Tschechien 2022 Teil 7: Loket (Elbogen) - Burg und Stadt

  • Tschechien 2022 Teil 7: Loket (Elbogen) - Burg und Stadt


    Die Stadt LOKET liegt nur wenige Kilometer südwestlich von Karlovy Vary. Da ich in der Stadt einen Nepomuk recherchiert hatte, verbanden wir seine Aufspürung mit einem Besuch der Stadt.

    Loket - 2 Nepomuk


    Zitat aus https://de.wikipedia.org/wiki/Loket :

    "Loket (deutsch Elbogen) ist eine Stadt im Okres Sokolov, Karlovarský kraj, in Tschechien. Die gesamte historische Altstadt steht unter Denkmalschutz. Wegen seines Stadtbildes wurde Loket auch oft als Böhmisches Rothenburg gerühmt. Die Stadt ist ein traditionelles Ausflugsziel der Kurgäste von Karlsbad. ...........................

    Die Stadt liegt auf einer Höhe von 470 m ü. M. auf einem Granitrücken, der auf drei Seiten von der Eger umflossen wird, daher der Name: loket (deutsch Ellbogen). "

    Zitat Ende.


    Eigentlich wollten wir auf dem großen, auf der anderen Seite der Eger gelegenen Parkplatz parken. Aber aufgrund des Regenwetters, welches uns den gesamten Urlaub begleitete, entschied ich mich für das Parken in der Stadt. Es waren auch noch einige Stellplätze frei, Glück gehabt. Denn ein großer Teil der Parkplätze war für in den nächsten Tagen beginnende Dreharbeiten gesperrt.

    Ich ging zum Parkautomaten, der natürlich nur Münzen annimmt, und nun rächte es sich, dass ich am Morgen im Hotel mein Portemonnaie von den schweren Münzen befreit hatte. Also was nun. Meine Frau setzte sich ins Auto, um ein Apschleppen oder das Anlegen einer Parkkralle zu verhindern und ich ging zur Touristinfo zum Geld einwechseln. Ich erhielt für meinen 100 Kronen - Schein (etwa 4 Euro) zwei 50 Kronen - Münzen.


    Ganz links befindet sich die Tourist-Info.



    Ich lief zurück zum Automaten, und es waren grad zwei Touri´s dabei, einen Parkschein zu ziehen. Die Zeit verging, es dauerte und dauerte, ich dachte so bei mir, kann ja nicht so schwer sein, ein Ticket zu ziehen, und, wenn das so weitergeht, muss ich mich bald wieder rasieren.....lach

    Dann war ich dran, alles in tschechisch beschrieben und recht klein geschrieben. Jetzt rächte es sich, dass ich auch meine Lesebrille wie so oft im Hotel gelassen hatte. Also zurück zum Auto, die Brille meiner Frau geliehen, wieder zurück zum Automaten, mittlerweile standen wieder Touri´s am Automaten. Dieses Mal hielt ich meine Gedanken etwas im Zaum. ;)

    Dann war ich dran, und siehe da, es ist wirklich nicht so einfach, ein Ticket zu ziehen. Man wählt erst die Sprache aus, dann muss man über eine Tastatur sein Autokennzeichen eingeben, bestätigen, dann die Münzen einwerfen, dann die Endzeit bestätigen und dann wird das Ticket, auf dem auch tatsächlich das Kennzeichen mit draufgedruckt wird, ausgegeben. Damit will die Stadt also offensichtlich verhindern, dass ein noch nicht abgelaufenes Ticket an einen anderen Autofahrer weitergegeben wird, der dann die Restparkzeit nutzen könnte.

    Nachdem ich das Ticket im Auto platziert hatte und es immer noch regnete, beschlossen wir, zuerst die Burg zu besichtigen.


    Zitat aus https://de.wikipedia.org/wiki/Loket#Geschichte :

    "Die Burg Elbogen an markanter Stelle ist sehr alt. Wahrscheinlich schon Ende des 12. Jahrhunderts erbaut, wurde sie 1234 als königlich böhmische Grenzburg erwähnt. Wahrscheinlich seit 1227 war sie Verwaltungszentrum des Zettlitzer Ländchens."

    Zitat Ende.






    Es gibt sehr viele Ausstellungsräume und man kann einge Zeit hier zubringen, um sich alles anzuschauen.











    Blick in den Innenhof von einem Laubengang aus.




    Als nächstes ging es auf den Burgturm.



    Der Ausblick von oben.







    Ein Modell der Burg.




    Über den Innenhof ging es weiter.




    Auch kann man den alten Folterkeller besichtigen. Hier werden die verschiedenen mittelalterlichen Foltermethoden anschaulich dargestellt und es gibt eine entsprechende Geräuschkulisse dazu. Nichts für zartbesaitete Gemüter und in D wäre das so sicher nicht möglich bzw. wäre der Zugang erst ab 18 Jahre.



    Wir beendeten die Burgbesichtigung und schauten uns die Stadt ein wenig an, denn es hatte gerade einmal aufgehört zu regnen.


    Der Marktplatz.





    Entlang der Fußgängerzone.



    Eine Übersichtstafel, hier kann man gut die Egerschleife erkennen.



    Zurück Richtung Innenstadt.








    In Loket gibt es auch ein Bier- und Trinktassenmuseum. Der größte Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit den verschiedenen Trinktassen der letzten Jahrhunderte. Trinktassen gibt es in allen Formen und Farben, sie werden auch heute noch von Kurgästen genutzt, um das Heilwasser aus den unzähligen Quellen auch in Karlovy Vary zu konsumieren.





    Das Biermuseum selbst befindet sich in einem großen Restaurant, welches bis auf den letzten Platz besetzt war. Ich vermute, dass hier hauptsächlich Busreisegruppen beköstigt werden, zumindest sah es für mich ein wenig nach Massenabfertigung aus.



    Nun ging ich noch einmal in die Richtung zurück, aus der wir mit dem Auto gekommen waren, denn ich wollte die tolle Ortskulisse natürlich noch ablichten.


    Die Eger.









    Dann fuhren wir noch zu der zuvor von mir recherchierten Adresse, an der ein Nepomuk steht.




    Alles in allem ist Loket eine sehr schöne Stadt und sehr sehenswert, natürlich auch die Burg. Ich würde Loket fast mit Beilstein an der Mosel vergleichen. Also ein Besuch ist Loket auf jeden Fall wert.



    Es geht bald weiter mit Tschechien 2022 Teil 8: .......




    Viele Grüße, Daniel.

  • Hallo Daniel,


    Danke erst mal für deinen Bericht der unter widrigen Umständen entstanden ist. Bei Regenwetter einen Parkplatz finden, dann Geld wechseln während die Gattin auf das Auto aufpasst und mit dem Automaten nach einer gewissen Wartezeit zu kämpfen und dann bei Regen was auch immer zu besichtigen ist schon eine besondere Herausforderung. Umso mehr schätze ich dein Engagement diesen Bericht zu erstellen.


    Sicherlich macht das alles mehr Spaß wenn es warm ist und die Sonne scheint. In der Burg war es wenigstens weitgehend trocken. Anschließend jedoch keinen Platz im scheinbar einzigen Restaurant zu finden ist auch nicht gerade erfreulich.


    Irgendwie animieren mich deine Berichte über die Örtlichkeiten in der Tschechei nicht so ganz, da mal hinzufahren. Vielleicht liegt es am Wetter. Aber es sind wohl auch andere Umstände, die ich mir nicht zumuten möchte. Dann schon lieber Wandern irgendwo in den mehr oder weniger einsamen Bergen dieses Landes.


    Vielleicht sollte ich in dem Zusammenhang erwähnen, dass ich vor vielen Jahren mal ein „Stück Eisen“ am linken Vorderrad in Böhmisch Eisenstein hatte. Damals wollte die Jugend unbedingt auf den dortigen Märkten einkaufen und so haben wir einen Tagesausflug unternommen. Das Auto hatte ich vermeintlich ordnungsgemäß neben einem Altglascontainer am Ortsrand geparkt. Nach den Einkäufen von Textilien und all dem Zeug was die Damen glauben besitzen zu müssen ging es zum Essen in ein örtliches Lokal. Das war in Ordnung. Allerdings sah ich schon damals vor etwa 15 Jahren keinen Kostenvorteil im Vergleich zum benachbarten Bayerischen Wald.


    Da ein Zettel in deutscher Sprache an der Windschutzscheibe hing rief ich die angegebene Nummer an. Zwei Vertreter der Vereinigung „dein Freund und Helfer“ kamen nach kurzer Zeit und erklärten mir, dass im gesamten Ort ein „Zonenhaltverbot“ besteht und nur auf ausgewiesenen und gebührenpflichtigen Plätzen geparkt werden darf. So etwas kannte ich bis dahin nicht. Ein entsprechendes Schild weit vor dem Ortseingang habe ich auch nicht gesehen.


    Aufgrund der Tatsache, dass ich damals einen Skoda fuhr und Angehöriger einer „verbundenen Berufsgruppe“ war haben die beiden Herren mir die Geldstrafe erlassen. Ein feiner Zug wie ich meine.


    Bei der Rückreise entdeckte ich tatsächlich das Halteverbotsschild mit dem Zusatz „Zona“. Wieder mal was gelernt.


    Übrigens scheint bei uns heute die Sonne. Es wird so langsam warm. Ich werde nun die erste Motorradtour in diesem Jahr starten um mich auf einsamen kurvigen Landstraßen nach der Winterpause an meine Maschine zu gewöhnen.


    Grüße


    Jürgen

  • Also ein Besuch ist Loket auf jeden Fall wert.

    Ich finde den Ort, vor allem auch mit dieser Burg und der Aussicht, ebenfalls sehr sehenswert. :)


    Der Vergleich kommt mir etwas seltsam vor (lt. Wikipedia): das böhmische Rothenburg.

    Damit vergleicht man es wahrscheinlich mit Rothenburg ob der Tauber. Na ja, auf die Idee wäre ich nun nicht gekommen. ;)

    Das Biermuseum selbst befindet sich in einem großen Restaurant, welches bis auf den letzten Platz besetzt war. Ich vermute, dass hier hauptsächlich Busreisegruppen beköstigt werden, zumindest sah es für mich ein wenig nach Massenabfertigung aus.

    Wir haben auch schon des öfteren Tagesausflüge mit dem Bus unternommen (auch mit dem internationalen Club). Es ist gar nicht so einfach, für so eine große Reisegruppe ein passendes Lokal zu finden. Da bleibt es dann nicht aus, dass es im Restaurant irgendwie eine Massenabfertigung, mit einer geringen Auswahl an Gerichten, ist. Dadurch spart man auch Zeit, denn es stehen ja die Besichtigungen im Vordergrund. :) Als Individualreisender sucht man sich dann am besten ein anderes Lokal aus.


    Ja, Jürgen sucht sich lieber Wandertouren aus. Ich hätte mir dafür lieber dieses Städtchen angesehen. Die Geschmäcker sind verschieden. Ich war allerdings noch nie in Tschechien und werde da auch wohl nicht mehr hinkommen. Insofern reise ich gerne virtuell mit. ^^


    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Der Vergleich kommt mir etwas seltsam vor (lt. Wikipedia): das böhmische Rothenburg.

    Damit vergleicht man es wahrscheinlich mit Rothenburg ob der Tauber

    Hallo Jofina.


    Ja, ich denke auch, dass damit Rothenburg o d T gemeint ist. Gut, ich kenne diese Stadt nicht, aber sie soll ja sehr von Fachwerk geprägt sein. Vielleicht würde man den Vergleich besser herleiten bzw. anhand meiner Bilder erkennen können, wenn das Wetter während meines Besuches dort in Loket besser gewesen wäre. Aber na ja, kann man halt nicht ändern. Wenigstens hatten wir bei der Heimfahrt dann strahlenden Sonnenschein. :)


    ............ und Angehöriger einer „verbundenen Berufsgruppe“ war haben die beiden Herren mir die Geldstrafe erlassen

    Hallo Jürgen.


    Als ein solcher hättest Du doch bestimmt einen passenden Schlüssel für die Kralle gehabt.... ;)


    Von diesen Schildern für ein Zonenhalteverbot hatte ich vorher schon im Netz gelesen und war daher etwas vorsichtiger. Irgendwo habe ich sie während unseres Urlaubes auch gesehen, ob es in Loket oder woanders war, weiss ich nicht mehr.



    Viele Grüße, Daniel.

  • ............ und Angehöriger einer „verbundenen Berufsgruppe“ war haben die beiden Herren mir die Geldstrafe erlassen

    ...Als ein solcher hättest Du doch bestimmt einen passenden Schlüssel für die Kralle gehabt.... ;)


    Von diesen Schildern für ein Zonenhalteverbot hatte ich vorher schon im Netz gelesen und war daher etwas vorsichtiger. Irgendwo habe ich sie während unseres Urlaubes auch gesehen, ob es in Loket oder woanders war, weiss ich nicht mehr.

    hallo Daniel,


    meines Wissens sind Parkkrallen in Deutschland nicht erlaubt. Beim Anbringen einer solchen an einen Pkw steht der Straftatbestand der Nötigung im Raum. Demzufolge habe ich auch keinen Schlüssel bei mir. ;)


    Tatsächlich ist es wohl in der Tschechei weit verbreitet, an den paar Zufahrtsstraßen ein Halteverbotsschild (Zeichen 283 der StVZO) mit dem Zusatz "Zona" anzubringen. Wer als Fremder kommt da schon auf die Idee, daß in der gesamten Ortschaft oder Stadt nur auf bestimmten gebührenpflichtigen Parkplätzen geparkt werden darf?


    Ich kann nur für Böhmisch Eisenstein sprechen und dort stand damals das Schild weit vor der Ortschaft am Waldrand. Da achtet nun wirklich niemand drauf. Das Schild wird in der Ortschaft nicht wiederholt. Bei mir ist das damals halt noch mal gutgegangen. Bei vielen sicherlich nicht. :(


    grüsse


    jürgen

  • Ja, ich denke auch, dass damit Rothenburg o d T gemeint ist. Gut, ich kenne diese Stadt nicht, aber sie soll ja sehr von Fachwerk geprägt sein. Vielleicht würde man den Vergleich besser herleiten bzw. anhand meiner Bilder erkennen können, wenn das Wetter während meines Besuches dort in Loket besser gewesen wäre.

    Hört sich natürlich gut an: das böhmische Rothenburg ob der Tauber. Marketing halt. ^^

    Ich war schon in Rothenburg ob der Tauber - insofern ist da schon ein Unterschied.


    Es gibt ja auch so einige deutsche Städte, die sich Venedig des Nordens nennen, aufgrund von Brücken und Wasserwegen. Klingt halt gut. ;) Aber wenn man schon in Venedig gewesen ist, wundert man sich über diesen Vergleich.

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

    Einmal editiert, zuletzt von Jofina ()

  • Ja, ich denke auch, dass damit Rothenburg o d T gemeint ist. Gut, ich kenne diese Stadt nicht, aber sie soll ja sehr von Fachwerk geprägt sein. Vielleicht würde man den Vergleich besser herleiten bzw. anhand meiner Bilder erkennen können, wenn das Wetter während meines Besuches dort in Loket besser gewesen wäre.

    Hört sich natürlich gut an: das böhmische Rothenburg ob der Tauber. Marketing halt. ^^

    Ich war schon in Rothenburg ob der Tauber - insofern ist da schon ein Unterschied.


    Es gibt ja auch so einige Städte im nördlichen Europa, die sich Venedig des Nordens nennen, aufgrund von Brücken und Wasserwegen. Hört sich halt gut an. ;)

    hallo Jofina,


    so ist es mit der "Holsteinischen Schweiz" und der "Sächsischen Schweiz" oder dem "Klein Venedig Comacchio" welches ich euch in diesem Bericht bereits gezeigt habe.



    Übrigens rühmt sich Augsburg mehr Brücken als Venedig zu haben. Auch das kann ein Argument sein, Touristen anzulocken. ;)


    grüsse


    jürgen

  • Danke für den schönen Bericht mit den imposanten Bildern! Auch wenn es für den Besucher bei Regenwetter nicht so toll ist, sind die Fotos für den Betrachter sehr schön. Die Stimmung in dieser mittelalterlich anmutenden Stadt ist sehr gut eingefangen.


    Und abseits des Marketings - das gibt es ja in Deutschland auch - etwa in Bamberg mit dem Klein-Venedig - finde ich diese tschechischen Städte mit ihrem unverfälschten Charme absolut sehenswert.


    LG


    Johannes

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