Teil 1: São Miguel - die Grosse zuerst
Die meisten Besucher landen in Ponta Delgada, der grössten und wichtigsten Stadt der Azoren, ihrem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum. Die Bewohner nennen ihre Heimat "Ilha Verde", die grüne Insel.
Kaum verlassen wir die Hauptstadt, merken wir, dass der Name durchaus berechtigt ist.
Beeindruckend sind die Kraterseen im Inselinnern, die Steilküsten am Atlantik und die heissen Quellen.
Dass es sich im Park Terra Nostra wie auf einer Kur anfühlt, ist kein Zufall. Sogar aus England kam man früher in diesen botanischen Garten, um sich so richtig schön "vulkanisieren" zu lassen.
Es windet, schwarzes Vulkangestein überall und dann dicke Schwefelschwaden. Es blubbert aus allen Löchern.
Im ausgedehnten Feld mit heissen Quellen wird unser Mittagessen in einem Erdloch gekocht. Cozido das Furnas ist ein herzhafter Eintopf mit verschiedenen Fleischsorten, Gemüse und Kartoffeln.
Unterwegs zum Feuersee (Lagoa do Fogo) geniessen wir die hortensiengesäumte Strasse. Auf 950 Meter über Meer Nebel, trotz 20 Minuten Wartezeit kein besserer Blick.
Wir besichtigen die Fábrica Cerâmica Vieira in Lagoa. Dort werden nach alter Handwerkskunst Gebrauchsgeschirr und Fliesen hergestellt, alle mit inseltypischen Motiven bemalt.
Bescheiden ist der Ertrag, der Bootsname verständlich (Komm wieder).
Nächster Halt an der Nordküste ist in Ribeira Grande, wo wir vom Vorplatz der Igreja de Nossa Senhora da Estrela einen wunderbaren Ausblick über den Ort bis hinunter zum Meer haben.
Eines der sieben Naturwunder Portugals sind die Kraterseen von Sete Cidades. Die blaue Lagoa Azul und die grüne Lagoa Verde bilden zusammen eine Acht. Eingerahmt werden sie von den steilen Wänden des Einsturzkraters.
Beschaulich geht es in der Dorfkneipe zu.
Wo England war, ist der gute Tee nicht weit. Genauer gesagt ist dies die einzige - neben Cornwall - traditionelle Teeplantage Europas.
Das Inselhüpfen beginnt ...