Radlausflug ins Blaue, nach einem unvorhergesehenem Ereignis

  • Liebe Foris,


    ich muss euch noch einmal quälen.
    Wie im letzten Bericht versprochen, gilt es nun aufzulösen, warum der "Mensch denkt und Gott lenkt":


    Es war also Donnerstag, ein wolkenloser Himmel, Sonne pur, ein Tag zum Schreien vor Glück.


    Ihn mussten wir ausnützen. Und da wir diesmal wussten, wie beschwerlich und vor allen Dingen zeitraubend eine Reise während der höchsten Ferienzeit sein kann, fuhren wir frühzeitig von zu Hause weg.



    Wir waren noch keine 15 km mit dem Auto Richtung Süden, die Autobahn hatten wir vermieden, weil wir flüchtig hörten, dass Stau ist. Nun das gibt es öfters und ist nichts Neues.
    So fuhren wir die gewohnten Schleichwege bis zur Weyarner Brücke und hier sahen wir sie alle stehen.
    Radio eingeschaltet, der Auslöser interessierte uns dann doch. Allerdings kam die Meldung erst, nachdem wir die Brücke unten durch fuhren und oben in die Ortschaft Weyarn einfahren wollten. Wollten,
    !!!!!!!!, denn auch her stand alles. Und schon kam die Meldung, dass , wie ihr auch sicher gehört habt, ein Tanklastzug morgens um 5.45 kurz nach Weyarn die Böschung hinunter flog . Wegen der Explosionsgefahr wurde die Autobahn seit dieser Zeit gesperrt , mit der Aufhebung der Sperre soll in den Abendstunden zu rechnen sein.


    So, das wissen wir jetzt. Wobei mir bei dieser Meldung in den Sinn kam, warum, wenn schon morgens, nicht alles Autobahnzufahrten gesperrt, bzw. die zwischen der Ausfahrt Holzkirchen und Weyarn nicht ausgeleitet wurden. Wahnsinn. Die Ausfahrt vor dem Unfall ist vielleicht 3km. Und vor dieser Ausfahrt ist die Ausfahrt Holzkirchen , vielleicht 4 km entfernt. Ich kann mir einfach darauf keinen Reim machen. Wie wir gesehen haben,wurde ja schließlich die Ausfahrt von Weyarn genutzt , sonst wäre ja hier nicht alles voll, aber langsam vorwärts kommend, gewesen.


    Da haben wieder alle versagt, die die meinten ein kleiner Stau nur und rein gefahren sind, die die kein Radio hören, bevor sie auf die Autobahn fahren und die Polizei , die nicht rechtzeitig gesperrt, bzw. ausgeleitet hatte.
    Wir waren schließlich erst um 9 Uhr dort. Mit dem gesunden Menschenverstand nicht zu erfassen.


    Zurück zur Reise
    die davon jetzt natürlich betroffen war.


    Nun, es gibt einen Radweg an der Mangfall entlang, beginnend von der Weyarner Brücke,


    Also zurück zu einem Parkplatz unter der Brücke und dann mit dem Rad Richtung Tegernsee. Dies nahmen wir uns mal grob vor.


    Und freuten uns gleich wieder, weil es so ein schöner schattiger Radweg an der Mangfall entlang war.
    Und wir wurden belohnt, mit dem Blick auf Tausende solcher als "Unkraut am Wegesrand" stehender Blumen. Die aus der Nähe betrachtet mit jeder Orchidee mithalten können.



    Wobei sie nicht nur unsere Aufmerksamkeit erregten




    Und so kamen wir schließlich über das Louisental nach Gmund und zum dortigen Badeplatz am Tegernsee. (Im Hintergrund rechts der Hirschberg ).



    Schließlich radelten wir rechts am Tegernsee vorbei Richtung Wiessee. (Im Hintergrund das Panorama vom Wallberg, ja ja, mein Geburtsfeld und rechts davon der Setzberg. Dazwischen befindet sich im Joch, vorne der Plankenstein, ein Münchner Kletterberg und dahinter der Risserkogel 1800m hoch)



    In Wiessee (740m) angelangt, hatten wir die Eingebung rechts den Söllbach hinauf zu fahren zur Schwarzen Tenn .(1040m).




    Dabei bot sich auch bei Auffahrt schon ein imposanter Blick auf den "Adlerhorst", die Tegernseer Hütte, genau zwischen Roß-u. Buchstein plaziert. (links unterhalb der Felswand).



    Leider hatten wir das Glück, dass an diesem Donnerstag, die Schwarze Tennhütte geschlossen war.
    Aber der Hunger meldete sich.
    Und so fuhren wir schnur stracks rechts zur Buchsteinhütte auf 1260m hinauf. Hier kurz vorher:



    Wobei wir die Fahrstr. nutzen mussten, die zunächst nur in Teilabschnitten steil war. Das letzte Stück aber, also ich möchte das nicht einmal mit einem Jeep fahren. Nur so breit wie eine Autospur, aber sehr sehr steil. Rd. 20 % allemal.




    Und wir können noch mal einen Blick zur Tegernseer Hütte werfen ( hier sehen wir sogar die Materialseilbahn) Übrigens,
    so ziemlich gerade unter der Materialseilbahn geht der Steig zur Hütte hinauf. Bei dieser Hitze nicht zu empfehlen, da sich in den Latschen enorme Hitze staut.




    Schließlich, nach einem etwas verspäteten Mittagessen, es war 14 Uhr, hatten wir eine Genussabfahrt.
    Wir erinnerten uns an das letzte Jahr, als wir den steilen und anspruchsvollen Weg zur Tegernseer Hütte hinauf gingen. Und hatten dann einen Riesenhatscher bis hinunter ins Tal mit rauchenden Socken.


    Da macht es Spaß mit dem Rad abzufahren, allerdings galt es vorher an dem steilen rutschigen Stück, vorsichtig zu sein.


    Und so kamen wir unten an der Bundesstr. von Kreuth nach Glashütte an, die wir überquerten und sofort über die Weißach fuhren, die hier in eine kleine Klamm führte.



    und fortan ging es immer an der Weißach mit vielen sehenswerten Ausblicken entlang.



    Bis wir kurz vor meinem seit 1949 unverändert gebliebenen "Spielplatz" unterhalb des Wallbergs in Trinis, der inzwischen zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, eintrafen. Eine wahrlich königliche Erinnerung seiner Kindheit. Hier spielten wir Indianer, lernte ich in einer Gumpen das Schwimmen usw. Im Hintergrund sieht man einen Felsen, es ist der Rossstein. Von diesem wollte damals ein Mitschüler seiner Freundin ein Edelweiß herunterholen. Leider lag er selbst danach am Boden und im Krankenhaus. Wahnsinnsglück, er überlebte Gott sei Dank , war "nur" schwer verletzt.



    Nur, oben am Wallberg hat die Freizeitindustrie ihre Freunde gefunden.



    Wie man sieht, habe ich mit dem Foto Glück gehabt, habe ich es doch mit diesem großen Tele aus der Hand fotografiert. Immerhin ist der Wallberg über 1700m hoch.


    Aber das gehört halt auch dazu, an so einem Tag, an dem zunächst die Träume zerfielen, durch die gefundene Alternative aber ein glückliches erfülltes und freudevolles Ende nahm, denn von dort aus konnten wir gelassen zurück nach Weyarn , entlang am Tegernsee mit Dauerstau und schließlich ab Gmund an der Mangfall entlang durch den Wald zurück radeln. (insg. 83km).


    euer
    wallbergler

  • hallo Helmut,


    so lassen wir uns doch gerne quälen :)


    die Blumen - ich muss dir recht geben - die können es mit jeder Orchidee aufnehmen.


    20% Gefälle - das ist ja wahnsinn.


    du hast es wieder geschafft uns Fotomotive zu zeigen, die nicht jeder so einfach findet.


    danke dass du uns diese Tour gezeigt hast!


    liebe Grüße


    Ini

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