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Burgenland > ANDAU > Die Brücke von Andau

  • Josef
  • 17. Januar 2010 um 20:04
  • Josef
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    • 17. Januar 2010 um 20:04
    • #1

    Am 23. Oktober 1956 brach in Ungarn ein Volksaufstand aus. Dieser Aufstand wurde am 5. November 1956 von den sowjetischen Truppen niedergeschlagen. Um die 200 000 Ungarn flüchteten in den Westen. Die „Brücke von Andau“ war damals für viele Ungarn der letzte mögliche Weg in die Freiheit. Über 70 000 Ungarn kamen alleine über diese Brücke in die Freiheit.

    Am Sonntag, dem 5. November hörte man wieder das dröhnen der Panzermotoren und das Rasseln der Ketten der Panzerfahrzeuge, die sich der Staatgrenze näherten. Die Bevölkerung hielt den Atem an und fragte sich was geschehen würde. Die Feuerwehrmänner zogen zur Grenze und markierten diese mit rot-weiß-roten Fahnen. Zu Tausenden kamen die Flüchtlinge aus ganz Ungarn über den Einserkanal nach Andau, in die Freiheit des Westens.
    Am Nachmittag des 21. November 1956 wurde die Holzbrücke von ungarischen Soldaten gesprengt.

    Der vor kurzem verstorbene amerikanische Bestsellerautor James A. Michener war damals als Berichterstatter vor Ort. Wenig später schrieb er über diese dramatischen Ereignisse ein Buch mit dem Titel „Die Brücke von Andau“: Diese war schreibt Michener…vielleicht die unbedeutendste Brücke Europas. Alleine die Laune des Schicksals wollte es, dass sie einige Wochen hindurch zu einer der wichtigsten Brücken der Welt wurde.
    Heute steht die „Brücke von Andau“ wieder. Nicht nur als Denkmal, das an die unselige Zeit des geteilten Europas erinnert; sie ist auch Symbol für die Hilfsbereitschaft, für Toleranz und Zusammengehörigkeit über alle politischen Grenzen hinweg.
    Am 24. September 1996 wurde die „neue Brücke von Andau“ feierlich eröffnet.

    Einen Blick auf die neuerrichtete geschichtsträchtige Brücke kann man auch vom Aussichtsturm aus an der Grenze beim Einserkanal werfen.

    Am Aussichtsturm und seiner Umgebung sind auch eine Reihe von Gedenktafeln angebracht.

    Die Fluchtstraße:

    Der Weg zwischen der Brücke und Andau ist 9 km lang und wird die „Fluchtstraße“ genannt.
    Entlang dieses Weges haben Künstler aus aller Welt mit ihren Skulpturen und Installationen eine einmalige Freiluftgallerie geschaffen. In einer eindrucksvollen "Freiluftgallerie" entstanden entlang der "Fluchtstraße" auf österreichischer und ungarischer Seite insgesamt 90 Skulpturen. Habe die meisten fotografiert.

    Hier eine kleine Auswahl:

    Liebe Grüße

    Josef

  • stefferl
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    • 17. Januar 2010 um 21:33
    • #2

    Du hast schöne Fotos bei deinem Andau-Bericht. Ich habe gerade vorhin in dem anderen Andau-Thema die Links zu Wikipedia gesetzt. Mir hat es damals auf dem Campingplatz und in der Gegend sehr gut gefallen. Bin neugierig, ob ich es noch einmal schaffe auf den Campingplatz. Sind ja immerhin 70 oder 80 km von uns weg. :erde: Aber so ist es nun einmal. Wenn etwas nicht so weit entfernt ist, kommt man weniger schnell dorthin.

    Liebe Grüße von der Stefferl
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  • Gast001
    Gast
    • 17. Januar 2010 um 22:53
    • #3

    Danke Josef für diesen eindruckvollen Bericht mit den ungewöhnlichen Bildern und den guten Hintergrundinformationen.

    Das ist ein beeindruckender Rückblick auf die jüngere Geschichte, bei dem am Beispiel dieser eigentlich unbedeutenden Brücke klar wird, was Menschen alles riskiert haben, um in Freiheit leben zu können.

    Gruß,
    ELMA

  • wallbergler
    Gast
    • 18. Januar 2010 um 16:47
    • #4

    Grandios Josef,

    ich kannte die gar nicht. Wenn man das jetzt sieht, und denkt sich in die schlimme Zeit zurück, muss man erkennen, dass die meisten Politiker nichts , aber auch gar nichts aus der Geschichte gelernt haben.
    Unglaublich dieses menschliche Leid überall, auch heute noch in anderen Nuancen.
    Das müsste den Verursachern doch mal klar werden, dass es noch nie was gebracht hat und meistens von der Zeit überholt wurde.
    Danke dir Josef
    Helmut

  • Josef
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    • 19. Januar 2010 um 13:32
    • #5

    Man kann sich diese Ereignisse kaum vorstellen.

    Bei Andau gab es eine Brücke. Wer sie erreichen konnte fand den Weg in die Freiheit.
    Eine unbedeutende Brücke, weder breit genug für ein Auto noch fest genug für ein Motorrad. Ihre wackeligen Planken und das hölzerne Geländer einer Kinderhand kaum erreichbare Stärke, machte sie lediglich für den Fußgängerverkehr geeignet.
    Die Brücke war eigentlich gar nicht in Andau, nicht einmal unmittelbar daneben.
    Dennoch kannte man sie in ganz Ungarn als „die Brücke von Andau“; so strebten aus allen Landesteilen tausende Flüchtlinge zur Brücke.

    Nur mit einem Bündel, zuweilen auch mit leeren Händen flohen sie vor den Russen zu dieser belanglosen Brücke, flohen in die Freiheit.
    Man hatte die Brücke ehedem gebaut um den Bauern das einbringen der Mahd, jenseits des Kanals zu erleichtern.
    Diese Brücke war vielleicht die unbedeutendste Brücke Europas, doch die Laune des Schicksals wollte es, dass sie einige Wochen hindurch, zu einer der wichtigsten Brücken der Welt wurde.

    Am Nachmittag des 21. Novembers wurde die Brücke von ungarischen Grenzsoldaten gesprengt. Doch nicht so, dass sie unpassierbar geworden wäre, sie war nur schwer zu begehen und vor allem nicht mehr mit Handwagen und Karren befahrbar. Man konnte nur ein wenig Handgebäck mitnehmen.
    So ging die Flucht weiter, viele fielen ins Wasser und wurden unter Lebensgefahr von den Helfern aus dem Wasser geborgen. Es wurde ja immer wieder von ungarischer Seite auf die Flüchtlinge geschossen.
    Da es in der Umgebung eigentlich nur einige Dörfer gab, waren die Bewohner, obwohl die meisten alles gaben, überfordert.

    Das Bundesheer war ja erst im Aufbau begriffen, da der letzte Besatzungssoldat erst im Spätherbst 1955 Österreich verlassen hatte.

    So übernahmen die Feuerwehr und die Einheimischen anfangs die Betreuung und man versuchte sie mit allen zur Verfügung stehen Fahrzeugen wie Pferdefuhrwerken und Ochsenkarren in die Orte vor allem nach Andau zu bringen. Das Wichtigste war, sie erst einmal aus dem unmittelbaren Grenzbereich zu bringen.

    Die russische Armee marschierte mit großer Stärke an der Grenze auf. Warum sie die Grenze nicht überschritten haben wird wohl ein Geheimnis bleiben.

    Auch bei uns im Ort, obwohl weit von der Grenze entfernt, wurden viele Flüchtlinge im Kinosaal, in Gasthäusern und auch privat untergebracht. Kann mich noch erinnern, dass fast alle Bewohner Essen und Kleidungsstücke für die Flüchtlinge bereitstellten, obwohl die Menschen ja selbst damals kaum etwas besaßen.
    Die Kinder der Flüchtlinge, die dann länger im Ort blieben, gingen auch mit uns zur Schule. Nach der Schule spielten wir oft mit diesen Kindern. So blieben mir auch die ersten ungarischen Worte in Erinnerung.

    Liebe Grüße

    Josef

  • wallbergler
    Gast
    • 19. Januar 2010 um 15:31
    • #6

    Danke dir Josef,

    für die erklärenden Worte. So ein Rückblick kann wahrlich nicht schaden.
    Liebe Grüße
    Helmut

  • Gast001
    Gast
    • 19. Januar 2010 um 21:11
    • #7

    Mit dieser Schilderung vertiefst Du die Eindrücke noch mehr.
    Ich möchte noch weiter gehen als Wallbergler -
    so ein Rückblick kann nicht nur nicht schaden - nein , es ist wichtig, dass Zeitzeugen wie Du ( auch wenn Du da noch ein Schulbub warst) solche Erinnerungen lebendig halten und weitergeben.
    Danke, Josef!

    Gruß,
    ELMA

  • stefferl
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    • 20. Januar 2010 um 20:47
    • #8

    Ich bin in Wien aufgewachsen und kann mich noch sehr gut an die Spendenaktion, die in der Schule gestartet wurde, erinnern. Ich war 13 und es ist neben der Staatsvertragsunterzeichnung 1955 ein prägendes Ereignis gewesen.

    Liebe Grüße von der Stefferl
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