Ja liebe Foris,
und es bewahrheitete sich natürlich. Es wurde schon sehr dämmrig, als wir die Serpentinenstr., die allerdings zu dieser Zeit nur einem Motorradfahrer und uns gehörten, vom San Bernardinopass hinunterfuhren. Dort bogen wir auf die aus dem Tunnel kommende Fernstr. ein und fuhren aber nur noch ein kurzes Stück nach Andeer.
Zunächst suchten wir entsprechend unserem Navilein das Hotel Post auf. Es ist ja so, dass gerade in der Schweiz viele Hotels von außen nicht zeigen, welche fantastischen Räumlichkeiten sie innen ausweisen.
Klar nie Krieg. Nur allenfalls renoviert.
Dabei machte dieses Hotel keine Ausnahme, aber wir waren ja "vorgewarnt". Und tatsächlich, eine äußerst gemütliche Inneneinrichtung war zu sehen. Leider aber gab es diesmal, auch wegen dem Wochenende und den heimfahrenden Touristen keine Übernachtungsmöglichkeit.
Die Chefin war extrem freundlich, hilfsbereit und versuchte in mehreren Telefonaten nach der Vorgabe meines Navis (sie kannte zwar die meisten) um eine Unterkunftsmöglichkeit.
Vorbildlich, schließlich wurden wir durch eine von ihr Bekannte auf das Hotel Piz Tambo in Splügen weitergereicht, die uns ein freies Zimmer zur Verfügung stellen konnten.
Also auf zum Hotel, 9 km zurück.
Und in einer abgelegenen Gasse erreichten wir das Hotel. Aufhellend wie das Bild.
Ebenso freundlich wurden wir begrüßt und wir konnten uns wieder über die herrliche Innenausstattung freuen.
Unglaublich heimelig, zwar nicht jedermanns Geschmack aber eben unserer.
Auch das Zimmer war sehr nett und nach einem seligen Schlaf standen wir wieder vor der Wahl:
Nicht weit entfernt von Splügen liegt Thusis, und davor Zillis. In Zillis gibt es eine nach Werbekatalog
weltberühmte Kirchendecke, die absolut sehenswert ist. Und wenige Kilometer davor zweigt die Via Mala, ebenfalls weltweit bekannt, ab.
Was tun, die Abwägung führte zu dem Ergebnis, dass die Via Mala zwar unbedingt Besichtigungswert genießt, auf meinen Hinweis hin, da ich ihn schon einmal befahren hatte, der Splügen ein einmaliger Pass mit extremer Straßenführung ist.
Dem stand aber eine Wolkendecke, die bis auf 100 m über dem Tal herunter reichte, gegenüber.
Nach dem Frühstück verzog sie sich aber sehr schnell hinauf auf geschätzte 1000m .
Nun wurde uns also der Entschluss erleichtert, konnten wir doch ein andermal auf schnellem Weg über Chur-Thusis diese anderen Sehenswürdigkeiten ev. noch mal anfahren.
Also hinauf zum Splügenpass. Auch hier, wie bei allen bisher befahrenen Pässen waren schon früh morgens Radler unterwegs, die die Passstr. befuhren. Bewundernswert und was für Möglichkeiten eröffnen sich in diesem Land.
Nach Waldfahrten und längerem Anstieg kamen wir auf der Westseite schon kurz vor der Passhöhe zu einem spektakulärem Foto. (da hatte ich mich in eine kleine Ausweiche gedrängt).
Nun war bald die Passhöhe erreicht. Und damit auch die italienische Grenze, die wir quasi innerhalb eines gedachten, auf den Kopf gestellten, Rechteckes durchfuhren, um später erneut in die Schweiz einzureisen.
Es herrschte gefrierschrankmäßige Temperatur.
Wie man erkennen kann, ließen die Bewölkung und die Temperatur Schlimmes befürchten.
Doch, auch diesmal wieder eine Wettergrenze. Nicht weit, nach genau 2 km riss die Wolkendecke auf und es zeigte sich die Sonne. Hier dokumentiert in einem Meer von Steinen, ein sonnenverwöhnter Eisenhut.
Nicht weit vom Pass entfernt, fuhren wir bald an einem Stausee mit dem klingenden Namen Lago di Monte Spluga entlang.
Normalerweise nicht zu fassen diese Wetterveränderung auf kürzeste Entfernung. Passfreudige Reisende kennen dies aber schon.
Entlang des Sees waren auch genügend satte Wiesen und damit ausreichendes Futter für die uns am Weg begleitenden Kühe und Kälber (auch auf der Straße stehend).
z. B. interessierte sich kurz vorher das links stehende Kalb für unsere Automarke. Versteh ich auch nicht.
Nach dem Staudamm gings richtig zur Sache. Wie schon einmal kurz gestriffen, da gab es für einige Kilometer Übungsunterricht für nicht geeichte Passfahrer. Selbst für meinen kleinen Wagen war Aufmerksamkeit geboten, die Fahrer in den größeren Marken, sah man ungewohnt oft mit gut durchblutetem Gesicht. Die hinabgehenden Serpentinen waren dermaßen in den gerade abfallenden Stein geschlagen, entsprechend eng und durch zahlreiche gebogene enge Tunnels mit einer weiteren Erschwernis gekennzeichnet. Vielfach mussten nicht vor der Kurve ausholende PKW zurücksetzen, da die Kühlerfront die Leitplanke berührt hätte.
Kein Schmarrn, bitte selber abfahren.
Im Übrigen ein Dorado für Motorradfahrer. Ganze Horden kamen daher.
Hört sich alles dramatisch an, ich bin schon so viele Pässe gefahren, aber dieser Abschnitt ist was Besonderes, ohne Übertreibung. Denke doch, dass ihr mich soweit kennt.
Nachdem die Abfahrt mit einem kleinen Auto relativ problemlos bewältigt wurde, bin ich extra unten im Dorf bei der Auffahrt nach rechts eine schmale Talpassage 2 km hinein gefahren um von unten wenigstens ein bisschen für euch, aber auch für mich, mit Tele einen Blick zu erhaschen.
Hier das Ergebnis:
Auf dem Foto nebenan, als in gleicher Höhe ca. 100 m links von den Serpentinen konnte ich dann noch einen Wasserfall fotografieren, der die Steilheit des Geländes demonstriert.
Gleichzeitig , alle Fotos vom gleichen Standort aus, zeigte sich die Natur in ihrer belassenen Form am Wegrand.
Weiter ging es hinaus nach Chiavenna. Ob der Waldbrand, halbrechts im Bild,( keine Wolken) überwacht wurde, war nicht ersichtlich. Zumindest war weit und breit keine Feuerwehr zu sehen.
Die Fahrt ging nun wieder hinaus über ein touristisch äußerst belebtes Städtchen Chiavenna, über die italienisch- schweizerische Grenze zur Auffahrt zum Malojapass, der mit einer gemütlichen Steigung begann und mit kurzen aufeinander folgenden Serpentinen endete.
Weiter führte unsere Reise über die Silvaplana vorbei am Silser - und Moritzer See
und ließ uns kurz vor Zernez in Brail verspätete Mittagsrast machen.
Kommentar des Chefs des Hauses, einer exzellenten Küche, auf die Feststellung, dass wir gerade durch St. Moritz fuhren : " das war das Vernünftigste"
Jetzt hatten wir eine solche Fülle von Eindrücken hinter uns, es war auch schon relativ spät , hatten noch einige Kilometer zu fahren, aber als der Blick auf etwas Ungewohntes ruhte, Cilli kannte es sofort, war ich elektrisiert, und dachte an das Bilderrätsel. Also da kommt was, genau so, wie ich noch Bilder zurückgehalten habe, von der Firmenbesichtigung , als ich etwas sah, was sich ebenfalls für ein Bilderrätsel eignet. Auch dieses hat Cilli sofort erkannt , was mir einige Zweifel schafft, ob ihr das nicht auch wisst. Ich kannte es nicht. Nun ja, das sagt jetzt auch nicht alles.*6\'
Nach dem vorzüglichen Essen , Gamspfeffer, aber echten, fuhren wir schließlich immer am Inn entlang, der uns ja schon seit dem Ursprung (Quelle) auf den Höhen von St. Moritz begleitete.
Ich denke nicht, dass ihn alle so urig erkennen.
Nach endlosen Kurven hinaus über Scuol und Guarda , zwei sehenswerte Orte zu anderer Zeit,
kamen wir kurz vor Landeck an dieser Burg auf gewagtem Grund vorbei.
Ich denke, es ist die Burg Laudegg hoch oben in Ladis.
Ja, so endete eine äußerst abwechslungsreiche 3 Tagestour, die auf der Heimfahrt auch noch durch die (was ich nicht wusste, war schon so lange nicht mehr dort) Untertunnelung von Landeck erleichtert wurde.
Nach einem Kaffee in unserem Lieblingsrestaurant, dem Genießerwirtshaus Hotel Alpin in Achenkirch
kamen wir schließlich glücklich spät Nachts heim.
euer
wallbergler