GLACIER EXPRESS > Bahnerlebnis entlang der Bergwelt in den Kantonen Wallis, Uri und Graubünden

  • Bahnerlebnis


    Wer hat nicht schon mal von diesem Zug



    bzw. von der
    Eisenbahnstrecke zwischen Zermatt und Sankt Moritz/Davos
    gehört?


    Die Strecke des Glacier Express führt durch die Kantone Graubünden, Uri und Wallis.


    Neben dem Bernina-Express ist der Glacier Express eine der bekanntesten Schweizer Eisenbahnstrecken.


    Während der Bernina Express ab Chur auf dem von der UNESCO zum
    Welterbe erklärten rhätischen Streckennetz zwischen Thusis über Sankt Moritz nach Tirano in Norditalien

    verkehrt, nutzen die Züge des Glacier Express nur einen Teil der Strecke Graubündens.



    Täglich verkehren mehrere Glacier Express Zugpaare in beiden Richtungen zwischen Sankt Moritz und Zermatt und jeweils eine Zugeinheit zwischen Davos und Zermatt.

    Gegenzug auf Höhe des Scheitelpunkts am Oberalpsee im Kanton Uri


    Auf dem Streckennetz der Matterhorn-Gotthard-Bahn muss des Öfteren der zusätzliche Zahnradantrieb zum Meistern der Steigungen zugeschaltet werden.

    Schienendenkmal (siehe Bilderrätsel 0579) auf dem Vorplatzbahnhof in Brig


    Da die Eisenbahnstrecke einspurig ausgebaut ist, stehen sehr häufig in Gegenrichtung fahrende Züge wartend auf einem Nachbargleis einer der zahlreichen Bahnhöfe.

    Zughalt ohne Ausstieg im Bahnhof Andermatt


    Auf dem Streckennetz der Matterhorn-Gotthard-Bahn ziehen die Lokomotiven des Glacier Express eine Zugeinheit bestehend aus einem Restaurantwagen und fünf modernen Panoramawagen 1. und 2. Klasse.


    Panoramawagen der 1. Klasse

    aufgenommen während einem 20-minütigen Zughalt in Chur


    Panoramawagen der 2. Klasse

    Gekoppelte Zugeinheit aufgenommen während der Zugfahrt zwischen der Vorderrheinschlucht und Chur


    In den gleichlangen Waggons der 1. und 2. Klasse gibt es die gleiche Anzahl Sitzreihen mit Tischablage. Die erste Klasse unterscheidet sich nur durch größere seitliche Freiheit, da man dort nur 3 Sitze in der Breite verbaut hat.


    Der rotfarbene Restaurantwaggon trennt die Panoramawaggons der 1. und 2. Klasse.


    Die Panoramawagen bieten eine tolle Aussicht. Allerdings wird das Fotografieren erschwert, da sich die Fenster nicht öffnen lassen.
    Viele Aufnahmen bringen ganz neue Spiegelansichten hervor.


    Jeweils zwei Zugeinheiten verkehren im Abstand von 20 Minuten zwischen Zermatt und Disentis. Zwischen Disentis und Chur werden dann die beiden Zugeinheiten gekoppelt, da die Lokomotiven der Rhätischen Bahn die doppelte Anzahl Waggons ziehen können.


    In Chur wechselt die Fahrtrichtung und hier wird gegebenenfalls die Zugeinheit wieder entkoppelt, sofern eine Zugeinheit nach Davos und die zweite nach Sankt Moritz fährt.


    Die gut eine Stunde später verkehrenden Zugeinheiten fahren von Chur gekoppelt bis Sankt Moritz.


    Früher führte die Route des Glacier Express über den Furkapass und die Strecke konnte im Winter nicht befahren werden.
    1982 wurde der Furka-Basistunnel eröffnet und die Glacier Expresszüge verkehren das ganze Jahr über.
    Dadurch hat sich die Fahrzeit auf 8 Stunden zwischen Zermatt und Sankt Moritz verkürzt, somit fehlen weitere schöne Bergansichten.


    Während einer Fahrt mit dem Glacier Express kann man im Restaurantwaggon stehend in der Panoramabar Getränke oder kleine Snacks genießen.


    Deshalb werden alle Getränke und frisch zubereitete Speisen während der Fahrt vom Servicepersonal am Sitzplatz serviert.


    Getränke, Cappucino sowie Kaffee und Kuchen werden normal serviert.
    Wer sich etwas Größeres bestellt, bekommt den Tisch eingedeckt.



    Während der Fahrt kommt auch der Souvenirverkäufer durch den Zug. Unter dem Label Glacier Express kann man vielerei Andenken erwerben.



    So auch das speziell für den Glacier Express entwickelte Trinkglas. Früher hat man es in der Panoramabar eingesetzt.
    Allerdings war der Schwund so groß, dass man es nunmehr nur noch als Souvenir erwerben kann.


    Der Reisende kann Informationen zur Strecke in sechs Sprachen mittels einen im Fahrpreis enthaltenen Kopfhörer zu hören. Auf zwei weiteren Kanälen laufen Musikprogramme. Ein akustisches Signal informiert den Musikhörenden, dass er bei Ansagen auf den Infokanal umschalten sollte.


    Zum Abschluss einer Fahrt erhält man am Bahnschalter in Sankt Moritz oder Zermatt eine Erinnerungsurkunde.



    Wer es auf der weltbekannten Eisenbahnstrecke etwas luxuriöser mag, kann im Sommer zu gewissen Terminen mit dem Luxuszug Pullman Glacier Express die Strecke erleben.
    Im rhätischen Streckennetz wird dieser Luxuszug vom Krokodil gezogen. Die Zugeinheit besteht aus zwei Pullmanwagen, zwei Restaurantwagen und einem Bar- und Aufenthaltswagen.


    Man kann auch in nostalgischen Waggons der Holzklasse die Strecke an bestimmten Terminen befahren.


    Im nächsten Jahr will eine private Eisenbahnvereinigung "Dampfbahn Furka-Bergstrecke" wieder Züge mit alten Dampfloks auf der alten Furkastrecke vorbei am Rhonegletscher betreiben.


    Man hat sogar eine nach Vietnam verkaufte Dampflok wieder zurück gekauft.
    Das letzte reaktivierte Teilstück soll in 2010 befahrbar sein.


    Hier weitere Detailberichte unserer Zugfahrt
    Wallis: GLACIER EXPRESS > Impressionen einer Zugfahrt zwischen Brig und Oberwald
    Uri: GLACIER EXPRESS > Impressionen einer Zugfahrt zwischen Realp und Oberalppass


    Ich werde hier im Forum noch zwei weitere Bildbeiträge von unserer Fahrt mit dem Glacier Express von Brig nach Sankt Moritz aufbereiten.
    Es bedarf jedoch noch ein wenig Geduld.


    Hier Verlinkungen zu Bildern der Fahrt in der Bildergalerie des Forums:
    GLACIER EXPRESS im Kanton Wallis zwischen Zermatt und Oberwald (Furka-Basistunnel)
    GLACIER EXPRESS im Kanton Uri zwischen Realp (Nähe Furka-Basistunnel) und Oberalppass
    GLACIER EXPRESS im Kanton Graubünden zwischen Oberalppass und Sankt Moritz

    [COLOR="#0000CD"]Entdecke die Welt, wie einst Captain Cook, Baedeker oder Marco Polo[/COLOR]


    Carpe Diem Annette und Hartmut


    [COLOR="#008080"]Wissen schafft Wissen - jeden Tag entsteht neues Wissen![/COLOR]

  • Besser kann ein Werbeplakat für den Glacier Express kaum sein! :wink:



    Zusammen mit der interessanten Beschreibung bekommt man den Eindruck, dass eine Fahrt mit dieser Bahn doch eine recht luxuriöse Sache ist und daher nicht umsonst weit über die Schweiz hinaus bekannt ist.


    Die Fahrt mit diesem Zug ist schon etwas Besonderes, jedoch nicht unbedingt luxuriös. Kostspielig sind die Fahrten mit dem Luxuszug Pullman oder mit der Holzklasse.


    Recht teuer können auch gewisse Arrangements sein, wie es zum Beispiel die Stuttgarter Zeitung offerriert.
    Zugfahrt mit Quartier zu Beginn und Ende der Reise von Sankt Moritz nach Zermatt ca 1.700 € für Reisende im Doppelzimmer bzw über 1.900 € für Singles im Einzelzimmer.


    So gesehen waren wir mit Leitner-Reisen zum Discountpreis auf Reisen.


    Egal welche Preisvariante man bucht hat eine Luxuszugfahrt genauso wenig Wettergarantie wie die Fahrt mit den gängigen Sonderzügen.

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  • Wenn man sich die ganze Sache selbst organisiert dann kostet die einfache Fahrt St. Moritz - Zermatt EUR 88,65 + CHF 13,-- Zuschlag (wenn man seine eigenen Stullen mitnimmt). Zuschlag incl. Mittagessen kostet CHF 54,--.
    Auszug aus https://www.glacierexpress.ch/…hlaegewinter2009-2010.php


    Das finde ich absolut nicht teuer.
    Wenn man sich als Bahnturist z.B. den Swiss Pass holt, dann ist darin auch diese Fahrt enthalten.
    https://www.swisstravelsystem.com/produkttexte.php?passid=1


    Bahnfahren in der Schweiz? Finde ich toll!:!:


    Liebe Grüße
    Helga

  • Danke Hartmut,


    dieser Bericht ist auf Grund der gewohnt kompetenten Berichterstattung und Bilderfolge ein Muss für jeden Eisenbahnfreund.
    Gleichzeitig gestattet er einen sehr guten Einblick in das Bahnleben der Schweiz.
    Unglaublich welcher Aufwand für die Steckenführung, früher und auch noch heutzutage erforderlich ist.
    Die Nachteile, die du ehrenwerter Weise selbst angeführt hast, nämlich das Wetter machen eigentlich aus einer Pauschalreise ein unwägbares Risiko.
    Und- wenn ich jetzt hadedeha`s Einlassung sehe, ein doch auch im Ergebnis noch überteuertes Reiseerlebnis.
    Dies wird aber sicher vor dem Hintergrund einer so trefflich angetreten Sonnenscheinreise das Erlebnis nicht mindern können.
    Es überwiegen dann auf alle Fälle die Vorteile.
    Soviel Hintergrundinformation in mehreren Schritten überzeugt jeden, der diese einmalige Bergwelt mit der seit jeher klassischen Fortbewegungsart vornimmt.
    Zumal sehr komfortabel und gut durchorganisiert.
    Vielen Dank
    Hartmut

  • Die Nachteile, die du ehrenwerter Weise selbst angeführt hast, nämlich das Wetter machen eigentlich aus einer Pauschalreise ein unwägbares Risiko.
    Und- wenn ich jetzt hadedeha`s Einlassung sehe, ein doch auch im Ergebnis noch überteuertes Reiseerlebnis.


    Bei unserer Reise hat die Teilnehmerschar der Engel wohl überwogen. Ansonsten wäre Petrus uns wohl nicht so gesonnen gewesen.
    Preislich hatten wir sicherlich einen Gruppentarif.
    Das von Helga genannte Preisangebot für Normale Bahnfahrer halte ich im Vergleich mit der deutschen bahn für nicht überteuert und auch nicht hochpreisig.
    In Deutschland fährt uns die Bahn zwischen zwei Orten nicht 8 Stunden durch tolle Landschaften.
    Mittlerweile durchfährt sie auch etliche Tunnelkilometer.
    Denke ich an Preise von Sesselliften oder Kabinenbahnen und deren Fahrtzeit ist die Reise mit dem Glacier Express nicht überteuert. Die Wagen sind top in Schuss, die Information für den Gast in mehreren Sprachen gewährleistet und man kann muss aber nicht Essen und Trinken im Zug erwerben.


    Die Nachteile, die du ehrenwerter Weise selbst angeführt hast, nämlich das Wetter machen eigentlich aus einer Pauschalreise ein unwägbares Risiko.


    Das Angebot mit dem Pullman-Express oder das der Stuttgarter Zeitung sind dagegen Reiseangebote, die auch mir überteuert erscheinen. Eine Wettergarantie geben die auch nicht. Dann lieber die Pauschalreise und so ein saugutes Wetter ;) .



    dieser Bericht ist auf Grund der gewohnt kompetenten Berichterstattung und Bilderfolge ein Muss für jeden Eisenbahnfreund.
    Gleichzeitig gestattet er einen sehr guten Einblick in das Bahnleben der Schweiz.
    Unglaublich welcher Aufwand für die Steckenführung, früher und auch noch heutzutage erforderlich ist.


    Bei diesem Übersichtbericht war es nicht schwierig die gewohnten Informationen beizustellen.


    Ich will ja noch Fotos der Fahrt in weiteren Beiträgen zeigen.
    Das werden eher wortlose Bildershows, da ich wenig zu den Bergmotiven schreiben kann. In der vorbeiziehenden Natur stehen zum Glück keine Leuchtschriften oder erklärende Werbebanner.



    @ User > Danke für die bisherige dargebrachte Resonanz zu meinen Beiträgen.

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