feuerwehrausfahrten
und die rote Lampe samt Warnschildern zeigen, dass von aus hier noch gelöscht werden kann.
Von dort ist es nicht mehr weit zum Park Björns Trädgård, in dem sich Jung und Alt
sowie Menschen aller Herkunft und Hautfarben tummeln.
Das hinter den Bäumen versteckte Haus in der Mitte ist das Restaurant Kvarnen,
aber dazu weiter unten.
Oberhalb des Platzes liegt eine Moschee, die früher ein Elektrizitätswerk war,
und im Erdgeschoss ein Restaurant beherbergt.
Das erinnert mich daran, dass auch ich etwas zu Trinken brauchen könnte, wofür sich das Kvarnen anbietet,
in dem mehrere Szenen der Stieg-Larsson-Bücher spielen. Kvarn heisst Mühle, nach der Windmühle,die hier früher stand.
Skål Stieg.