Andechs, genauer gesagt der Biergarten der Klostergaststätte ist ja öfters im Jahr mein Ziel. In der Regel verbinde ich den Besuch mit einer Wanderung. Heute, Mitte November sollte es mal wieder so weit sein. Ich verabredete mich mit meiner Schulfreundin Renate aus München, die ich am S-Bahnhof Hechendorf abholte. Das Auto stellten wir am Wanderparkplatz Frieding ab und los ging es zu Fuß über Feld- und Waldwege auf den Heiligen Berg.
Da es die ganze Nacht geregnet hat, war es möglich, daß wir manch nasse Abschnitte am Weg passieren mußten. Aber dazu hat man anständige Kleidung und passendes Schuhwerk dabei.
Ja, auch Mitte November blüht es doch tatsächlich noch irgendwo.
Im Weiher baden derzeit nur die Enten.
Wäre es etwas wärmer dann wäre dies ein schöner Platz für eine Rast.
Zumindest dieser Wanderweg nach Andechs gehört heute scheinbar uns alleine.
Nach einer dreiviertelstunde kommt der Berg mit dem Kloster und der Brauereigaststätte in Sicht. Die dunklen Wolken im Hintergrund stören uns nicht. Das Regengebiet zieht sicherlich südlich vorbei.
Ich sollte Recht behalten. Bereits nach kurzer Zeit schaut der Himmel schon anders aus.
Mittag ist es und keiner da?
Vermutlich ist es drinnen doch etwas gemütlicher.
Und auch im Bräustüberl sind noch Plätze frei.
Seit zwei Wochen wird das süffige Winterbier ausgeschenkt. Klar, daß wir das probieren.
Wir gehören nicht zu den Stammgästen, die ihren persönlichen Bierkrug verschlossen im Stüberl verwahren dürfen. Aber auch aus dem gläsernen Maßkrug schmeckt das Bier hervorragend. Insbesondere deshalb, weil wir es uns durch die einstündige Wanderung auch verdient haben.
Die Gefahr des übermäßigen Lärms besteht heute eher nicht. Es kommen zwar ein paar Gäste, dazu ein Trupp italienischer Kunden der Brauerei, welchen nun nach der Besichtigung die "Schwemme", wie man diesen Teil der Gaststätte nennt erklärt wird. Nun dürfen sie auch am geheiligten Ort eine oder zwei Maß Freibier kosten. Dazu gibts eine Brotzeit. Die haben wir natürlich auch mitgenommen.
Nach einer Maß Bier, zeitlich entspricht das eineinviertel Stunden Aufenthalt, machen wir uns auf den Rückweg.
Souvenirs brauchen wir nicht. Schließlich bin ich ein paar mal im Jahr hier.
Der große Parkplatz ist fast leer.
Ich begutachte den Wohnmobilstellplatz...
...und frage den Parkautomaten nach den Kosten. Da trifft mich fast der Schlag. Wohnmobilfahren ist teuer. Das Abstellen wohl noch teurer als das Fahren.
Ein letzter Blick zurück. Ob die Italiener immer noch beisammen sitzen? Die wievielte Maß jeder von denen wohl "intus" hat? Ich kenne den großen Durst der Menschen aus dem Land wo die Zitronen blühen vom Oktoberfest.
Nicht nur Bier wird am Ort in einer modernen Brauerei hergestellt. Auch Schnaps gibt es.
Gut, daß die Schnapsstube geschlossen hat. Deshalb machen wir uns frisch gestärkt auf den Rückweg zum Parkplatz bei Frieding.
Es war wieder mal schön, eine langjährige Bekannte zu treffen und beim Bier über Gott und die Welt und vergangene Zeiten zu plaudern. Ich kam zudem noch rechtzeitig zur nachmittäglichen Tasse Cappuccino nach Hause. So könnte von mir aus der Winter weitergehen.
jürgen