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Kraxeln auf das Ettaler Mandl

  • claus-juergen
  • 3. Mai 2025 um 13:59
  • claus-juergen
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    • 3. Mai 2025 um 13:59
    • #1

    Das Ettaler Mandl ist mit einer Höhe von 1633 m eigentlich kein besonders hoher Gipfel. Und doch hat es dieser Berg in sich. Die letzten 70 Höhenmeter müssen über einen Klettersteig überwunden werden und dazu ist absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Dieser Klettersteig ist überwiegend mit Drahtseilen gesichert. Dazu ist eigentlich ein Klettergeschirr oder auch Klettergurt Pflicht. Über so eine Ausrüstung verfüge ich als normaler Bergwanderer nicht. Die Fitness und das technische Know-how müsste bei mir vorhanden sein und so habe ich vor ein paar Tagen mit Hans, der als Tourenleiter beim Alpenverein Sektion Schwabmünchen jahrelange Erfahrung hat vereinbart, dass wir beide diesen Berg am 1. Mai erklimmen. Hans konnte mir auch das nötige Geschirr für diese Tour leihen. Bei bestem Wetter ging es also los ab dem Kloster Ettal.

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    Die Parkgebühr von drei Euro ist in Ettal noch human. Andere Gemeinden in der Region verlangen ein Vielfaches davon.

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    Es beginnt wie so oft relativ einfach. Wir wandern auf einem immer steiler werdenden Waldweg nach oben.

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    Die ersten paar 100 Meter folgen wir einem Bach, der allerdings nicht mehr viel Wasser führt. Es gab ja auch nicht allzu viel Schnee in diesem Winter.

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    Bis zur privaten Kilianshütte ist der sich anschließende Pfad noch relativ gut begehbar. Umgestürzte Bäume wurden zumindest so gekappt, dass man sie gefahrlos übersteigen oder neben dem Pfad umgehen kann. Weiter oben wird es dann schon schwieriger.

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    Dort unten befindet sich das Kloster Ettal.

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    Hans checkt die technischen Daten anhand der App von kommot.

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    Das schwierigste Stück liegt noch vor uns. Die genannten 15 Minuten sind lediglich die Wegstrecke bis zum Einstieg in den Klettersteig.

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    Links vom Weg ragt die Felswand empor und wir wissen, dass wir da hinauf wollen.


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    Dann erreichen wir die Stelle wo sich die meisten „umziehen“. Darunter versteht man das Anlegen des Klettergeschirrs, manche haben auch noch einen Helm auf dem Kopf und manche sogar Handschuhe. Die Handschuhe sind deshalb von Vorteil, weil der Fels an den entscheidenden Stellen abgegriffen ist und man folglich abrutschen kann wenn man nicht aufpasst.

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    Spätestens jetzt stellen wir fest, dass es an diesem sommerlich warmen Tag, der noch dazu ein Feiertag ist viel Bergvolk gibt, dass da hinauf will.

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    Auf diesem Bild erkennt man, wie ich mit beiden Karabinerhaken am Drahtseil gesichert bin.


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    Zwischen den beiden Felsgipfeln befindet sich dieser kurze Abschnitt wo keine Seilsicherung vorhanden ist. Wenn man trittsicher ist, fällt man auch nicht links oder rechts in den Abgrund.


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    Schließlich haben wir den Gipfel erreicht und gönnen uns ein Stamperl Schnaps.

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    Jetzt haben wir uns auch eine Brotzeit verdient.

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    Dieses Bild zeigt gut, welcher Andrang an diesem Tag auf dem Berg herrschte. Schwierig wird es bei Gegenverkehr. Da muss man sich einen sicheren Halt suchen, um andere vorbei zu lassen. Manchmal dauert das eine Weile. Das hängt davon ab, wie sicher oder auch unsicher einzelne Wanderer sind.


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    Natürlich gibt es gerade an solchen Tagen mit viel Andrang Beobachtungen, die ich lieber nicht gemacht hätte. Das sind Eltern mit vier bis fünfjährigen Kindern auf diesem Klettersteig der Kategorie B unterwegs ohne Sicherung weder für Kind noch Mama und Papa. Hört man dann noch den Spruch „Keine Angst, Papa ist hinter dir und hält dich auf, wenn was passiert!“ Es ist ja grundsätzlich zu begrüßen, wenn Kinder schon im frühen Alter an die Anforderungen des bergwanderns gewöhnt werden. Dann doch aber doch bitte mit den entsprechenden Sicherungsmitteln, die ja vorhanden sind. Alles andere ist schlicht und einfach verantwortungslos!

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    Der Abstieg ist zwar weniger anstrengend als der Aufstieg. Allerdings muss man ständig nach unten schauen, um sich einen geeigneten Tritt für die Füße zu suchen. Es ging nicht sofort auf dem selben Weg zurück zum Auto, sondern wir umrundeten das Ettaler Mandl am Soilasee.

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    Der ist allerdings schon seit Jahren kein See mehr. Es mangelt an Schnee und somit auch an Schmelzwasser und deshalb ist das hier nur noch eine sumpfige Mulde.

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    Blick zurück auf das Ettaler Mandl. Links befindet sich der Hauptgipfel auf den der Klettersteig führt.

    Hans wollte eigentlich noch auf den Laber gehen. Auf diesen Gipfel wäre es noch eine halbe Stunde Gehzeit gewesen und in etwa die selbe Zeit zurück. Mir hingegen war das ganze dann zu viel. Schließlich wartet im Tal ja auch ein kaltes Bier auf uns zur Belohnung für diese anstrengende Tour.

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    Also noch einmal kurz nach dem passieren des ehemaligen Sees hinauf auf den Grat und dann über Stock und Stein und viele Wurzeln wieder hinab ins Tal.

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    An der Kilianshütte trinke ich mein restliches Wasser. Die Tour hat doch sehr viel Kraft und Flüssigkeit gekostet. Immerhin galt es 950 Höhenmeter und gut 9 Kilometer Strecke zu überwinden und davon 70 Höhenmeter auf dem Klettersteig.

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    Als ein Mann aus der Hütte tritt um am Brunnen Wasser zu fassen, unterhalten wir uns mit ihm und erfahren, dass seinem Bruder und ihm diese Hütte gehört. Die wurde vor 150 Jahren erbaut und befindet sich seitdem in Familienbesitz. Auf meinen Wunsch hin darf ich die auch innen besichtigen. Die Bilder möchte ich jedoch nicht öffentlich zeigen. Der Blick aus dem Fenster muss genügen.

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    Strom gibt es übrigens seit ein paar Jahren mittels eines Fotovoltaik Moduls. Wasser ist auch da. Das allerdings nicht in Trinkwasserqualität. Die Hütte ist rein privat und wird nicht vermietet. Es bleibt zu hoffen, dass dieses historische Kleinod der Ettaler Berge noch ein paar Generationen überdauern kann.

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    Am Wasserhochbehälter von Ettal lassen wir die Tour ausklingen. Nebenan wächst Bärlauch und den nehme ich natürlich mit. Irgendetwas werden wir in der Küche schon mit diesem Gemüse zaubern.

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    Die Tour war schön, aber sehr anstrengend. So etwas kann man nicht alle Tage genießen. Ich gehe auch fast davon aus, dass ich nicht mehr in meinem Leben erneut auf diesen Gipfel komme. Es gibt ja noch so vieles in der Heimat zu entdecken und so viele Berge, wo ich noch nicht erklommen habe.

    Jürgen

  • Jofina
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    • 3. Mai 2025 um 18:47
    • #2

    Oh weia, da wird mir schon ganz anders, nur vom Lesen und Anschauen der Fotos. Wußte Deine Frau davon, daß Du da hinauf wolltest?

    Kaum nachzuvollziehen, daß Eltern mit Kindern dort hochkraxeln.

    Mein Mann ist zum Glück kein Liebhaber der Berge. Er liebt das Meer. Insofern brauche ich mir da keine Sorgen haben. ;)

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    Gruß Jofina

  • claus-juergen
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    • 3. Mai 2025 um 21:27
    • #3
    Zitat von Jofina

    Oh weia, da wird mir schon ganz anders, nur vom Lesen und Anschauen der Fotos. Wußte Deine Frau davon, daß Du da hinauf wolltest?

    Kaum nachzuvollziehen, daß Eltern mit Kindern dort hochkraxeln…

    Hallo Jofina,

    Doch, meine Angelika wusste natürlich wo es hingehen sollte. Das Ettaler Mandl steht ja schon seit ein paar Jahren bei mir auf dem Plan. Allerdings wollte ich nicht allein dorthin, und deshalb habe ich mich an Hans gewandt. Der war übrigens auch noch nie dort oben. Mir war auch klar, dass ich anhand der Beschreibungen da nicht ohne Klettergeschirr hinauf gehe. Deshalb habe ich mir ein solches auch von meinem Bergkameraden ausgeliehen.


    Grundsätzlich kann man natürlich auch kleine Kinder mit auf so einen Klettersteig nehmen. Voraussetzung ist natürlich genauso wie bei den Erwachsenen, dass die trittsicher und schwindelfrei sind und genauso ist aus meiner Sicht Voraussetzung, dass die über die nötige Ausrüstung verfügen. Außerdem müssen die Kinder es auch wollen, so einen Klettersteig zu begehen. Zwang oder der Ehrgeiz der Eltern sind eher kontraproduktiv. Es gibt auch Klettergurte für Kinder. Ohne einen solchen würde ich mein Kind nicht mit auf so einem Berg nehmen. Aber andere Menschen denken halt auch anders.

    Von den beiden Hüttenbewohnern die wir am Ende unserer Tour besucht haben erfuhren wir, dass es praktisch in jedem Jahr zu Unfällen kommt. 2023 ist ein Familienvater hier am Berg tödlich verunglückt. Eine Gedenktafel der beiden Kinder wurde im Fels verankert. Ich habe die nicht fotografiert.

    Meiner Einschätzung nach kann ich so einen Klettersteig zusammen mit einem erfahrenen Bergkameraden durchaus wieder einmal absolvieren. Allerdings sind das sicherlich für mich Ausnahmen bei meinen Bergwanderungen. Dazu kommt, dass es noch so viele Touren in meiner Heimat gibt, die ich noch nicht unternommen habe. Wer weiß denn überhaupt, wie viel Zeit einem noch bleibt?

    Grüße

    Jürgen

  • Jofina
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    • 3. Mai 2025 um 23:12
    • #4

    Ich merke schon, es ist gut, daß wir immer im Flachland gelebt haben. Wir gehören wohl eher zur Weichei-Fraktion und das ist gut so.;)

    So hat jeder halt seine Vorlieben. So soll es ja auch sein. 8)

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    Gruß Jofina

  • Tom
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    • 4. Mai 2025 um 10:12
    • #5
    Zitat von claus-juergen

    Das sind Eltern mit vier bis fünfjährigen Kindern auf diesem Klettersteig der Kategorie B unterwegs ohne Sicherung weder für Kind noch Mama und Papa.

    Ohne Sicherung geht gar nicht. Verantwortungslos. Jedoch Zwang steckt da sicher keiner dahinter, für Kinder ist das doch ein tolles Abenteuer. Ich wollte als Kind immer solche Abenteuer erleben. Da musste fast die Eltern dazu zwingen.

    Ich sehe das einige zwar gesichert sind aber leichte Kleidung wie kurze Hose tragen. Das ist in solchen Felssteigen auch nicht unbedingt das wahre. Schnell stolpert man mal und dann ist Knie angeschlagen.

    Ansonsten, sicher ein netter Ausflug mit tollem Abenteuer. Etwas für mich, wäre da nicht....aber das ist eine andere Geschichte.:(

    Schöne Grüße

    Tom

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