das Neun Euro Ticket soll kommen

  • hallo Elke,


    mittlerweile bin ich mir auch nicht mehr so sicher, ob ich mir das antun sollte, dieses Neun-Euro Ticket zu kaufen. Auf volle Züge, die noch dazu unpünktlich fahren habe ich keine Lust. Ich wäre eh damit nicht in irgendeine Großstadt, sondern nach Oberstdorf oder Lindau gefahren. Dies deshalb, weil man in beiden Städten entweder kaum oder nur sehr teuer parken kann.


    Der Trend gehts also dahin, daß ich doch weiterhin mit dem Auto fahre und das Ticket auch nicht im August ausnütze. Wenn es zudem sommerlich heiß ist nehm ich gleich das Cabrio oder sitz in der angenehm klimatisierten Blechdose auf Rädern.


    Jetzt wo wir eine Corona Erkrankung gerade gut überstanden haben, möchte ich das Risiko der nächsten Infektion nicht unbedingt eingehen. Ins Bierzelt gehe ich ja auch nicht. Das ist mir alles zu eng.


    grüsse


    jürgen

  • Inzwischen muss ich ein wenig grinsen, wenn ich lese, was ich gestern als Fazit geschrieben habe.

    Auch Du, lieber Jürgen machst mich schmunzeln.


    Mir fällt meine liebe alte verstorbene kroatische Freundin ein, die immer wieder sagte "godine, godine", wenn etwas schwer fiel oder mühsam erschien.

    Ja, die Jahre, die Jahre...


    Gestern waren die Züge ziemlich voll. Sehr viele junge Leute mit Rucksäcken waren unterwegs, die mit Lachen und viel Spass die Fahrt genossen.

    Ich habe sie mit Vergnügen beobachtet, sie haben mich an eigene Erlebnisse erinnert.

    Recht haben sie, wenn sie diese 9 Eurotickets ausnutzen!


    Ich erinnere mich an eigene abenteuerliche Reisen in überfüllten Zügen, stundenlanges Sitzen auf schmutzigen Gängen, Übernachten in Bahnhöfen, wenn der Anschlusszug verpasst war... wir waren jung und unser Anspruch war nur : unterwegs sein, etwas erleben, Komfort war nicht wichtig.

    So wünsche ich auch jetzt während der Ferienzeit allen jungen Menschen, die sich trauen, dass sie die Chance nützen , ohne den Luxus der elterlichen klimatisierten Familienkutsche loszuziehen und mit relativ wenig Geld Neues zu erleben.


    Das Bedürfnis nach Komfort stellt sich mit den Jahren von allein ein, stimmt's claus-juergen ? Für manchen scheint das immer wichtiger zu werden.


    Ich denke, ich werde nochmals den einen oder anderen Ausflug mit dem Zug machen.

    Salzburg wäre noch ein leicht und gut erreichbares Ziel.

    Aber vielleicht nicht jetzt zur Hauptreisezeit.

    Aber vielleicht im Herbst, auch wenn es dann das 9 Euroticket nicht mehr gibt. Dann eben zum regulären Preis.

    So viel Luxus muss dann sein.


    Gruß,

    Elke

  • Hallo Elke,


    Natürlich spielt das Alter und das gestiegene Komfortbedürfnis beim Reisen eine Rolle. Aber auch Corona ist noch da. Wenn dann alle dicht gedrängt im Zug schwitzen und erst beim Auftauchen des Schaffners widerwillig eine Maske aufsetzen ist das nicht das Zug fahren welches ich mir vorstelle.


    Die wenigen Male wo ich mit dem Zug fahre, zuletzt im März vom Flughafen München über Buchloe bis Schwabmünchen, musste ich feststellen, dass es doch merkbare Verbesserungen gibt.


    Fünfzehn Jahre bin ich täglich nach München mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gependelt. Im Winter kalt, im Sommer geheizt, versiffte Sitze und ständig dreckig. Von den zwei Wochen Oktoberfest und Frühlingsfest will ich erst gar nicht reden. :(


    Diese Zeiten sind augenscheinlich vorbei. Rauchen durfte man damals wohl in den Zügen auch außerhalb der Raucherabteile. Gegen diese Lobby kam man nicht an.


    Und doch ist es für mich am Land lebender Mensch praktisch, ins Auto zu steigen und von A nach B zu fahren weil ein Bahnhof eigentlich nie mein Zielpunkt ist.


    Grüße


    Jürgen

  • Ich möcht mich zum Thema Zugfahren auch noch äußern, auch wenn in Ö manches anders ist als in D.


    Ich fahre grundsätzlich gern mit dem Zug, habe eine Jahreskarte der ÖBB, die seit diesem Jahr Klimaticktet heißt und bei der Einführung fast um die Hälfte billiger war als die Jahreskarte davor. Natürlich stöhne oder murre ich auch oft (leise und laut) über überfüllte und vor allem oft verspätete Züge und dadurch verspätete Anschlüsse. Aber ein Stau auf der Autobahn oder auch auf der Bundesstraße ist ja auch nicht gerade lustig. - Mein Auto fährt morgen mit mir und meinem Gepäck Richtung Heimat. Bin neugierig, wie viele Autos rund um mich sein werden.

    Und doch ist es für mich am Land lebender Mensch praktisch, ins Auto zu steigen und von A nach B zu fahren weil ein Bahnhof eigentlich nie mein Zielpunkt ist.

    Ich wohne ja im Grunde ebenfalls auf dem Land, auch wenn die "kleine Stadt in den Bergen" einen gut erreichbaren Bahnhof hat. - Aber, lieber Jürgen, wir wissen ja alle nicht, wie es mit den knapper werdenden Ressourcen, z.B. Öl und den damit verbundenen Preisen weiter gehen wird. So denke ich, ich versuche, so oft wie möglich doch die Öffis zu nützen, auch wenn es mir manchmal Mühe bereitet, nicht zum Autoschlüssel zu greifen - und doch zum Bahnhof zu gehen.


    Hoffentlich geht alles halbwegs gut weiter, vor allem im Kriegsgebiet!!! - und dann noch für uns alle!


    Herzliche Grüße!

    Susanne

  • Die meisten Fahrten, die ich von Juni bis August unternommen hab, hätte ich wohl auch sonst mit dem Zug gemacht. Aber es war praktisch, ohne Ärger mit einem Kontrolleur von Itzehoe nach Glückstadt zurück zu fahren, nur weil ich in Elmshorn einen RE erwischt hab, der in Glückstadt nicht hält. Und Itzehoe ist mE potthässlich (hoffentlich ist jetzt hier kein Itzehoer, dann ist der nächste Forenzoff vorprogrammiert), aber Glückstadt ist hübsch. Ausserdem war da grad Stadtfest (Matjestage).

    Aber es war praktisch, nicht erst an den Automaten gehen zu müssen und zu überlegen, welcher Zug jetzt günstiger ist - zB Hamburg-Lübeck gilt SH-Tarif, mit der Bahncard50 gibt's nur 25% Ermäßigung. Löse ich aber eine Station weiter bis Herrnburg in MV, dann gilt der DB-Tarif, und ich bekomme 50% ermäßigt. Und bis ich das ausgerechnet hab, ist der Zug weg.


    In Hamburg hat mir das Ticket lediglich eine Beitragsrückerstattung gebracht, da seit vielen Jahren HVV-Abonnent. Wobei die U- wie die S-Bahn eine einzige Großbaustelle war und zum Teil noch ist, da hätte man eigentlich Schmerzensgeld verlangen können. Von Ochsenzoll nach Harburg 5x umsteigen statt 2x, zumal noch so ein blöder LKW-Fahrer sein Vehikel ausgerechnet unter einer S-Bahn-Brücke abgefackelt hat - OK, wahrscheinlich nicht mit Absicht, aber das hätte er wirklich woanders machen können. Jetzt basteln sie schon über einen Monat an der Brücke herum, mit entsprechenden Zugausfällen.


    Nette Erfahrung noch, dass mir des öfteren in vollen Zügen ein Platz angeboten wurde, meist von jungen Damen oder von Migranten - ein mittlerweile fast silbergrauer Bart hat Vorteile.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Eigentlich hatte ich vor, mir auch ein Ticket zu kaufen und dann vor allem nach Oberstdorf oder Lindau mit dem Zug zu fahren, weil das Parken dort nicht leicht ist und andere Widrigkeiten zu diesen Zielen die Fahrt mit dem Pkw verkomplizieren.


    Nun hat es aber doch nicht geklappt mit dem Ticket. Zum einen ist bei mir der heiße Sommer daran schuld. Es war mir oft sogar zum Motorrad fahren wie auch für eine Bergtour zu heiß.


    Der andere Faktor ist der Zeitfaktor. Die Sektion unseres Alpenvereins in Schwabmünchen hat gemeinsame Touren organisiert wo die Teilnehmer mit dem Zug angereist sind.


    Das Beispiel Füssen war für mich eine Bestätigung, daß für mich Landei das Ticket wohl nichts gebracht hätte. Mit dem Auto bin ich in einer Stunde in Füssen, egal, ob ich an Marktoberdorf oder an Schongau vorbei fahre.


    Mit dem Zug hätte ich knapp drei Stunden benötigt. Ich müsste zum Bahnhof Schwabmünchen fahren und dort den Zug nach Buchloe nehmen, hier umsteigen, in Kaufbeuren erneut umsteigen und wäre dann in fast der dreifachen Zeit in der Innenstadt von Füsssen. Das erschien mir dann doch zu umständlich und zu lange. Noch dazu die ganze Zeit im sicherlich recht warmen, vielleicht überfüllten Nahverkehrszug mit Maske sitzen.


    Nun plant die Bundesregierung ja ein Nachfolgemodell des Tickets. Egal, wie die Bedingungen dafür dann auch aussehen werden. Für mich wird es wohl künftig eine Ausnahme sein, mit dem Zug zu reisen.


    grüsse


    jürgen

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