Hallo liebe Foris,
erst am Sonntag Abend Ende September wissend (nach Studium der Wetterkarte), ob unsere knapp 2-wöchige Reise in den Norden oder den Süden führt, haben wir uns auf Grund der besseren Vorhersage für den Süden entschieden. War auch richtig so, wie wir dann festgestellt hatten.
Nach einem Zwischenstop im Bergischen Land zum Relaxen in der Eifgen-Sauna (nur zu empfehlen) erreichten wir am Dienstag den Campingplatz in Münstertal im Breisgau. Nebenan der Werksverkauf der Gubor-Pralinenfabrik, ein Ort weiter in Staufen die Brennerei Schladerer – für uns beide war gesorgt.
Daneben sorgte der Abendhimmel für Romantik.
Da dieses mein aller-, allerletzter Urlaub in meinem Leben sein sollte, war Ruhe und Erholung angesagt. Aber Bergziege hatte natürlich auch andere Pläne, denen ich natürlich bereitwillig folgte. So führte uns eine Wanderung durch die langsam sich herbstlich färbenden Wälder des Schwarzwaldes über mystisch anmutende Pfade.
Kloster St. Trudpert
Nach knapp 5-stündiger Wanderung bei einer Rast mit Hefeweizen „simst“ Irmgard an die Lieben daheim und schreibt später in unser Tagebuch: „Klaus ist geschafft“. Wie Recht sie doch immer hat... (...aber zu meiner Ehrenrettung sei gesagt: es waren auch viele Höhenmeter dabei).
Im Jahr 642 gründeten iroschottische Mönche das Kloster St. Trudpert und das ganze Münstertal mit seinen Wäldern wurde Klosterbesitz. Die Bauern und Bürger des Münstertals erhielten Nutzungsrechte, mussten aber dafür für das Kloster Frondienste leisten und Zinsen von Ihren Holzerlösen zahlen.
Der letzte Abt im Kloster, Abt Columban übertrug im Jahr 1793 den Münstertäler Gemeinden das Waldeigentum an großen Waldteilen. Die letzten Klosterwaldungen gingen – mit wenigen Ausnahmen – im Zuge der Säkularisierung in den Besitz des Großherzogtums Baden über. Sie sind heute Staatswald von Baden-Württemberg.
Almabtrieb am Samstag, war angesagt. 6° Celsius am Morgen – aber strahlend blauer Himmel. Vor dem Vergnügen war der Schweiß gesetzt. Mit dem Radl, nur 7 km weit entfernt, aber fast 300 Höhenmeter trennten uns vom Münstertaler "Oktoberfest“.
Für Musi war gesorgt...
...und auch „Kurze“ haben Durst.
Der Herbst lässt grüßen
Die Staufener Burg...
...und das Rathaus von Staufen.
Zwischen Staufen und Münstertal.
Das Münstertal reicht vom Tal (380 m) bis zu den Höhen des Schauinsland und des Belchen (1414 m). Der reizvolle Wechsel zwischen ausgedehnten Waldflächen und offener Wiesen- und Weidelandschaft prägt seit Jahrhunderten das Bild im Münstertal. Sie waren einst Lebensgrundlage der hier siedelnden Menschen, wobei sich heute die Ansprüchen an Wald und Landwirtschaft geändert haben.
Im 7. Jahrhundert war das Münstertal noch vollständig bewaldet. Erst die Rodungsflächen der Siedler schafften diese landwirtschaftliche Vielfalt, die Viehzucht und Milchwirtschaft ermöglichten. Bis nach dem 2. Weltkrieg wurde auch Ackerbau betrieben, heute gibt es den jedoch nicht mehr. Der Schwerpunkt der Landwirtschaft liegt bei der Milchviehhaltung und die Milch wird von den Landwirten teilweise auch selbst zu Landbutter und „Chäsli“ verarbeitet.
Nomen est omen
So verbrachten wir die Tage mit ausgiebigen Wanderungen und Radtouren, wobei Einkäufe bei Gubor fast alltäglich waren. Ein Outlet-Center hielt für Bergziege auch neue Wanderschuhe bereit, sodass so manche Tortour für mich auch in Zukunft gesichert ist.
Mit dem Radl ging es bei strahlendem Sonnenschein auch an den Rhein,...
...wo Irmgard mit Begeisterung Rheinkiesel auflas, die ich dann später zu Knöpfen für Strickjacken oder ähnliches verarbeiten „darf“.
Auf der Heimfahrt ein Blick ins Moseltal.
Irgendwie war er viel zu kurz, mein letzter Urlaub – aber vielleicht hält die Zukunft noch viele Reiseziele für uns bereit.
Es grüßen herzlichst
Irmgard und Klaus