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Montenegro: Wandern und Camping im Durmitor

  • Gast001
  • 18. November 2008 um 09:53
  • Gast001
    Gast
    • 18. November 2008 um 09:53
    • #1

    Camping und Wandern im Durmitor

    Nach 2 heißen Wochen mit ständigen Temperaturen um 35 Grad beschlossen wir Ende August 2008, hinauf ins Durmitorgebirge im Nordosten von Montenegro zu fahren.
    Die Anreise durch das Moracatal ist hier beschrieben.

    Der Campingplatz Ivan Do bei Zabljak liegt in über 1000m Höhe mitten im Naturschutzgebiet (UNESCO Natur-Welterbe) in wunderschöner Aussichtslage, nur wenige Gehminuten entfernt vom Crno Jezero entfernt.

    Der Campingplatzbesitzer Radomir ist sehr gastfreundlich und hilfsbereit.
    Es hat sich seit 2007 nur wenig verändert – es gibt ( im Gegensatz zur Küste) fast ohne Unterbrechung Strom (knapp 220V/16A), die sanitären Anlagen auf dem Campingplatz sind nach wie vor einfach und sparsam, aber sauber.

    Der Platz wird in erster Linie von Bergsteigern besucht, die früh morgens aufbrechen. Tagsüber und nachts ist es sehr ruhig auf dem Platz.

    Es fehlte uns nichts auf dem Platz.
    https://www.autocamp-ivando.com/english.htm

    Das Sanitärhaus

    Die ersten Herbstzeitlosen

    Heimkehr eines Schäfers von den Bergweiden. Er kam direkt am Campingplatz vorbei.
    Wegen den Wölfen führen die Schäfer eine Waffe mit sich.

    Von hier aus lassen sich gemütliche Wanderungen, aber auch anspruchsvolle Bergtouren unternehmen.
    Man könnte tagelang unterwegs sein, ohne jemanden zu treffen.
    Es ist eine wilde, weitgehend noch unberührte Landschaft, in der es noch Wölfe und auch einige wenige Bären gibt.

    Das ist der Ausblick vom Campingplatz

    Nochmals im Detail:
    Links der Medjed ( 2287m), daneben die Nadel des 2387m hohen Minin Bogaz, rechts dahinter die Kette mit dem höchsten Gipfel im Durmitor, dem 2523 hohen Bobotov Kuk.

    Man sollte sich gut ausrüsten und genügend Getränke mitnehmen, denn unterwegs gibt es nichts. Es gibt nur wenige bewirtschaftete Berghütten oder Almen.

    Eigentlich ist das Übernachten im Naturschutzgebiet nicht, oder nur mit spezieller Genehmigung der Nationalparkverwaltung in Zabljak erlaubt.
    Eigentlich..... aber es gibt keine Ranger, die dies überwachen.
    Besorgte Einheimische beklagen, dass vor allem ausländische Treckinggruppen zunehmend mehrere Tage im Nationalpark bleiben, dort Feuer machen und ihren Müll hinterlassen.

    Die Wanderwege in der Umgebung von Zabljak sind inzwischen recht gut gekennzeichnet.

    Ein Spaziergang zum Crno Jezero.
    Es führt ein Wanderweg rund um den See herum.

    Der Crno Jezero auf 1418m Höhe , bestehend aus dem Veliko Jezero ( max. Tiefe 24,5m) und dem Malo Jezero ( max. Tiefe 49,1m), ist der größte und tiefste See im Durmitorgebirge – Überreste eines Gletschers.

    Der See bekommt vor allem im Frühsommer Wasser von einem kleinen Bach und von zahlreichen unterirdischen Quellen.
    Bei hohem Wasserstand sind die beiden Seen verbunden, dann fließt Wasser über einen kleinen Felsriegel, genannt Struga, vom kleinen in den großen See.

    Im Sommer kann man auf dem Struga herumspazieren.
    Der Wasserspiegel ist dann um die 3m niedriger.


    Die Verbindung (Struga) zwischen den beiden Seen im Sommer

    Der Crno Jezero hat einen Abfluss, den Otoka Fluss. Er ist im Sommer nahezu ausgetrocknet.
    Und dennoch fließt Wasser ab.

    Das Wasser aus dem kleinen See fließt unterirdisch nach Süden in die ca 30 km entfernte Komarnicaschlucht , danach in die Piva und schließlich in die Drina.
    Das Wasser aus dem großen See fließt unterirdisch durch Felsspalten und Höhlen ab und kommt ca 20 km weiter nördlich und ca 1000m tiefer in der Taraschlucht zum Vorschein.
    Die Tara bringt das Wasser zur Piva und schließlich auch zur Drina.

    Der Crno Jezero erscheint bei Sonne blau und glänzend, bei trübem Wetter geheimnisvoll grün oder braun.

    Im Sommer erreicht die Oberflächentemperatur durchaus 20 Grad und lädt zum Baden ein.


    Tito hatte am Crno Jezero ein Versteck, von dem aus er seine Partisanenkämpfe organisierte.
    An vielen Stellen in der Region trifft man auf Erinnerungstafeln.

    Es ist erschütternd zu lesen und zu hören, was die Menschen der Region im letzten Weltkrieg erleiden mussten.
    Es gibt kaum ein Dorf, das nicht mehrmals von verschiedenen Truppen heimgesucht und geplündert wurde. So ist es auch nicht verwunderlich, dass man in der Region Durmitor nur ganz wenige alte Bausubstanz und Baudenkmäler findet. Zabljak selbst wird immer noch geprägt durch die wenig schöne Bausubstanz aus sozialistischer Zeit.


    Eine von mehreren Mühlen am Mlini Potok, in denen früher Getreide gemahlen wurde.

    Mit diesem ehemaligen Jagdhaus am See konnten wir ein Erlebnis verbinden, das wir an der Küste hatten.

    Auf dem Campingplatz in Ada , südlich von Ulcinj, hatten wir einen Nachbarn, der jeden Morgen vor seinem Wohnwagen seine Jogaübungen machte.
    Wir kamen ins Gespräch ( er sprach einigermaßen gut Englisch). Er war Bosnier und er erzählte uns von seiner Tätigkeit als Professor an der Universität Sarajewo. Irgendwann zog er sich zurück und verbrachte einige Jahre mit Meditation und Joga im Durmitor.
    Er zeigte uns ein Bild von einem Haus, das wir von 2007 kannten: das Jagdhaus am Crno Jezero im Durmitor.
    Er war sehr erfreut, dass wir diesen Ort kannten.

    Während des Kriegs wurde seine Behausung verwüstet, er zog wieder zurück nach Sarajewo. Er schenkte uns ein Exemplar seines Buches mit einer Anleitung zum Joga – leider in Serbisch, aber mit einer Widmung und mit etlichen Bildern von der Zeit im Durmitor.

    Es war eine eindrucksvolle Begegnung . Da wir jetzt ein klein wenig mehr wussten, sahen wir 2008 das Haus am Schwarzen See mit anderen Augen.

    Eine Wanderung führte uns zum Schlangensee, dem Zmijinje Jezero. Warum er diesen Namen hat, weiß ich nicht.

    Es ging zunächst vorbei am verlandeten Barno Jezero, einem mit Schilf umgebenen Naturparadies für viele Tiere.

    Auf dem Weg zum See

    Im Halbschatten : Schwalbenwurzenzian in voller Blüte und in großer Anzahl

    Versteckt zwischen hohen, alten Tannen liegt der See wie ein grünes Auge nahezu unberührt in einer kleinen Senke.

    Eine längere Wanderung ging hinauf zum einzigen bewirtschafteten Berghaus, Momcilov Grad, auf 1819m Höhe .
    Die Seilbahn dort hinauf ist schon lange nicht mehr in Betrieb. (Es gibt jetzt eine schmale, befahrbare Straße)
    Der leichte Weg führte zunächst über Almwiesen, vorbei an Höfen und Siedlungen, durch Buchenwald, Tannenwälder bis hinauf in die Region der Latschen.


    Die Aussicht war beeindruckend. Bei klarer Sicht muss sie überwältigend sein.

    Blick in Richtung Zabljak und zum Crno Jezero.


    Das Essen im Restoran Momcilov Grad war hervorragend: Lamm mit Kartoffeln aus der Peka

    Zurück nach Zabljak

    Etwa 3km von Zabljak entfernt, am Savin Kuk, befindet ein kleines Skigbiet mit 3 Liftanlagen. Es ist ein beliebtes Skigebiet für Montenegriner und für Serben.

    Leider kann man beobachten, dass die Landschaft des Durmitor zunehmend zersiedelt wird. Selbst im Naturschutzgebiet werden Wochenendhäuser reihenweise gebaut, aber auch vornehme Chalets sind nicht selten.

    Die Probleme mit Wasser- und Stromversorgung , sowie die Abfallbeseitigung sind ( so wie an der Küste) nicht geklärt. Wasser ist in der trockenen Karstlandschaft im Sommer rationiert.


    Nach 5 Tagen schlug das Wetter um.
    Es folgte ein Tag mit heftigen Gewittern und ein Temperatursturz .
    Zum Glück hatten wir für unsere Raftingtour auf der Tara noch einen schönen Tag erwischt.
    ( Siehe Bericht hier: Rafting auf der Tara)

    Wir sehnten uns wieder nach der warmen Küstenregion, packten zusammen und fuhren über Savnik hinunter nach Trebinje und nach Kroatien.

    Davon der Bericht: Vom Durmitor nach Dubrovnik, siehe hier

    Weitere Berichte über den Sommer 2008 in Montenegro:
    Anreise nach Montenegro
    Fahrt entlang der Moraca


    Eine kleine Geschichte zu einem Erlebnis auf dem CP Ivan Do:
    Not macht erfinderisch


    Zwei interessante Websites mit Informationen (englisch) speziell über das Durmitorgebiet.habe ich hier gefunden:
    https://www.durmitorcg.com/info_eng.php
    https://www.summitpost.org/area/range/152176/durmitor.html (phantastische Bilder)


    ELMA

  • Ini und Micha
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    • 18. November 2008 um 11:22
    • #2

    wahnsinns tolle Bilder, liebe Elma!

    du machst mit deinen Berichten Lust darauf Montenegro zu besuchen, doch wird es in den nächsten Jahren erst mal nix. - also schaun wir uns die Bilder an!

    nochmal, vielen, vielen Dank!!!

    [CENTER][SIGPIC][/SIGPIC][/CENTER]

  • Kolumbus
    Benutzer
    Beiträge
    49
    • 18. November 2008 um 19:02
    • #3

    Du verstehst es Beiträge mit wundervollen Bildern und Wissen zu füllen, dass man gar nicht mehr aufhören mag ihn zu lesen und anzuschauen.
    Es haben uns schon viele Entdeckungsreisende (Seefahrer wie der große Kolumbus oder auch Marco Polo) Neues beschert. Du bist mit Deinen Berichten einer Ihrer direkten Nachkommen.

    ELMA führt uns in fast unbekannte Regionen und illustriert sie auf besondere Art und Weise.

  • Me
    Gast
    • 19. November 2008 um 16:36
    • #4

    Danke Elke,

    beide Berichte wundervoll geschrieben und bebildert!

    LG Me

  • Josef
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    • 19. November 2008 um 16:48
    • #5

    Herrliche Aufnahmen vom Durmitorgebiet.

    Liebe Grüße

    Josef

    Liebe Grüße

    Josef

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