Tschechien 2022 Teil 5: Sokolov (Falkenau an der Eger)

  • Tschechien 2022 Teil 5: Sokolov (Falkenau an der Eger)


    Sokolov, der deutsche Name ist Falkenau (Eger), stand u.a. aufgrund von 2 im Vorfeld recherchierten Nepomuks auf dem Plan, welche ich bereits an einem anderen Tag abgelichtet hatte. Heute stand die Stadtbesichtigung auf dem Plan.


    Zitat aus https://de.wikipedia.org/wiki/Sokolov :

    "Sokolov (bis 1948 Falknov nad Ohří, deutsch Falkenau an der Eger) ist eine Stadt in der Karlsbader Region in Tschechien. .......

    Die Stadt befindet sich in Westböhmen im Falkenauer Becken und liegt 401 m ü. NN an der Mündung der Zwodau in die Eger und nördlich des Kaiserwaldes. Westlich von Sokolov liegt der Tagebau-Restsee Medard. In Sokolov selbst gibt es den See Jezero Michal, im Südosten des Stadtgebiets erheben sich die Hügel Květný vrch (640 m n.m.), Spálený vrch (744 m n.m.) und Vítkov (722 m n.m.). "

    Zitat Ende.


    Wir suchten uns einen Parkplatz und wollten die Stadtbesichtigung starten. Wie so oft in diesem Urlaub durchkreuzte das Wetter unsere Pläne und so reichte es nur für einen kleineren Rundgang. Aber immerhin. :)




    Die weitläufige Innenstadt.



    Auf dem Marktplatz steht die Mariensäule, die im Jahr 1701 erbaut wurde.

    Zitat aus https://www.sokolov.cz/de/sehenswurdigkeiten-27267 :

    "Die im Jahre 1701 erbaute Mariensäule ist ein Werk des Steinmetzen Wilhelm Felsner. Die Säule steht mitten auf dem Altmarkt und hat einen quadratischen Säulenfuß mit hervorstehenden Ecken, auf denen Heilige mit ihren typischen Attributen stehen, d.h. St. Jakobus der Ältere - der Patron der Stadtkirche (mit Bibel), St. Antonius von Padua - der Patron der Klosterkirche (mit Jesuskind), St. Florian - der Beschützer vor Feuerbrünsten (mit Zuber und dem Haus in Flammen) und St. Johann Nepomuk (mit Kreuz). Auf dem die Säule tragenden Sockel sind abwechselnd Reliefs mit geflügelten Engelköpfen und Granatäpfeln dargestellt. "

    Zitat Ende.


    Die Mariensäule




    mit unserem Nepomuk,



    Sankt Jakobus dem Älteren,



    Sankt Antonius von Padua



    und Sankt Florian.



    Ein Springbrunnen, wie er heisst, konnte ich im Moment nicht genau klären.





    Die Sankt Jakob - Kirche und dahinter steht ein weiterer Nepomuk.




    Und noch ca. 200 m weiter der 3. Nepomuk, er steht an einer doch recht schmucklosen Brücke.




    Weiter ging es zum Schloss.




    Das Museum, welches hier untergebracht ist, war leider geschlossen. Also nur ein Blick in den Schlosshof.









    Der Schlossgarten.



    Die Runde auf dem Botanischen Rundweg fiel leider wortwörtlich ins Wasser.

    Also zurück über den Marktplatz.

    Hier steht der Wastl-Brunnen.

    Zitat aus https://vogtland-zauber.de/sokolov-ein-stadtrundgang/ :

    "Sokolov liegt nördlich des Kaiserwaldes und in der Tat ist die Umgebung noch vom Bergbau und seinen Überbleibseln geprägt. Die Stadt selbst blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis zur Ersterwähnung ins Jahr 1279 reicht. Einer Legende nach soll Ritter Sebastian (genannt Wastl) aus Cheb hier einen Falkenhof erbaut haben, aus dem sich dann die Stadt entwickelte. Noch heute gibt es ihm zu Ehren auf dem Marktplatz einen Brunnen aus dem Jahr 1717 mit der Figur des Wastl. Die Säule ist außerdem mit Hopfenpflanzen verziert, die auf die jahrelange Tradition des Hopfenanbaus in Sokolov hinweisen. "

    Zitat Ende.



    Hier noch ein paar alte Stadtansichten, abfotografiert von einer Infotafel.






    Zum Schluss noch ein Bild des 1667 erbauten Kapuzinerklosters und die Kirche St. Antonius von Padua.



    Rechts dahinter befindet sich auch ein kostenloser Parkplatz.


    Das war es auch schon von unserem kleinen Rundgang durch Sokolov.


    Hier noch der Link zum Beitrag über die 3 Nepomuks in unserer Nepomuk-Sammlung. :)

    Sokolov - 3 Nepomuks



    Bald geht es weiter mit Tschechien 2022 Teil 6................





    Viele Grüße, Daniel.

  • Ein Springbrunnen, wie er heisst, konnte ich im Moment nicht genau klären.

    Ich habe mir angewöhnt bei der Suche in anderen Ländern in deren Wikipedia zu stöbern. Das führte mich auch bei Deinem Brunnen in Sokolov zum Ziel, Daniel!


    Der Brunnen wurde am 11. Dezember 1898 anlässlich des 50. Jahrestages der Thronbesteigung von Franz Joseph I. auf dem Sokolovský náměstí eingeweiht. Die bedeutende Unternehmerfamilie Schram beteiligte sich finanziell an der Entstehung des Brunnens, Hauptinitiator war Adolf Schram sen., weshalb er manchmal auch Schramova kašna (Schram'sbrunnen) genannt wird

    Es ist der Jubilejní kašna, der Jubiläumsbrunnen!

    Die Geschichte des Brunnens ist für mich sehr interesssant!


    Ich zitiere die tschechische Wikipediaseite weiter:

    "Anfang der 1950er Jahre wurde der Brunnen in einen neu angelegten Park im Stadtteil "Butterscheibe" verlegt, die bei einem Luftangriff der Alliierten am 17. April 1945 größtenteils zerstört wurde. Die Verlegung des Brunnens wurde mit der Notwendigkeit begründet, die Straße auf dem Staré náměstí zu verbessern, durch die damals die Hauptstraße zwischen Karlovy Vary und Cheb führte. 1958 wurde beschlossen, dass hier anstelle eines Parks sechs Plattenbauten gebaut werden, was 1960 auch geschah, und der Brunnen musste diesem Bau weichen. Diesmal wurde er jedoch nicht an einen neuen Standort verlegt, sondern abgebaut. Dessen Teile lagerten dann im Bereich der Technischen Dienste, teilweise auch im Depot des Stadtmuseums.

    Mitte der 1990er Jahre begann die Stadtverwaltung von Sokolov mit der umfassenden Rekonstruktion des alten Platzes, und bei dieser Gelegenheit wurde beschlossen, den Jubiläumsbrunnen an seinen ursprünglichen Standort in der Nähe der Kirche zurückzubringen. Zuvor kam jedoch in die Akademie der bildenden Künste in Prag unter der Leitung von Doc. Petr Siegl. Da im Laufe der Jahre einige Teile verloren gegangen waren oder irreversibel beschädigt wurden, musste die Restaurierung des Brunnens anhand von historischen Fotografien erfolgen. (siehe die erste "alte Ansicht von Sokolov" in Daniels Beitrag) Für die Rekonstruktion der Metallteile der Skulpturen wurde Bronze der drei Tonnen schweren Lenin-Statue verwendet (Anmerkung von waldi: Kurios wie die Bronze für zwei verschiedne Herrscher verwenet wurden!), die die Stadt den Studenten der Prager Akademie der Bildenden Künste für ihre erste Arbeit gespendet hat. Der Brunnen wurde 100 Jahre nach seiner Gründung am 27. Oktober 1998 anlässlich der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Gründung der Republik Tschechien feierlich enthüllt.


    2007 musste der Brunnen einer ungeplanten Reparatur unterzogen werden, als der Kunststein brach und die Skulpturen einzustürzen drohten.


    Im Rahmen des Wiederaufbaus des Platzes wurde der Brunnen mit Strom versorgt damit er abends beleuchtet werden konnte. Die Unterwasserbeleuchtung wurde jedoch innerhalb weniger Tage nach Inbetriebnahme zum Ziel von Vandalen – eine davon wurde herausgerissen, die anderen brannten wegen Überhitzung durch ein Wasserleck durch. Obwohl die Stadt die Lichter direkt in den Stein einbauen ließ, ließen sich Vandalen nicht abschrecken, sodass der Brunnen 2001 zum Schutz in den Wintermonaten mit einer Holzschalung versehen wurde.


    Ein Teil der Beschreibung des Brunnens:

    ... In der Mitte des Beckens befindet sich ein Sockel aus Bruchsteinblöcken, auf dem ein vierseitiger Granitsockel steht. Die Kanten des Sockels sind mit Pilastern und darauf platzierten Metallwasserspeiern in Form von Fischen, wahrscheinlich Delfinen, hervorgehoben. Darunter und darüber befinden sich dekorative Elemente in Form von Voluten. Der Körper des Sockels ist mit ovalen Bronzereliefs verziert, derzeit sind es zwei. Auf der Südwestseite ist August Schram abgebildet, der Ehrenbürger der Stadt war und zum Zeitpunkt der Brunnenerstellung bereits verstorben war. Das zweite Relief an der Nordostseite zeigt das Wappen der Stadt Sokolov. Ursprünglich war auf dem Sockelkörper ein drittes Relief angebracht, nämlich das Bildnis von Franz Joseph I. (siehe die erste "alte Ansicht von Sokolov" in Daniels Beitrag), das irgendwann in den 1920er Jahren auf der Grundlage des Republikschutzgesetzes entfernt werden musste. Die übrige Seite trug früher die Inschrift "Der Stadt Ehr und Zier".



    Die Oberseite des Granitsockels ist mit einer Bronzeschale verziert in der die Skulptur eines Putti-Trios in einer pyramidenförmigen Komposition platziert ist, die die Herrschaft über das Wasser symbolisieren soll. Am unteren Rand der Skulptur befindet sich eine halbliegende Puttenfigur, die andere Figur sitzt mit dem Rücken zu ihm. Über ihnen erhebt sich eine stehende Figur eines Amors in den Himmel in seiner Art mit kleinen Flügeln. In seiner rechten Hand hält er einen kleinen Fisch (wahrscheinlich einen Aal), aus dessen Maul Wasser sprudelt. Die Gesamthöhe der Skulptur selbst beträgt etwa 1,8 Meter.


    Der Schöpfer des Brunnens, der Bildhauer Cuno von Uechtritz-Steinkirch, ließ sich vermutlich von dem hochbarocken Tritonenbrunnen (Fontana del Tritone, 1642–1643) in Rom von Gian Lorenzo Bernini für seine Arbeit in Sokolov inspirieren."



    Herzlichen Dank für Deinen Beitrag über Sokolov. Daniel!

    Ich habe wieder etwas neues über Kaiser Franz Joseph I. gelernt! :thumbsup:


    Bei der Gelegenheit bedanke ich mich auch mal für Deine vielen Nepomuks die Du aus Tschechien mitgebracht hast! Super! **\'6



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Hallo Waldi.


    Vielen Dank für Deine Recherchen und interessanten Ergänzungen zu dem Jubiläumsbrunnen in Sokolov. :thumbsup:

    Manchmal sieht man den Wald vor Bäumen nicht. Dass ich ihn auf der historischen Tafel gesehen bzw. sogar auch abfotografiert habe, wird mir erst jetzt bewusst.

    Und auch die Suche in der Wikipedia Tschechiens ist ein wertvoller Tipp.

    für Deine vielen Nepomuks die Du aus Tschechien mitgebracht hast!

    Ja, ich war selbst erstaunt, dass doch einige zusammengekommen sind.

    Na und für diesen Herbst steht Tschechien auch schon wieder ganz oben auf unserer Agenda. :)



    Liebe Grüße, Daniel.

  • Hallo Daniel,


    Du zeigst uns einen schönen gepflegten Ort mit gut erhaltenen Häusern, die noch dazu kaum durch stillose Neubauten verschandelt werden. Die von Waldi erwähnten Plattenbauten sind auf deinen Bildern so gut wie nicht zu sehen. Das erstaunt umso mehr als der Bombenangriff vom April 1945 meines Wissens nicht nur etwa 100 Bewohner des damaligen Falkenau getötet, sondern sicherlich auch viele Gebäude zerstört hat.


    Mich persönlich stört, dass die Infotafeln wohl nur in tschechisch, allenfalls noch in englisch vorhanden sind. Dabei war doch diese Gegend bis zum Krieg fast ausschließlich deutschsprachig. Ich nehme auch an, dass deutsche oder auch österreichische Touristen das Groß an Besuchern stellen. Ob hier bewusst auf deutsche Infotafeln verzichtet wurde? :(


    Du erwähnst oben den ehemaligen Bergbau in der Gegend. Ich habe herausgefunden, dass sowohl Alaun als auch Braunkohle abgebaut wurden. Hast du Kenntnis darüber, ob die Kohle nach wie vor in der Region abgebaut wird. Meines Wissens gibt es in der Tschechischen Republik durchaus noch einen umfangreichen Braunkohleabbau.


    Grüße


    Jürgen

  • Hallo Jürgen.


    Das ist schon gut möglich, dass bewusst auf deutsche Infotafeln verzichtet wurde.

    Das ist aber nicht unbedingt überall so, wie in meinem nächsten Bericht zu sehen sein wird. Auch wird da dann der Bergbau eine kleine Rolle spielen. :)


    In unmittelbarer Nähe zu Sokolov sind wir an einem Tagebau vorbeigefahren, schon möglich, dass dort Kohle abgebaut wird. Dieser ist auch hier bei Google Maps zu sehen.


    Viele Grüße, Daniel.

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