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BiH > Auf dem Weg nach Mostar: Pocitelj

  • Gast001
  • 25. September 2009 um 21:14
  • Gast001
    Gast
    • 25. September 2009 um 21:14
    • #1

    Auf dem Weg nach Mostar: Pocitelj

    Wer von Kroatien in Richtung Mostar fährt, kann sie eigentlich nicht übersehen:
    Pocitelj,
    die mittelalterliche Stadt an den steilen Felsen am Ufer der Neretva.

    Pocitelj ist nur ca 30 km von Mostar entfernt. Nicht wenige Mostarbesucher machen hier einen kurzen Halt.

    Wir kamen im Sommer 2009 von Norden, von Sarajevo, und hatten unser Wohnmobil auf einem Campingplatz in Blagaj an der Buna stehen.
    Unsere Ausflüge machten wir wir mit unserem Motorrad, das wir in unserem Wohnmobil dabei hatten.

    Die Hauptstraße entlang der Neretva ist sehr stark befahren – fast lebensgefährlich für ein kleines Motorrad . Und so suchten wir nach Nebenstraßen.

    Von Blagaj führt eine schmale Straße in den Ort Buna – an heißen Sommertagen ein Geheimtipp für schattige Gärten in Restaurants an der Buna mit ihrem klaren, aber kalten Wasser.
    Hier mussten wir natürlich unseren ersten Halt machen, obwohl es erst vormittags war.

    Von Buna aus fuhren wir eine Nebenstraße, die zunächst auf die Höhe hinauf nach Pijesci führte.

    Der Blick über das fruchtbare Neretvatal:
    Im Vordergrund der Ort Buna (hier mündet die Buna in die Neretva) mit einer neuen Mosche und einer Kirche , im Hintergrund in dem engen Kessel erkennt man Mostar.

    Die Hitze brütete über dem Tal – es waren an diesem Tag 43 Grad.

    Geruhsam, den warmen Fahrtwind auf dem Motorrad genießend, erreichten wir Pocitelj.
    Einen Parkplatz zu finden war kein Problem.

    Die Festung Počitelj wurde 1465/1466 von dem kroatisch-ungarischen König Matthias erbaut als Schutz gegen die eindringenden Türken.

    Dubrovnik, das ja nicht weit davon entfernt liegt, hatte ebenfalls ein Interesse daran, die Türken abzuhalten und unterstützte den Bau mit Baumaterial, das auf der Neretva herangebracht wurde.

    Es half jedoch nicht: Die Türken nahmen schon im September 1471 die Festung ein und blieben dort bis 1878, rund 4 Jahrhunderte ( mit einem kurzen Zwischenspiel der Venezianer von 1693 bis 1718).

    Pocitelj ist heute ein schönes Beispiel für mittelalterlich orientalische Architektur.

    Leider wurde 1993 sehr viel zerstört- aber inwischen wurde sehr viel wieder restauriert.

    Der Weg hinauf zur Festungsruine, vorbei an schönen Häuser in türkischem Stil.
    In diesen Häusern waren zur Zeit der Osmanen Medressen ( Bildungsstätten/Schulen), Bibliotheken, Studierräume untergebracht.

    Schnell gelangt man zur Moschee Hadzij-Alijna, erbaut 1562/1563 . Im Krieg 1993 wurde versucht, sie zu sprengen und vieles daran wurde zerstört.
    Das hohe, schlanke Minarett und der Hauptbau mit der Kuppel konnten wieder aufgebaut werden.

    Die Moschee muss wunderschön gewesen sein – Reste von Mauern und Säulen hat man vor der Vorhalle aufbewahrt.

    Ein Plakat, das zu denken gibt


    Der Eingang zur Moschee

    Von der alten geschnitzten Türe blieb nur ein Flügel – den zweiten hat man nach dem Vorbild des Originals nachgeschnitzt.

    Die Moschee konnten wir frei betreten.

    Ich war überrascht von dem Licht , das den Innenraum hell und sehr freundlich machte.
    Blaue, weiche , neue Teppiche sind im gesamten Inneraum ausgelegt.

    Die Steine sind hell, die Fenster modern gestaltet und nur wenig Dekoration befindet sich im Raum.

    Es war wohl von den ursprünglichen Dekorationen und Ornamenten nur wenig zu retten.

    Ein Ornament am steinernen Aufgang zur Kanzel.

    Aber sehr eindrucksvoll hat man behutsam Vorhandenes in neues Baumaterial integriert.
    Blick in die Kuppel


    Reste von Wandmalereien über der Empore

    Ein neues, sehr schön gestaltetes Fenster

    Es waren die ersten Tage des Ramadan 2009 – die Moschee ist nicht nur Museum, sondern wird auch von Gläubigen besucht. Neben der Moschee befinden sich die Brunnen für die rituelle Reinigung.

    Vom Vorplatz der Mosche hat man einen schönen Blick hinunter auf das Hamam, das türkische Bad aus dem 17. Jahrhundert mit seinem typischen Kuppeldach.

    Im Hintergrund die Hauptstraße nach Mostar und die Neretva

    Sehr schön restraurierte Stadthäuser im orientalischen Stil.
    Im Hintergrund der Uhrturm

    Auf dem Weg hinunter zum Hauplatz an der Neretva, an dem der alte Han steht, ehemals Herberge für Kaufleute und deren Pferde.

    Vor dem Han
    Auch dieses Gebäude erlitt während des Kriegs großen Schaden.

    Wir suchten wieder die kleine Straße, um nicht auf der Hauptstraße zurückfahren zu mussen.
    Dabei ergaben sich die Ausblicke auf die Moschee , auf den Uhrturm von 1664 und auf die Neretva

    Ein Blick nach Süden auf die Neretva.

    Hier kann man sich gut das Treiben vor 550 Jahren vorstellen, als die Dubrovniker beim Festungsbau behilflich waren und auf Galeeren Kalk, Nägel, Bretter, Waffen, Munition herbeischafften – letztlich vergeblich, wie die Geschichte zeigt.

    Es war ein sehr heißer Tag gewesen.

    Die Festungsmauer haben wir deshalb nicht bestiegen.

    Die Rückfahrt auf der wenig befahrenen Landstraße war erholsam.

    Sehr zufrieden über das, was wir an Neuem gesehen hatten, erreichten wir Blagaj bei Dämmerung.

    Hier gab es eine Überraschung:
    Ein Knall - und ein großer Feuerwerkskörper explodierte am Himmel.

    Unmittelbar danach wurde das Minarett des naheligenden Ortes hell erleuchtet und über die Lautsprecher begann der Muezzin sein Gebet und seinen Aufruf.

    Es war das Signal für das Ende des Fastens am Tag, gemäß den Versen des Korans:
    „… und esst und trinkt, bis ihr in der Morgendämmerung einen weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden könnt!“
    – Koran: Sure 2, Vers 187


    Solange wir dort waren, gab es dieses Schauspiel jeden Abend.

    Am nächsten Tag war es noch heißer- das war dann der Tag, an dem wir Mostar besuchten.

    HIER ist das Video zum Mostarbesuch

    ELMA

  • vadda
    Gast
    • 26. September 2009 um 00:59
    • #2

    YEAAHH Elke, da sind ja super Bilder bei!!!
    Du wirst wissen, dass ich kein Freund der vielen Worte bin, ich bin einfach absolut begeistert von einigen deiner Bilder, eine Meisterleistung. Du hast wirklich "Auge bewiesen". Und dass ihr eine Moschee einmal so ganz ungestört besichtigen konntet, war sicherlich auch eine neue Erfahrung für euch.

    Gratulation!

    Irmgard und Klaus

  • tosca
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    690
    • 26. September 2009 um 01:36
    • #3

    Wieder ein sehr informativer Bericht liebe Elke - besonders die Bildern vom Innern der Moschee haben mich sehr beeindruckt - ich war noch nie in einer, deshalb fand ich das besonders interessant!

    Vielen Dank, daß Du uns mitnimmst :)

    :blume17: Grüssle von Sylvi

    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Hartmut
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    • 26. September 2009 um 11:52
    • #4

    Hallo ELMA,

    Du hast einen tollen Bericht über Pocitelj verfasst.

    Wir haben auf unserer Ausflugstour mit dem kroatischen Reiseveranstalter Atlas Tours von Cavtat nach Mostar dort einen 15-minütigen Stopp. Leider reichte es nur zu ein paar Panorama- oder Detailaufnahmen vom Hauptplatz aus.

    Ich hatte schön länger überlegt einen Beitrag im AdriaForum darüber zu verfassen, aber Dein Beitrag macht meine Eindrücke überflüssig.

    Danke für die wunderbare Aufbereitung eines wirklich sehenswerten Ortes. Habt Ihr von den Obstfrauen auch für 1 € Obst erwerben können?

    [COLOR="#0000CD"]Entdecke die Welt, wie einst Captain Cook, Baedeker oder Marco Polo[/COLOR]

    Carpe Diem Annette und Hartmut

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  • Gast001
    Gast
    • 26. September 2009 um 12:16
    • #5

    Danke für Eure anerkennden Kommetare!

    tosca  @vadda
    Ja , auf dieser Reise habe ich zum ersten Mal ganz bewusst Moscheen ausgiebig von innen betrachtet- und immer ohne Tubel, ohne Geklapper, fast immer allein -
    man muss ja ohne Schuhe auf weichen Teppichen gehen ... das allein machte auf mich schon einen Eindruck der Ruhe
    ( siehe auch Pljevla)

    @Dieter
    Es gibt Reisende, die legen in 2 Wochen 4000 km und mehr zurück - bei uns waren es zwar auch rund 3000 km - aber das in 5 Wochen! Wir sind eher "Langsamreisende" und bleiben gerne 2,3 Tage an einem Ort.
    Fast noch gewichtiger als die Dieselkosten sind bei solchen Reisen allerdings die Mautgebühren ( vor allem in A für uns als Go Maut Pflichtige )- wenn man sich Zeit nimmt, kann man sie ja vermeiden oder verringern.

    Hartmut
    15 Min für Počitelj ist zwar besser als nichts - aber das ist viel zu wenig.
    Für uns war es eine Tagestour. ( Zu mehr war ich auch nicht in der Lage bei der extremen Hitze)

    Auf dem Parkplatz wurden Feigen angeboten... das habe ich gesehen, aber die haben wir dann doch unterwegs lieber bei Bauern gekauft : köstlich, saftig, süß!!!

    Gruß,
    ELMA

  • Hartmut
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    • 26. September 2009 um 12:23
    • #6
    Zitat von ELMA

    Auf dem Parkplatz wurden Feigen angeboten... das habe ich gesehen, aber die haben wir dann doch unterwegs lieber bei Bauern gekauft : köstlich, saftig, süß!!!


    Wir leisteten uns eine gerollte Papiertüte leckere Süßkirschen, denn in der Kürze war keine Zeit zu einem Einkauf auf dem Lande machbar.

    Zitat von ELMA

    Danke für Eure anerkennden Kommetare!


    Die Dokumentation Pocitelj hat es wirklich verdient Resonanz zu finden.

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  • wallbergler
    Gast
    • 26. September 2009 um 23:06
    • #7

    Vor lauter Frust weil Bayern schon wieder verloren hat, und jetzt der Stress mit den (herrlichen) Bilderrätseln, hätte ich beinahe dein Juwel übersehen, liebe Elke,

    einfach grandios, und mit deinen kompetenten Hintergrundinformationen gewürzt.
    Wunderbare Bilder wieder, zu meinen Ausführungen im letzten Bericht über die Moschee brauche ich ja nichts hinzuzufügen.
    Was mir ganz und gar nicht behagt hätte, wäre die Wahnsinnshitze gewesen.
    Diese habe ich Gott sei Dank nur einmal am Aspromonte verspüren müssen, da hingen aber alle Federn runter.
    Einfach eine herrliche Landschaft und die ........ ich darf gar nicht mehr dran denken

    Danke dir vielmals
    Helmut

  • Ini und Micha
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    • 28. September 2009 um 07:50
    • #8

    hallo Elma,

    danke für die Erklärungen und Bilder aus einer Ecke, wo man nicht so schnell hinkommt.

    der Ort sieht schön aus. Gefällt mir!

    liebe Grüße

    Ini
    PS. ein Buna gibt es auch in Sachsen Anhalt

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