Der südlichste Punkt unserer Reise und das Ende des Niltales ist erreicht. Hier endet Ägypten und Nubien beginnt. Assuan wurde schon wegen seines trockenen Klimas im vorigen Jahrhundert, wegen der hier verabreichten Sandbäder gegen Gelenkkrankheiten, als Winterkurort geschätzt. Heute wohnen vor allem Nubier, die eine dunklere Hautfarbe als die arabischen Ägypter haben, in Assuan.
Aga Kahn Villa hoch über dem Nil
Nach der Landung erwartet uns unser Reiseleiter in der kühlen Ankunftshalle des Flughafens und wir erfahren dass wir noch vor den Checkin auf unserem Kreuzfahrtschiff, den unvollendeten Obelisken, den Staudamm und den Philetempel besichtigen werden.Wir haben also auch heute wieder ein volles Programm vor uns.
Mahnmal beim Assuanstaudamm
Seit 1970 staut der Hochdamm von Assuan den Nil und bildet so den Nasser-See. Der Damm ist etwa 40 m hoch und 30 m an der Sohle, 7 m an der Krone breit.
Zwar ist Ägypten nun nicht mehr von der jährlichen Nilüberschwemmung abhängig, aber die Hoffnungen, die man mit dem Bau des Staudammes verband, haben sich nicht alle erfüllt. Dutzende bedrohter Denkmäler mussten damals von der Unesco vor den steigenden Fluten des Nils gerettet werden.
Blick von der Staumauer in Richtung Nasser Stausee
Nachdem wir den Staudamm wieder verlassen hatten, kamen wir nach einer kurzen Bussfahrt im alten Steinbruch von Assuan an.
Unvollendeter Obelisk / Assuan Steinbruch
Die Steinbrüche von Assuan waren in der Zeit der Pharaonen die Lieferanten des rötlichen Assuan-Granits. Der heute zu besichtigende Obelisk wäre wahrscheinlich der größte Ägyptens geworden, aber vor der Vollendung zeigten sich Risse im Gestein. So wurde die Baustelle aufgegeben und wir haben heute die Möglichkeit die Entstehung eines Obelisken zu bewundern.
Nach ca. einer Stunde ging es dann mit kleinen aber wendigen Booten über den Stausee weiter zur Insel Anglikia, hierhin konnten viele der Tempel darunter auch der große Horustempel,der in den Fluten versunkenen Insel Phile gerettet werden.
Horustempel
Tempel der Isis
Wir besichtigten das gesamte wirklich wunderschön gehaltene Gelände und viele Tempelanlagen.
Danach fuhren wir dann über den See zurück zum Buss und anschließend zu unserm Kreuzfahrtschiff.
Unser erstes Kreuzfahrtschiff
Damals war es für uns ein wirklich tolles Schiff, sehr gemütlich und relativ klein.
Heute so glaube ich, fahren so kleine Schiffe gar nicht mehr auf dem Nil.
Felukas am Nil
Am nächsten Morgen fuhren wir nach einem guten und sehr reichlichen Frühstück, mit einer der vielen Felukas (Segelboote) an das rechte Nilufer, wo wir zum Aga Kahn Mausoleum hinauf stiegen es besichtigten und uns in das Besucherbuch eintrugen.
Seit einigen Jahren darf man auf Wunsch der Begum, dieses Mausoleum leider nicht mehr betreten.
Aga Kahn Mausoleum
Nachdem wir anschließend noch eine kleinen Runde durch den am Ufer liegenden kleinen Basar geschlendert waren, fuhren wir mit unserer Feluka weiter über den Nil zur Kitchener Insel.
Anlegestelle
Die Kitchener Insel, ist ein botanisches Kleinod mitten im Nil, umgeben von gelben Wüstensand.
Von Lord Kitchener während der englischen Kolonialzeit als sein privates Rückzugsgebiet auserkoren und in seinem Auftrag mit allerlei exotischen Gewächsen bepflanzt, dient sie heute zur Erholung und Entspannung von Touristen, wird aber auch sehr gerne von Einheimischen aufgesucht.
Kitchenerinsel
Sehr gepflegt und sauber war die gesamte Insel, dafür gesorgt wurde durch das auffallend viele Personal, welchem man ständig und überall über den Weg lief.
Pfaue im Gehege
Angenehm war auch die Ruhe die trotz all der Touristen dort herrschte, wir konnten die üppige Flora und Fauna genießen und uns mal so richtig vom ganzen *Tempelbesichtigungsstress* erholen. Auf der Kitchenerinsel, sie war übrigens nur mit einer Feluka od. Motorboot (keine Fähre) zu erreichen, gab es Königspalmen, Dattelpalmen, Kokospalmen , Tempelbäume, Mammutbäume und weitere exotische Bäume zu sehen, aber auch Kakteen und üppige Blütenpracht wie zb.Rhododendron oder Bougenville.
Wunderschön war auch der Blick von der Insel, je nachdem auf welcher Seite dieser man grade stand, hatte man plötzlich eine völlig andere Landschaft vor sich. Von der einen Seite blickte man über den Nil direkt in die Wüste und auf der anderen Seite sah man die Insel Elefantine mit ihrem nubischen Dorf.
Den abschließenden Höhepunkt unseres Besuches auf Kitcheners Island, bildete die Rückfahrt mit der Feluka. Bei angenehmer Brise, im Licht der untergehenden Sonne glitten wir sanft über den Nil zurück zu unserem Kreuzfahrtschiff.
Zum Abschuss möchte ich euch noch an's Herz legen, wenn ihr mal nach Assuan kommen solltet, dann versucht doch einen Platz auf der Terasse des * OLD KATARAKT HOTELS * zum 5h Tee zu ergattern.
Der Blick über den Nil im Licht der untergehenden Sonne soll traumhaft sein.
Während unseres Aufenthalts in Assuan, war die Terrasse auf Grund des Besuchs des ägyptischen Präsidenten, leider für die öffentlichkeit gesperrt.
Ich hoffe mein Bericht hat euch gefallen und macht Lust auf Urlaub
Lg Gabi